Hallo,
ich hab einige Probleme und rechtliche Fragen, die ein wenig kompliziert sind, sodass ich auf diese keinerlei Antworten in etlichen Suchmaschinen finde, da es - wie gesagt, ein wenig kompliziert zu sein scheint.
Folgende Situation:
In der Zeit zwischen Sommer 2008 und Sommer 2009 habe ich an einer Volkshochschule meine Mittlere Reife nachgeholt und mit 1,4 als Beste den Abschluss erlangt. Zu Beginn dieses einjährigen Kurses war ich 19 Jahre alt.
Da es sich um einen Tageslehrgang handelte mit wöchtentlich 41 Stunden Unterricht, hatte ich nicht die Möglichkeit nebenbei zu arbeiten und habe Kindergeld bezogen.
Auf Grund der Tatsache, dass ich zu diesem Zeitpunkt auch Unterhalt von meinem Vater geltend machen konnte, habe ich das gemacht.
Meine Großmutter hat mir zu diesem Zeitpunkt, bevor ich den Unterhalt meines Vaters eingeklagt habe, monatlich 100 Euro überwiesen. Zudem habe ich monatlich 100 Euro meiner Großtante erhalten.
Als ich dann den Schritt zum Anwalt gewagt habe, um Unterhalt von meinem Vater zu erhalten, ging die Sache vor Gericht, da er sich geweigert hat.
Per Gerichtsurteil wurde abschließend zu diesem Zeitpunkt festgelegt, dass ich folgende Zahlungen erhalten soll:
- 100 Euro monatlich von der Großtante väterlicherseits
- 200 Euro monatlich von der Großmutter väterlicherseits, wobei mir von dieser gesagt wurde, dass sie 100 zahlt und die restlichen 100 von meinem Vater an sie gegeben werden und sie das nur zusammen überweist
- 150 Euro monatlich von meinem Vater
In diesem Gerichtsurteil stand zudem drin, dass wegfallende Zahlungen von einer Partei zu einer neuen Berechnung und Aufteilung.
Als ich den Abschluss im Sommer 2009 in der Tasche hatte, habe ich 4 Tage später an einem staatlichen Gymnasium die Oberstufe besucht. Während ich dort die 11te Klasse besucht habe, habe ich weiterhin die selben Unterhaltszahlungen erhalten .
Zudem habe ich mich während dieser Zeit für eine Ausbildung als Chemielaborantin beworben und diese Stelle auch bekommen. Also habe ich meine Schulausbildung nach der 11ten Klasse beendet und zum 01.09.2010 meine Ausbildung begonnen.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch bei meiner Mutter und ihrem Lebensgefährten gewohnt. Da sich in der wohnlichen Situation dort leider einiges geändert hat, hat mir meine Mutter angeraten, auszuziehen, was auch meinen Wünschen entsprach.
Meine Ausbildungsvergütung war ausreichend, um mir eine Wohnung zu leisten, um jedoch sicherzugehen, hat mein Freund mir angeboten, dass wir uns zusammen eine Wohnung suchen. Gesagt getan. Wir haben extra eine Wohnung gesucht von der ich nur 5min Fußweg zur Arbeit hatte.
Nachdem ich die Ausbildung angetreten habe, hat mein Vater den Unterhalt um 50 Euro gekürzt und meine Oma hat ab dem Zeitpunkt 100 Euro weniger überwiesen.
Also habe ich ab da insgesamt statt vorheriger 450 Euro „nur noch“ 300 Euro erhalten.
So zum 01.11.2010 bin ich mit meinem Freund in die neue Wohnung nahe meiner Arbeitsstelle gezogen. Hat auch alles ganz gut geklappt, jedoch wurde ich kurz nach dem Umzug krank, fühlte mich erschlagen, war ständig müde und hatte kaum noch Antrieb. Also bin ich zum Arzt gegangen, der daraufhin Depressionen bei mir diagnostizierte und dieser hat mich dann insgesamt 5 Wochen krank geschrieben, Antidepressiva verschrieben und mir einer Überweisung zu einem Psychotherapeuten gegeben.
Auf Grund der langen Krankheit und der Nebenwirkungen der Ersteinnahme dieser Medikamente, bin ich nicht mehr mit dem Stoff in der zentralen Ausbildung und in der Berufsschule hinterhergekommen.
Ich habe versucht, die versäumten Sachen nachzuholen, jedoch war das so viel, dass ich es nicht geschafft habe und mein Durchschnitt sich so immens verschlechtert hat, dass mein Ausbilder auf Grund dessen und wegen der langen Krankheit ein Gepsräch mit mir gesucht hat.
Ich erzählte ihm von der Diagnose und sagte ihm, dass es mir immernoch nicht sonderlich gut geht und dass es mich runterzieht, dass ich mit dem Stoff nicht mehr zurecht komme. Auf Grund dieses Gespräches hat er sich für mich eingesetzt und hat mir vorgeschlagen, den Ausbildungsvertrag aufzuheben und hat mir aber gleichzeitig einen neuen Vertrag für das Jahr 2011 angeboten.
Ich war ja noch in der Probezeit und habe selber keine Chance mehr für mich gesehen und habe diesen Aushebungsvertrag unterschrieben, in dem aber drin steht, dass ich für 2011 einen Vertrag bekomme.
Das hat sich alles kurz vor Weihnachten ergeben und nun habe ich halt das Problem, dass mir mein Lohn fehlt und dass ich ja „nur noch“ 300 Euro Unterhalt erhalte, wobei die Großtante sich nun weigert weiterhin die 100 Euro zu bezahlen und nun stehe ich mit 200 Euro da.
Die Wohnung wieder aufgeben, ist für mich keine sinnvolle Lösung, da ich ja in 9 Monaten wieder 5min von hier entfernt arbeite.
Meine eigentliche Frage ist jetzt eigentlich, ob mein Vater gesetzlich immernoch dazu verpflichtet ist, mir Unterhalt während dieser „Übergangszeit“ zu zahlen.
Meine Ärzte und Therapeuten meinen jedoch, dass ich aktuell noch nicht dazu in der Lage sei, mir einen anderen Job zu suchen und meinten, dass ich mich nun erstmal um mich selber kümmern muss, um mit mir selber wieder ins Reine zu kommen.
Ist es also rechtlich erlaubt, dass mir der Unterhalt gekürzt wurde und nun fast komplett wegfällt und dass es sein kann, dass meine Großmutter und mein Vater jederzeit die Zahlungen einstellen könnten?
Sollte ich mit diesem Problem einen Anwalt aufsuchen oder ist es auswegslos, dass ich in dieser Zeit Anspruch auf Unterhaltszahlungen habe?
Ich hoffe, dass sich jemand die Zeit nimmt und meine Fragen und Probleme zu lesen. Ich entschuldige mich dafür, dass es ein so langer Text geworden ist, jedoch weiß ich nicht, welche Informationen eventuell irrelavant wären und habe daher die ganze Geschichte von Beginn an niedergeschrieben.
Bei den jenigen, die sich die Mühe geben, alles zu lesen und eventuell noch einen Ratschlag bereithaben, möchte ich mich im Vorfeld schoneinmal bedanken.
Mit freundlichen Grüßen
Steffi