Hallo liebe Aquarianer
Seit 4 Jahren halte ich 2 Rennschnecken.Unser Wasser ist sehr weich:Trinkwasseranalyse unseres Wasserwerkes.
ph-Wert: 6,9 - 9,5
7,87
Gesamthärte: 5,6° dH, (1,00 mmol/l)
entspricht dem Härtebereich 1
(sehr weiches Wasser)
Die Schnecken hat man mir damals als dafür passend verkauft.Nun weiß ich inzwischen,dass sie viel Kalk benötigen.Also habe ich mit Sepiaschalen und div.Muscheln und Schneckenhäusern versucht,ein Angebot zu schaffen,das ihnen reicht.Aber leider haben trotzdem beide Tiere inzwischen ein Gehäuse mit Löchern.Meine Zoohandlung weiß keinen Rat.
Wie kann ich den Schnecken helfen?
Für gutgemeinte Antworten bedankt sich
Quasti
Hallo
ph 6,9 - 9,5 ???
was denn nun?
Deine Rennschnecken werden alt und sterben!
Oder hat dein AQ Händler Dir erzählt, die werden 20 Jahre alt?
Gruß sunrise
Hallo sunrise,
danke für deine Antwort, wenn sie auch nicht hilfreich ist.
Konkrete Altersangaben bei Rennschnecken habe ich noch nirgendwo gefunden. Das reicht von einigen, bis zu 10 Jahren. Nach meinen Erfahrungen und den Aussagen in verschiedenen Foren war die altersbedingte Todesursache nie ein sich auflösendes Gehäuse.
Ich hatte mir Tipps zur ausprobierten, erfolgreichen Behandlung erhofft.
Gruß Quasti
Hallo,
teste bitte Dein Wasser mit Tröpfchentests. (JBL oder Tetra)
Wichtig sind die genauen Werte von
GH
KH
PH
Du wirst wahrscheinlich das Aquarium- und das Leitungswasser regelmässig beim Teilwasserwechsel testen und ggfs messbar aufhärten müssen, anders wirst Du die Entkalkung der Schneckengehäuse nicht aufhalten können.
Wenn Du viele Schnecken in dem Becken hättest könnten sie evtl sogar die KH selbst nochmal runterziehen, vor allem Apfelschnecken gelingt das sehr gut. Dann könnte die KH im Aquariumwasser noch geringer sein, als die des Leitungswassers, ebenso verändern sich auch PH Wert und CO2 Gehalt des Wassers.
Das ist bei 2 Rennschnecken eher unwahrscheinlich, dennoch könnten die Werte des Beckenwassers anders sein, als das aus dem Hahn.
Rennschnecken sind eigentlich auch Brackwasser- und keine Süßwasserbewohner, erst in ihrem Element machen sie ihrem Namen Ehre ;o)
Aufhärten kannst Du das Wasser zB mit Muschelbruch (am besten im Filter) oder mit fertigen Aufhärtmitteln wie zB vom Amtra, Dennerle oder Tetra.
Oder mit Mineraliensalzen. Welches Mittel am besten passt im Zoofachgeschäft fragen.
Gruß
Maja
Schnecken, Kalk und Wasserhärte
Moin,
Die Schnecken hat man mir damals als dafür passend
verkauft.
wie Maja schon sagte, sind die die meisten Geweih- und Rennschnecken keine echten Süßwasserbewohner, sondern kommen aus brackigen Flussmündungen oder Mangrovensümpfen. Sie werden, da sie attraktiv aussehen und gute Algenfresser sind, gern für Süßwasserbecken eingeführt und können aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit auch in reinem Süßwasser überleben. Sie können sich in Süßwasser allerdings nicht vermehren und mögen hartes Wasser mit einem gewissen Salzgehalt lieber. Passen tun sie also schon in dein Aquarium, aber optimal ist dein Wasser sicher nicht.
Unser Wasser ist sehr
weich:Trinkwasseranalyse unseres Wasserwerkes.
ph-Wert: 6,9 - 9,5
7,87
Gesamthärte: 5,6° dH, (1,00 mmol/l)
entspricht dem Härtebereich 1
(sehr weiches Wasser)
Für viele Aquarienfische (die meisten Salmler und Barben, viele Panzerwelse und Zwergbuntbarsche) ist eine Wasserhärte um 5° dH ziemlich optimal, nur der pH-Wert eures Trinkwassers ist etwas hoch eingestellt und sollte ggf. sogar gesenkt werden, falls er im Aquarium nicht von allein sinkt (was den Schnecken wiederum gar nicht passen dürfte).
Für mich stellt sich daher die Frage, welche Fische ihr haltet und ob es für diese günstig ist, die Wasserwerte in Richtung der Schneckenbedürfnisse zu beeinflussen. Gut übereinstimmen würden die Bedürfnisse einiger lebendgebährender Zahnkarpfen (z.B. Mollys) oder von Welsen und Buntbarschen des Tanganjika- und Malawi-Sees. Nur ist euer Leitungswasser für diese Arten ohne entsprechende Aufbereitung eben prinzipiell nicht gut geeignet und man sollte sich besser passende Tiere zu seinen Wasserwerten suchen als die Wasserwerte an seine Tiere anzupassen. Zweiter Weg ist zwar auch gangbar, aber mit einem deutlich höheren Aufwand verbunden.
Nun weiß ich inzwischen,dass sie viel Kalk
benötigen.Also habe ich mit Sepiaschalen und div.Muscheln und
Schneckenhäusern versucht,ein Angebot zu schaffen,das ihnen
reicht.
Das Problem ist, dass Kalk (Kalziumkarbonat) schlecht in Wasser löslich ist, nur zusammen mit Kohlensäure bekommt man ihn gut ins Wasser, denn er bildet mit Kohlensäure das besser lösliche Kalziumhydrogenkarbonat. Da Schnecken den Kalk nicht wie Vögel mit der Nahrung zu sich nehmen, bringt es nicht sonderlich viel, einfach ein paar Muschelschalen ins Becken zu legen. Man müsste schon einen Außenfilter mit einer ordentlichen Menge Kalksteinbruch oder Muschelgrus füllen und zusätzlich CO2 einleiten, um den Kalk gelöst zu bekommen.
Aber leider haben trotzdem beide Tiere inzwischen ein
Gehäuse mit Löchern.
Das passiert auch bei Süßwasserschnecken, wenn diese alt werden und das Wasser eher sauer und weich ist. Meine Turmdeckelschnecken haben im Alter auch ‚abgefressene‘ Gehäusespitzen. das beeinträchtigt die Tiere jedoch nach meiner Beobachtung nicht, es sieht nur unattraktiv aus.
Meine Zoohandlung weiß keinen Rat.
Wie kann ich den Schnecken helfen?
Wie gesagt: Hier wäre es wichtig, vor potentiellen Hilfsmaßnahmen auf die Bedürfnisse der anderen Aquarientiere zu schauen. Die Mehrzahl der mir bekannten Aquarienfische mag es tendenziell eher weich und sauer. Die Herren Neonsalmler und Schmetterlingsbuntbarsch vom Cover der Sera Flockenfutterdose könnten eine Aufhärtungsaktion als deutliche Kampfansage an ihre Lebensqualität auffassen.
Gruß, Jesse
Hallo Jesse,
Wie gesagt: Hier wäre es wichtig, vor potentiellen
Hilfsmaßnahmen auf die Bedürfnisse der anderen Aquarientiere
zu schauen. Die Mehrzahl der mir bekannten Aquarienfische mag
es tendenziell eher weich und sauer. Die Herren Neonsalmler
und Schmetterlingsbuntbarsch vom Cover der Sera
Flockenfutterdose könnten eine Aufhärtungsaktion als deutliche
Kampfansage an ihre Lebensqualität auffassen.
Stimmt, Du hast vollkommen Recht, darauf hatte ich ob der Schnecken leider keinen Gedanken verloren. :o(
Danke und Gruß
Maja
Hallo Maja und Jesse,
ich schreibe besser etwas ausführlicher. Es geht um ein Garnelenbecken von 50l. Da leben ca 12 Bienengarnelen, ein mittlerweile einsamer Zwerg-deltaflügelwels und besagte zwei Zebrarennschnecken. Ursprünglich waren es 5, aber 3 von ihnen haben die erste, kritische Zeit nicht überlebt. Wegen meiner Wasserwerte wollte ich keine mehr hinzukaufen.
Dem Wels und den Garnelen geht es gut, nur eben die Schnecken sind meine Sorgenkinder.
Der 20% Wasserwechsel wird wöchentlich ausgeführt, die Werte liegen heute bei
GH 3-4
KH 3
pH 6,4
gemessen mit JBL Teststreifen.Das Wasser ist immer leicht gesalzen und von meinen Muschel/Schneckenhäuserkalk abgesehen, habe ich es eine Packung lang mit Tetra ph/KH plus versucht. Das hat keinen nennenswerten Unterschied gebracht. CO² kommt von BioLine Dennerle.
Der Pflanzenwuchs ist enorm gut.
Eine Schnecke ist mit Algen bewachsen, trotzdem, wenn man die Löcher sieht, das ist schon erschreckend.
Ich würde nur zu gerne glauben, dass es sie auch nicht beeinträchtigt. Aber vielleicht habt ihr jetzt doch noch einen guten Rat?
Gruß Quasti
Hallo Quasti,
Ich würde nur zu gerne glauben, dass es sie auch nicht
beeinträchtigt. Aber vielleicht habt ihr jetzt doch noch einen
guten Rat?
da die anderen Beckeninsassen mit mittlerer Wasserhärte kein Problem haben, würde ich, wie schon angedeutet, 100 - 200 g Muschelgrus, Korallensplit oder Kalksteinbruch in den Filter packen und dann auch möglichst am Filtereinlass oder im Filter das CO2 zudosieren (ohne CO2 geht der Kalk nicht in Lösung). Allerdings solltest du dann - gerade bei der geringen Beckengröße - zumindest in den ersten Wochen die Wasserwerte engmaschig mit einem Tröpfchentest oder geeigneten Teststreifen kontrollieren, um nicht übers Ziel hinauszuschießen. Um mehr als 2 - 3° KH je Woche sollte die Härte nicht steigen.
Die andere Möglichkeit wäre, beim Wasserwechsel einen Aufhärter, wie KH+ von Dennerle dem Wasser beizumischen. Das muss dann halt bei jedem Wasserwechsel wiederholt werden. Auch hier sollte man langsam aufhärten und die richtige Dosierung zumindest solange regelmäßig mittels Teststreifen überprüfen, bis man die benötigte Zugabemenge kennt.
Gruß, Jesse
Hallo Jesse,
heute habe ich gleich den Aufhärter von Dennerle gekauft. Hoffentlich bringt der sichtbarere Ergebnisse als der von Tetra.
Muschelgrus werde ich auch erneuern und CO2 läuft ohnehin seit 3Jahren. Wasserwechsel und Kontrolle sind kein Problem.
Danke nochmals für Deine Tipps,und ja, die Hoffnung stirbt zuletzt…
Gruß Quasti