Problem mit Ausbilderin aus privaten Gründen

Hallo,

meine Ausbilderin (34) und ich (25) verstehen uns seit einiger Zeit nicht mehr. Ich wache jeden morgen mit Bauchschmerzen auf, wenn ich zur Arbeit muss. Der Grund dfür ist ein Mann.
Ein Jahr vorher hatte ich meine Ausbilderin weinend im Büro gesehen und sie hatte sich bei mir ausgweint, da sie gerade mit ihrem Freund schluss hatte. Sie wollte die Beziehung intensivieren, hat an eine Ehe mit ihm gedacht. Für ihn war es nicht der richtige Zeitpunkt. Sie trennten sich. Sie hat sehr gelitten und war total fertig.

Ich habe jetzt vor sechs Monaten einen Mann (26)kennengelernt in den ich mich verguckt habe. Dieser Mann ist der Exfreund meiner Ausbilderin. Als ich ihn kennenlernte wusste ich aber nichts davon und sie waren auch schon getrennt.

Sie macht mir das Leben zur Hölle, obwohl ich ihn ihr nicht ausgespannt habe. Ich bin ihr zu liebe nicht mit ihm zusammengekommen. Sie hat für mich als Ausbilderin immer viel getan, sich immer für mich eingesetzt. Zwischen ihr und mir hatte sich eine Freundschaft entwickelt. Ich habe eine Freundin und ihn verloren. Mir geht es schlecht und ich weiss nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Der Kontakt mit ihm existiert seit drei Wochen nicht mehr.

Ehrlich gesagt: das wundert mich nicht. Ich verstehe diese Frau (die Ausbilderin). Sie können nichts dafür, aber so ist es halt manchmal im Leben…

Ich verstehe sie doch auch. Aber ist es denn in Orndnung, wenn sie durch ihr Verhalten meine Ausbildung gefährdet?

Nein… aber dafür bist du hier im falschen Brett.

Hallo Marlena,

Dein Fall betrifft mind. zwei unterschiedliche Ebenen: Deine PRIVATE(N) Beziehung(en) und auf der anderen Seite Dein berufliche (Ausbildung).

Sofern Deine Ausbildung unter den genannten Umständen leidet und ggf. sogar das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet sein könnte, solltest Du Dich an den Chef, den Betriebsrat und ggf. die Handwerkskammer odgl. wenden.

Wie Deine Ausbilderin ansonsten (auch und besonders PRIVAT) mit Dir umgeht, sofern es kein Mobbing odgl. ist, spielt für Dein Ausbildungsverhältnis keine Rolle - ihr Verhalten finde ich dennoch wenig professionell bis kindisch: Beleidigte Leberwurst nach dem Motto „Was ich nicht haben kann, darfst Du auch nicht haben“

Privat hast Du m. E. den ersten Fehler dadurch gemacht, eine Freundschaft (vllt. sogar schon mehr?) zu „opfern“, um im Betrieb einen besseren Stand zu haben - vllt. hat Deine Ausbilderin auch deshalb Interesse an und Achtung vor Dir verloren . . . ?

Wenn Deine Ausbilderin das so will, kannst Du daran nichts ändern - sieh´ zu, dass Di die Ausbildung erfolgreich beendest (zeig´ ihr, dass Du es auch gut ohne sie schaffst!) und verschwinde aus ihrer Umgebung.

Hi Marlena,
das ist in der Tat eine „saudumme“ Situation. Aber bevor ich den (durchaus richtigen) Schritt tun würde, den Tom vorschlug, würde ich eine letzte Maßnahme der Deeskalation vorschlagen: Ich würde ihr einen Brief schreiben, in dem du die Fakten nochmals darlegst, das du eben nicht wusstest, dass es ihr Ex-Freund war usw. Dann würde ich ihre Mobbing-Attacken auflisten und noch einmal explizit darauf hinweisen, wie du leidest und das du dein Ausbildungsziel in Gefahr siehst. Schließlich würde ich um ein gemeinsames Gespräch ersuchen, mit dem Ziel, zumindest auf beruflicher Ebene wieder vernünftig zu kommunizieren. Und als letztes würde ich andeuten, dass falls dies nicht fruchten sollte, du dich an die von Tom genannten Instanzen (Chef, Betriebsrat, Handwerkskammer, …) wenden wirst, da dir deine Ausbildung sehr am Herzen liegt.
Dir viel Glück in deiner schweren Zeit

Leo

Hier haben sich zwei - mit Verlaub „Weiber“ :wink: - kindisch verhalten, die eine, deine Ausbilderin, noch weit mehr als du. Im eigenen Interesse solltest du gucken, dass du erwachsen wirst und dir ein Stück Souveränität zurück eroberst.

Eine so enge Freundschaft einzugehen, wenn man in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, ist eine gefährliche Sache, das weiß man auch schon mit Anfang 20 (oder müsste es wissen). Dass da jetzt auch noch Beziehungsprobleme reingespielt haben, dafür kannst du nichts. Von daher war es schon Aufgabe deiner Souveränität, dass du die Beziehung „ihr zuliebe“ aufgeben hast, zumal noch nach so langem Zeitpunkt der Trennung.

Ich würde die Angelegenheit da trennen, wo sie getrennt gehört: Freundschaft und Job/Ausbildung. Die Freundschaft ist wohl perdu, jedenfalls sollte da derzeit nicht dein Fokus drauf gerichtet sein. Du willst deine Ausbildung fertig machen und dir deine berufliche Laufbahn nicht versauen.

Ich würde es, bevor du an höhere Stellen gehst, erst noch einmal mit einem Gespräch versuchen.

Beides gehört gegenüber der Ausbilderin vollzogen: In Bezug auf die Freundschaft einen deutlichen Punkt machen. Du kannst noch einmal darauf hinweisen, dass du bedauerst, was passiert ist, auch für sie, aber dass du auch schon mangels Wissen nicht mit Absicht agiert hast. Und genau da sollte die Trennung zum Job hin erfolgen:

Du solltest gegenüber ihr klar äußern, dass deine Ausbildung auf dem Spiel steht und dass daher eine Lösung her muss. Es schadet nicht, darauf hinzuweisen, dass du sie auch als Ausbilderin in der Vergangenheit sehr geschätzt hast und dir eigentlich wünschen würdest, dass du in diesem Rahmen die Ausbildung fortsetzen kannst. Sollte sie sich dazu nicht in der Lage sehen, dann sollte im beiderseitigen Interesse eine Lösung gefunden werden, mit der BEIDE im Betrieb das Gesicht wahren können.

Fakt ist: Wenn sie sich als Ausbilderin so emotional und „daneben“ benimmt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das auf sie zurückfällt. Das gilt zumindest dann, wenn nicht die Vorgesetzten völlig blind sind. Nur ist es diplomatischer, ihr das nicht direkt so unter die Nase zu reiben. Daher sollte ein vorsichtiger Hinweis, dass das im beiderseitigen Interesse ist, zu einer Lösung zu kommen, reichen.

Bisher hast du dich völlig weggeduckt, so dass sie ihre Emotion und Verletztheit voll austoben konnte - und das höchst unprofessionell und auf deine Kosten. Vielleicht schwenkt sie um, wenn du ihr - sachlich - deutlich machst, dass deine Grenze erreicht ist.

Sollte das nicht reichen, dann kann man dir nur empfehlen, dir Unterstützung zu suchen. Je nach Ausbildung Vorgesetzte, Betriebsrat, IHK. Wichtig dabei: So sachlich wie möglich damit umgehen. Keine direkten Vorwürfe, sondern alles am Ziel orientieren, dass du dich ganz auf den erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung konzentrieren willst.

Dein eigenes Gefühlschaos sollest du da klären, wo es hingehört: im Privaten.

Hi,

volle Zustimmung, was die Idee mit Brief und Deeskalation angeht,
aber eben deshalb würde ich das:

Und als letztes würde ich
andeuten, dass falls dies nicht fruchten sollte, du dich an
die von Tom genannten Instanzen (Chef, Betriebsrat,
Handwerkskammer, …) wenden wirst, da dir deine Ausbildung sehr
am Herzen liegt.

nicht tun! Sondern für mich im Hinterkopf als Backup behalten…
Drohungen, auch noch so gut verpackt, machen sich nicht gut,
wenn man versucht zu deeskalieren.

Grüße,
Grünblatt

1 Like