Hier haben sich zwei - mit Verlaub „Weiber“
- kindisch verhalten, die eine, deine Ausbilderin, noch weit mehr als du. Im eigenen Interesse solltest du gucken, dass du erwachsen wirst und dir ein Stück Souveränität zurück eroberst.
Eine so enge Freundschaft einzugehen, wenn man in einem Abhängigkeitsverhältnis steht, ist eine gefährliche Sache, das weiß man auch schon mit Anfang 20 (oder müsste es wissen). Dass da jetzt auch noch Beziehungsprobleme reingespielt haben, dafür kannst du nichts. Von daher war es schon Aufgabe deiner Souveränität, dass du die Beziehung „ihr zuliebe“ aufgeben hast, zumal noch nach so langem Zeitpunkt der Trennung.
Ich würde die Angelegenheit da trennen, wo sie getrennt gehört: Freundschaft und Job/Ausbildung. Die Freundschaft ist wohl perdu, jedenfalls sollte da derzeit nicht dein Fokus drauf gerichtet sein. Du willst deine Ausbildung fertig machen und dir deine berufliche Laufbahn nicht versauen.
Ich würde es, bevor du an höhere Stellen gehst, erst noch einmal mit einem Gespräch versuchen.
Beides gehört gegenüber der Ausbilderin vollzogen: In Bezug auf die Freundschaft einen deutlichen Punkt machen. Du kannst noch einmal darauf hinweisen, dass du bedauerst, was passiert ist, auch für sie, aber dass du auch schon mangels Wissen nicht mit Absicht agiert hast. Und genau da sollte die Trennung zum Job hin erfolgen:
Du solltest gegenüber ihr klar äußern, dass deine Ausbildung auf dem Spiel steht und dass daher eine Lösung her muss. Es schadet nicht, darauf hinzuweisen, dass du sie auch als Ausbilderin in der Vergangenheit sehr geschätzt hast und dir eigentlich wünschen würdest, dass du in diesem Rahmen die Ausbildung fortsetzen kannst. Sollte sie sich dazu nicht in der Lage sehen, dann sollte im beiderseitigen Interesse eine Lösung gefunden werden, mit der BEIDE im Betrieb das Gesicht wahren können.
Fakt ist: Wenn sie sich als Ausbilderin so emotional und „daneben“ benimmt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das auf sie zurückfällt. Das gilt zumindest dann, wenn nicht die Vorgesetzten völlig blind sind. Nur ist es diplomatischer, ihr das nicht direkt so unter die Nase zu reiben. Daher sollte ein vorsichtiger Hinweis, dass das im beiderseitigen Interesse ist, zu einer Lösung zu kommen, reichen.
Bisher hast du dich völlig weggeduckt, so dass sie ihre Emotion und Verletztheit voll austoben konnte - und das höchst unprofessionell und auf deine Kosten. Vielleicht schwenkt sie um, wenn du ihr - sachlich - deutlich machst, dass deine Grenze erreicht ist.
Sollte das nicht reichen, dann kann man dir nur empfehlen, dir Unterstützung zu suchen. Je nach Ausbildung Vorgesetzte, Betriebsrat, IHK. Wichtig dabei: So sachlich wie möglich damit umgehen. Keine direkten Vorwürfe, sondern alles am Ziel orientieren, dass du dich ganz auf den erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung konzentrieren willst.
Dein eigenes Gefühlschaos sollest du da klären, wo es hingehört: im Privaten.