Hallo,
Natürlich sind Katzen keine Rudeltiere. Sie bilden aber Gruppen, lockere Verbände.
Das kann ich an meinem Kater beobachten. Er ist Freigänger. Ich habe noch einen Kater, der nur (bisher) in den Garten durfe.
Der Freigänger hat eine richtige Katzengang, sie sind zu dritt und ziehen durch die Siedlung, überfallen gemeinsam (!) andere Katzen in ihren Gärten. Gejagt wird allerdings alleine. Da stellt man sich als Katzenkumpel ein wenig weiter weg und beobachtet die Freundin bei der Jagd.
Wenn SIE in der Nähe ist, wird mein Kater zuhause unruhig und will raus, umgekehrt scheint es genauso zu sein. Die Besitzer der Kätzin wohnen in der selben Siedlung und wissen, dass unser Kater sie abholen kommt. Sie wird auch sofort rausgelassen, wenn er (dreister Weise) direkt auf der Terasse steht.
Dieses Verhalten zeigt, dass Katzen sehr wohl Gruppentiere sind, es zeigt auch sehr tpisch, dass sie alleine Jagen.
ABER: Als ich meinem Freigänger noch einen Katzenkumpel vor die Nase gesetzt habe, war er nicht sehr glücklich darüber.
Das Zusammenführen beider Tiere klappte mit einigen Tricks dennoch gut. Die zwei sind keine Kumpels geworden, der Hauskater wird eher gemieden, anfang sehr diszipliniert und konsequent ignoriert. Irgendwann spielte man auch miteinander, aber sie schlafen NIE zusammen, sie putzen sich gegenseitig nicht, alles DInge, die zeigen würden, dass sie sich gern haben, passieren nicht. Man akzepiert sich, wenn es sein muss kümmert man sich um einander. (Beispiel: Mein „kleiner“ ist mal durch einen Dauerlauf im Park so dermaßen außer Puste gewesen, dass ihn der Große erst angeschaut hat, dann mit einem „Mau“ angeschubst hat, so nach dem Motto, alles ok? Dann als es ihm sichtlich besser ging, stand der Freigänger auf und ging wieder!)
Katzen sollten FREIGANG haben, wenn nicht, dann brauchen sie einen kätzischen Freund, und man kann hoffen, dass sie den, den Mensch ihnen anbringt auch mögen!
Meistens waren meine Katzen wesentlich empflindler, wenn sie keine Freingänger waren. Veränderungen waren ein Greuel usw usw. Die typischen Probleme, die man mit reinen Wohnungskatzen hat, hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Freigängern nicht. Sie sind wesentlich „cooler“. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen, denn Katzen sind nicht alle gleich und für keine Katze kann man allgemeingültige Regeln aufstelen.
Ist wie bei Menschen: Ein bestimmtes psychologisches Verhalten und Grundmuster ist uns allen eigen, aber gleich sind wir noch lange nicht!
Wenn keine zweite Katze, dann Freigang, wenn kein Freigang, eine zweite Katze, wenn beides nicht drin ist, sollte man aus Liebe zu den Tieren auch keine (junge) Katze nehmen. (Ich hatte auch schon alte Katzen, die auf keinen Fall rauswollten und keine anderen Vierbeiner akzeptiert haben. Alte Damen wollen eben gerne ihre Ruhe haben, da ist der Gang zum Futternapf schon zuviel!)
In diesem Sinne
Liebe Grüße
Ayse