Problem mit bedarfsabhängiger Ampel

Hallo!

Immer wieder passiert es, dass Günter Glücklich mit seinem motorisierten Zweirad an ne bedarfsabhängige Ampel kommt u dort ganz vorne auf der Induktionsschleife steht. Nun steht er dort u steht u steht. Das Maschinchen tuckert im Zweitakt vor sich hin, aber minutenlang passiert NICHTS. Alle Ampeln schalten um, nur nicht die, an der er steht. Die Vermutung liegt nahe, dass es mehr braucht, als ein 80Kilo-Moped und den 75 Kilo-Fahrer, um den Kontakt im Boden auszulösen. Warten auf andere Linksabbieger bzw aus der Nebenstraße kommende Autofahrer ist auch unpraktikabel, da dort manchmal ne halbe Stunde keiner langkommt.

Wie ist in diesem Fall (offensichtliches Versagen der Schaltelektronik) zu verfahren? Auf andere Spur ausweichen? Oder langsam (trotz ROT) in die Kreuzung einfahren u wenn alles frei is u niemand behindert/gefährdet wird, abbiegen? Oder Zweirad ausmachen u über die Kreuzung schieben? Es kann doch nicht sein, dass mitm Zweirad mehr als 10 min gewartet werden muss (mehrfach mit Stoppuhr gemessen, dann die Geduld verloren u bei ROT losgefahren, als sicher war, dass alles frei war u niemand behindert/gefährdet werden konnte) u mitm Pkw nach nichtmal einer Minute die Linksabbieger-Ampel parallel zur Geradeausfahrer-Ampel umschaltete (ebenfalls mehrfach zu verschiedenen Tages- u Nachtzeiten überprüft).

Gruss

Mutschy

Hi

Wie ist in diesem Fall (offensichtliches Versagen der
Schaltelektronik) zu verfahren?

Das ist irgendwo klar geregelt, mir fällt nur die Stelle nicht mehr ein. Man muss lang genug abwarten, da habe ich was von 3 Minuten gehört bzw. mindesten 2-3 Ampelphasen. Dann, wie du gesagt hast, kann man vorsichtig in die Kreuzung reinfahren und wenn keine Behinderung/Gefährdung entsteht, rüber fahren.

Vielleicht führt hier jemand gleich den passenden Paragraphen auf.

Gruß,
Andreas

P.S. mit dem Moped kann man auch schiebend die Fussgängerampel benutzen, geht vermutlich schneller.
P.P.S. in Hamburg gibts sogar an einer Stelle extra für radler/mofas einen Knopf an einem Ausleger zur Fahrbahnseite verlängert :wink:

Die Vermutung
liegt nahe, dass es mehr braucht, als ein 80Kilo-Moped und den
75 Kilo-Fahrer, um den Kontakt im Boden auszulösen.

Der Kontakt wird nicht durch Gewicht ausgelöst, sondern IMHO durch Metall oder ähnliches. An Schranken konnte ich das mal mit einem Fahrrad prüfen:
Fahrrad normal an die Schranke - die beim Heranfahren eines Fahrzeuges öffnen sollte - herangefahren: Keine Reaktion.
Fahrrad schief gelegt, so dass die Pedale näher am Boden sind: Schranke öffnete sich.

Bei Rot darf man IMHO nie fahren. Das mit den 3 Minuten ist ein weit verbreiteter Irrtum. Wurde soweit ich weiß, hier schon öfters gesagt.

Schönes Wochenende,
-Efchen

Hallo,

Als Erster mit Möppi an der Ampel kann auch versucht werden, dem Hintermann Signal zum Vorfahren zur Indu zu geben und sein Möppi
so zu positionieren, dass neimand weiter gefährdet wird.
Meistens hupt der Hintermann dann kurz, wenn Möppi die Ampel nicht mehr sieht…und bleibt " kollegial "

mfg

nutzlos

Moin,

Fahrrad normal an die Schranke - die beim Heranfahren eines
Fahrzeuges öffnen sollte - herangefahren: Keine Reaktion.
Fahrrad schief gelegt, so dass die Pedale näher am Boden sind:
Schranke öffnete sich.

Gut, dass Du keinen Carbonrahmen hattest! :wink:

CU

Axel

Bei Rot darf man IMHO nie fahren. Das mit den 3 Minuten ist
ein weit verbreiteter Irrtum. Wurde soweit ich weiß, hier
schon öfters gesagt.

Dass nie gefahren werden darf, kann ja schon mal nicht stimmen. Aber das mit 3 Minuten ist wohl auch nicht ganz richtig, gebe ich dir Recht. Ich hab nun das Urteil von OLG Hamm (2 Ss OWi 486/99 ) gefunden, da steht einmal:

Denn hätte eine derartige Funktionsstörung [Dauerrot] tatsächlich vorgelegen, wäre das von der roten Lichtzeichenanlage ausgehende Gebot nicht verbindlich gewesen (vgl. OLG Köln VRS 59, 454; Jagusch StraßenverkehrsR, 35. Aufl., § 37 StVO Rn 50), sondern der Betr. wäre - unter Beachtung äußerster Vorsicht - berechtigt gewesen, die Lichtzeichenanlage zu passieren.

Und

Zeigt die Lichtzeichenanlage an einem Einmündungsbereich ca. 3 Minuten Rot, darf der betroffene Verkehrsteilnehmer nämlich nicht ohne weiteres von einer Funktionsstörung ausgehen, sondern ist verpflichtet, die Lichtzeichenanlage über einen erheblich längeren Zeitraum zu beobachten.

Also klingt für mich wie überfahren ja, gerne, aber bitte länger als 3 Minuten warten.

Gruß,
Andreas

Hallo,

kleine Gegenfrage:
Wir haben hier in der Region manch störrische Ampeln, die wirklich nicht auf mehrmalige Betätigung des Drückers funktionieren.
So kommt es vor, dass man 3 oder mehr komplette Ampelzyklen der Kreuzung abwartete, jedes mal brav drückte…und nichts geschah.
Dann sehe ich mich als Fußgänger im Recht, wenn ich diesen Überweg bei
günstiger Schaltung ( ich beobachte ja auch, wie der Verkehr jeweils
fließt ) denn auch zu passender Zeit bei Rot überquere.
Mit KFZ allgemein gibt es hier auch ab und zu derlei Versagen der
Anforderungskontakte. ( Selbst mit PKW )
Ist es richtig anzusehen, das jede Ampel einer Kreuzung im Schaltzyklus auf Anforderung auch auf grün durchschalten müßte ?

mfg

nutzlos

Hi.

Ist es richtig anzusehen, das jede Ampel einer Kreuzung im
Schaltzyklus auf Anforderung auch auf grün durchschalten müßte
?

Nein, natürlich nicht. Genau aus diesem Grund sagte OLG Hamm ja auch, dass die Ampel über einen erheblich längeren Zeitraum als 3 Minuten beobachtet werden muss.

Es gibt viele Rechts-/Linksabbieger Ampeln, die nicht auf Grün schalten, wenn dort gerade ein Bus oder eine Straßenbahn fährt, dann muss man einfach den nächsten Schaltzyklus abwarten. Ich habe hier in der Nähe zwei von der Sorte, total nervig, klar. Viele werden dann schnell nervös, nicht auszumalen, was hier los wäre, wenn jeder nach einem Schaltzyklus einfach mal losfahren würde.

Gruß,
Andreas

Hallo,

Und als Geradeausfahrer oder Fussgänger bekomme ich Sodbrennen,
wenn in Richtung A,B,C die Schalte funzt, aber D wird 3 mal hintereinander einfach übersprungen.
Soll ich als FuGä den Kontakt am Ampelmast noch lecken ?
Selbst PKW kommen an manchen Ecken nicht durch und lassen ihren Unmut
gelegentlich an Unbeteiligten aus. Da kann ma Platz machen und die
PKW fahren mehrfach auf den Indus hin und her…dennoch tut sich nix.
Soviel zum sicheren Ansprechen der induktiven Kontaktanforderung.
Bei den Fußgängersensoren an den Ampeln sieht es auch nicht viel besser aus. Sparen ist die Devise, aber Wartung " intelligenter "
Lösungen ist auch nicht drin.
Im endeffekt für " Intelligenz " viel Geld für nix rausgeschmissen.
Und rum möchte ich nochmals fragen:
Nach mehreren Rundumzyklen für den VN kein grün…darf es dann in
abgepaßter Verkehrslage fahren oder gehen ?

mfg

nutzlos

Wieviele Zyklen man an einer Ampel warten muss, kann dir vermutlich nur ein Verkehrsrichter sagen. Warum man an einer Ampel mehrere Zyklen stehen muss erschliesst sich auch nicht unbedingt auf den ersten Blick.
Ich kenne solche Schaltungen auch aus meiner Gegend und auf Nachfrage einer großen Tageszeitung hat die Stadt einmal öffentlich erklärt, dass dies auch mit dem jeweiligen Bedarf in eine bestimmte Fahrtrichtung zu tun hat. So werden die Schaltungen morgens dahin gehend optimiert, dass der Verkehr morgens besser in die Stadt fliessen kann und nachmittags eben so, dass es besser stadtauswärtts fliesst.
Gerade in den Zeiten, in denen diese Schaltungen umgestellt werden, kann es an einzelnen Stellen zu erheblichen Wartezeiten kommen. Daher ist das eigenmächtige Weiterfahren an roten Ampeln vermutlich nicht ganz unproblematisch.
Gruß

Hermann

Ja, so habe ich das eigentlich auch gemeint. :smile:
Bei uns gibts so Ampeln, wo man regular schonmal so lange steht.

Hallo,

Danke für die Antwort. Bisher habe ich zu diesem Notmittel auch nur
als Fußgänger greifen müssen, da der Drücker in einer Richtung definitiv defekt war.

mfg

nutzlos