Probleme bei Degu-Handaufzucht

Hallo zusammen,

ich bin ungewollt Großvater von leider nur noch 2 jungen Degus geworden.

Kurze Vorgeschichte:
Ich bekamm von Privat 4 „Männchen“. Eins war aber ein Weibchen und schon trächtig leider auch noch von den eigenen Brüdern. Es kamen 4 Degubabys zur Welt. Eines hat die Mutter direkt nach der Geburt getötet. Drei weitere hat sie aber zunächst liebevoll umsorgt. Nach zwei Tagen hat sie eines im Gesicht so schwer gebissen, dass es die nächsten Stunden nicht überlebte. Der Tierarzt meinte das das Junge wohl krank gewesen sei und die Mutter das erkannt hat. Einen Tag später hat die Mutter wieder ein Jungtier angegriffen und im an einem Beinchen die Zehen abgebissen. Nun haben wir die kleinen von der Mutter getrennt (Hat uns ebenfalls der Tierarzt geraten, da die Mutter lt. Ihm die anderen beiden sonst auch noch tötet. Das schint gelegentlich bei Degus vor zu kommen.)

Jetzt ziehen wir (Meine Frau und ich) die kleinen seit knapp zwei Wochen mit der Pipette und einer Mischung aus Katzenaufzuchtmilch, Fencheltee und Wasser auf (Diese Mischung haben wir auf einigen Internetseiten gefunden). Das Problem ist, als wir sie von der Mutter getrennt hatten, haben die bieden 11 und 13 Gramm gewogen. Jetzt nach zwei Wochen wiegt der kleinere 14 Gramm und der Größere 16 Gramm. Sie Fressen zwischen 0,5 bis zum teil 2 Milliliter pro Mahlzeit. Die beiden sind auch nicht so aktiv wie sie laut Internetseiten sein sollten. Die beiden Schlafen die meiste Zeit.

Hat irgend wer Tipps oder ist das gar normal bei Handaufzucht? Laut Tabellen die ich im Internet gefunden habe sollten die beiden schon 25 Gramm wiegen und total munter durch den Käfig springen.

Gruß und vielen, vielen Dank im Vorraus
Mike

hi,

ich hab keine erfahrung mit degus.

ich habe gegoogelt, dort wird als nahrung empfohlen kuhvollmilch gemischt mit sahne 1:1. viell. ist euer essen nicht „gehaltvoll“ genug?

ich versuche den link zu kopieren…

http://www.degus-online.de/aufzucht.htm

viell. kannst du da weitere, hilfreiche infos bekommen.

viel glück mit den kleinen

lg
pudeline

sorry weiter unten steht

1/2 vollmilch
1/4 sahne
1/4 fencheltee

statt sahne milch 1:1

lg
pudeline

Hallo auch!

Also nur 3g Gewichtszunahme in 2 Wochen ist viel zu wenig! In dieser Zeit müssten sie normalerweise ihr Gewicht mindestens verdoppelt haben!
Wie oft füttert ihr denn? Also in welchen Zeitabständen?

Ich denke auch, dass eure Milch zu wenig nährstoffreich ist. Katzenaufzuchtmilch als Basis ist schon mal gut (geht auch Menschen-Säuglingsmilch…). Den Tip mit der Kuhmilch würde ich keinesfalls befolgen. Kuhmilch wird bei den meisten Tieren (abgesehen von Kälbchen und dem Menschen, und selbst der oft nicht) zu Verdauungsproblemen führen… und Durchfall ist bei Jungtieren immer sehr kritisch.
Ich würde aber auch Sahne in die Milch geben… am besten langsam den Sahnegehalt steigern - jede Milchumstellung ist ebenfalls kritisch (kann auch zu Verdauungsproblemen führen). Daher würde ich auch bei der Katzenaufzuchtmilch als Basis bleiben.
Ihr solltet jetzt mindestens alle 2 Stunden füttern (auch Nachts!), die kleinen müssen ziemlich unterernährt sein. Habt ihr sie nochmal dam Ta vorgestellt bzw ihn telefonisch mal um Rat gebeten?

Hat irgend wer Tipps oder ist das gar normal bei Handaufzucht?

Es ist schon normal, dass Handaufzuchten sich langsamer entwickeln. Nichts ist so nahrhaft wie die Muttermilch. Aber ich denke, eure sind deutlich zu langsam dabei.

Ich drücke euch die Daumen, dass sie gut durchkommen!
Aj

Schon mal danke an alle,

wir haben die erste Zeit alle 2 Stunden gefüttert, sind aber dann dazu übergegangen sie immer dann zu füttern wenn sie wach werden da sie sonst beim Füttern kaum gefressen haben und immer eingeschlafen sind.

Die Kleinen werden so alle 4 Stunden wach und bekommen dann was zu futtern.

Ich werde das mit dem Beimischen von Sahne mal ausprobieren. Ich hoffe nicht dass sie so klein bleiben weil die Eltern Geschwister sind.

Gruß Mike

Hallo

Ich würde mich doch an das Rezept von Pudelines Link (degus-online) halten. Das ist ja offensichtlich schon vielfach erprobt worden, und scheint immer gut geklappt zu haben.

(Hat uns ebenfalls der Tierarzt geraten, da die Mutter lt. Ihm die anderen beiden sonst auch noch tötet. Das schint gelegentlich bei Degus vor zu kommen.)

Das kommt bei fast allen Kleinsäugern (und auch z. B. bei Eisbären) vor, und zwar entweder, wenn die Jungen krank und nicht lebensfähig sind, oder aber die Mutter zu stark gestresst ist (zu viel Unruhe, es wird immer ins Nest geguckt, Männchen sind in der Nähe, oder so. Von Degus speziell verstehe ich nichts, aber das ist eben bei vielen anderen Nagetieren auch so.

Viele Grüße

Hallo

Ich würde mich doch an das Rezept von Pudelines Link
(degus-online) halten. Das ist ja offensichtlich schon
vielfach erprobt worden, und scheint immer gut geklappt zu
haben.

Selbst unter dem Link, wird eine Alternative genannt… und die wäre die Ersatzmilch (bei euch jetzt für Katzen, das passt schon).
ich weiß ja nicht, wieviele Handaufzuchten die Leute, die die Seite erstellt haben schon gemacht haben, aber wenn da tatsächlich noch nie was mit Kuhmilch passiert ist, hatten sie unglaubliches Glück!
Ich habe 15 Monate in einer Wildtierstation gearbeitet und schon mehrfach gesehen was Kuhmilch (bei allen möglichen Säugern) anrichten kann, und kann nur dringenst davon abraten!
Wie gesagt, das mit der Sahne würde ich langsam steigern dann, bloß nicht zu schnell. Eine Milchumstellung ist immer ein Risiko…aber ich fürchte, ihr habt hier keine andere Wahl. Den ganzen Rest unbedingt so lassen! auch das wird auf der Seite übrigens empfohlen…bei der einmal gewählten Milchzusammensetzung zu bleiben… wie gesagt, dem könnt ihr nicht ganz nachgehen, die kleinen brauchen unbedingt was päppeligeres als die bisherige Kost… aber ich würde nur soviel ändern wie nötig… in dem Fall den Fettanteil durch die Sahne.

Zum Thema Inzucht: macht euch da nicht den großen Kopf drum…dass ist ihr kleinstes Problem, wenn überhaupt! Der Begriff Inzucht hat gerne einen negativen Beigeschmack, wird aber in der Tat auch von professionellen Züchtern immer wieder bewusst betrieben. Wir setzen mal vorraus, dass die Generationen vorher nicht alle auch schon inzüchtig waren, dann wird das vermutlich eher keine negativen Auswirkungen haben.
Wenn sie bisschen länger fürs Wachstum brauchen, wird das eher mit ihrer Aufzuchtsweise in Menschenhand zusammenhängen… meistens holen sie es irgendwann ein, aber sie brauchen dazu überdurchschnittlich lange.

Kleiner Mutmacher zu dem Thema: ich hatte zwei extrem inzüchtige Rennmäuse aufgenommen (Vermutlich ist einer ihrer Brüder ihr Vater gewesen, und die Brüder sind höchstwahrscheinlich auch schon so ähnlich entstanden)… die waren in der Tat eher kleiner als andere rennmäuse. Aber sie waren nie krank, aufgeweckt udn unauffällig und haben das für Rennmäuse biblische Alter von 4,5 und 5 Jahren erreicht. … das hätte ich bei den Vorbedingungen mal nie für möglich gehalten… 5Jahre ist ein Alter, was doch eher selten erreicht wird bei diesen Tieren, und selbst die 4,5 Jahre sind schon einstattliches Alter.
Also, wegen dem Inzuchtthema würde ich mir erst mal keine Gedanken machen…es kommt eh wie es kommt.

Daumen bleiben gedrückt
Aj

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Hallo Simsy Mone, hallo atrox,

danke für eure Unterstützung. Ich habe zwischenzeitlich noch aus einem anderen Forum einen Tipp bekommen. Ich habe nun Kontakt zur Deguhilfe Nord (Ich wusste garnicht das es sowas überhaupt gibt.) Dort hat man sehr viel Erfahrung mit der Handaufzucht von Degus.

Die Entwicklung der beiden Kleinen liegt absolut im Durchschnitt der anderen Handaufzuchten. Es ist wie atrox ja auch schon schrieb wohl wirklich so, das Handaufzuchten gut hinterherhinken. Laut der Deguhilfe ist auch die Wahl der Katzenaufzuchtmilch OK. Ich sollte wie hier schon mehrfach erwähnt die Milchzusammensetzung nicht ändern. Von der Sahne wurde mir aber abgeraten, da die Kleinen letztlich doch nicht unterernährt sind sondern eben durch die Handaufzucht nur etwas spät dran.

Noch mal vielen lieben Dank für die Unterstützung von euch allen.

Gruß Mike

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Huhu!

Danke für die Rückmeldung. Hätte ich jetzt nicht gedacht, dass der Unterschied zwischen Mutteraufzucht und Handaufzucht sooo gewaltig ist bei Degus …habe allerdings eher Erfahrung mit anderen Tieren…unter den kleinen Spitzmäuse, Kaninchen, Hasen, Eichhörnchen, Igel, Siebenschläfer usw… aber bei allen wäre eine so geringe Entwicklung in dem Zeitfenster bedenklich gewesen. Aber vertrauen wir da einfach mal auf die Erfahrung der Deguhalter, wenn die meinen, dass das nicht kritisch sei. Vielleicht kannst ja irgendwann mal berichten, wenn sie wirklich über den Berg sind, ob sie es geschafft haben.

lieben Gruß
Aj

Viel Glück mit deinen kleinen haarigen Enkeln!
Mögen sie wachsen und gedeihen!