Probleme im Ausbildungsbetrieb

Hallo,

wir haben ein schwerwiegendes Problem. Unsere Tochter ging im August 05 mit 17 Jahren in die Ausbildung zur Pferdewirtin. Ihr absoluter Traum. Da sie ein schlechtes Hauptschulzeugnis hat und einfach endlich arbeiten wollte war das für alle prima. Sie hat vorab ein Freiwilliges Soziales Jahr geleistet und mit behinderten Kinder gearbeitet. Die Arbeit war für sie o.k.! Nun das Problem: Sie hat eine 7- Tage Woche, fängt jeden Morgen um 5.00 Uhr an, arbeitet bis 13.00 Uhr und dann von 16.30 - 18.00/19.00 Uhr. In den 5 Monaten hat unsere Tochter ganze 2 freie Tage gehabt und Urlaub ist auch nicht in Sicht. Durch das tägliche Misten, Misthaufen aufschaufeln und Einstreuen ohne Pause hat sie nun schon mit den Knochen Probleme. Sie will diesen Beruf unbedingt lernen. Aber jeder Penner auf der Straße ist besser laut dem Chef als unsere Tochter. Nachdem wir nun mit ihm ein Gespräch hatten, wo wir um die freien Tage zur Erholung baten (sie war nicht anwesend bei dem Gespräch), rief sie uns an und erzählte uns, ihr Chef würde ihr andauernd vorwerfen, sie jammert, weil sie nicht genügend frei hätten, solle sie doch woanders arbeiten. Dann meckert er, dass das Berichtsheft nicht vorgelegt wird. Unsere Tochter muss Tagesberichte schreiben, hat aber trotz mehrmaliger Aufforderung erst in der ersten Novemberwoche ihr Berichtsheft ausgehändigt bekommen. Nun musste sie die Tages- und auch noch Wochenberichte alle nachschreiben. Da sie aber auch nach der Schulzeit von 8.00 - 16.00 Uhr, plus 1 Stunde Fahrzeit je Strecke, auch zur Arbeit muss, weiss sie nicht, wann die Zeit noch finden soll. Hinzu kommt, die Tagesberichte sollen von täglich abweichenden Routinearbeiten erzählen. Ausser misten, füttern, kehren, gibt es aber nichts. Diese Berichte hat er aber alle bemängelt und weggeworfen. Langsam wissen wir keinen Rat mehr.

Hat jemand eine Idee?

Danke und Grüsse für ein paar Infos.

Bianca

Da gbt es sicher auch eine kammer .Innung oder was ähnliches da würde ich mich mal schlau machen !1 Sieht aus als wäre Töchterchen auch eine billige Arbeitskraft !!
Ansonnsten gibt es an der berufschule ein/e Vertrauenslehrer den man konsultieren kann die wissen immer Rat !
Da kennen wir uns aus.
oria

Ich bin schockiert!
Hallo Bianca,

das hört sich ja nicht gerade gut an. Ehrlich gesagt ist das ein Horror Chef. Ich würde dir empfehlen, diesen Fall der Industrie und Handelskammer bzw. glaube eher, dass die Handwerkskammer für deine Tochter zuständig ist, melden.

Es besteht die Möglichkeit, wenn Ihr einen anderen „Pferdehof“ findet, der Eure Tochter aufnehmen könnte, dass sie den „Pferdehof“ wechselt, weil du ja auch geschrieben hast, dass ihr Chef mit Ihr nicht glücklich ist, abgesehen davon, dass es Ausbeutungsarbeitszeiten sind. Warum wartest du noch!!! Geh zur Kammer…

Man kann den Betrieb aber nur wechseln, wenn der Chef zustimmt. D.h. man muss einen Aufhebungsvertrag abschließen oder man Kündigt fristlos mit einem wichtigen Grund. Ich finde, dass ist ein wichtiger Grund, würde ich aber mit der entsprechenden Kammer besprechen. Das ist ja schon Mobbing…

Ich (selbst Auszubildender im Büro) habe vor einem halben Jahr meine ehemalige Firma verlassen, weil ich dort nichts gelernt habe. Also habe ich mir selbst eine neue Firma gesucht, halt Bewerbungen losgeschickt denen den Grund im Anschreiben geschildert und habe es geschafft. Habe gerade mal 3 Bewerbungen geschrieben und Arbeite jetzt
bei einem der größten Lebensmittelhersteller der Welt als Azubi.

Ich bin zu meinem Chef gegangen, habe ihm die Meinung gesagt, dass ich hier nichts lerne (täglich bis zu 10 mal Kaffee gekocht, dann halt serviert, jeden Tag bis zu 2 Std. Botengänge gemacht und dann noch die Kaffeemaschine jeden morgen gereinigt. Sprich ich war jeden Tag 4 Std. mit Nebentätigkeiten beschäftigt) und er hat den Aufhebungsvertrag unterschrieben. Es möchte ja auch kein Chef einen deprimierten Azubi haben.

Die Ausbildungszeit wird deiner Tochter angerechnet. Wurde mir auch. Ich habe halt nur die Firma gewechselt.

Frage doch einfach mal in anderen Höfen nach, ob die auch ausbilden und deine Tochter evtl. übernehmen könnten.

Ich bin auch erst zu meinem Chef gegangen, als ich von meiner jetztigen Firma einen festen Ausbildungsvertrag in der Tasche hatte.
Nicht dass sie sonst auf der Straße steht…

Ich wünsche Dir viel Erfolg!! Und lass dich nicht von dem fiesen Chef deiner Tochter unterkriegen.

Besonders das mit den Urlaubstagen find ich heftig!

Lieben Gruß Jan

Hallo,

sie soll sich einen neuen Arbeitgeber suchen, der die Ausbildung weiterführt und dann dem alten einen Tritt in den Hintern geben.

Gruß

Peter

Hallo,

wenn du bei der „zuständigen Stelle“ Rat suchst, dann nicht bei der IHK oder HK, sondern bei den, je nach Bundesland, nachgeordneten Dienststellen der für Landwirtschaft zuständigen Ministerien bzw. Landwirtschaftskammer. Ist im Ausbildungsvertrag nachzulesen, da dieser bei der zuständigen Stelle eingetragen werden muß. Dort kannst du auch alternative Ausbildungsbetriebe erfahren. Ist aber sicher nicht einfach - je nach Ausbildungsschwerpunkt und regionaler Mobilität deiner Tochter.

Gruß
Otto

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Hallo, Ich würde mich mal nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz schlau machen, da sie unter 18 ist. Arbeiten nach der Berufsschule und länger als 8 Stunden ist da meine ich nicht drin.
Dann würde ich mir in der Berufsschule einen Vertrauenslehrer suchen oder besser noch den für diese Ausbildung zuständigen Lehrlingswart der Landwirtschaftskammer heranziehen, der für einen neuen chef und eine Abmahnung an den alten Chef sorgen kann (lieber erst was neues als zusätzliche Schikanen einhandeln).
Zur Not ist sicher auch ein Rechtspfleger des arbeitsgerichts wegen des JuArbSchuG interessiert…!
Susanne