Probleme in der Kita

Liebe/-r Experte/-in,
Meine Tochter 6 hat sich beim letzten Ausflug immer versteckt und wollte nicht an der Hand laufen weil sie kein Baby mehr ist wie sie sagt . Heute hat die Erzieherin mir mitgeteilt das meine Tochter deswegen von der Abschlussübernachtung in der Kita ausgeschlossen wird Die verantwortung wäre ihr zu groß .Das beste ist ja, vor der übernachtung wird noch ein Ausflug gemacht , da darf sie dann in meinen beisein mit danach müßten wir uns dann verabschieden und am nächsten morgen könnte ich sie dann ja zum Frühstück wieder in die Kita bringen ! Meine Tochter hat sich schon so auf die übernachtung gefreut und ich finde es einfach nur ungerecht !Was kann ich da machen ? Lieben Dank im vorraus !

Liebe Daggi,
die Enttäuschung Deiner Tochter kann ich gut verstehen.
Obwohl ich die Einzelheiten der Situation nicht kenne, sollte hier doch eine praktikable Lösung für alle Seiten zu finden sein.
Natürlich haben die Erzieherinnen die Sorgfaltspflicht und das gilt im besonderen Fall wenn sich die Kinder außerhalb der Einrichtung oder in ungewohnten Siotuationen befinden.
Andererseits muss man ein Kind mit 6 Jahren (und normalen Verhaltungsmuster) nicht ständig an der Hand halten. 6jährigen kann man schon die Gefahren z.B. beim Überqueren der Straßen verständlich machen.
Ein Dreiergespräch mit der Erzieherin, Deiner Tochter und Dir, sollte einen Kompromiss möglich machen. Hierbei dürfen keine Vorwürfe aufgezählt werden, sondern es muss nur nach einer Möglichkeit zur Teilnahme an der Übernachtung gesucht werden.
Hat die Erzieherin jedoch mehrfach schlechte Erfahrung mit dem Verhalten Deiner Tochter in Gruppensituationen gemacht, ist eine Lösung schwierig.
Gewöhnlich sind bei Übernachtungen mehrere Erwachsene anwesend.
Vielleicht ist die Zuordnung Deiner Tochter zu einer anderen Aufsichtsperson ein möglicher Kompromiss.

Ich hoffe Ihr findet eine Lösung
und wünsche Dir und Deiner Tochter alles Gute

KITA

Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen.
Geh mit der erwähnten Erzieherin UND deiner Tochter gemeinsam in ein Gespräch und versucht es zu klären.

Ich perönlich bin allerdings auch kein Freund vom Händchen haltenden Spaziergang. Vor allem nicht in diesem Alter, aber gut, die Erzieherin scheint die Kids sonst nicht anders unter Kontrolle behalten zu können. Den Kindern kann ruhig mehr Verantwortung zugetraut werden!

Zur Not würde ich evt. noch die Leitung ins Spiel bringen. Denn das ein Kind zur Abschlussübernachtung ausgeschlossen werden soll das ist meiner Meinung nach absolut unverantwortlich von der Erzieherin dem Kind eine solche Freude einfach zu nehmen, egal ob sie eigentlich Schwierigkeiten mit ihr hat oder nicht. Es gibt für alles eine Lösung.

Fragen, Diskussionen etc. können auch auf
www.forum-sozialer-berufe.de gefunden und gestellt werden.

Guten Tag,

Ich würde auch ein Gespräch mit der Erzieherin vorschlagen. Vielleicht gibt es ja eine Lösung für das Problem, z.B. wenn deine Tochter sich bis zur Abschlussübernachtung „an die Regeln“ hält, dass sie dann mitmachen darf. Zum Thema Handhalten auf Ausflügen muss ich sagen kommt immer auf die Situation an. Größe der Gruppe, Lage der Einrichtung etc. bei uns halten die Großen die Kleinen auch bei Spaziergängen an der Hand, aber wir haben auch große befahrene Straßen an der Kita. In großen Gruppen muss es nunmal Regeln geben.

Versuch ein Gespräch zu führen und versuch der Erzieherin dein Unverständnis klar zu machen.

Hallo,

meine Antwort wird Sie enttäuschen:
Ich gebe der Erzieherin Recht.
Stellen Sie sich bitte vor, wie sie reagieren würden, wenn Ihr Kind in der Nacht beispielsweise aus dem Kindergarten schleicht oder sonstige Reglen bricht, die es in Lebensgefahr bringen könnten.
Sollte ein einem solche Fall etwas passieren, Ihrer Tochter oder einem anderen Kind wegen ihr - dann wird die Erzieherin vor Gericht gefragt: Gab es Anzeichen dafür, dass das Kind sich eventuell nicht an die Regeln und Anweisungen halten wird oder kam das völlig überraschend? Wenn es Anzeichen gab, dann erwartet ein Richter, dass Fachpersonal rechtzeitig entsprechende Grenzen zieht, um die Mehrheit der Kinder vor der Unberechenbarkeit eines einzelnen Kindes zu schützen.
Ich weiß, ich weiß: Ihr Kind ist kein bösartiges Monster.
Das unterstellt auch kein Mensch. Es ist einfach ein Mädchen, das die Reglen und Grenzen austestet.
Es geht darum, dass erzieherinnen vor Azsflügen oder dergleichen überlegen müssen, ob sich alle beteiligten Kinder voraussichtlich Anweisungen annehmen und entsprechend handeln werden.
Das tat Ihre Tochter in letzter Zeit offensichtlich nicht. Also muss die Erzieherin reagieren.

Und nein, falls das Ihre nächste Frage wäre, nein Sie können nicht auch mit übernachten: Das würde Ihre Tochter noch dafür zu belohnen, dass sie sich nicht an Regeln hält - sie „ist nicht so doof“ sich in die Gruppe einzufügen und darf als Belohnung auch noch mit ihrer Mama übernachten, während andere in der Nacht vielleicht mit Heimweg zu kämpfen haben. Nee. Das würde ich auch nicht erlauben, als Kindergartenleiterin.

Ein Kind soll seine Meinung vertreten und es soll mitbestimmen dürfen, was altersangemessen ist. Aus meiner Sicht ist es gut, wenn man die Kinder fragt, wohin der Ausflug gehen soll, was es abends zum Essen gibt, ob man ein Stück mit dem Bus fährt oder die ganze Strecke wandert - dergleichen kann und soll mit den Kindern überlegt werden.
Aber es ist nicht altersangemessen, dass eine Sechsjährige entscheidet, ob sie sich an die Hand nehmen lassen will oder nicht. Hier ist es der Erwachsene, der die Gesamtsituation überschaut und entscheidet. Und ich rate Ihnen nachdrücklich dazu, Ihrem Kind das deutlich zu machen. Sonst wird es immer wieder anecken, sobald es um Aktionen in Gruppen (Turnverein, Schule,…) geht. Und im schlimmsten Fall bringt es sich in große Gefahr. Bei uns im Ort könnten Sie mit einem Vater und einer Mutter reden, deren Kind lachend und spottend davonrannte und drei Mintuen später auf der Straße innerlich verblutete, noch bevor der Krankenwagen eintraf.
Die Erzieherinnen wissen um die große Veantwortung, die sie tragen. Sie bemühen sich, die Risken für Ihr Kind und die Gruppe zu minimieren, ohne Ihre Tochter völlig auszuschließen.
Hart für Ihre Tochter, das glaube ich wohl.
Aber vermutlich sehr wichtig für sie, zu erleben, dass das eigene Verhalten früher oder später immer Konsequenzen nach sich zieht.
Ich würde mir wünschen, dass Sie den Erzieherinnen in ihrem Bemühen, Ihrer Tochter deutlich zu machen, wo die Grenzen kindlicher Entscheidungsgewalt liegen, nicht in den Rücken fallen.

Mit freundlichen Grüßen!
Ernei

Hallo daggi

Ich verstehe das problem nicht:
warum deiner tochter nicht einfach erklären, dass sie in dieser situation die hand geben muss, dass sie dazu einwilligt den kita-frauen gegenüber und sich an die abmachung halten muss?

Was ist ungerecht?

Viele grüsse

jdee

Hallo Daggi,

viel machen kann man da nicht, außer noch einmal das Gespräch suchen, um die Sache zu richten.

Ich persönlich finde diese Vorschul-Übernachtung eh recht problematisch…
für was soll sie gut sein (sowas geht bestenfall zu Beginn einer Gruppenphase, aber welchen Sinn macht es, kurz vorm Ende der Kiga-Zeit ? …
Millionen Kinder u. Erwachsene hatten das nicht und sind auch glückliche Menschen geworden…
Und : Nichts gegen ein Fest zum Schluß der Kiga-Zeit, aber braucht es dafür so einen Mordsaufwand wie ich es vielfach erlebe mit Riesenunternehmung, vielleicht noch gemeinsamen Grillen und dann noch die Übernachtung ???
Das ist Aktionismus ohne jedes pädagogische Ziel.

Frank