Probleme mit bien zenker häusern

Hallo,

im letzten Winter hatte ich das Problem, dass plötzlich große Teile meiner Unterspannfolie im Dachbereich feucht, bis hin zu nass waren. Eine Anfrage bei Bien Zenker brachte mir das Ergebniss: Es lag wohl am Schnee und am Wind. Das kann schon einmal vorkommen, war aber jetzt zum ersten Mal. Ich sollte mein Hausdach gemäß des Merkblattes ZDVH- Wartung des Zentralverbandes der Dachdecker überprüfen lassen. Nun habe ich ein Angebot von einem Dachdecker vorliegen. Wie lange die Überprüfung dauert, konnte er nicht sagen. Der Stundensatz beträgt ca. 50,00€.
Hat schon einmal jemand ein ähnliches Problem gehabt? Im Moment ist es trocken, da keine Feuchtigkeit auf dem Dach ist. Meine Angst ist einfach nur, dass es anfänglich nur bei starkem Schnee ist und dann immer schlimmer wird. Unser Haus steht gerade knapp 10 Jahre. Ich selbst habe nach verschobenen Dachziegeln gesehen. Da konnte ich allerdings nichts erkennen. Es muss also eine andere Ursache haben.
Freue mich auf alle lösenden Vorschläge. Vielen Dank bereits im voraus.
Mit freundlichen Grüßen

Stefan Scholz

Hi,

natürlich kannst Du einen „Fachmann“ jetzt Dein Dach prüfen lassen - allerdings leuchtet mir nicht ein, was er „finden“ bzw. Dir raten soll.

Je nach Dachneigung und Überlappung der Dachsteine KANN es bei entsprechender Witterung (Regen/Schnee in Verbindung mit kräftigem Wind/Sturm) vorkommen, dass Feuchtigkeit zwischen den Dachsteinen durchdringt.

Man kann das m. W. dadurch verhindern, dass die Pfannen verstrichen werden, also von hinten quasi mit Mörtel verbunden, oder dass zwischen die Pfannen ein Flies odgl. gelegt wird - beides ist aufwändig und dürfte recht teuer sein.

Die andere Alternative wäre ein sog. wasserführendes Unterdach (m. W. auch „Bremer Dach“ genannt), also eine vollflächige Verschalung und Abdeckung der gesamten Dachflächen z. B. mit Bitumenpappe unterhalb der Konterlattung und Lattung mit den Dachsteinen. Dann dringt in Ausnahmefällen zwar immer noch Feuchtigkeit durch, aber es kann nichts passieren, weil quasi ein zweites Dach darunter ist und die Feuchtigkeit auf der Bitumenschicht in die Dachrinne geleitet würde.

Ob sich der ganze Aufwand lohnt, wage ich zu bezweifeln. An der Dichtigkeit Deines Daches dürfte sich grundsätzlich in den letzten 10 Jahren nichts geändert haben und wenn die durchdringende Feuchtigkeit bisher keinen Schaden angerichtet hat . . .

Hallo !

Wo kann man denn die Unterspannbahn im Dachbereich sehen ?
Gewöhnlich ist da doch die Isolierung davor und davor die Innenverkleidung.

Und wo ist sie Unterspannbahn denn feucht, pfannenseitig oder Seite zur Dämmung ?

Eben weil Pfannendächer nicht völlig wasserdicht sind gegen Flugschnee und Schlagregen haben sie eine zweite Abdichtung,das ist die Unterspannbahn,die eingedrungenes Wasser in die Traufe ableitet.

Die Spannbahn ist auch diffusionsoffen,also kann selbst in die Dämmung eingedrungenes Wasser im Sommer wieder „herausdampfen“.

MfG
duck313

Hi Tom,

vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort. Das mit dem Fachmann sehe ich genauso. Für was soll der gut sein. Danke für Deine Meinung.
Das mit der Feuchtigkeit haben wir auch zum ersten Mal festgestellt. Heute hat es bei uns sehr stark geregnet. Ich werde Morgen mal nach dem rechten sehen.
Vielleicht war es ja doch ein einmaliges Erlebnis aufgrund schlechtester Witterungseinflüße.
Diese Variante mit dem Bremer Dach klingt super. Sollte so etwas nicht Vorschrift sein, vor allem bei Häusern in Holzständerweise, so wie unseres es ist? Weißt Du da auch etwas darüber.
Ich melde mich dann mit dem Ergebniss der Dachinnenprüfung wieder bei Dir, wenn ich darf?.

Viele Grüße

Stefan

Hallo,

man kann die Unterspannbahn im Dachbereich sehen, wenn noch keine Wärmedämmung und Verkleidung angebracht ist.
Da bei unserem Holzständerbau die Abdichtung der Etagen an der Decke zum Dachboden eingebaut ist, ist eine Isolierung im Dachbereich auch nicht zwingend notwendig. Die Wandisolierungen der oberen Etagenwände stehen in den Dachbereich durch. Das ist der Anschlußpunkt für eine spätere Dachisolierung. Die Zugangstreppe ist eine Wärmegedämmte Treppe. Somit kann keine warme Luft in den Dachboden gelangen. Das Wasser ist auf der Ziegelseite. Es ist im Winter so schlimm gewesen, dass die durchstehende Isolierung nass, richtig nass war. Ich weiß nicht ob das im Sinne des Erfinders ist. Natürlich ist die Folie dampfdiffusionsoffen. Aber der Menge an Wasser was da kam machte mir das einfach Sorgen. Unser Hauslieferant hat uns geraten den Dachboden zu lüften. Wir haben aber gar kein Dachfenster. Das ist eben genau der Punkt, der mich an Bien Zenker zweifeln lässt. Wenn es im Haus zu Feuchtigkeitsproblemen kommt, dann liegt es immer am lüften. Obwohl das zum Teil gar nicht möglich ist.
Gibt es da noch weitere Vorschläge an was das liegen könnte? Vielleicht ein komplett falscher Dachaufbau? Freue mich auf weitere kreative Antworten.

Danke schön.

Stefan Scholz

Hallo,

die Herstellung eines sog. „Bremer Daches“ ist erheblich aufwändiger und kostenintensiver* als Standard-Lösungen. Ob sich diese (Mehr- oder Zusatz-) Investition tatsächlich lohnt, muss jeder selbst entscheiden - es zur Vorschrift machen zu wollen, halte ich für übertrieben, weil es dann JEDEN Neubau (unnötig) verteuern würde.

* Beim sog. „Bremer Dach“ werden alle Dachflächen mit Brettern vollflächig verschalt und anschließend mit Dachpappe abgedichtet. Über den Sparren wird eine Konterlattung aufgenagelt und darauf dann die Dachlatten, auf welche die Dachsteine gelegt/gehängt werden.