Hi
Eine kräftige Pinselführung bedeutet zunächst einmal, dass du in der Lage sein musst eine kräftigen (farbfesten, randgraden), dynamischen Pinselstrich auszuführen.
Das bedeutet, dass der Strich weder komplett verwackelt und verwellt ist, noch, dass du ihn nur gaaaaanz langsam ziehst (wodurch tintenwellen entstehen, sehr unschön) und auch nicht, dass du gaaanz sorgfältig deine Linie aus kleinen Punkten dahintüpfelst.
Einige Kalligraphiestile sind nur mit der richtigen Dynamik hinzubekommen, sonst geht dir nämlich die Tinte aus oder du hast zuviel am falschen Fleck, es ist teilweise nämlich auch wichtig, dass es an einigen Stellen nicht tiefschwarz, sondern nur grau ist.
Was den Pinsel angeht:
Weißt du wie Karikaturen funktionieren? Der Zeichner muss auch erstmal richtige, naturrealistische Anatomie lernen - erst DANN kann er anfangen zu übertreiben und zu verfremden.
So ist es hier mit dem Pinsel: Du fängst mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad an, damit du es richtig lernst.
Wenn du von anfang an einen Pinsel nimmst, der mit wenig Aufwand schöne Ergebnisse liefert, dann wirst du nie lernen, wie man aufwendige Kalligraphien erstellt.
Wenn du aber lange übst und gelernt hast, mit diese Pinsel anständige Linien auszuführen, dann bist du qualitativ ein ganzes Stück weiter.
Stell es dir vor wie wenn Fahranfänger in einen Schneesturm kommen: Der Anfänger, der seine Prüfung bei Schnee und Gewitter hatte, wird sich besser zurechtfinden, als der, der im Sommer bei trockener Straße und Sonnenschein geprüft wurde.
lg
Kate