Probleme mit chinesischer Tusche

Hallo,

hatt jemand vielleicht eine Idee, warum die Tusche nach dem ich den Pinsel abeghoben habe nicht vollständig versinkt? Es bleibt immer so ein Pfützchen an der Stelle des Striches wo ich den Pinsel gehoben habe. Bei chinesischem Papier auch. Das ja sehr saugfähig sein soll.

Ist hier vllt jemand vom Fach?

Hallo xian22,

das kann an der Zusammensetzung oder der Dicke des Papiers oder am Pinsel liegen.

Papier enthält Leim, damit die weiße Masse nicht auseinander fällt. Je mehr Leim desto weniger Saugfähigkeit. Hier hilft nur das Testen verschiedener Sorten.
Oder das Papier ist zu dünn und kann die Tuschemenge nicht aufnehmen. Auch hier verschiedene Sorten testen.
Es kann auch an einem zu großen oder zu vollen Pinsel liegen, versuche es mit kleineren. - Ich gehe nicht davon aus, dass du Pinsel mit Synthetik-Fasern benutzt, denn dabei sind die „Haare“ ungeeignet, weil sie die Flüssigkeit nicht ausreichend speichern können und sie zu schnell abläuft.

Freundliche Grüße
rotmarder

Hallo xian

Bleibt nach dem Auftrocknen das Pfützchen störend sichtbar?
Hast du die Tusche vielleicht zu wenig «dick» gerieben?
Oder verwendest du Flüssigtusche?

Grüsse von
Rolf

Hallo
Was heißt störend man sieht überall wo ich den Pinsel abgehoben habe. ich verwende auch nicht viel Tusche. Und möglichst dick. Man sieht nach dem Trocknen die Pfütze noch. Es ist dunkler als der Rest vom Strich.

Ich reibe die Tusche selber :smile:

Woran kann es bloß liegen?

Gruß Xian

Hi

Nimmst du vielleicht zu viel Wasser? Es gibt verschiedene Sorten, meine chinesische Tusche darf auf keinen Fall zu viel Wasser haben, darum dosiere ich nur ml-weise.

Grade wenn du sagst du machst sie möglichst dick wundert es mich, wenn du gleichzeitig sagst du verwendest möglichst wenig Tusche…

Benutzt du einen Tuschestein? Wenn ja, prüfe mal die Qualität desselbigen, eine schlechte, großporige Qualität verleitet zu zu starker Verdünnung, weil das Wasser (teilweise mit Tusche) „aufgesaugt“ wird. Dadurch wird die Tusche schwach und wässrig und es bilden sich diese unschönen Pfützchen mit Rand, wenn man sie aufs Papier bringt.

lg
Kate

Pinsel?
Hallo xian

Dann wird es wohl eher daran liegen, dass Pinsel und Papier nicht recht zusammenpassen – aber Ferndiagnose ist natürlich schwierig.

Anderer Gedanke: ist der Pinsel von guter Qualität?
Der Preis wird einiges darüber aussagen (ich habe schon 180 € für einen Kalligrafiepinsel bezahlt, und das ist noch nicht das wirklich teure Marktsegment).

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal: auch ein grosser Pinsel (für dicke Striche) geht fast von selbst wieder in seine spitze Form zurück, so dass wieder haarfeine Striche möglich sind.

Grüsse
Rolf

1 Like

Hallo Kate :smile:

was genau meinst du damit?

Großporige Qualität verleitet zu zu starker Verdünnung…hab ich nicht verstanden :frowning:

Also ich reibe schon ziemlich viel bis die Tusche dickflüssig ist. Allerdings dauert das ne Zeit. Kann es an der Qualität der Tusche liegen das man so Pfützchen auf dem Strich sieht? Obwohl die Tusche dickflüssig gerieben ist?

Der Tuschestein war auch billig er hatt 3 Euro gekostet :smile: Zu mir hatt man gesagt das der gute qualität haben soll

Hallo,
ich habe euch mal ein Bild hochgeladen wo man es sieht :smile: Ich hoff dadurch kann man mir weiterhelfen

http://www.bilderhoster.net/img.php?id=dz7r4772.jpg

Hi

Also ich reibe schon ziemlich viel bis die Tusche dickflüssig
ist. Allerdings dauert das ne Zeit. Kann es an der Qualität
der Tusche liegen das man so Pfützchen auf dem Strich sieht?
Obwohl die Tusche dickflüssig gerieben ist?

Der Tuschestein war auch billig er hatt 3 Euro gekostet :smile: Zu
mir hatt man gesagt das der gute qualität haben soll

Ich rede von sowas: http://www.istockphoto.com/file_thumbview_approve/47…

Die gibt es in guter und schlechter Qualität. Die guten sind ganz weich und glatt, meistens auch dunkler wie auf dem Bild. Schlechtere sind etwas rauer und haben poren durch die das Wasser weggesaugt wird.
Sowas bekommt man nicht für 3 Euro, falls du das meinst. Unter 8€ kannst du keine gute Qualität erwarten (und das sind Chinapreise).

An der Tinte kann es meiner Erfahrung nach eigentlich nicht liegen, die Tinte ist ja nicht für ihre Verflüssigung verantwortlich. Ich würde es erstmal mit noch weniger Wasser versuchen. Es muss ja nur so viel sein, dass es angelöst wird.

Falls du ein Problem mit dem elendigen Tuschereiben hast, besorg dir ein Radiermesser, das hilft ungemein.

lg
Kate

Hallo,
Prolem gelöst; Weniger ist mehr :smile:

Vielen Dank an euch zwei Kate und Rolf. Ihr zwei wart mir eine große Hilfe :smile:

Kann mir jetzt vielleicht noch einer von euch zwei hübschen sagen, was die *Chinesen* unter einer kräftigen Pinselführung verstehen? In meinem Buch steht Anfänger sollten hauptsächlich mit dem Schafshaarpinsel schreiben. Ich finde es ist schwer mit diesem zu schreiben. Weil man jeden Fehler in der Linie sieht :smile: Mit Wieselhaar sehen die Linien nach den ersten paar Übungen richtig schön geschwungen und graziös aus. Beim Schafshaar eher weniger fein .

Aber es soll eine kräftige Pinselführung lehren, warum nicht gleich mit dem Wieselhaar, wozu überhaupt die kräftige Pinselführung?

Hi

Eine kräftige Pinselführung bedeutet zunächst einmal, dass du in der Lage sein musst eine kräftigen (farbfesten, randgraden), dynamischen Pinselstrich auszuführen.
Das bedeutet, dass der Strich weder komplett verwackelt und verwellt ist, noch, dass du ihn nur gaaaaanz langsam ziehst (wodurch tintenwellen entstehen, sehr unschön) und auch nicht, dass du gaaanz sorgfältig deine Linie aus kleinen Punkten dahintüpfelst.

Einige Kalligraphiestile sind nur mit der richtigen Dynamik hinzubekommen, sonst geht dir nämlich die Tinte aus oder du hast zuviel am falschen Fleck, es ist teilweise nämlich auch wichtig, dass es an einigen Stellen nicht tiefschwarz, sondern nur grau ist.

Was den Pinsel angeht:
Weißt du wie Karikaturen funktionieren? Der Zeichner muss auch erstmal richtige, naturrealistische Anatomie lernen - erst DANN kann er anfangen zu übertreiben und zu verfremden.

So ist es hier mit dem Pinsel: Du fängst mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad an, damit du es richtig lernst.
Wenn du von anfang an einen Pinsel nimmst, der mit wenig Aufwand schöne Ergebnisse liefert, dann wirst du nie lernen, wie man aufwendige Kalligraphien erstellt.
Wenn du aber lange übst und gelernt hast, mit diese Pinsel anständige Linien auszuführen, dann bist du qualitativ ein ganzes Stück weiter.

Stell es dir vor wie wenn Fahranfänger in einen Schneesturm kommen: Der Anfänger, der seine Prüfung bei Schnee und Gewitter hatte, wird sich besser zurechtfinden, als der, der im Sommer bei trockener Straße und Sonnenschein geprüft wurde.

lg
Kate

Vielen Dank :smile: Ich übe schon lange mit diesem Zieenhaarpinsel. Und die Grundstriche sehen schon super aus. Aber ich bekomme sie nie so ganz hin wie die Vorlage. Weil bei vielen eine Pinselspitze fehlt die sich wieder aufrichtet. So wie eben das Wieselhaar. Soll ich dann versuchen mit dem Wieselhaar die Feinheiten rauszuarbeiten. Oder einfach an den nächsten Grundstrich gehen?

Gruß Xian