Probleme mit dem chef !

Ich befinde mich z.Z. in Ausbildung (1.Lehrjahr) in einer Arztpraxis. Durch Probleme mit meinem Chef und der Erstkraft wurde ich von meinem Hausarzt am 31.3. zunächst bis heute krank geschrieben. Heute war ich wieder beim Hausarzt und wurde bis 18.4. krank geschrieben, da er eine „reakt. Depression“ vermutet und ich nun zum Neurologen soll.
Ich hatte in den letzten Wochen vermehrt Ärger mit meinem Chef, ich musste mich als „Drückebergerin“ und „für diesen Job völlig ungeeignet“ u.Ä. bezeichnen lassen.
Nachdem ich heute die Krankmeldung in den Briefkasten geworfen hatte, kam kurz darauf eine SMS von unserem 2. Azubi, dass der Chef mich unbedingt sehen will und auch versucht meine Adresse heraus zu finden (im Betrieb ist nur d. Adresse meiner Eltern in Sachsen-Anhalt angegeben, weil das noch meine Hauptwohnung ist).

Bin ich dazu verpflichtet ihm jetzt eine Auskunft zu geben, oder mit ihm persönlich zu sprechen? Was kann ich tun?

Vielen Dank im Voraus!

Hallo Ariane,

natürlich ist im Normalfall niemand verpflichtet, mit dem Arbeitgeber seine Krankheiten zu diskutieren. In dem geschilderten Fall sehe ich aber die Gelegenheit, mit dem Ched ins Gespräch zu kommen. Schließlich liegen hier ja Probleme in der Zusammenarbeit vor. Da bietet es sich doch an, die Gelegenheit zu nutzen, um die Probleme anzusprechen und hoffentlich zu lösen. Damit lassen sich vielleicht auch die Einschätzungen des Chefs ändern.

Viel Erfolg

Michael

Hallo, oder du suchst dir diskret einen neuen Chef, tät ich dir raten, je nachdem wie die Probleme gelagert sind. Das kannst nur du einschätzen ob es jemals wieder eine vernünftige Zusammenarbeit geben könnte oder ob du mit seinen Launen oder dem Verhalten der anderen Azubine zurechtkommst.
Ich denke es gibt auch bei den Arzthelferinnen sowas wie einen Lehrlingswart, der auch mal vermittelnd eingreift wenn es in der Ausbildung Probleme gibt, oder eine Vertrauenslehrerin in der Berufsschule. Wenn du wirklich akut wechseln willst, dann hat die Berufsschule/bzw. Lehrlingswartin (wie auch immer sowas bei Arzthelferinnen heißt) auch die Möglichkeit dir einen neuen Chef zu vermitteln, zumindest für zwischendurch, damit du nicht die Ausbildung unterbrechen musst.
Tja wär schön gewesen wenn ich das gewusst hätte bevor ich die Lehre schmiss (deine Story hörte sich mir sehr bekannt an)
Ich drück die Daumen
Gruß Susanne

In dem geschilderten Fall sehe ich aber die Gelegenheit, mit dem Chef
ins Gespräch zu kommen. Schließlich liegen hier ja Probleme in
der Zusammenarbeit vor. Da bietet es sich doch an, die
Gelegenheit zu nutzen, um die Probleme anzusprechen und
hoffentlich zu lösen.

Leider hat sich mein Chef bereits ein Urteil über mich gebildet: ich bin unfähig, faul und das er „dafür sorgen wird, dass ich in diesem Beruf garantiert keinen Fuß werde…“ und das er mich nicht leiden kann…
=> das hat er mir bei einem klärendem Gespräch erläutert!
Ich weiß nicht warum er mich genommen hat! Vermutlich nur weil ich Abitur hab und daher nicht ganz so blöde sein sollte… Mittlerweile sieht es so aus, das er mich nicht mal mehr grüßt. Zu Ostern war ich die Einzige die keinen Bonus für die Arbeit bekommen hat - das Geld ist mir da noch nicht mal so wichtig, aber das ich als einzige nix bekommen hab tut schon weh =(
Mit Reden ist bei ihm nix mehr zu holen, er wird seine Meinung nicht ändern! Ist mir auch schon von früheren Azubis gesagt worden.

Ich denke es gibt auch bei den Arzthelferinnen sowas wie einen
Lehrlingswart, der auch mal vermittelnd eingreift wenn es in
der Ausbildung Probleme gibt, oder eine Vertrauenslehrerin in
der Berufsschule. Wenn du wirklich akut wechseln willst, dann
hat die Berufsschule/bzw.

Also bis Januar hatten wir eine Lehrlingsbeauftragte - und bis dahin war auch noch alles ok! Sie ist dann aber in Rente gegangen weil sie es nicht mehr mit dem Chef ausgehalten hat. Sie hatte vor ein paar Jahren einen Arbeitsunfall und war lange krank, unserm Chef hat das wohl nicht gepasst da ja eine Arbeitskraft fehlte und er ihr anfangs noch Lohn dafür bezahlen musste… Jetzt werd ich genau so behandelt wie sie =(
und nebenbei darf ich die Anmeldung allein machen, mir wird nix mehr erklärt - ich werd behandelt wie eine ausgebildete Fachkraft! Seit letzter Woche such ich eine neue Praxis in Sachsen-Anhalt (bin gerade bei Nürnberg), aber da siehts schlecht aus mit Ausbildungsplätzen

Also bis Januar hatten wir eine Lehrlingsbeauftragte - und bis
dahin war auch noch alles ok! Sie ist dann aber in Rente
gegangen weil sie es nicht mehr mit dem Chef ausgehalten hat.

Ne ich mein nicht eine Lehrlingsbeauftragte im Betrieb, sondern vermutlich wird das über die Ärztekammer gehen (bei anderen Berufen ist es einer von der IHK oder der Handwerkskammer), die kümmern sich eben gerade von ausserhalb um Probleme, die man zB. mit seinem Betrieb hat. Frag mal in der Berufsschule nach. Das wird vermutlich nur 1 für das ganze Bundesland oder zumindest für einen gewissen Bezirk sein, aber dafür kennt die eben auch viele andere Chefs und kann dir dann einen Tipp geben, wo du evtl mal nachfragen solltest (weil dort zB. ein Azubi schwanger wurde oder so)

Seit letzter Woche such ich eine neue Praxis in
Sachsen-Anhalt (bin gerade bei Nürnberg), aber da siehts
schlecht aus mit Ausbildungsplätzen

Wie gesagt die könnte eher innerhalb von Bayern helfen. Aber dafür ist es der entscheidende Hinweis, die Homepage der Bayrischen ÄK lässt leider keine Deeplinks zu, drum wenn du auch in Mittelfranken/Nürnberg zur Schule gehst, dann dürfte Fr. Dürr deine Ansprechpartnerin sein (findest du, wenn du da http://www.blaek.de/ auf Assistenzberufe klickst), ich bin nicht sicher ob die wirklich sowas wie Lehrlingswartin ist, oder lediglich die Berufsschulangelegenheiten verwaltet, aber die kannst du nach einer Vertrauensperson ähnlich einem „Lehrlingswart“ fragen, probiers ruhig erst mal anonym, ich denke die müsste das verstehen, wenn du Probleme mit dem Chef hast, dass du dann nicht gleich deinen Namen nennen willst :wink:
Viel Erfolg
Susanne

PS.: ja deine Story hört sich wirklich so an wie meine (ganze 3 Monate Hörgeräteakustik, davon der 2. Monat nur Schulblock, danach sollte ich funktionieren wie eine voll Ausgebildete), ich war auch zu nichts gut und angeblich überheblich weil ich erzählte, dass ich im Internat mit denen aus dem 3. Jahr über Verstärkertechnik geschnackt hab -war halt mein Abithema beim FAchgymnasium Technik- und die andere Azubine war sogar zu blöd zum Löten, besser gesagt sich die Anordnung der Kabel an einem mehrpoligen Stecker zu merken, 5 x ausprobieren bis 3 Kabel endlich wieder die richtige Position hatten, damit bei 2Testtesttest" auch was an die Ohren ankommt- und hats mir in die Schuhe schieben wollen; es war eine ziemliche Genugtuung als etwa 1 Monat nach meinem Weggang das Zeugnis für den ersten Schulblock kam und voller 1er war, sogar in E-Technik, wo alle anderen Azubinen bei ihm bisher mit ner 4 rausggingen und ich nochmal bestätigte, das das doch Peanuts waren, son bisschen einfache Reihen- und Parallel-Schaltungen berechnen.
ich hab zwar ein paar Tage mit mir gerungen aber ich habs ihm dennoch noch mal persönlich zur Unterschrift vorgelegt „Nur der Vollständigkeit halber“ Sein Gesicht werd ich nie vergessen, da ging ganz schön die Klappe runter und er hat sich später durchaus mehrfach besorgt darüber erkundigt, wie es mit mir weiterging (hab in der nähe Fahrschule gemacht, und die trafen sich öfters beim Zigarettenautomaten und der Fahrlehrer kannte natürlich alle pikanten Details und was er erzählen sollte).
Irgendwann hatte mich der Ex-Cheffe auch an der Fahrschule abgefangen und so ein bisschen Scheinheilig gefragt was ich denn nun mach und ob ich evtl doch bei einem anderen der umliegenden Betriebe untergekommen bin und ob ich weiter Ambitionen hab in die Akustik zu gehen (und es war mir eine Freude im zu erzählen dass es da einen damals noch neuen Studiengang Hörgeräteakustik gibt, wo ich mich mehr auf die Technik konzentrieren kann, etc.)
Ich denke es war ihm nur wichtig zu erfahren ob ich zu einem anderen Betrieb gerannt bin und nun dort untergekommen wär und womöglich dort schlecht über ihn geredet hätte. Denn auch er hat mir gedroht, wenn ich bei ihm rausflieg kann ich es im ganzen Umkreis vergessen unterzukommen, da brauch ich es gar nicht zu probieren und bei dem anderen schon mal gar nicht, etc.pp.
Aber heut denk ich, da hätte er gar nichts gegen tun können.
Also nochmal ein Gruß
Susanne