Ich bin jetzt 23 und bereits in meiner 2ten Ausbildung (die erste musste ich abbrechen => Familiäre / gesundheitliche Gründe) zum Fachinformatiker (musste ich gezwungenermaßen anfangen, da ich zu der Zeit kein Geld hatte und dringend welches benötigte um meine Miete zu zahlen)
Allerdings würde ich zur Zeit am Liebsten abbrechen, da mir mein Chef wegen meiner Schusseligkeit teilweise Sachen an den Kopf wirft, die schon als Beleidigung zu werten sind. Heute hieß es z.B.: „Mangelnde Intelligenz muss man halt mit Fleiß ausgleichen“ oder „Denken ist nicht gerade Ihre Stärke“. Vor ein paar Wochen hieß es gar „Ich weiß nicht mehr was ich Ihnen für Arbeiten geben kann … vllt das Klo putzen, aber wahrscheinlich bekommen sie das nicht einmal hin …“
Anfangs ging es ja noch, aber so langsam tut es echt weh … hab mich auch schon an die IHK gewandt aber irgendwie sagen die nur ich solls halt durchziehen …
Auch die Ausbildung macht mir nicht wirklich Spaß, da:
Ich mir vorkomme wie eine Hilfskraft und …
Das Arbeitsklima total doof ist (rauer Umgangston etc.)
Eigentlich wollte ich immer im sozialen Bereich arbeiten, da ich 1 Jahr beim DRK gearbeitet hab (FSJ) und mir der Umgang mit Menschen und dieses Gefühl etwas Gutes getan zu haben wirklich sehr gefallen hat.
Wär super wenn ihr mir da einen Rat geben würdet, weil ich langsam echt verzweifle …
Wär super wenn ihr mir da einen Rat geben würdet, weil ich
langsam echt verzweifle …
ich würde zumindest vorübergehend in Betracht ziehen, daß die Kritik vom Chef - wenn auch nicht nett formuliert - möglicherweise nicht ganz unberechtigt ist, zumal Du selbst Deine Schusseligkeit erwähnt hast.
Problem, wenn du abbrichst, wird sicherlich sein, dass andere Personalchefs denken, dass du nicht weisst, was du wirklich willst und dich aus dem Grunde wahrscheinlich nicht einstellen werden, weil sie angst haben, dass du dort auch abbrichst.
Die Hintergründe können sie ja nicht wissen und ausserdem ist:
Ärger mit dem Chef nicht gleich Ärger mit dem Chef.
Ein Spruch vom Chef kassiert bestimmt jeder mal und es gibt halt Leute, die sich das zu Herze nehmen und bei anderen Leuten ist es wahrscheinlich begründet.
Wenn du allerdings nicht mit deinem Chef klar kommst und die Ausbildung nicht machen willst, dann bewerb dich doch wo anders (paralel). Wenn du eine andere Zusage bekommst, kannst du ja immer noch kündigen und wechseln. Falls nicht: bleibt nur durchhalten.
Es gibt einige Beispiele in meinem Bekanntenkreis, die bestimmt berechtigt waren abzubrechen, aber dennoch durchgehalten haben.
Bsp1.:
Auszubildende X kommt gar nicht mit ihrem Chef Y klar. Jede 5 Minuten zu spät kommen von der Mittagspause wird durch Herrn Y dokumentiert und muss zum Abend abgearbeitet werden. Nachdem Frau X sich die Haare von mittelblond auf dunkelblond gefärbt hatte, musste sie ein persönliches Gespräch mit Herrn Y führen, der ihr vor warf: „So habe ich sie nicht eingestellt. Entweder morgen kommen Sie mit ihrer alten Haarfarbe oder sie erhalten eine Abmahnung“. Und so ging es die ganze Zeit weiter und als kleiner Auszubildender kann man noch nicht mal großartig was machen…
Bsp2.:
Chef Y verführt seine Auszubildende und die Frau erwischt beide. Großes Trarah… Nach einem Jahr die Versöhnung und die Auszubildende ist fertig und wird nicht übernommen. Jetzt kommt eine Neue: Auszubildende X. Na klar, dass Chef Y NIEMALS nett, höflich oder sogar irgendwas positives über die Auszubildende X sagen durfte, da ansonsten die Frau verrückt gespielt hätte. (Ausbildungsstätte=Wohnstätte der Frau und Chef Y).
Die musste Sachen über sich ergehen lassen…
Trotzdem durchgezogen.
Ich persönlich hatte auch schon so einige Dinger, konnte aber nicht kündigen. Das Ganze kann man pauschal nicht sagen, aber solange man nicht körperlich angegriffen wird, würde ich persönlich die Zeit durchhalten, gute Noten in der Schule schreiben und alles was der Chef sagt: links rein und rechts wieder raus. Egal. Soll er doch…
Ein schlechtes Arbeitszeugnis darf er dir nicht geben. Das kannst du so oft ändern lassen, bis es dir gefällt!
Gruß und viel Glück. Vielleicht findest du ja eine andere Arbeitsstätte, die dich ausbildet. Dann kannst du immer noch kündigen!
üble Verhaltensweisen von Vorgesetzten sind etwas normales und häufig vorkommendes. Hier bricht in unserer ach so demokratischen und egalitären Gesellschaft das hierarchisches Denken hervor. Würdest du gegenüber deinem Vorgesetzten gleichartige Bemerkungen verwenden, wären höchstwahrscheinlich Abmahnungen und im Wiederholungsfall die Kündigung die Folge. Und da würde es auch keine Rolle spielen, dass die Kritik gerechtfertigt war.
Je geringer deine Qualifikation und deine Stufe in der Hierarchie ist, desto höher ist das Risiko schlecht behandelt zu werden. Als Azubi bist du nun mal ganz unten. Auch die Branche spielt hier eine wichtige Rolle. Auf dem Bau geht es anders zu, als in einer Bank.
Was du hier beschrieben hast, ist zwar unschön, aber noch relativ harmlos. Wenn du wechselst, gibt es keine Garantie, dass dein nächster Chef nicht schlimmer ist.
Weiterhin hast du schon zwei Ausbildungen angefangen und bist für einen Azubi schon relativ alt. Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist immer noch angespannt, in Abhängigkeit von der Region.
Deine Chancen einen besseren Ausbildungsplatz zu finden sind dementsprechend eingeschränkt. Weiterhin verlierst du dabei Zeit.
Im würde also dem Menschen von der IHK beipflichten, und dir raten die Zähne zusammenzubeißen und die Ausbildung durchzuziehen.
Auszubildende X kommt gar nicht mit ihrem Chef Y klar. Jede 5
Minuten zu spät kommen von der Mittagspause wird durch Herrn Y
dokumentiert und muss zum Abend abgearbeitet werden.
inwiefern ist das ein Problem? Was wäre denn wohl los, wenn der Arbeitgeber nach Gutdünken mal ein paar Euro vom Gehalt/der Ausbildungsvergütung einbehielte, nur weil ihm gerade danach ist?