Probleme mit dem neuen Hund, hat Angst vor mir!

Hallo Ihr Lieben,

vielleicht kann mir jemand weiter helfen. Wir haben bereits seit sechs Jahren einen Westie und haben uns vor sechs Wochen entschieden einen zweiten Hund vom Tierschutz zu uns zu holen. Die Hunde sind inzwischen ein Herz und eine Seele. Einer kann nicht ohne den anderen. Ich bin 90% des Tages mit den Hunden zusammen. Ich füttere sie und ich gehe mehrmals am Tag mit ihnen raus. Am Anfang wich der neue Hund keinen Meter von meiner Seite, wo ich war war sie auch. Aber seit etwa drei Wochen geht sie mir beständig aus dem Weg. Sie zuckt zurück, sobald ich mich auch nur bewege und liegt lieber im Treppenhaus, als so wie früher in Ihrem Bettchen im Wohnzimmer. Sobald ich in einen anderen Raum muss rennt sie vor mir davon in den ersten Stock. Ich habe keine Ahnung warum sie das tut. Zu meinem Mann und meiner Tochter geht sie hin, mit denen spielt sie und lässt sich streicheln. Ich kann sie nur streicheln, wenn sie oben im Schlafzimmer in ihrem Bettchen liegt und ich dann zu ihr hin gehe. Dann kann ich auch mit ihr kuscheln. Aber nur dann. Wenn ich mit ihr und unserem Westie raus gehen will, stand sie bisher schon immer mit parat und lies sich anleinen. Jetzt muss ich sie im ganzen Haus einfangen, damit ich sie dazu bekomme sich die Leine ran machen zu lassen. Wir haben die ersten Wochen draußen mit der Schleppleine „Komm“ geübt und das hat wirklich ganz schnell und gut funktioniert. Daher durfte sie auch ziemlich schnell ohne Leine springen, was ihr wirklich ganz viel Spaß macht. Jetzt kann ich mich aber dumm und doof rufen, sie kommt wenn sie lustig ist, aber nicht wenn ich das will. Was natürlich jetzt zur Folge hat, dass ich sie nicht mehr von der Leine lassen will. Sie war bei einer Pflegefamilie mit weiteren 15 Hunden und die Pflegemama hat mir gesagt, dass es nur durch die andern Hunde möglich war an sie heran zu kommen und dass sie sich im Rudel immer wohl gefühlt hatte. Sie musste zwar bißchen kämpfen, weil sie die kleinste und jüngste war, aber die Hunde waren ihr wichtig. Jetzt wenn wir draußen Hunde treffen führt sie sich total auf. Sie stellt die Haare im Nacken, was wohl Angst bedeutet, und bellt fürchterlich, schon wennn die Hunde erst von weitem zu sehen sind. Sie schnappt auch sofort wenn einer in ihre Nähe kommt. Nicht ernsthaft und auch nicht aggresiv, aber vor lauter Angst. Das verstehe ich nicht. Woher kommt das? Ich habe ihr nie etwas böses getan und ich habe sie weder geschimpft, also keine laute Stimme erhoben oder ihr körperlich etwas getan. Warum ist sie so? Kann mir irgendjemand einen Rat geben. Vielleicht kann mir auch jemand im Raum Augsburg eine gute Hundeschule empfehlen. Mit unserem ersten Hund waren wir nicht in einer, weil es nicht nötig war. Ich bin wirklich über jeden Tipp froh.

Danke

Guten Morgen,
hat sie denn mit Dir zusammen ein doofes Erlebnis gehabt ? An der Leine mit einem anderen Hund ? Beim Tierarzt festgehalten, wo es weh tat ? Überleg mal, ob es da einen Vorfall gab…
Hast Du mal mit füttern aus der Hand probiert ? Haut sie dann auch ab ?
Ich hoffe, Dir wird eine gute Hundeschule genannt…
Alles Gute
Margit

Hallo Tanja Thoma,

es ist nur eine Vermutung, aber könnte es möglich sein, dass Dein Hund plötzlich Angst hat, weil, wie gesagt nur ein Gedanke, der Hund von Dir durch eine elektrostatische Aufladung , wenn man z.Bsp. Wollpullover reibt oder mit Schuhen auf dem Fußboden schlurft, eine „gewischt“ bekommt. Und das zwickt ja bekanntlich sehr.

hoffentlich klärt sich das Problem, wie auch immer, bald auf.

Gruß Charly

Ist Dir mal eitwas Schweres/Metallenes (Kochtopf o.ä.) auf den Boden gefallen, was sie erschreckt haben könnte? Das macht ja einen riesen Lärm und ein labiler Hund kann da schnell wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen.

Was ist das eigentlich für eine Rasse bzw. Rasse-Mix? Ungefähres Alter? Ist es wirklich Angst, die sie von Dir wegtreibt? Oder sind es eher spielerische Elemente? Beobachte sie mal genau.

Wie verhält sich Dein alter Hund in Deiner Anwesenheit? Beobachtet der Neue Euch beiden dabei?

Sorry, eine Hundeschule in Augsburg kenne ich nicht. Aber geh mit diesem Problem besser nicht in eine Hundeschule sondern zum Hundepsychologen. Google einfach mal nach „Verhaltensberatern“ in Augsburg. In Deutschland dürfen sich die Hundepsychologen leider nicht „Psychologe“ nennen.

Ich kenne ansonsten eine Hundepychologin in München. Aber da müsst Ihr halt mit einigen Fahrtkosten rechnen. Auf der anderen Seite muss sie ja nicht jeden Tag zu Euch kommen, sondern mal intensiv 4-5 Stunden das Problem analysieren, Trainingskonzepte entwicken und die ersten Traingseinheiten mit Euch durchführen.

Die Rasse wissen wir leider nicht, sie kommt aus Griechenland und wurde dort auf einem stillgelegten Fabrikgelände geboren! Sie ist mittelgroß und schwarz mit einem weißen Latz, aber auch die Tierärztin konnte mir nicht sagen, welche Rassen es sein könnten. Sie ist jetzt 10 Monate alt. Was fallen lassen habe ich sicherlich mal, das passiert ja jedem Mal, oder? Unser alter Hund ist wie immer zu mir, wie früher auch, er kommt er schmust, wir tollen auch ganz viel, da kommt die Neue dann gleich dazu und tollt mit, das findet sie super, aber wenn ich mich im gleichen Raum wie sie befinde und mich bewege oder aufstehe ist sie schon weg. Mein Mann und meine Tochter könne alles mit ihr machen und auch jederzeit zu ihr hingehen. Bin echt ratlos.

Nein beim Tierarzt haben wir letztes Mal extra gar nichts gemacht, nur anschauen lassen und das war wirklich ganz entspannt, allerdings war das Auto fahren wohl nicht so toll für sie. Hat ziemlich gejammert am Anfang, sich dann aber entspannt hin gelegt und Ruhe gegeben. Haben eine Transportbox. Vielleicht hatte sie da schlechte Erfahrungen damit, wegen dem Flug von Griechenland hierher. Weiß leider auch gar nicht, wielange sie dort auf dem Fabrikgelände war und wie es ihr dort ergangen ist. Mit einem anderen Hund gab es eine Geschichte. Sie lief frei neben uns und eine Bekannte mit ihrem Hund kam uns entgegen. Wir wollten sie dann an die Leine nehmen, aber der Hund der Bekannten kam schon auf uns zu gerannt, vor lauter Freude. Sie hatte eine derartige Angst, dass sie auf und davon gerannt ist, alles rufen half nichts. Sie lief schnurstracks nach Hause und saß dann verzweifelt heulend vor unserer Terassentür und wollte rein. Aber bei diesem Ereignis war auch mein Mann dabei, also war sie nicht mit mir allein.

Ich denke eher das Du dieses übervorsichtige Verhalten ablegen solltest.
Der Hund hat ein Trauma,das ist keine Frage.

Aber umso sicherer Du bist umso sicherer wird sie werden.
Lass ihr Zeit.

Wenn sie sich so sehr an Eurem anderen Hund orientiert,gib ihr die Zeit zu lernen das alles was Ihr macht ok ist.

Je unsicherer Du wirst um so schlimmer machst Du die Lage.
Hört sich blöd an ist aber so.

Gruß und alles gute für Euch

Hallo,

komisch finde ich es schon, dass Sie das Vertrauen verloren hat. Doch man steckt nicht drinn und reden können unsere Hunde leider auch noch nicht, damit wir es schneller verstehen.

Sie haben ja viel Zeit für Ihre Tiere (90%).
Was ich beobachtet habe, ist das Füttern aus der Hand. Das ist zum Aufbau von Vertrauen eines Tieres oft Erfolgreich. Ich habe dabei immer mit meinen Tieren in sanfter liebevoller Stimmlage gesprochen und den Körperkontakt aufrecht erhalten. Wenn nötig über mehrere Wochen das komplette Fütter nur über die Hand gegeben.

Tiere sind ehrlich und haben nunmal einen Sinn der Wissenschaftlich nicht Belegt werden kann.

Beste Grüße
Danie

Hallo,

der Hund muss gar nicht traumatisiert sein, er ist wahrscheinlich nur nicht stark auf Menschen geprägt (Stichwort „auf Fabrikgelände geboren“).

Jetzt hat sie sich ein bißchen eingelebt und sieht u.U. keinen großen Sinn darin, sich stark an Dich anzuschließen, weil Du nicht die nötige Sicherheit vermittelst.

Ich würde sie aus der Hand füttern und auch nur gegen „Gegenleistung“. Draußen Ableinen ist erstmal nicht drin, denn jedesmal wenn sie auf Deinen Ruf nicht hört, lernt sie mehr, dass sie es nicht muss. Dann suche Dir einen guten Hundetrainer, der sich mit solchen Hunden auskennt.

Gruß,

Myriam

Hallo,

das Verhalten ist nicht untypisch für Hunde aus dem Ausland. Ein großer Teil dieser Hunde wächst ohne positive Sozialisation auf den Menschen auf. Sie erleben Menschen entweder als Futterspender oder als Gefahrenquelle, Bindungen aufbauen lernen sie nicht. Dafür sind sie in aller Regel ganz problemlos im Umgang mit anderen Hunden, da sie von Geburt an auf das Leben im Rudel geprägt und sozialisiert wurden.

Kommt der Hund nun in ein neues Umfeld, tut er das, was sein Instinkt ihm sagt: Er versucht, möglichst schnell die Spielregeln zu lernen, um zu überleben. In der vorherigen Pflegestelle hatte dein Hund überhaupt keine Notwendigkeit, sich am Menschen zu orientieren, da es genügend Artgenossen gab, bei denen er sich sicher fühlen konnte.

Bei dir hat er sich zu Anfang in das gefügt, was du gemacht hast. Da du viel Zeit mit ihm verbringst, bedeutet das aber auch besonders viel menschliche Nähe - und damit kann der Hund nicht umgehen. Menschen sind keine Bindungspartner für ihn. Auf den Rest der Familie lässt er sich ein, weil der nicht so viel von ihm will, wie du. Du hast damit begonnen, ihn zu erziehen und da er das nicht kennt, versucht er es zu meiden - und damit auch dich.

Letzten Endes entscheidet der Hund, mit wem er Kontakt haben will und mit wem nicht. Bisher konnte er prima ohne viel „Mensch“ überleben und das versucht er auch weiterhin.

Dir wird nur ruhige Konsequenz helfen, um den Hund zu einem einigermaßen angepassten Verhalten zu bringen. Eine echte Bindung wird er niemals entwickeln können, aber damit kann man leben.

Tipp: Lass dich nicht auf Spielchen ein. Ich würde ihm in der Wohnung für die nächste Zeit eine Leine dran lassen. Am besten eine einfache Wäscheleine, mit der er nicht hängen bleiben kann (nur abnehmen, wenn er alleine im Haus bleiben muss), ca. 5-7 Meter lang. An diese Leine kommst du leichter als an den Hund selbst, so dass du ihn ziemlich undramatisch eingefangen kriegst, wenn du mit ihm raus willst.

Ich würde die Herankomm-Übung, die du draußen schon gemacht hast, in der Wohnung weiterüben: Leinenende anfassen, Hund einmal freundlich rufen, dann an der Leine heranholen (auch gegen seinen Widerstand) und dann so loben, als wäre er völlig freiwillig gekommen. Achtung: Hunde wie deiner können es oft schwer ab, wenn Frauchen allzu überschwänglich reagiert. Also lieber ruhig und freundlich loben und Futter geben anstatt in hohen Quietschtönen juchzen.

Draußen sollte er erst mal an der Leine bleiben. Jedes Mal, wenn der Hund die Möglichkeit hat, auf einen Ruf hin nicht zu kommen, wird er lernen, dass er nicht kommen muss. Diese Gelegenheit solltest du ihm nicht geben.

Und: Buhle nicht um seine Zuneigung. Lass ihn lieber links liegen und kümmere dich um deinen anderen Hund. Je mehr Theater du machst, desto weniger wird dich der Hund respektieren.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ich nochmal, kam nur auf die Idee mit der elektrostatischen, weil unser Hund einmal an ein mit Strom geladenes Zaun kam, wo Pferde umzäunt waren und seitdem eine Riesenangst vor Pferden hatte, die ja gar nicht die Ursache waren.

Ein Hundetrainer, den ich bei Google fand, mir ist aber die Adresse abhanden gekommen, hat mir geraten, wenn der Hund Angst hat soll man sich immer hin kauern, eben auf die Höhe des Hundes sich begeben um seine Angst zu nehmen, geklappt hat es bei uns.

Gruß Charly

Hinkauern tue ich eh schon immer, damit er nicht vor meiner Erscheinung Angst haben muss. Stromschlag durch Aufladung kann ich eigentlich auch ausschließen, kann es echt nicht erklären.

Ich habe da mal eine ganz andere Idee: Du schreibst, der Hund ist 10 Monate alt, seit 6 Wochen bei Euch und „zickt“ seid 3 Wochen.

Kann es sein, dass Sie, bevor Sie zu Euch kam oder auch während der
ersten Zeit, läufig war?

Manchmal bemerkt man es nicht und auch nicht, wenn sie im Anschluss an die Läufigkeit scheinträchtig geworden ist. Vielleicht mal bei
einem Tierarzt checken lassen. (Auf die Transportbox solltest Du aber besser verzichten wegen der unangenehmen Erinnerungen)

Scheinträchtigkeit ist völlig normal, tritt bei jeder Hündin ca. 9-10 Wochen nach der Hitze auf und kann bis zu 30 Tagen dauern. Meistens verläuft diese Zeit völlig unbemerkt. Aber manche Hundedamen sind dann völlig neben der Spur. Die Symptome sind sehr unterschiedlich. Einige drehen auf, andere sind „depressiv“, sind aggressiv oder sehr ängstlich, verkriechen sich, sind besonders verschmust, kratzen sich ständig, fressen wie wahnsinnig oder verweigern wochenlang das Futter und vieles andere mehr. Und gerade, da Sie Dich ja wohl als Alpha-Hündin ansieht, die anderen Menschen im „Rudel“ entsprechend eingestuft hat, würde ihr Verhalten bei Scheinträchtigkeit Dir gegenüber begründen.

Ich wünsch Euch fast, dass es „nur“ das wäre. Denn das geht vorbei, auch wenn Halter und Hund sehr leiden. Bei schwereren Fällen gibts Medikamente (für den Hund, leider nicht für den Menschen :wink:

An so etwas habe ich auch schon mal gedacht. Die Pflegefamilie meinte sie wäre noch nicht läufig gewesen. Bei uns war sie denke ich auch noch nicht läufig, denn wir haben einige unkastrierte Rüden in der Nachbarschaft und da hätte ich sicherlich bemerkt wenn sie läufig gewesen wäre. Vorher wäre das schon möglich, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Pflegefamilie 16 Hunde so kontrollieren kann, dass sie mitbekommen, wenn eine davon läufig ist. Ich war vor zwei Wochen bei der Tierärztin, wegen dem Vorgespräch zur Kastration und diese meinte, dass sie es sich überhaupt nicht vorstellen kann, dass eine Hündin in diesem Alter noch nciht läufig war. Habe mir auch schon ein paar mal überlegt, ob sie vielleicht aus diesem Grund so komisch ist. Habe mir aus dem Internet aber jetzt eine Verhaltensberaterin in unserer Nähe raus gesucht und werde zu ihr Kontakt aufnehmen. Die Anamnese kann ja auf keinen Fall verkehrt sein und wie man dann weiter macht, wird man sehen, wenn man weiß wo die Ursache oder das Problem liegen könnte.

Hallo noch einmal,

wie gesagt die Seite von Google hab ich nicht mehr, aber die Telefonnummer. Die Leute werben mit dem Worten „wir wollen Tieren helfen, kein Geld verdienen“. Uns waren die Ideen, die da gesagt wurden logisch. Da kann man ja davon halten was man will, denn er meinte am Telefon, das müsste vor Ort geklärt werden um zu helfen, glaub ich ja auch und dann ist es ja verständlicher Weise bestimmt nicht mehr kostenlos, aber egal seine Ratschläge (eben kostenlos telefonisch) waren für uns sehr nützlich.

Versuchen kann man es ja, ich glaube die haben in ganz Deutschland Tiertrainer, denn wir wurden mit Erfurt verbunden. Seriös sind sie auf jeden Fall.

Gruß Charly

MOD: Telefonnummer entfernt

Ich würde dir raten, dass du kontakt zu einem guten hundetrainer aufnimmst, der auch ins haus kommt und das verhalten des hundes genau ablesen kann. oftmals sind hundehalter körpersprachlich unbedacht und das kann auf ängstliche hunde bedrohlich wirken. ein guter trainer sieht so etwas oder kann einschätzen an was die zurückhaltung sonst liegen könnte. ich finde es besser gleich professionelle hilfe holen, damit vermeidet man in der regel schlimmeres.

lg