Probleme mit erwachsenem Kind (22w)

Hallo!

Ich habe lange mit mir gekämpft ob ich hier um Hilfe/andere Meinungen/… fragen soll. Da ich aber nicht weiß an wen ich mich im Moment sonst noch wenden könnte hoffe ich mal dass einer von euch vielleicht doch den „ultmativen“ Tip hat.

Drumrum: 2 Kinder (22w+20m), alleinziehend seit 1992, seit dem auch wieder berufstätig, Kindervater verstarb 1995, Lebensgemeinschaft seit 17 Jahren mit Mann ohne eigene Kinder, leider nie zur Familie zusammengewachsen, relativ beengte Wohnsituation (2 1/2 Zimmer, 75qm, seit 21 Jahren).
Tochter im 2.Lehrjahr kfm. (3. Versuch, vorige selbst abgebrochen, Oberstufenreife), zog mit 18 aus (zu Freundin), kam Frühjahr 09 zurück nachdem Bruder das (große) Kinderzimmer räumte, ist seit 6 Jahren mit ihrem Freund (24) zusammen.
Sohn ist fertig mit Lehre kfm., hat Arbeit, wohnt bei Freundin, z.Zt. keine Probleme.

Tja, wo fang ich nun an.
Gestern hatte sich meine Tochter über ihre Bank wegen deren Gebühren bei vorzeitiger Kündigung des Sparkontos geärgert und wollte wissen ob diese rechtens seien. Daraufhin entspann sich ein Gespräch darüber wofür sie das Geld brauche (Auszugswunsch schon länger bekannt, Geld nötig für Kaution) und Kaution im allgemeinen (bin ein wenig mit Mietrecht bewandert), sie erwähnte auch dass sie morgen (also heute) eine (eigene) Wohnung besichtigen würde (vmtl. ab 1.3.) und fragte ob ich mitkommen wolle.
Im weiteren Verlauf wurde sie, für mich erstmal unverständlich, emotional, das Gespräch wurde zum Streit.

Ich weiß nicht mehr ganz genau was alles von ihr und mir gesagt wurde und bringe das was ich noch weiß nicht mehr in die richtige Reihenfolge weil ich immernoch etwas „durch den Wind“ bin.
Sie meinte u.a. ich würde sie nicht verstehen und/oder nicht/nie zuhören, sie versuche schon seit 3 Monaten mit mir Reden, ich hätte jedoch nie Zeit für ein Gespräch weil ich immer an meinem PC säße und dort immer nur spielen würde, und sie wolle nur ausziehen weil das Leben hier (in meinem Haushalt) unerträglich sei.

Selbst bin ich z.Zt. nicht in guter Verfassung (kämpfe regelmäßig mit periodisch auftretenen Depressionen und in den letzen 15 Monaten verstärkt mit körperlichen Beschwerden) und habe (leider) recht heftig reagiert: Habe sie „blöde Kuh“ genannt (verwende allg. keine Schimpfworte), habe sie quasi rausgeschmissen (kannst schon zum nächsten ersten ausziehen …), musste unbedinge das letzte Wort behalten, habe Rausschmiss aus ihrem Zimmer ignoriert (… lasse dich erst in Ruhe wenn ich tod bin …). Während dessen hat sie angefangen ihre Sachen zu packen.

Im dem Moment hätte ich gerne irgendetwas kaputt gemach, laut geschrieen, …, bin dann zu einer Freundin „geflüchtet“ - war sowieso mit dieser Freundin zum Kaffee verabredet - habe das „Kind“ allein ge- und mich trösten lassen.

Ich habe ihren Wunsch nach einem - für sie anscheinend sehr wichtigen - Gespräch überhaupt nicht wahrgenommen, habe aber auch vieles andere (absichtlich) nicht an mich herangelassen (Selbstschutz wg Depression). An Silvester z.B. haben wir beide alleine 2 Stunden beim Fondue zusammengesessen und da kam kein Wort von ihr in diese Richtung.

Sie ist gestern noch, während ich bei meiner Freundin war, mit den ersten gepackten Sachen zu ihrem Freund gefahren. Ihr Zimmer ist zum Auszug vorbereitet.

Ich bin sehr unglücklich mit der augenblicklichen Situation, aber ich möchte nicht den ersten Schritt machen weil ich mich verletzt fühle und ich mir keinen direkten Vorwurf machen kann. Die Frage was ich bei der Erziehung meiner Kinder falsch gemacht habe stelle ich mir oft auch während meiner depressiven Phasen (bin in Behandlung).

Wie kann ich die Beziehung zu meiner Tochter wieder „normalisieren“ und dann konfliktfrei halten?

Hilfe suchend
karline

Hi,

Für mich klingt das nach einem Hilferuf und aufmerksamkeits wunsch seitens deiner Tochter. Von nix werden die vorwürfe wohl nicht kommen, ich denke auch das du das weisst. Ein guter anfang währe dir selber einzugestehen das du nicht immer für sie da warst, und das auch nicht konntest.

Anschliessend hilft wohl nur ein klärendes gespräch. Denn dein wunsch auf versönung wiederspricht sich gleichzeitig mit dem bedürfniss nicht den ersten schritt zu machen.

Auserdem es wird immer Probleme geben, egal in welcher beziehung und auch immer streitigkeiten. Aber man muss auch nach dem Streit einsehen können das es vorbei ist und man sich ja doch wieder lieb hat :wink:

Ein patent rezept wird dir niemand geben können… Ich würde vorschlagen das du dir einfach einmal die vorwürfe die du hören musstest erklären lässt. Deine tochter weiss sicherlich wieso sie diese gemacht hat. Lass sie ausreden, notier dir die wichtigen punkte gib sie ihr noch einmal zum gegenlesen. Dann umgekehrt sag ihr das du verletzt warst weil du für sie eigendlich da sein möchtest wenn sie dich braucht und vielleicht auch ein Entschuldigung für die harten worte die du da gewählt hast.

Kriegst du das hin ohne das es gleich wieder emotional wird? Oder zumindest nicht von deiner Seite.

Gruss Sev

Hallo karline,

gehe auf deine Tochter zu und versuche mit ihr in Ruhe zu reden. Ohne Vorwürfe, ohne Schimpfwörter, ohne Gekeife. Du bist die Ältere, ihre Mutter - mach du den „ersten“ Schritt.

Mehr kann man dazu hier nicht sagen, da für mehr Ratschläge Hintergrundinfos fehlen was bei euch sonst noch so im Argen lag. Deine Tochter möchte ja nicht einfach so ein klärendes Gespräch mit dir führen vor dem du dich drückst.

Gruß

Samira

Hallo,

Sie meinte u.a. ich würde sie nicht verstehen und/oder
nicht/nie zuhören, sie versuche schon seit 3 Monaten mit mir
Reden, ich hätte jedoch nie Zeit für ein Gespräch weil ich
immer an meinem PC säße und dort immer nur spielen würde, und
sie wolle nur ausziehen weil das Leben hier (in meinem
Haushalt) unerträglich sei.

Habe sie „blöde Kuh“ genannt (verwende allg. keine Schimpfworte)
Habe sie quasi rausgeschmissen (kannst schon zum nächsten ersten ausziehen
Musste unbedinge das letzte Wort behalten,
Habe Rausschmiss aus ihrem Zimmer ignoriert (… lasse dich erst in
Ruhe wenn ich tod bin …)

Ich habe ihren Wunsch nach einem - für sie anscheinend sehr
wichtigen - Gespräch überhaupt nicht wahrgenommen, habe aber
auch vieles andere (absichtlich) nicht an mich herangelassen
(Selbstschutz wg Depression)

Passt irgendwie nicht zu:

Ich möchte nicht den ersten Schritt machen weil ich … mir keinen direkten Vorwurf machen kann.

Da machst Du Dir schon selbst eine Menge Vorwürfe, und wohl auch nicht so ganz unberechtigt. Also fällt diese Begründung, nicht den ersten Schritt tun zu wollen schon mal flach.

Töchterchen wollte Dich sogar zur Wohnungsbesichtigung mitnehmen, jetzt ist sie erst mal weg, und weißt Du, ob sie Dir nach dieser Geschichte sagen wird, wo sie zukünftig wohnen wird? Das könnte jetzt ganz übel ausgehen. Der Kontakt ist ggf. langfristig weg, wenn die Geschichte nicht sofort gekittet wird.

Wie wäre es erst einmal mit einem großen Schild „Entschuldigung“ an der Zimmertür, das Töchterchen auch sehen wird, falls sie das Zimmer in Deiner Abwesenheit räumt. Und wenn dabei auch noch ein Brief mit ein paar passenden Worten hängen würde, wäre das sicher schon mal ein Anfang. Schriftliche Kommunikation hat in solchen Situationen den Vorteil, dass man sich nicht gegenseitig ins Wort fallen kann, man in der Lage ist einen Brief 100 Mal zu ändern, um ihn um jedes falsche Wort zu entschärfen, und der andere ebenso in Ruhe über eine geeignete Reaktion nachdenken kann.

In diesem Brief Verständnis dafür aufzubringen, dass ein erwachsener Mensch seine eigene Wohnung haben will, und Bereitschaft für ein sachliches Gespräch zu signalisieren wäre sicher ein guter Anfang. Und über eine Bereitschaft zur Teilnahme an Wohnungsbesichtigungen würde sich die Tochter sicher freuen.

Gruß vom Wiz

Hallo Sev!

Erst mal Danke für deine Antwort.

Ein patent rezept wird dir niemand geben können

Das weiß ich ja, wenn es das gäbe hätte keiner mehr Probleme. Aber wünschen darf ich´s mir zumindest.

Kriegst du das hin ohne das es gleich wieder emotional wird? Oder zumindest nicht von deiner Seite.

Das wäre im Augenblick sehr schwer für mich, mir kommen grad schon wieder die Tränen.

Für mich klingt das nach einem Hilferuf … seitens deiner Tochter

Das habe ich durchaus schon länger (mehrere Jahre) so wahrgenommen, bin aber nie so richtig an das Kind rangekommen weil sie immer dann wenn man der/einer Sache auf den Grund gekommen wäre blockt.
Es gab einen Vorfall (Misbrauch durch eine Fremden) in ihrer Kindheit den ich dafür verantwortlich machen wollen würde, sie hat auch damals schon geblockt (war deswegen in Threapie, leider nicht erfolgreich) aber ich traue mich nicht in diese Richtung zu fragen.

Lass sie ausreden, notier dir die wichtigen punkte gib sie ihr noch einmal zum gegenlesen. Dann umgekehrt sag ihr das du verletzt warst weil du für sie eigendlich da sein möchtest wenn sie dich braucht und vielleicht auch ein Entschuldigung für die harten worte die du da gewählt hast.

Das werde ich versuchen sobald ich denke dabei neutral bleiben zu können. Ein neutraler Gesprächsort wäre dabei wohl auch hilfreich.

karline

Danke für deine Antwort Samira!

Du bist die Ältere, ihre Mutter - mach du den „ersten“ Schritt

Von der Vernunft her richtig, kann aber noch nicht.

Ohne Vorwürfe, ohne Schimpfwörter, ohne Gekeife

Darum bemühe ich mich grundsätzlich, ist leider nicht immer einfach, vor allem wenn die Kiddies schon groß sind.

für mehr Ratschläge Hintergrundinfos fehlen

Das verstehe ich, ich weiß auch - zumindest oberflächlich - was im Argen liegt.

karline

Hallo,

manchmal ist es egal, ob man meint, selber schuld zu sein oder nicht. Wenn keiner den ersten Schritt macht ist auch niemandem geholfen. Wenn du unter der Situation leidest, ändere etwas daran. Nimm den Wunsch deiner Tochter nach einem Gespräch wahr und hör dir an, was sie zu sagen hat. Dann könnt ihr weiter sehen.

Gruß
Cess

Hallo Wiz!

Es ist nicht ihr erster Auzug, sie ist mit 18 zu einer Freundin weil sie sich das Zimmer (verständlicher Weise) nicht länger mit ihrem jüngeren Bruder teilen konnte/wollte, ich mir aber einen Umzug nicht leisten konnte.
Sie kam zurück als ihr Bruder dann auszog und das Zimmer für sie allein frei war.

Wie wäre es erst einmal mit einem großen Schild „Entschuldigung“ Und … ein Brief mit ein paar passenden Worten

Danke, das ist eine gute Idee, vor allem deswegen:

dass man sich nicht gegenseitig ins Wort fallen kann … jedes falsche Wort … entschärfen

da fiel der Apfel nämlich nicht sehr weit von Stamm.

karline

Danke owT
k.

brief

Vorteil, dass man sich nicht gegenseitig ins Wort fallen kann,
man in der Lage ist einen Brief 100 Mal zu ändern, um ihn um
jedes falsche Wort zu entschärfen, und der andere ebenso in
Ruhe über eine geeignete Reaktion nachdenken kann.

du könntest den brief ja hier mal probeweise einstellen.

wir werden gut erkennen können, ob er emotional ist oder beim glätten hilft.

tilli

Das wäre im Augenblick sehr schwer für mich, mir kommen grad
schon wieder die Tränen.

warum rufst du nicht mal eine hotline an? da wird schon mal einiges an trauer abgeschöpft.

Das habe ich durchaus schon länger (mehrere Jahre) so
wahrgenommen, bin aber nie so richtig an das Kind rangekommen
weil sie immer dann wenn man der/einer Sache auf den Grund
gekommen wäre blockt.

möglicherweise hilft euch ein dritter, der nicht so drinsteckt, buchstäblich? ein mediator.
einer, der cool bleibt, wenn es hoch her geht?

Es gab einen Vorfall (Misbrauch durch eine Fremden) in ihrer
Kindheit den ich dafür verantwortlich machen wollen würde, sie
hat auch damals schon geblockt (war deswegen in Threapie,
leider nicht erfolgreich) aber ich traue mich nicht in diese
Richtung zu fragen.

wer war in therapie? sie?

Ein neutraler Gesprächsort wäre dabei wohl auch
hilfreich.

absolut.

und wenn ihr nur lernt, die untiefen erstmal zu umschiffen und oberflächlich nett zu sein. das kann helfen, alte wunden nicht immer aufzureißen.

tilli

Hallo Karline,

Ich bin sehr unglücklich mit der augenblicklichen Situation,
aber ich möchte nicht den ersten Schritt machen weil ich mich
verletzt fühle und ich mir keinen direkten Vorwurf machen
kann.

Du hast seit langem aus Selbstschutz nichts mehr an Dich heran gelassen (>und daher ihren Wunsch offenbar nicht bemerkt, mit Dir sprechen zu wollen) - richtig?

Und da willst Du nicht den ersten Schritt auf sie zugehen?

Es ist zu befürchten, dass sich die - für Dich ja unschöne Situation - nicht einfach so auflöst. Und eigentlich sehe ich schon, dass DU Dich entschuldigen solltest für Dein Verhalten während des Gesprächs. Offenbar warst Du doch selbst über Dich erschrocken, oder verstehe ich das falsch?

Und Deine Tochter soll das nun verstehen?

Die Frage was ich bei der Erziehung meiner Kinder falsch
gemacht habe stelle ich mir oft auch während meiner
depressiven Phasen (bin in Behandlung).

Das halte ich im Nachhinein ehrlich gesagt für müßig. Versuch lieber, solche vertrackten Situationen zu vermeiden oder sie dann, wenn geschehen, wenigstens schnell wieder zu klären.

Wie kann ich die Beziehung zu meiner Tochter wieder
„normalisieren“ und dann konfliktfrei halten?

Aus meiner Sicht, indem Du Dich zu allererst mal bei ihr entschuldigst. 1. für Deinen Ausraster, 2. für Deine „Ignoranz“ in der Vergangenheit, die Du mit Deinen Depris entschuldigst. Versteh mich nicht falsch, ich möchte Dich wegen der Depressionen nicht angreifen oder mich darüber lustig machen. Auf keinen Fall. Aber Deine Tochter kann ursächlich auch nichts dafür, dass Du Probleme mit Depressionen hast. Das musst Du Dir vielleicht mal vor Augen halten. 3. Solltest Du über das Thema Tochter im Allgemeinen und den Vorfall im Besonderen mit Deinem Therapeuten besprechen - finde ich.

Viele Grüße
Aquilegia A.

Hilfe suchend
karline

du könntest den brief ja hier mal probeweise einstellen.

wir werden gut erkennen können, ob er emotional ist oder beim
glätten hilft.

Hallo,

ich, so ich du oder deine Tochter wäre, würde so einen Versöhnungsbrief aber wirklich nicht öffentlich lesen lassen wollen, sondern lieber eine vertraute Person oder zumindest einen mir seriös und kompetent erscheinenden wwwler drüberschauen lassen - also nur per pn ;-9

Ich wünsche dir und deiner Tochter herzlichst gutes Gelingen!
sine

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Hallo!

Weil ich nicht weiß wann sie dass nächste Mal hier ist und ob ich sie dann auch sehe habe ihr jetzt erstmal nur einen kurzen Vierzeiler geschrieben, in dem ich mich entschuldige, zu einem Gespräch außerhalb der Wohnung ev. bei einem Essen einlade, sie bitte sich zu melden und dass ich sie sehr liebe.

karline

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Hallo tilli!

wer war in therapie? sie?

ja, unmittelbar nach dem Vorfall bei einer sehr guten Therapeutin die ausschließlich mit Kindern arbeitet.

Ich habe immerwieder versucht an sie ran zu kommen, über dritte funzt es leider überhaupt nicht, da das „die nix angeht!!!“

Danke für den Hinweis auf eine Hotline, hab ganz kostengünstig gestern und heute schon fast alle meine Freundinnen „misbraucht“.

karline

und dass ich sie sehr liebe.

Hallo Karline,

das hört und fühlt sich für mich GUT an :smile:

Bedenke:

Unsere oft schwersten Lernaufgaben im Leben stellen uns jene Menschen, die wir so sehr lieben. Unser Sohn hat da wohl auch einiges im Gepäck und ich weiß, dass vieles leichter gesagt als getan ist :wink:

Gute Nerven und Gottes Beistand für uns alle!
Sine

2 Like

Hallo!

Weil ich nicht weiß wann sie dass nächste Mal hier ist und ob
ich sie dann auch sehe habe ihr jetzt erstmal nur einen kurzen
Vierzeiler geschrieben, in dem ich mich entschuldige, zu einem
Gespräch außerhalb der Wohnung ev. bei einem Essen einlade,
sie bitte sich zu melden und dass ich sie sehr liebe.

ja, das klingt gut.

tilli

Hallo Karline,

Drumrum: 2 Kinder (22w+20m), alleinziehend seit 1992

Das sind 18 Jahre!!!

seit dem auch wieder berufstätig

Uneingeschränkten Respekt.

Tochter im 2.Lehrjahr kfm. (3. Versuch, vorige selbst
abgebrochen, Oberstufenreife)

Ja.

zog mit 18 aus (zu Freundin),
kam Frühjahr 09 zurück nachdem Bruder das (große) Kinderzimmer
räumte, ist seit 6 Jahren mit ihrem Freund (24) zusammen.

Ja.

Tja, wo fang ich nun an.

Ich würde vorschlagen, bei dir. Für dich. Ausschließlich.

Ich weiß nicht mehr ganz genau was alles von ihr und mir
gesagt wurde und bringe das was ich noch weiß nicht mehr in
die richtige Reihenfolge weil ich immer noch etwas „durch den
Wind“ bin.

Wen könnte dies wundern?

Selbst bin ich z.Zt. nicht in guter Verfassung (kämpfe
regelmäßig mit periodisch auftretenen Depressionen und in den
letzen 15 Monaten verstärkt mit körperlichen Beschwerden)

Grund Nr. Zwei, an dich, und nur an dich jetzt zu denken. Grund Nr. Eins:

Deine Tochter ist erwachsen, sie wird sich, wie alle Töchter, von der Familie (das bist du) lösen. Sie hat einen Freund, ihre Zukunft. Und sie weiß offensichtlich, was und wie sie es tut. Mit Ausnahme bezüglich dir, hier weiß sie nicht, was sie tut und auslöst. Das ist häufig so, das wirst du nicht ändern können. Sie ist jung, und es wird sich wieder ändern. Kannst du jetzt einfach nur hinnehmen.

Du solltest dich um dich, um deine jetzt für dich frei werdende Zeit kümmern. Nach so vielen Jahren der Aufopferung hast du es verdient. Und du musst es dir ein wenig erarbeiten, ein relativ ausgeglichenes Leben für die weiteren Jahre. Wieder ein wenig neu anfangen.

habe (leider) recht heftig reagiert:

Die Klammern finde ich passend und gut. Irgendwann und irgendwie musst auch du reagieren.

Ich bin sehr unglücklich mit der augenblicklichen Situation,
aber ich möchte nicht den ersten Schritt machen weil ich mich
verletzt fühle und ich mir keinen direkten Vorwurf machen
kann.

Das sehe ich auch so.

Die Frage was ich bei der Erziehung meiner Kinder falsch
gemacht habe stelle ich mir oft

Das machen sehr sehr viele, bei unbedeutenden oder bedeutenden Anlässen, die Kinder nun mal so bereiten.

Wie kann ich die Beziehung zu meiner Tochter wieder
„normalisieren“ und dann konfliktfrei halten?

Wenn du mit dir selbst, deiner neuen Situation etwas mehr ins Reine gekommen bist. Nicht mit und über deine Tochter, du musst dein zukünftiges Leben etwas anpassen. Deine Tochter hat doch keine Probleme. Du kannst sie ruhig frei laufen lassen. Sie schwimmt sich, ganz normal, ein wenig frei. Sie ist aber nicht weg.

Grüße
Tommy

sehr, sehr schön, tommy!

tilli

Danke an alle!
Hallo zusammen!

Auch wenn die Situation noch nicht geklärt ist und das wohl auch noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird haben mir eure Antworten/Denkanstöße doch schon geholfen.

Ich fühle mich getröstet, es sieht nicht mehr alles so schrecklich aus.

Das Gespräch mit meiner Tochter wird sicher nicht einfach, vielleicht erlaubt sie dass es eine „Frauenrunde“ wird, ich möchte nämlich gerne meine eigene Mutter mit dazunehmen weil uns ein sehr inniges, liebevolles und freundschaftliches Verhältnis eint und sie mir einiges an Lebenserfahrung und daraus resultierender Ruhe voraus hat.

Danke nochmals an euch alle!

karline