Probleme mit Linux-Netbook und *.cda

Hey ihr,
Danke, dass ihr euch meiner annehmt!

Aber bevor ich das eigentliche Problem schildere, möchte ich betonen, dass ich keinen blassen Schimmer von Informatik habe (würde ich nämlich erst nächstes Jahr in der Schule kriegen) und mich bei Computern eher immer passiv durchgeschummelt habe, wodrin ich aber inzwischen ganz gut bin :wink:. Des Weiteren bin ich nur eine arme Austauschschülerin mitten in Indien, sodass ich mir keine Ergänzungssoftware oder sowas kaufen kann. Und das Internet ist auch nicht das schnellste hier…:smile:

Tja, ich hab mir jedenfalls für das Jahr ein Netbook schenken lassen, und als ich es auspackte, war es statt dem erwarteten Windows ein Linux… (Ich weiß nicht, welche Informationen für euch relevant sind, es ist ein Asus EeePC 1000H mit intel-Sticker drauf :wink: - in der Systeminfo steht, vielleicht könnt ihr ja damit mehr anfangen:
BIOS-Version: 1803
Softwareversion: Eee PC 1.6.1.42
CPU-Typ: Intel Mobile Processor)

Um Windows draufzuspielen war dann nicht mehr genug Zeit und Ruhe. Ich fand es von Anfang an zwar etwas seltsam, aber doch sympathisch. Und meine wichtigsten Sachen, nämlich FireFox und Skype, waren auch schon drauf.

Jetzt möchte ich aber doch mal ein paar eigene Sachen installieren, z.B. ICQ (oder eben eine dieser Linux-Ersatzversionen) und AdobeFlashplayer, scheitere aber immer wieder, da er nicht weiß, mit welchem Programm er die heruntergeladene Datei öffnen soll (?). Auch die Hilfe-Homepages helfen mir da nicht weiter, kann mir das bitte jemand für ganz Dumme erklären?
Manchmal hab ich auch das Gefühl, dass sich die ganzen Anleitungen auf eine völlig andere Version von Linux beziehen…

Das andere Problem, das aber nicht so viel mit Linux zu tun hat, geht darum, dass ich auch eine Festplatte mit Musik und für Fotos mitgebracht habe (1000 GB :smiley:). Mein Papa hat die ganzen CDs für mich drauf gespielt – nur dass er es dabei irgendwie geschafft hat, sie in einem Format namens „*.cda“ zu speichern…! Niemand in meinem Umfeld hat jemals davon gehört und man kann die Musik auch nicht auf dem WindowsVista meiner Gastmutter abspielen (die Hörbibel aber seltsamerweise manchmal schon).

Naja, ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt!
Vielen Dank schon mal!
Lg Viviana :smile:

Des Weiteren
bin ich nur eine arme Austauschschülerin mitten in Indien,

Jajaa, so fangen sie immer an. Und am Zoll stellt sich dann heraus, dass die angeblich dringend benötigten Mullbinden und Medikamente, die man der armen Schülerin mitbringen soll, in Wirklichkeit Drogen sind:wink:

Jetzt möchte ich aber doch mal ein paar eigene Sachen
installieren, z.B. ICQ (oder eben eine dieser
Linux-Ersatzversionen) und AdobeFlashplayer, scheitere aber
immer wieder, da er nicht weiß, mit welchem Programm er die
heruntergeladene Datei öffnen soll (?).

Selbst hatte ich noch keinen Eee-PC in der Hand, kann also nur mutmaßen. Der Eee-PC basiert auf Xandros, und dessen Paketverwaltung (die Art und Weise, wie Software installiert wird/werden sollte) basiert auf Debian. Wenn du also für ein Programm ein auf Xandros zugeschnittenes Paket angeboten bekommst (beim Opera-Browser ist das z. B. der Fall), liegt dieses als ‚Debian Package‘ vor, typische Dateiendung deb. Beim Opera, um im Beispiel zu bleiben, heisst das Paket opera_10.00.4585.gcc3.qt3_i386.deb.

Die Installation erfolgt in einer Shell mittels des Befehls ‚dpkg‘. Dieser Befehl verlangt Superuser-Rechte. Der Installationsbefehl lautet also im Beispiel:
sudo dpgk -i opera_10.00.4585.gcc3.qt3_i386.deb

Der dpkg-Befehl prüft Abhängigkeiten (wenn qt3 nicht installiert ist, kann auch der opera nicht funktionieren…) und bricht mit einer Fehlermeldung ab, wenn diese nicht erfüllt sind. An der Stelle kann es dann etwas schwierig werden…

Wenn kein spezielles Xandros-Paket vorhanden ist, kannst du versuchen, ein Debian-Paket zu installieren. Wie hoch dabei die Erfolgsquote ist, kann ich nicht abschätzen.

Oft wird Software aber auch nicht als fertiges Paket angeboten. Es gibt Software, die man selbst kompilieren muss, was voraussetzt, dass eine komplette Entwicklungsumgebung auf dem PC vorhanden ist. Auf diesen Fall will ich hier nicht näher eingehen, das würde den Rahmen etwas sprengen.

Weiter gibt es die Möglichkeit, dass die Software mit allen benötigten Bibliotheken und Abhängigkeiten fertig kompiliert angeboten wird und im Grunde nur noch an eine geeignete Stelle kopiert werden muss. In dieser Form wird z. B. Skype angeboten und auch, hier wird’s für dich interessant, der Flashplayer.

Die heruntergeladene Datei heisst dann z. B. install_flash_player_10_linux.tar.gz und ist ein gezipptes (.gz) und zu einem Archiv gepacktes (.tar.) Shellskript. Um es aufzurufen musst du es zunächst entzippen und aus dem Archiv auspacken, das geht in einem Schritt mittels des tar-Befehls, hier
tar -xzvf install_flash_player_10_linux.tar.gz
Nach dem Entpacken ist ein neues Verzeichnis install_flash_player_10_linux entstanden, in das du wechselst und wo du mittels
sudo ./flashplayer.installer
die Installation startest.

Dieser Vorgang ist nicht immer ganz trivial, es ist aber anderen Leuten schon gelungen, den Flashplayer - allerdings in der Version 9 - auf dem Eee-PC zu installieren: http://www.umpx.de/eee-pc/eee-pc-software/xandros-li…

HTH

*.cda oder nicht *.cda

ganzen CDs für mich drauf gespielt – nur dass er es dabei
irgendwie geschafft hat, sie in einem Format namens „*.cda“ zu
speichern…!

cda ist kein Dateiformat. Zum Abspielen von Audio-CDs legt Windows einen Index zu den Tonspuren an, und die Indexeinträge werden unter dem Dateinamen *.cda abgelegt.

Es steht zu vermuten, dass dein Vater nicht die Audio-CDs, also die Tonspuren kopiert hat, sondern nur diese Indexeinträge - und die lassen sich natürlich nicht abspielen.

Gruß

Hallo Viviana,

Jetzt möchte ich aber doch mal ein paar eigene Sachen
installieren, z.B. ICQ (oder eben eine dieser
Linux-Ersatzversionen) und AdobeFlashplayer, scheitere aber
immer wieder, da er nicht weiß, mit welchem Programm er die
heruntergeladene Datei öffnen soll (?).

Ich würde erstmal nichts herunterladen. Das ist für Anfänger etwas problematisch, obwohl das von Herrmann empfohlene Vorgehen mit dpkg natürlich auch funktioniert. Das Problem ist nur, daß manche Pakete (=Programme) wiederum andere Pakete benötigen, um zu funktionieren. Diese Abhängigkeiten musst Du bei dpkg selbst berücksichtigen, was ohne tiefere Kenntnisse nicht ganz trivial ist. Deshalb gibt es Programme, die das für dich erledigen, wie z.B. Synaptic. Lies dazu bitte diese Artikel:
http://www.umpx.de/eee-pc/eee-pc-software/210-linux-…
http://www.einfach-eee.de/tutorials/linux/mehr-stoff…
http://www.einfach-eee.de/tutorials/linux/software-a…
Wenn Du dieses Pflichtprogramm durchgearbeitet hast, kannst Du dann ohne Probleme Synaptic aufrufen und von dort aus z.B. vlc installieren, um Musik oder Filme ansehen zu können.
Du kannst Synaptic auch benutzen, um überhaupt erstmal durch die vorhandenen Pakete zu blättern und zu sehen, was es alles so gibt. Dafür eignet sich Synaptic ganz gut, weil immer Beschreibungen zu den Paketen mit dabei sind. Für die eigentliche Installation bevorzuge ich die Eingabe eines Kommandos in einem Terminal

sudo apt-get install vlc

z.B., wobei „sudo apt-get install“ sozusagen für die Installation immer der gleiche Befehl sind und der Rest (hier vlc) ist das Paket, was Du installieren möchtest. Ist also eigentlich nicht so schwer, aber wie gesagt, wenn Du davor zurückschreckst, kannst Du auch synaptic aufrufen und machst dann alles mit einer grafischen Oberfläche.

ICQ heisst unter Linux gaim, bzw. jetzt Pidgin :wink: Naja, das ist ziemlich verkürzt ausgedrückt, weil es noch mehr Linux-Programme gibt, die die Funktionen von ICQ unter Linux ausführen (ich mag das Wort Ersatz-Programm nicht so sehr), aber pidgin ist meiner Meinung nach sehr gut.
Wenn Du ganz mutig bist, machst Du also einfach ein Terminal auf und gibst

sudo apt-get install pidgin

ein, bzw. wenn es das nicht findet,

sudo apt-get install gaim

Pidgin ist einfach der Nachfolger von gaim, aber nicht jedes Linux hat schon das allerneueste an Bord.
Oder Du siehst einfach in synaptic nach. Ach so, einen funktionierenden Internet-Anschluß brauchst Du, wenn Du synaptic & Co. benutzt, damit fehlende Pakete eventuell aus dem Internet nachgeladen werden können. Für das erwähnte dpkg ist das nicht notwendig, weil das mit lokal vorliegenden Paketen funktioniert.

AdobeFlashPlayer: gibt es auch für Linux, ist allerdings nicht ganz trivial zu installieren, deshalb schlage ich als „Ersatz“ z.B. den SWF Macromedia Flash Player vor, der dürfte auch einfach per Synaptic zu installieren zu sein. Gib einfach mal in der Suchfunktion von Synaptic flash ein, da findest Du sicher was passendes.
Wenn Du noch mehr „Ersatz“ brauchst, kannst Du auch in dieser, leider nicht topaktuellen Liste nachsehen:
http://www.linuxrsp.ru/win-lin-soft/table-german.html

Noch Fragen? Außer diesem Forum gibt es auch das Asus EeePC-Forum
http://www.einfach-eee.de/
in dem sicher auch ganz viele Fragen geklärt werden. Hast Du aber vielleicht schon selbst gefunden.

Viele Grüße
Marvin

Hurra!

Aber erst einmal Dankeschön :smile:

Nachdem ich mir -teils ziemlich verwirrt- eure lieben Antworten durchgelesen habe, inklusive Links und dann noch ein bisschen durchs Netz gesurft bin (und hier und da scheinbar unnütze Informationsbrocken aufgeschnappt habe, die mir aber letztendlich mindestens bei der Begriffserklärung geholfen haben), da das alles immer noch nicht funktionierte, habe ich durch Zufall immerhin den/die/das Synaptic gefunden…
Und es war irgendwie viel einfacher als ich dachte…
Ich schätze mal, das war schon vorher installiert, man musste ihn nur noch finden…?

  1. Geht bitte nicht so selbstverständlich davon aus, dass jedermann die Kommandozeile/Terminal/(und welche verwirrenden Namen ihr noch so habt) schon gefunden hat, die sich hinter Strg+Alt+t versteckt! Ich glaube, das war das größte Problem, aber ist das wirklich so selbstverständlich?
  2. „sudo bash“ verleiht mir Superkräfte, hab ich jetzt gelernt :smile:
  3. „sudo synaptic“ hat jetzt dieses Programm aufgerufen, ganz ohne irgendwelche Downloads oder so…

Warum kann man das nicht so einfach machen? :smile:
(-> Was zum Teufel ist der Full-Desktop-Mode und warum hab ich so viel Zeit damit verschwendet, ihn finden zu wollen??)

Ich werd mich jetzt mal mit dem Synaptic auseinandersetzen… das klang ja schon richtig gut, was du da beschrieben hast, Marvin!

Achja und Danke wegen des cda… Schade, dass mein Pa da Mist gebaut hat, aber ist dann eben so… Wenn das nur die Indexeinträge sind, dann hilft mir natürlich auch nicht der VLC-Player…

Nochmals vielen Dank!!
lg Viviana

Hallo Viviana

habe ich
durch Zufall immerhin den/die/das Synaptic gefunden…
Und es war irgendwie viel einfacher als ich dachte…

Tja, das ist oft das Problem. Wenn man bei Linux den entscheidenden Punkt kennt/gefunden hat/gezeigt bekommen hat, ist es selbst für Anfänger viel leichter.

Ich schätze mal, das war schon vorher installiert, man musste
ihn nur noch finden…?

Ja, Synaptic war schon vorher installiert.

  1. Geht bitte nicht so selbstverständlich davon aus, dass
    jedermann die Kommandozeile/Terminal/(und welche verwirrenden
    Namen ihr noch so habt) schon gefunden hat, die sich hinter
    Strg+Alt+t versteckt! Ich glaube, das war das größte Problem,
    aber ist das wirklich so selbstverständlich?

Nein, Du hast Recht. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich und eigentlich sollte man das jedem genau erklären. Aber, und jetzt kommt eine Entschuldigung, wenn man das vorher zum gefühlten 123.-mal einem Anfänger erklärt hat, verliert man manchmal die Lust dazu, vergisst es, hofft, der/die Betreffende wird es schon selbst finden, hat nachts kurz vor zwölf keine Zeit mehr dafür und was dergleichen faule Gründe mehr sind.
Bei dir ist aber das Entscheidende, daß dein eee-PC so einen „anfänger-freundlichen“ Desktop verpasst bekommen hat, der nur auf diesem System so existiert (wenn ich mich nicht irre) und der erstens mehr versteckt als hilft und zweitens deshalb nur von den Besitzern des eee richtig erkundet werden kann. Jedesmal wenn hier jemand mit einem eee-PC anfragt, zucke ich verängstigt zusammen und hoffe, daß auch ein eee-PC Besitzer antwortet :wink:

  1. „sudo bash“ verleiht mir Superkräfte, hab ich jetzt gelernt

Oho, aber Vorsicht! Du kennst doch die Ballade vom Zauberlehrling? Also bitte ganz vorsichtig und deine Superkräfte nur einsetzen, wenn es wirklich nicht anders geht.

  1. „sudo synaptic“ hat jetzt dieses Programm aufgerufen, ganz
    ohne irgendwelche Downloads oder so…

Genau, dieses Gefummel mit Downloads oder so ist wirklich selten notwendig.

Warum kann man das nicht so einfach machen? :smile:

???

(-> Was zum Teufel ist der Full-Desktop-Mode und warum hab ich
so viel Zeit damit verschwendet, ihn finden zu wollen??)

Hast Du ihn gefunden oder nicht? Wenn nicht:
http://www.pcwelt.de/start/software_os/linux/praxis/…
http://wiki.eeeuser.com/howto:getkde
und das hier hast Du sicher schon gefunden:
http://www.einfach-eee.de/intern/tutorials/

Viele Grüße
Marvin