Hallo liebe Katzenfreunde,
ich habe im Februar meinen langjährigen Lebensgefährten verloren, mit dem ich aber nicht zusammen in einem Haushalt gelebt habe, allerdings war ich täglich dort.
Vor seinem Tode habe ich meinem „Schatz“ versprochen, mich ganz intensiv weiterhin um seinen 8 - jährigen Hauskater Muckel zu kümmern. Er ist sehr lieb und war auch sauber, als er noch im Haushalt meines Lebensgefährten wohnte. Nun war ich fast 3 Monate in seinem Haushalt, den ich auflösen musste, der Kater war in dem ganzen Rummel immer dabei, weil ich auf einem kleinen Dorf wohne und die einzige Katzenpension, in die ich ihn hätte geben können, nicht mehr existiert. Der Kater ist k e in Freigänger! Jetzt ist der Haushalt meines Lebensgefährten total aufgelöst und ich habe das Tierchen zu mir in meine Wohnung geholt, mit all seinem Spielzeug, Körbchen, Bettchen, Kratzbrettern etc.
Er geht auch auf sein Klöchen, aber er stellt sich nur noch mit den Vorderbeinen hinein und hinten raus geht das große Geschäft auf die Fliesen. Damit hat er schon - ich nehme an aus Protest und weil er ziemlich verstört durch den Tod meines Freundes ist - bereits in der alten Wohnung angefangen, als diese immer leerer wurde. Ich bin ganz verzweifelt, w i e kriege ich das liebe Tierchen dazu, sich wieder ganz in sein Klöchen zu stellen, wenn er g r o ss machen muss? Ich bin sehr gut zu ihm und achte sehr auf Sauberkeit, stets frisches Wasser und er bekommt auch die Nahrung, die er immer hatte. Bei seinem „Geschäft“ selber will ich ihn nicht stören, jedoch sage ich ihm immer hinterher, wenn ich das Zeug mit Papier wegnehme und mit Sagrotan die Fliesen besprühe, dass er doch g a n z ins Klöchen machen soll, zeige ihm das, indem ich eines der Würstchen mal kurz reinlege und selber Scharrbewegungen mache, aber der Muckel macht trotzdem weiterhin daneben.
Hiiiilfe, gibt es einenn „Katzenflüsterer“, der den Kater wieder „auf die richtige Spur“ bringen kann?
Für Eure Mühe bei einer Antwort danke ich schon im voraus. Liebe Grüße, Christa
Hallo Christa,
da ist die Diagnose schwierig. Jede Katze ist ja schließlich ihr eigenes Persönchen. Auf jeden Fall heißt dass, das ihr etwas ganz gewaltig nicht passt. So wie du das schilderst hat die Katze überhaupt nichts mehr von ihrem Alltag (außer eben ihr Spielzeug usw.) und eine Katze möchte nein will jeden Tag das gleiche haben, zudem sind sie oft mehr Orts- als Herrchen- bezogen. Wie lange ist die Katze schon bei dir? Ich habe für dich folgende mögliche Lösungen:
- die Katze in die Toilette setzten und mit ihren Pfoten darin scharren
- Ist Muckel kastriert? Das ist eine sehr umstrittene Lösung (ich glaube auch nicht, das es sich um „Revier markieren“ handelt, könnte aber evt. helfen)
- hat Muckel sich schon mal vor dich auf den Boden gelegt damit du ihn am Bauch streichelst? Dann hat der dich nämlich als neues Herrchen akzeptiert.
- ist der den Tag über alleine (und war es evt. vorher nicht)
Das Beste ist, du tüftelst etwas herum, evt. passt ihm etwas ganz bestimmtes an seiner neuen Umgebung nicht und versuchst, „alte“ Verhaltensmuster von deinem Lebensgefährten zu übernehmen.
Mein Kater z.B. ist Freigänger. Er wurde aber nachts immer in seine „Kammer“ gesperrt. Er hatte dort Futter, Wasser und auch eine Toilette. Unsere erste Katze hatte damit kein Problem, mein Kater jedoch wollte nachts nicht eingesperrt werden und hat deswegen immer genau neben seine Toilette gemacht. Als wir ihn auch nachts rumtigern ließen, hatte sich das Problem erledigt.
Hi Steffi, ganz herzlichen Dank fuer die schnelle Antwort. Die Situation ist tatsaechlich schwierig, ich war von Anfang an dem Muckel gut bekannt, weil mein Lebensgefaehrte und ich zusammen gewirtschaftet haben, das heisst, ich habe fuer ihn gekocht und gewaschen etc. , bin, seit er so krank war, schon wochenlang vorher immer in seinem Haus Tag und Nacht gewesen. Der Muckel kennt mich, seit er bei uns ist, er ist uns mit ca. einem Jahr zugelaufen. Er ist selbstverstaendlich sofort kastriert worden, sonst haette man ihn ja gar nicht im Hause halten koennen. Sowohl mein verstorbenener Lebensgefaehrte als auch ich hatten schon immer jeweils eine Katze und ich weiss, dass jedes von den Tierchen einen ganz eigenen Kopf und eigene „Marotten“ hatte. Ich bin schon Rentnerin und den ganzen Tag zu Hause, den Muckel habe ich schon ganz oft versucht, i n sein Kloechen zu setzen, habe ihm vorgemacht, dass er dann dort scharren muss. Tut er ja auch, aber nur beim Pipi, beim Grossen Geschaeft ist es nach wie vor das selbe: Vorderbeine drin, Hinterbeine draussen. Ich tu alles fuer das kleine Kerlchen, er ist ja auch sonst ganz doll lieb. Ich weiss, dass Katzen am Haus und nicht an Personen haengen, aber leider kann ich ihm dieses Haus nicht mehr bieten. Er hat bei mir mehr Platz als vorher, hat eine tolle Aussicht aus dem 4. Stock, 2 Balkone, einen wunderbaren Kratzbaum, er wird wirklich geliebt, aber es scheint so, dass das w a s ihm so fehlt, einfach nicht mehr zu geben ist. Ich hoffe halt, dass er sich irgendwann doch an seine neue Umgebung gewoehnt, denn mich kennt er ja schon von Anfang an bestens. Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt, vielen Dank auf jeden Fall nochmal fuer Deine ausfuehrliche Antwort, es wird schon werden… Liebe Gruesse von Katzenfreundin zu Katzenfreundin, Christa - Ach, und noch etwas: Als der Muckel uns zugelaufen ist, da wussten wir ja nicht, was er vorher erlebt hat bzw. wie er gehalten wurde. Ich nehme an, man hatte ihn ausgesetzt, weil er geschlechtsreif geworden war und die vorherigen Besitzer zu geizig fuer eine Kastration waren - So sind halt hier die Mosellaner … Er ist im siebten Jahr bei uns und laesst sich auch bis heute nicht einmal (frueher von meinem „Schatz“ kaum laenger als eine halbe Minute) auf den Arm nehmen, er kommt nicht auf den Schoß und „schnutzelt“ auch nicht, wie das zwei meiner frueheren Katzen immer gemacht haben. Das einzige, was er frueher gemacht hat, war zu meinem Mann ins Bett kommen und auf seinem Bauch den Milchtritt - manchmal sehr lange. Bei mir macht er das aber auch nicht … Na ja, ich bin geduldig, wie eine Katze vor dem Mauseloch. Ich weiss nur, das Katzen ihre Gewohnheiten spaeter kaum noch aendern, so nach dem Motto „Was Haenschen nicht lernt …“.
Hallo liebe Katzenfreunde,
Hallo, Christa
ich glaube nicht, dass der kleine muckel das aus protest tut. würde er protestieren wollen, würde er wahrscheinlich nicht einmal mit den vorderfüßen hineinsteigen.
manchmal helfen ganz einfach tricks. hat das klöchen einen deckel? nimm ihn mal ab. das hat bei einem meiner kater geholfen.
versuche mal, das klöchen woanders zu platzieren.
manchmal hilft es, wenn es „genauso“ platziert wird, wie in der alten umgebung. das heißt, wenn es vorher in einer ecke stand, so dass es vielleicht hinten und meinetwegen links wand hatte, könntest du versuchen, einen platz zu finden, an dem die position die gleiche ist.
benutzt du das von ihm gewohnte katzenstreu? wenn nicht, kannst du ein anderes versuchen. vielleicht ist dieses ihm an den ballen unangenehm. die katze einer freundin hat so lange das katzenstreu rausgeschmissen und vor die toilette gemacht, bis alle sorten durchprobiert waren und letztendlich vogelsand die lösung war (leider auf dauer sehr teuer).
ansonsten fällt mir nur noch der tierarzt ein, den du befragen könntest.
ich weiß, das ist nicht viel, aber mehr weiß ich im moment leider nicht.
ich weiß nur, dass das hier:
Bei seinem „Geschäft“ selber will ich ihn nicht stören, jedoch
sage ich ihm immer hinterher, wenn ich das Zeug mit Papier
wegnehme und mit Sagrotan die Fliesen besprühe, dass er doch g
a n z ins Klöchen machen soll, zeige ihm das, indem ich eines
der Würstchen mal kurz reinlege und selber Scharrbewegungen
mache, aber der Muckel macht trotzdem weiterhin daneben.
nicht viel bringen wird. eine katze ist kein hund und wird auf diese art von „erziehung“ wahrscheinlich kaum reagieren, auch wenn du es fleißig immer und immer wieder tust…
Liebe Grüße, Christa
viel erfolg und ebenfalls liebe grüße,
Sue
Hallo Sue,
ja, ich benutze das selbe Katzenstreu wie immer und
in seinem früheren Heim hatte er das Klöchen auch in einem gefliesten Flur in einer Ecke stehen. Ich weiss, dass eine Katze schwer zu „leiten“ ist, hoffe aber doch, dass der Muckel es bald wieder schafft, richtig sauber zu werden. Den Deckel haben wir schon vor Jahren weg gemacht, weil der Muckel seinerzeit, als er uns zugelaufen war, über 7 Kilo wog und das alles ein bisschen eng war. Ich habe auch mal gelesen, dass so ein Deckel ziemlicher Unsinn ist. Ich vermute eher, dass der Muckel z u sauber ist und sein schönes sauberes Klöchen mit so einem „großen Geschäft“ nicht beschmutzen möchte. Er scharrt nämlich die ausgeworfenen Steinchen (Catsan, k e i n Klumpstreu!) immer ganz lieb zusammen, so, als wenn er es auch um das Klo herum richtig sauber haben möchte. Komisch…
Ich weiss dann immer nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Wird schon werden, habe den Muckel sehr, sehr lieb und werde geduldig sein. Vielen Dank fuer Deine Antwort. Am Donnerstag gehe ich sowieso mit dem Tier zum Tierarzt, Krallen schneiden lassen, Zähnchen nachsehen lassen wegen Zahnstein, Wurmkur etc.
Schoene Woche noch wuenscht Christa
Hallo Christa,
zu erst einmal mein herzlichtes Beileid zu Deinem Verlust.
Da sind wir auch gleich an dem Punkt, wo ich die ich Verhaltensstörung bei Muckel vermute.
Ich muss Dir mitteilen, das ich eine Katzenpension betreibe und schon mehrfach Katzen aus solchen Situationen hier hatte.
Alle, aber auch wirklich alle Katzen zeigten massive psyschiche Verhaltensstörungen wie Unsauberkeit, Fressunlust, Aggressionen, Apathie Fellausreissen etc. etc… Bisher habe ich immer alle Tiere hinbekommen (das soll kein Eigenlob oder Reklame sein, sondern es ist einfach so). Bei Muckel würde ich Dir folgendes raten:
Als erstes würde ich Muckel bei einem guten Tierarzt gründlich untersuchen lassen (Blut, Stuhl- und Urinprobe), wenn der Tierarzt keine Erkrankung feststellt, solltest Du dir als zweites eine zweite Toilette zulegen. Dies kann ruhig direkt neben der anderen stehen. Es hat sich hier bei solchen verstörten Katzen als wahrer Segen erwiesen, denn fast alle Katzen (auch die nicht verstörten)setzen ihren Urin in der einen Kiste und den Kot in einer anderen Kiste ab. Das heisst bei uns aber nicht das in der einen nur Kot und in der anderen Urin ist, denn die nächste Katze benutz die Kisten eben halt umgekehrt, bitte frag mich nicht warum!
Dann solltest Du einmal versuchen zu ergründen ob es nicht Deine Trauer es ist, die sich evtl. auf Muckel überträgt, auch da habe ich die Erfahrung machen müssen, das Tiere in jeder Hinsicht dem Menschen an Emphatie überlegen sind, sie spüren die allerkleinste Stimmungsveränderung und reagieren auch darauf.
Stelle die Kisten (wenn möglich) vorrübergehend in die Dusche, dann lässt es sich leichter reinigen und vor allem lass das Sakrotan weg, denn gerade Katzen reagieren auf Gerüche sehr empfindlich. Wenn Du der Meinung bist unbedingt desinfizieren zu müssen, so nimm konzentriertes Salzwasser. Ansonsten ein geruchsneutrales Reinigungsmittel z.B. flüssige Schmierseife.
Auch darft Du ruhig einmal verärgert auf diese Sauerei reagieren, denn wenn auch die meisten es nicht glauben, man kann Katzen durchaus erziehen, wenn auch nur in einem gewissen Rahmen. Ansonsten hat sich bei mir bewährt Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Auch solltest Dud Muckel wie einem Kind erklären, das sein bisheriges Herrchen nicht mehr lebt und er nun zu Dir gehört. Ich bestehe bei jedem Kunden darauf, das er/sie dem jeweiligen Pensionstier bei der Anreise
l a u t erklärt : „Ich hol Dich ganz bestimmt wieder ab, das ist nur für eine vorübergehende Zeit.“ Das wirkt auch Wunder, besonders bei Tieren die aus einem Tierheim kommen. Solltest Du noch irgendwelche Fragen haben, so kannst Du, wenn Du möchtest jederzeit bei uns anrufen, Katzenpension Feline 09825 - 925842
Mit freundlichen Grüßen Helmut
Lieber Helmut,
zuerst einmal einen ganz herzlichen Dank für Deine so
ausführliche Antwort. Hilfreich war sie in mancher
Hinsicht. Zum Tierarzt bin ich mit dem Muckel vor
2 Monaten gewesen, der hat Krällchen geschnitten,
ihn gründlich untersucht, eine Tablette gegen Würmer
eingeworfen und gesagt, der Kater sei kerngesund und
wunderhübsch. Agressiv war er in der Zeit, als ich
„wir beide“ noch in der Wohnung meines Lebensgefähr-
ten waren, als der Hausstand aufgelöst wurde. Die
Situation ist jetzt so, dass er jeden Abend zu mir
ins Bett kommt und „stapft“, so wie früher bei i h m,
dass das „Väterchen“ leider tot ist und nicht
wiederkommt, habe ich ihm monatelang immer wieder
ganz lieb erklärt. Er macht jetzt abwechselnd mal
rein ins Klöchen, dann so an den Rand, dass die
Hälfte daneben ist oder auch mal wieder einen Tag
ganz draußen. Ich habe Geduld, lobe ihn, wenn alles
„drin“ ist und schimpfe auch ein bisschen, wenn
nicht. Zeige ihm dann auch, w o h i n das eigent-
lich soll. Mit dem Sagrotan hast Du vermutlich
recht. Wenn die Situation jetzt so bleibt, dass er
mal so, mal so reagiert (er hat es wirklich sehr
sehr gut bei mir, viel Platz, riesengroßen, schönen
Kratzbaum, den er auch liebt, regelmäßig Futter und
Wasser wie gewohnt, immer sauberes Klöchen, dann
bleibt mir aber noch immer, es mal mit zwei Toiletten
zu versuchen. Wenn der Muckel nämlich von seiner
(kleines Geschäft) kommt, dann kratzt er die paar
catsan-Steinchen, die daneben liegen noch immer so
zusammen, als wollte er saubermachen. Eigentlich
süüüß! Vielen Dank für die Anteilnahme und den Rat
mit dem zweiten Klo will ich dann mal ausprobieren,
wenn es klappt, melde ich mich wieder. Schöne
Grüße von der Mosel, Christa Franke und Muckel