Deeskalation
Hallo Patrick!
Waren beim Essen und mein Vater sprach das Thema
Lehrabschlussprüfung an dass ich lernen sollte und hin und
her.
Das ist jetzt wirklich nicht klug gewesen. Beim Essen heikle Themen anzuschneiden, die geeignet sind, miese Stimmung zu machen oder gar einen Streit zu provozieren, ist nicht weise.
Schade, dass dein Vater da so wenig Gespür hat.
Ich erklärte ihm das ich lerne aber es nicht ihn meinem
Kopf bleiben will, wodurch ein kleiner Streit entstand und Sie
sich gleich wieder einmischte. Meine Freundinn als Hochnäsig
bezeichnet. Nachdem ich sagte ob ihr dass gefallen würde wenn
ich Sie beim Vater als Schlampe bezeichnen würde, kam war so
eine Streiterei dass ich jetzt zu Hause nichts mehr zu essen
sondern selbst dafür zu Sorgen habe, selbiges für Wäsche, wo
ich 45min. fahren kann damit ich zu einem Waschsalon komme.
Und da kommst du ganz nach deinem Vater
))
Wenn eine ungute Stimmung aufkommt, ist es IMMER klüger, zu beschwichtigen, zu vermitteln und die Wogen zu glätten.
Ihn der Beziehung von meinen Vater und Stiefmutter siehts auch
nicht prickelnt aus, erschwerend dazu kommt noch dass sie ein
Kind mit 3 Jahren haben dass ziemlich aufgeweckt (eventuell
Hyperaktiv) ist.
Stiefmutter wurde früher sexuell missbraucht.
Ich (zeitenweiße auch Vater) sagen Ihr auch dass Sie mal zu
einem Psychologen gehen sollte. Was Sie jedesmal verweigert
mit den Worten „könnt mich ja gleich einliefern“. Drohungen
über selbstmord usw.
Problembeladene Menschen machen Probleme. Das ist so. Das kann man ihnen nichtmal zum Vorwurf machen. Die sind so arm dran, dass sie sich gar nicht entspannt verhalten KÖNNEN.
Wie kann man ihr helfen bzw. Sie dazu bringen dass Sie mal
endlich Professionelle Hilfe aufsucht?
Das kann ihr nur jemand erfolgreich nahelegen, dem sie absolut vertraut. Von dem sie sich nicht angegriffen oder in die Ecke gedrängt fühlt. Sie muss wissen, dass sie gemocht wird TROTZ ihrer Macken (von denen sie wahrscheinlich ahnt oder weiß, dass sie sie hat).
Oft haben solche Menschen das Gefühl, die anderen mäkeln nur an ihnen rum und wollen sich jetzt in der Person eines Psychologen nur eine Unterstützung holen, damit der dann so ganz kompetent und wichtig nochmal erklärt, was man denn alles falsch macht.
Das will niemand. Und jemand, der sich sowieso schon von allen angegriffen fühlt, schon gar nicht.
Hat die Stiefmutter jemandem, dem sie total vertrauen kann? Sodass diese Person eventuell das Thema einmal anschneiden kann?
Falls nicht, bleibt nur, die Situation zu Hause so erträglich wie möglich zu gestalten.
Dazu möchte ich dir raten, dass du eine Familienkonferenz einberufst, wo dein Vater, die Stiefmutter und du sich zusammensetzen und über das Zusammenleben sprechen.
Ich schlage vor, dass du dich bei ihr entschuldigst (auch wenn sie vielleicht den größeren Fehler gemacht hat).
Wenn sie die Entschuldigung annimmt, kläre, ob du deine Wäsche wieder zu Hause waschen kannst.
Sollte sie bisher deine Wäsche gemacht haben, mach du sie in Zukunft selbst, aber eben zu Hause.
Erarbeitet Regeln für das Zusammenleben.
Wichtig: Wenn du diesen Vorschlag machst, zeig ihnen deine Wertschätzung! Sei extrem respektvoll ihnen gegenüber! Versuche einfach, sie für diese Idee zu gewinnen und knall sie ihnen nicht einfach vor den Latz!
Beherzigst du meinen Rat nicht, kannst du die Sache gleich wieder vergessen!
Kein Erwachsener liebt es, auf einmal Regeln vorgesetzt zu bekommen, wo es jahrelang auch ohne funktioniert hat!
Mach das Ganze eher als Vorschlag, so als Idee, man könnte ja darüber nachdenken …
Sag ihnen, dass dir ein friedliches Familienleben ungeheuer wichtig ist, und dass du da ein paar Sachen hättest, von denen du dir wünschst, dass wir alle uns daran halten.
Wenn du in diesem Zusammenhang Kritik übst, sag nicht: „Du hast an mir immer was auszusetzen“ oder „Du bist immer so gemein zu meiner Freundin“, denn damit setzt du den anderen sofort auf die Anklagebank (du spießt ihn ja förmlich auf!), und er wird unweigerlich sich verteidigen und zum Gegenangriff übergehen.
Besser, du formulierst das als Ich-Botschaft:
„Ich habe das Gefühl, dir passt einfach überhaupt nichts an mir“ oder „Meine Freundin hat das sehr getroffen, was du zu ihr gesagt hast.“
Mit dieser Methode hast du VIEL mehr Chancen, gehört zu werden!
Zudem vermeide Verallgemeinerungen wie „immer“ und „nie“. Die werden von deinem Gegenüber nicht wohlwollend aufgenommen werden!
„Du hörst mir nie zu!“, wird dir auch in Zukunft nicht Gehör verschaffen.
Mit: „Du hältst immer zu meiner Stiefmutter!“, wirst du auch deinen Vater nicht für dich gewinnen.
So, nachdem wir jetzt einen Abstecher in die Grundregeln der deeskalierenden Kommunikation gemacht haben, zurück zu den Familienregeln:
Eine der Regeln könnte lauten:
Absoluten Frieden bei Tisch!
Nicht nach Schulerfolgen fragen, nicht Kritiken anbringen, sondern einfach nur ein gutes Essen mit lieben Leuten genießen.
Dabei vielleicht ein wenig Spaß haben und eine echt schöne Zeit daraus machen!
Eine andere Regel:
Respektvoller Umgang in der Familie!
Keine abwertenden Bemerkungen über irgendwen! Keine Angriffe!
Kritik kann und muss auch manchmal angebracht werden, das geschieht dann aber in einer ordentlichen Weise, sodass niemand heruntergemacht wird.
Ermutige sie, auch Regeln vorzuschlagen, an die sich die ganze Familie halten soll! Frag sie, was ihnen wichtig ist für ein friedevolles Zusammenleben!
Und rechne damit, dass dich so eine Regel auch was kosten kann!
))
Merke dir Folgendes:
Wo Liebe und Respekt sich begegnen,
findet der Friede ein Zuhause.
Alles Gute!
Hanna