Produktionsprozess Lackieren, bräuchte Ideen

Hallo miteinander,
ich bin momentan in der Ausbildung und stehe vor einem Problem.
Habe eine Aufgabe bekommen, wo es darum geht einen Prozess zu optimieren. Ich komme da leider nicht weiter und wollte mal in die Runde fragen ob vielleicht jemand ne spontane Idee hat.

Ausgangssituation:

Es sollen Holzbretter lackiert werden in einer automatischen Lackiermaschiene.

Die Bretter haben vor dem Lackieren einen Barcode aufgeklebt.

Dieser muss vor dem Lackieren runter, da nicht drüber lackiert werden kann, da die Lackschicht nur ganz dünn aufgetragen wird. Diese Bretter werden komplett auf allen Seiten lackiert.

Direkt nach dem Lackieren kann jedoch kein Barcode aufgebracht werden, da der Lack noch feucht ist.

Die Lackierten Bretter werden zum Trocknen zwischengelagert.

Nun müssen diese Bretter aber wieder mit einer Artikelnummer versehen werden.

Dazu gibt es Mitarbeiter, die die Bretter von Hand abmessen und den entsprechenden Barcode wieder aufkleben.

Es gibt ca 130 verschiedene Formate und auch noch verschiedene Farben, also recht umfangreich.

Was gäbe es evtl. für Möglichkeiten, das die Bretter durchgängig „identifizierbar“ sind.

RFID Chips im Holz geht nicht, da zum Teil auch Vollholzbretter verwendet werden, die dadurch beschädigt werden.

Über Ideen würde ich mich freuen.

Beste Grüße

Moriz

Hallo Moritz,

spontane Idee habe ich nicht, aber einen analytischen Ansatz:

Wenn Du die Zuordnung während des Lackierens und Trocknens nicht aufrechterhalten kannst, solltest Du zur Trennung folgendermaßen vorgehen.

Beim Lackieren:
Läßt sich für die gerade lackierten Teile ein eigener Platz (am Boden markiert) reservieren, der nur für diesen Auftrag gilt? Kennzeichnung mit Auftragsschild oder Auftragspapieren. Oder aber: Gibt es die Möglichkeit von „Trennschildern“ wie beim Supermarktförderband an der Kasse? 1. Markierung: Hier beginnt der Auftrag xy, 2. Markierung: Hier endet er. Klappt aber wohl nur, wenn die Aufträge in Serie durchs Lackieren gehen und nicht parallel.

Beim Trocknen:
Wieder getrennte Aufbewahrung, ggf. über Gehänge/Haken, auf denen die Bretter hängen. Reservierte Bereiche für den Auftrag. Wenn die Bretter auf einem Wagen liegen (könnten), könnte man diesen mit der Auftragsnummer markieren und ggf. sogar nach first-in-first-out-Manier entlang einer Pufferstrecke weiterschieben.

Ich habe einmal bei einem manuellen Lackierprozeß von Industriearmaturen die Lagerplätze zur Trocknung durchnummeriert und - zugeordnet zu diesen Nummern - die Auftragspapiere in einer Hängeregistratur mit Hängeordnern abgelegt, die ein Zeitraster hatte.

Vorgangsweise: Zur Hängeregistratur gehen. Nachsehen, ob zur jetzt aktuellen Zeit schon ein Auftrag trocken und damit entnehmbar wäre. Wenn ja, Auftragspapiere aus der Hängemappe nehmen, darauf steht der Lagerplatz. Zum Lagerplatz gehen und Teile entnehmen.

Grundsätzlich gilt:
Was Du am Produkt nicht kennzeichnen kannst, mußt Du an seiner Umgebung kennzeichnen (Bodenmarkierung, Trenntafeln, Wagen, Gehänge, Haken beschriften.

Sobald dann die trockenen Bretter wieder aufeinander gelegt werden können, kann man ja wieder eine Beschriftung des Regales o.ä. durchführen.

Viel Glück bei Deiner Aufgabe,
Christian Zirsky

Ich hab vom Lackieren ja nun gar keine Ahnung. Aber wenn die verschiedenen Prozessschritte in Reihe angeordnet sind: Wie wäre es den Barcode vor Entfernung einzuscannen und direkt wieder auszudrucken, der Labeldrucker steht dann am Ausgang der Lackierstelle und kann neben das trocknende Brett gelegt werden.
Wichtig ist natürlich das die Verwechslungsgefahr klein gehalten wird.
Nur so als Idee, vieleich passt das bei dir auch so gar nicht.

Alternative: Bitte alle am Prozess beteiligten (die Arbeiter) um Vorschläge. Da erhöht auch deren Motivation, anschließend die Änderung mitzutragen.

Mir fallen grad zwei Ansätze ein:
1.) Automatisiert beim Barcode-Enfernen Fotos vom Brett machen und anhand der Maserung eine Eindeutigkeit zur Verfügung stellen (wie bspw. ein Fingerabdruck). Da ich mich mit Holz nicht auskenne, weiß ich grad nicht, ob das überhaupt funktioniert. Wenn durch das Lackieren die Maserung nicht mehr erkennbar ist, funktionierts sowieso nicht.
2.) Immer den exakten Standort erfassen. Ein IT-System scannt den Barcode vor der Entfernung ein und muss anhand der im System hinterlegten Abläufe nachverfolgen wo das Holzstück landet (bspw. im Trockner auf Platz-Nr. A-08-15). Dies klappt besonders leicht, wenn das Holz auf einem Träger/Gestell/Ladehilfsmittel durch den Prozess gebracht wird. Dann sollte das Gestell eindeutig identifizierbar sein.

Hoffe geholfen haben zu können.

Hallo Moriz,

keine einfache Situation, aber so wie ich Deine Beschreibung verstanden habe, durchaus „lösbar“.

Es muss sichergestellt sein, dass FIFO (first in - first out) bei den Brettern eingehalten wird, also die exakte Reihenfolge in die Lackierung rein ist gleich der Reihenfolge raus und auch beim Trocknen.
wenn man die Barcodes abnimmt und auf einem „Träger“ außerhalb der Lackierung in der gleichen Reihenfolge mitlaufen lässt, wird am Ende der Trocknung das vorderste Brett einfach mit der vordersten Nummer versehen.
Wenn der ganze Prozess mit eindeutigen Regeln beschrieben ist und alle Mitarbeiter diese Regeln kennen/einhalten, dann findet jeder Barcode automatisch wieder „sein“ Brett.

Beispiel, was ich mir als „Träger“ vorstellen könnte:

  • lange Wäscheleine mit Clips, an denen die Barcodes hängen und ein Überholen unmöglich ist, außer man tauscht absichhtlich zwei Barcodes

Hoffe das bringt Deine Gedanken in die richtige Richtung.

Grüße
Jochen

Bedaure wüsste jetzt auf die schnelle keine lösung

Sorry, kenne mich in diesem Bereich nicht aus.

…eeeveee

… leider keine Ahnung.