Hi Dominik,
für (pseudo-)profesionelle Aufzeichnungen von Konzerten und
Ähnlichem an unserer Schule suche ich die nötige PC-Hardware.
Gestoßen bin ich auf die X-Fi Platinum von Creative gestoßen,
plus I/O-Konsole. Das Teil soll zwar für „Gamer“ sein, aber
das soll ja nun mal egal sein.
Professionell, wenn auch mit (pseudo)… Da kannst du die üblichen PC-Soundkarten vergessen. Such nicht im Computerladen sondern z.B. bei thomann.de . Aber sei gewarnt; mit normalen Einsatz an Zeit und Mitteln wirst du sicher keine auch nur annähernd professionelle Qualität bei einem Konzertmitschnitt her bekommen.
Wenn es brauchbare Qualität sein soll, würde ich ein Firewire-Audiointerface empfehlen. Da laufen keine Audiosignale im PC-Inneren, wo sie durch übliche PC-Aktivitäten gestört werden können. USB gilt als instabiler und rechenzeitintensiver.
24 bit sollten die AD-Wandler schon haben, die Samplerate ist weniger interessant. 44,1 kHz ist eigentlich ausreichend, wenn ihr die Musik letzendlich eh ins Audio-CD-Format umrechnet. Hintergrund: mit 24 bit bekommt man mehr mögliche Dynamik, also einen größeren möglichen Abstand von dem lautesten zum leisesten Ton. Dadurch kann man Dinge wie ein nicht ganz optimalen Eingangspegel, Rechnungsverluste bei Effekten etc. ausgleichen, man hat halt, weil man am Ende eh nur 16 bit braucht, einen Overhead. Die Samplerate bestimmt die höchstmögliche erfasste Frequenz (1/2 mal Samplerate). Da bringt es wenig zusätzliche Nutzen mit einer höheren Samplerate aufzunehmen, als man später braucht; im Gegenteil durch die nötige Umrechnung kann es gerade bei ungerade Vielfachen (z.B. 96 kHz zu 44,1 kHz) zu Qualitätsverlusten kommen. Ein Muss ist natürlich, dass das Interface ASIO-Treiber hat.
Brauchbare Interfaces für Homerecording (nicht Live-Konzert-Aufnahmen) bekommt man ab etwa 250 Euro; 2 die ich persönlich kenne sind:
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Edirol FA66: Ganz nettes Teil, läuft unproblematisch, klingt nicht schlecht, hat aber nur 2 analoge Eingänge und der Kopfhörerausgang ist sehr schwach auf der Brust (schlecht beim Einsingen). Preis bei Thomann 299.- http://www.thomann.de/de/edirol_fa66.htm
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Alesis Multimix 8: rauscht etwas, aber noch erträglich. Schlimmer ist, dass es einige Male die Aufnahme einfach abbrach. Tut bei Homerekording nicht so weh, wäre aber während des Live-Mitschnitt eines Konzertes tragisch. Kostet bei Thomann 285,-, nimmt bis zu 10 Kanäle gleichzeitig auf (4 x Mono/Mikrofon-Input, 2 x Stereo-Line-Input, und die beiden Summenkanäle) und ist eigentlich ein Kleinmischer mit eingebautem Firewire-Interface.
Eine Klasse besser (und teurer) sind z.B. die Geräte aus der Mackie-Onyx-Reihe. Das sind Kleinmischer, bei denen optional eine Firewire-Karte eingebaut werden kann, oder, je nach Gerät, Firewire-Interfaces ohne Mischer. Siehe z.B. http://www.thomann.de/de/mackie_onyx_1620_bundle.htm und http://www.thomann.de/de/mackie_onyx_400_f.htm . Die Finger lassen würde ich von den Phonic Helix Boards, die sind zwar recht preisgünstig, aber es scheint öfters Probleme zu geben. Halbwegs professionelle Geräte werden schnell noch deutlich teurer.
Brauchst du keinen Mischer, sondern nur mindestens 8 Eingangskanäle, so ist ein Gerät wie das Presonus Firepod ( http://www.thomann.de/de/presonus_firepod.htm , 395,-)wohl der Beginn eines ernsthaften Bemühens. Schon relativ professionell wird es z.B. mit dem Motu 896 Hd (1099,- http://www.thomann.de/de/mark_of_the_unicorn_896.htm ) oder dem Metric Halo 2882 (1350,- http://www.thomann.de/de/metric_halo_mobile_i_o_2882… )
Es geht vor allem darum, verschiedene Kanäle aufzuzeichnen
(parallel) und später abzumischen.
Wenn du mit parallel mehr als 2 Kanäle gleichzeitig meinst, brauchst du natürlich ein entsprechendes Interface. Die werden mit steigender Qualität und Kanalanzahl schnell recht teuer. Außerdem spielt eine Rolle, was für Quellen du aufnehmen willst. Gute Mikrofonvorverstärker kosten auch Geld, deswegen haben viele Geräte nicht alle Eingänge mit solchen Teilen bestückt. Line-Eingänge, wo du z.B. ein Keyboard anschließen kannst, lassen sich einfacher realisieren.
Es ist natürlich auch wichtig, was du aufnehmen willst. Verschiedene Instrumente und Szenarien brauchen verschiedene Aufnahmetechniken. Egal ob du eine Rockband oder ein klassisches Konzert aufnehmen willst, du must die vorher lange Gedanken machen, wie das am besten geht, welche Signale du aus der bestehenden Verstärkeranlage beziehen kannst, wo du Mikrofone brauchst etc. Viel Lesenswertes hierzu findet du z.B. unter www.homerecording.de .
Mikrofone sind eh ein spezielles und nicht billiges Kapitel…
Und zu guter letzt die Software am PC. Bei vielen mehrkanäligen Interfaces (auch dem Multimix8) ist z.B. Cubase LE (LE bedeutet wohl light edition!) dabei. Das ist prinzipiell schon brauchbar, aber es hat die Beschränkung, dass nur 4 Kanäle gleichzeitig aufgenommen werden können. Das heisst, willst du mehr als 4 Eingangskanäle gleichzeitig nutzen, brauchst du ein anders Programm.
Aber bevor meine Äußerungen gar zu wirr werden, komme ich lieber zum Ende 
Tschüss und viel Erfolg
Madders