Proleten

Es ist wieder einmal soweit! Sie ist endlich wieder da - die alljährliche Vollversammlung aller ortsansässigen Proleten quer durch alle Altersklassen und soziale Schichten. Jetzt tobt der Mob und das gleich 10 Tage am Stück, bis zum wortwörtlichen Erbrechen! Sie können mir nicht ganz folgen, wissen nicht, wovon ich spreche? Es ist Schützenfest!!

Ist es nicht immer wieder erstaunlich, wie sich vor allem Männer mit zweifelhafter geistiger Verfassung und ebenso fragwürdiger politischer Gesinnung in derartigen Vereinen zusammenrotten, nur um durch exzessiven Alkoholkonsum wenigstens für ein paar Stunden ihr tristes und hoffnungsloses Leben und den daheim zurückgelassenen, mit Lockenwicklern bewaffneten Hausdrachen vergessen zu können? Ist es nicht schier unglaublich und erschreckend zugleich, wie selbst dieser geistige Bodensatz unserer heutigen Gesellschaft immer noch in der Lage ist, ihr Niveau weiter zu senken, wenn sie erst einmal „unter sich“ sind und den Gerstensaft literweise in sich hineinschütten?

Wir titulieren dieses Pack schnell als „Proleten“ (oder kurz: „Proll“), ein umgangssprachlich recht geflügeltes Wort unserer Zeit, was im Prinzip auf Jeden passt, den wir nach unserer persönlichen Wertschätzung für niveau- oder stillos halten. Wir benutzen dieses Wort ungeachtet seines Ursprungs, der irgendwo zwischen Römern und Karl Marx untergegangen zu sein scheint, aber beleuchten wir das doch mal etwas genauer:

Definition: (Quelle: Duden - Das große Fremdwörterbuch)
Prolet der; -en, -en :

  1. (ugs. veraltet) svw. Proletarier
  2. (ugs. abwertend) roher, ungehobelter, ungebildeter Mensch.

Forschen wir weiter, so erfahren wir mehr über den Ursprung des Wortes „Proletarier“. Diese bildeten im antiken Rom die Schicht der einfachsten Handwerker (z.B. Korbflechter) und Arbeiter, vom Status her eine Stufe über den (unfreien) Sklaven. Marx definiert einen Proleten in seiner Lehre als einen Lohnarbeiter, der im Gegensatz zum Bourgeois keine eigenen Produktionsmittel besitzt. Die Herkunft stammt nichts desto trotz (ungeachtet des Herren mit dem weißen Rauschebart) vom lateinischen „proletarius“ (= Bürger der besitzlosen Klasse) zu „proles“ (= Nachkomme), weil er dem Staat nur mit seiner Nachkommenschaft dienen konnte (vgl. auch fraz. „prolétaire“).

Wie auch immer – Proletarier, Prolet, Proll oder prollig - politisch korrekt sollte man heutzutage wohl eher diplomatisch handeln und den Ausdruck "bildungsferne Schichten’’ wählen, ehe so ein Prolet aus der Menge hervortritt und einem „die Kauleiste weghaut“ (um mal den Slang dieser Leute zu benutzen)! Dies hat den enormen Vorteil, dass man schonungslos und trotzdem gefahrlos lästern kann, was das Zeug hält, da Angehörige dieser Schicht eine derartige Terminologie nicht einmal im Ansatz beherrschen. Hierzu muss man jedoch fairerweise anmerken, dass der deutsche Durchschnitts-Prolet nicht minder sprachbehindert ist, als sein ausländisches Pendant (wobei die Gründe dafür beim letzteren noch eher nachzuvollziehen sind!).

Stellen wir uns nun der zentralen Frage, was Menschen in unseren Augen zu Proleten macht.

Eine entscheidende Rolle spielt hierbei sein Erscheinungsbild und seine Bildung bzw. sein Verhalten gegenüber seiner Umwelt, die andere erahnen lässt, dass dieser Mensch „bildungsfern“, ungehobelt, roh oder primitiv ist. Also, wer bitte zählt nun zu dieser penetranten Randgruppe unserer Gesellschaft?

Ist es der Fahrer eines getunten GTI, der gemeinsam mit seiner minderjährigen blonden Freundin sein Himmelreich bei „D&W“ in Bochum findet und dessen Erfüllung darin besteht, eine 15 Jahre alte Bleckkiste so aufzumöbeln, dass der Endschalldämpfer seiner Abgasanlage fünfmal lauter als der auf 200 PS getunte Motor, aber immer noch nur halb so laut wie die eingebaute Dolby-Surround-Anlage von Pioneer ist? Oder doch eher der stolze Besitzer eines Honda Civic oder CRX, der seine japanische Reisschüssel so tief gelegt hat, dass schon ein auf der Strasse fest gepapptes altes Kaugummi ein für ihn unüberwindliches Hindernis darstellt und der Bordstein neben ihm wie die ehemalige Berliner Mauer wirkt? Oder ist es dann doch eher der tief in der Midlife Crisis steckende Porschefahrer mit Glatze und (als Ausgleich dazu) gezwirbeltem Schnauzer in der Größe und Form eines mittleren Rauhaardackels?

Wie bitte bewerten wir dann Leute wie Tom Gerhardt oder Atze Schröder, welche auf der Bühne den Inbegriff eines Proleten verkörpern und diese Rolle bis zur Perfektion (oder bis zum Erbrechen) persiflieren? Merke: Wenn schon Prolet, dann richtig! Einmal die Grenze überschritten, heißt es, das Ganze bis ins Unerträgliche zu steigern, denn nur dann erreicht man echten Kultstatus. Alle, die es nicht bis dahin schaffen, haben sich damit ihr eigenes Grab geschaufelt – Ave Bohlen, morituri te salutant!

Apropos Bohlen, ist er nicht der Urvater aller unserer heutigen Prommi-Proleten? Hat nicht gerade er mittels seiner dümmlichen Interviews und lahmen Dreitonmusik erst den Grundstein für die Existenz anderer Geschöpfe seiner Art als „Person des öffentlichen Lebens“ geschaffen? Durch den Klang seiner Musik magisch angezogen (seine Texte haben weder seine Fans, noch er selbst jemals wirklich verstanden, wie er unlängst bezüglich des „Superstar“-Songs „Take Me Tonight“ zugab!), scharte er seinesgleichen um sich und wurde so zum König der Proleten, zum Einäugigen unter den Blinden – zum Prophet der Dummen!
Auch wenn er in letzter Zeit verzweifelte Bemühungen unternommen hat, sein Image etwas aufzupolieren und sich im Zuge dessen als zweitprominentester Legastheniker Deutschlands (neben Boris Becker) nun sogar unter die Autoren gewagt hat, kann er den Geruch des Proleten einfach nicht wegwaschen.

Allein der Titel seines Buch „Nichts als die Wahrheit“, der persönlichen Schlammschlacht Bohlens und seiner diversen Schlampen und Nebenbuhler, verrät uns, dass dieser literarische Durchfall eines Schmalspur-Autors, der kaum in der Lage sein dürfte, seinen eigenen Namen ohne Vorlage zu schreiben, kaum von ihm selbst geschrieben sein kann, ansonsten wäre dieses Buch wohl unter einem Titel wie „Nix wie als wennze nur voll die Wahrheit sagen tust!“ erschienen (mit dem Untertitel „Voll krass, echt!“). Immerhin, Erfolg hat er mit diesem hohlen Schinkel, das muss man ihm einfach neidlos zugestehen.
Dieser erstaunliche Erfolgt begründet sich jedoch ganz klar in der Käuferschicht, die sich ebenfalls aus dem Lager der Proleten rekrutiert. Zudem unterliegt dieses Buch wohl dem sog. „MacDonalds-Effekt“:
Keiner hat es je gelesen, niemand hat es gekauft und wenn einer den Inhalt kennt, dann natürlich nur von Bekannten oder aus einem Bericht im Fernsehen!

Diese Menschen gibt es schon seit Jahrzehnten in der deutschen TV-Kultur. Spätestens seit dem Erscheinen Hugo Egon Balders und seiner, mittels dümmlichster Regeln als Quiz getarnten, Früchte-Stripteaseshow auf deutschen Fernsehgeräten, die höchstens noch durch seine, gemeinsam mit dem blonden Lesben-Walross Hella von Sinnen bestrittene, Serie „Alles nichts, oder?“ unterboten wurde, wissen wir nur zu gut, dass die Unterhaltungsbranche in unserem Lande auf ihrem steilen Weg bergab kaum noch zu bremsen ist!

Auch außerhalb der reinen Unterhaltungsbranche gibt es immer wieder neue Gesichter zu bestaunen, die zweifelsohne zu den Leitfiguren des „Prolltums“ gezählt werden müssen. Da wäre z.B. Olli „der Stecher“ Kahn, der allein schon durch seinen vor Dummheit strotzenden Gesichtsausdruck jeden Zweifel an der Zugehörigkeit zur Proll-Kaste zu zerschlagen weiss und nun das Klischee „dumm fickt gut“ auch auf die Männerwelt anwendbar macht. Auch Kollege Stefan „Stinkefinger“ Effenberg ist da keinen „Strunz“ besser – Rudelbums in der Bundesliga, bis der Vereinsarzt kommt.
Nicht zu vergessen ist das, weder der deutschen noch der englischen Sprache mächtige, Schrumpfhirn Lothar „Loddar“ Matthäus, welcher es immer wieder versteht, sich zum richtigen Zeitpunkt falsch in Szene zu setzen und der so peinliche Sprüche reißt, dass sich der Zuschauer beschämt vom Fernsehgerät abwendet. Diese Leute werden immer wieder zitiert werden und für ewige Zeiten berechtigterweise einen hohen Rang innerhalb der „Hall of Prolls“ innehaben.

Auch das oberflächlich anspruchsvolle Genre wird nicht von Prolls verschont, sieht man sich z.B. mal unseren „ach so hoch gelobten“, immer wieder aber auch gehassten Profi-Säufer und verkappten Nazi-Schmierenkomödianten Harald Juhnke an. Hirn versoffen oder einfach nur das braune Gedankengut unter Einfluss von Alkohol nicht mehr ganz im Griff? Egal, diese Frage stellt sich nicht wirklich, denn allein sein Auftreten in der Öffentlichkeit reicht vollkommen für die ein oder andere „Pole Position“ im Feld der geistig Minderbemittelten aus. Seit Dezember 2001 lebt der Berliner Entertainer und Schauspieler nun, aufgrund seines exzessiven Alkoholkonsums, gemeinsam mit seinen wenigen verbliebenen Hirnzellen in einem Pflegeheim vor den Toren Berlins und es bleibt nur zu hoffen, dass er niemals mehr auf die Menschheit losgelassen wird.

Natürlich wollen wir nicht außer Acht lassen, dass es auch weibliche Vertreter der Gattung „Proll“ (nennen wir sie mal einfach „Prolletten“) gibt. Namen wie Jenny Elvers oder Nadja „Naddel“ Abd El Farrag bürgen hier für Qualität und stehen ihren männlichen Pendants in keinster Weise etwas nach! Auch der Nachwuchs steht bereits in den Startlöchern, so wie z.B. die pseudointellektuelle Promischlampe und Feten-Blödine Ariane Sommer, um nur mal einen Namen fallen zu lassen.
Aber wir Männer sind da ja leidensfähig ohne Ende! Bei Vorhandensein einer entsprechend voluminösen Oberweite sehen wir gern mal über einige Defizite dieser Prolletten hinweg, auch wenn von diesen Dummchen die latente Gefahr ausgeht, dass bald noch mehr dieser intellektuell einfach gestrickten Kreaturen unser Land überschwemmen werden, da geistiges Unvermögen nicht selten Hand in Hand mit totalem Unwissen biologischer Zusammenhänge im weiblichen Körper einher zu gehen scheint. Gerade hier lauert für uns vernunftbegabte Wesen immer wieder die große Gefahr, aufgrund optischer Reize und hormonell gesteuerter Zwangshandlunge, die Relikte aus grauer Vorzeit darstellen, vom rechten Weg abzudriften!

Welche Chance haben wir nun, möglichst wenig in Kontakt mit derartigen Proll-Subjekten zu geraten?

Der gemeine Proll ist ein Herdentier, das bevorzugt im Sommer bzw. in warmen Regionen Ausschau nach neuen Brutplätzen und paarungswilligen Prolls des anderen Geschlechtes hält. Diese Balz- und Brutplätze sind gut sichtbar durch Schilder gekennzeichnet, deren Kennzeichnung leider sehr oft variiert, meistens jedoch das Wort „Pils“ oder „Pilsener“ beinhaltet.

Als Hauptbrutstätte der Prolls gilt der sog. „Ballermann“, der oft auch von Touristen auf Besichtigungstouren angefahren wird. Dort im Ballermann treten sie auf, die kleinen Könige und Kaiser dieser Gattung, mit Namen wie Jürgen Drews oder Micky Krause - alle hier aufzuzählen wäre unmöglich, da sich die Ahnengalerie dieser Volksverdummer schier endlos weiterführen lässt.
Zum Krächzen, Schreien und Johlen dieser Proll-Fürsten suhlt sich der versammelte Mob zumeist barbusig, sonnenverbrannt und grölend in Hektolitern billigen Weins, bis er volltrunken und unter Verlust jeglichen Bezugs zur Realität dann mehr oder minder besinnungslos zusammenbricht und dort so regungslos verharrt, bis ihn dann irgendwann die reflexartige Entleerung seines Mageninhaltes wieder zurück ins Leben ruft.
Nach Erledigung dieses für einen Proll offensichtlich sehr wichtigen Tituals (mitunter wird dieses mehrmals pro Tag vollzogen!) trollt er sich dann auf 2 bis 4 Beinen Richtung Schlafplatz, begleitet von dem unerschütterlichen Gefühl, mal wieder etwas ganz grosses vollbracht zu haben.

Außerhalb seines natürlichen Lebensraums ist der gemeine Proll nicht so einfach und schnell zu identifizieren, dies wird umso schwerer, je näher sich ein Proll an zivilisierte Menschen heranwagt, denn dann beginnt er sich zu tarnen! Beobachtet man einen Proll aber über einige Zeit etwas genauer, so vermag dieser seine Tarnung nicht lange aufrecht zu erhalten, da einige Reflexhandlungen von ihm nicht sehr lang unterdrückt werden können. So gibt der gemeine Proll z.B. als Signal, dass sein Glas leer ist und er gern noch etwas mehr trinken würde, ein markerschütterndes gurgelndes Geräusch von sich, das durch den ruckartigen Ausstoß der, im Getränk eines Prolls vorhandenen, Kohlensäure entsteht. Anhand dieses Verhaltens, neben einiger anderer Tischmanieren, lässt sich ein Proll schnell und sicher identifizieren.

Nur durch ständige Beobachtung können wir, als mit Stil, Geschmack und Intellekt beschenkte Menschen, uns gegen derartige Kreaturen schützen, die mehr und mehr unsere Gesellschaft zu unterwandern scheinen, auch wenn wir offensichtlich an dieser Entwicklung kaum noch etwas ändern, geschweige denn diese noch stoppen können.

Uns bleibt da eigentlich nur die Wahl (zumindest denen, die immer noch reinen Gewissens gläubig sein können, in Anbetracht dieser bedenklichen Entwicklung!), entweder zum Himmel zu beten, auf dass es Hirn regnen, dieses Pack aus seinem geistigen Koma erwachen und sich, aufgrund der plötzlichen Erkenntnis selbst richten möge, oder dem ganzen Treiben fassungslos zuzusehen und uns überraschen zu lassen, wie es weitergehen wird – ganz so, wie ein beliebter ausländischer Mitmensch es ausdrücken würde: „Guckst Du weidä!!“

Quelle: Tira

TwingO

Lieber TwingO,

Sternchen sollte es regnen, könnte ich doch hier welche vergeben.
Das Fundstück der Woche, Wort für Wort wahr.
Ich kann da nur aus ZYN! (http://www.zyn.de) eine ähnliche Geschichte beitragen. Wer´s nicht glaubt: Im August ist wieder BeeckerKirmes bei uns in Duisburg. DAS Schaulaufen der Dummheit.

Gruß
Bernd

Zeit für Kirmes!

STOIBER WARNT: Der Text ist möglicherweise nichts für Minderjährige und CSU Mitglieder. Personen mit Todessehnsucht und Mitglieder von Schützenvereinen sollten JETZT umkehren. Was Sie hier lesen ist Satire, und nicht zur Nachahmung empfohlen.

Als Freiwillige für eine Exkursion an die Grenzen des menschlich machbaren gesucht wurden, hat unser Agent zwar nicht laut und deutlich „Hier!“ geschrien, aber das haben dann seine beiden designierten Nachfolger für ihn erledigt, die ihn dann bei dem kleinen Ausflug auch gleich bewachten.
Wenn die freien Parkplätze in der Stadt wieder so knapp werden, daß man mindestens 30 Minuten energischen Fußmarsches von seiner Wohnung entfernt parken muß, und der Weg dorthin von Bergen klebrigen Süßzeugs, Erbrochenem und verirrt herumplärrenden Kleinkindern gesäumt wird, dann ist Kirmes! Neben Karneval, Naziaufmärschen und der Loveparade die größte menschgemachte Heimsuchung deutscher Innenstädte.

Die ersten grünen Ausläufer dieser Krebswucherung sind Losbuden voller Blattlauskulturen auf Gewächsen, die in der südlichen Hemisphäre als hartnäckiges Unkraut gelten, und zumeist mit einer Machete auf Distanz gehalten werden. Es ist kein Wunder, daß „jedes Los gewinnt“, schließlich muß das Zeug weg, bevor es den halben Wagen überwuchert und auf der Suche nach Nahrung irgendwann den Schausteller erdrosselt. Wer schließlich masochistisch eines der meterlangen Gestrüppe über die Kirmes zu wuchtet, riskiert einen Muskelkrampf und völlig versiffte Klamotten durch den eifrig mit städtischem Brauchwasser durchtränkten Dreck im Plastikblumentopf. Eigentlich ein Fall für den Flammenwerfer…

Daneben gibt es natürlich auch noch die Wegelagerer, die mit einem unglaublichen Sortiment von Mist antreten, der irgendwo in Asien in schwer bewachten Konzentrationslagern von kleinen Kindern zusammen gefrickelt wird, bis sie das richtige Alter erreicht haben, um an die umliegenden Parteibonzen zur Freizeitgestaltung oder als Testdummies an die Rüstungsindustrie ausgeliefert zu werden. Blickfang sind überdimensionale Plüschwesen mit Verpackungsabfällen als Füllmaterial, von denen der „Grüne Punkt“ immer noch annimmt, sie sicher unter einem Slum in Indien vergraben zu haben. Diese Viecher sollten keinesfalls Temperaturen höher als 40 Grad ausgesetzt werden, da sie sich sonst zu einem übelriechenden dampfenden Brei zersetzen werden.

Gesäumt werden diese Geldfallen von dem bunten zertretenem Pappmatsch aus weggeschmissenen Lospapierchen. Allein wegen dieses Anblicks wegen sollten diese Gebilde samt ihrer Betreiber im Vorfeld von der Müllabfuhr als Gesamtes eingesammelt, und ihrer Wiederverwertung als Schotter für Eisenbahntrassen zugeführt werden.

In der Mitte dieses Tumults findet sich meistens das Riesenrad. Die überteuerte Fahrt auf dem Ding wird von der gleichen knarrenden und knackenden Geräuschkulisse begleitet, wie sie sich im Inneren eines absaufenden U-Bootes breit macht bis das Wasser kommt. Die Sicherheitsmaßnahmen in dem Ding sind ein schlechter Witz, und so sollte man sich nicht zu weit aus der Gondel lehnen. Man wird unter Umständen von einer vorbeiziehenden Metallstrebe erfaßt, und erst 500 Runden später beim Abbau aufgespießt und verblutet in dem verästelten Metallgestänge aufgefunden. Für Scharfschützen ist eine Fahrt wegen der gemächlichen Geschwindigkeit und dem Überblick auf das Gelände allerdings ein toller Spaß.

Der Bodensatz menschlichen Abschaums belagert schließlich den Autoscooter. Einige bauchnabelfreie Groupies, von denen einige nicht nur einen Medizinball mit den Eiern ihres Sportlehrers verwechselt, sondern diesen offensichtlich auch gleich runtergeschluckt haben, und Kerle denen keiner gesagt hat, daß Schnauzbart und Sonnenbrille nicht mehr als ausreichender Gehirnersatz anerkannt werden. Der Anblick der Wenigen, die sich eine Fahrt mit dem Autoscooter leisten können, läßt unwillkürlich an zerfetzte brennende Autowracks mit immer noch schreienden Insassen denken. Eigentlich könnte man diese Typen mit Handschellen oben am Stromgitter aufhängen, und jedesmal, wenn einer schlapp macht, läßt er die Beine bis zum Metallboden durchhängen und vergeht in Lichtblitzen zuckend. Besonders wenn es dunkel wird ein festlicher Anblick!

Nicht nur Gerüche, sondern auch kreativ an Hauswände entsorgte Speisereste und Schleimspuren mit kleinen Bröckchen am Boden führen den hungrigen Besucher zu den Imbißständen mit „Internationalen Spezialitäten“. Die einheimische Bevölkerung dieser derart diskriminierten Länder würde in den dargebotenen verkochten Pampen sicher nur unter massiver Gewaltandrohung ihre Nationalgerichte wieder erkennen. Quell ewiger Inspiration dieser Köche sind wahrscheinlich die Inhalte losgelöster Gondeln benachbarter Hochgeschwindigkeits-Karussells, die vor dem vernichtenden Aufprall am Betonbrunnen noch über die anstehende Kundschaft gerutscht sind. Der einzige Grund, daß normale Imbißbuden derartigen Matsch nicht anbieten ist der, daß ihre Kunden sie nach dem Aufenthalt auf der Entseuchungsstation am selben Platz wieder finden werden.

Zu guter Letzt kann man seinen gesunden Geist im gesunden Körper auf einer dieser Stahlkonstrukionen mit bunten Lämpchen riskieren, die aus den alten Klettergerüsten geschweißt wurden, die für Kinderspielplätze aus dem Verkehr gezogen wurden. Die Konstrukteure dieser Anlagen sind Psychopathen, die bereits in ihrer Jugend einen auffällig hohen Verbrauch an Metallbaukästen und Hamstern hatten. Wer sich da rein traut, kann sich auch gleich russischer Hochtechnologie aussetzen. Dabei sind es nicht die spektakulären Matschorgien, die entstehen wenn so ein Ding auseinander fliegt, sondern die Spätfolgen, die beachtenswert sind. Wer sich den Strom von Idioten, der von der Kirmes zurück torkelt, mal angesehen hat, der ahnt, daß es nicht gut sein kann sein Gehirn als drei Millimeter dicke Schicht an der Schädelinnenwand kleben zu haben.

Urteile nicht, damit Du nicht verurteilt wirst !

Ist aus der Bibel. Stimmt aber.

Solche allgemeinen Vorurteile hatte ich früher auch. Heute nicht mehr. Müsste nämlich von jedem einzelen Menschen, über den ich rede, die Lebensgeschichte kennen, um ihn dann (evtl noch) zu veruteilen.

Bessere Einstellung: Ich kann vom Dümmsten etwas lernen.

Andreas