Hallo Burkhard,
ich bin zwar kein Experte, aber vielleicht sind da ein paar hilfreiche Informationen dabei:
Sind Tritium und Promethium eigentlich „radioaktiv“?
Natürlich, das ist ja der Grund, weshalb man damit dauerhaftes Leuchten der Leuchtfarbe erzeugen kann.
Das hat übrigens nichts mit der Phosphoreszenz (Nachleuchten nach einer intensiven Beleuchtung) der Leuchtfarbe zu tun, die nach kurzer Zeit wieder abklingt. Die meisten Leuchtfarben sind nicht radioaktiv, was man daran erkennt, daß die Farbe nach wenigen Stunden in absoluter Dunkelheit nicht mehr selbst leuchtet.
Und
was ist der Unterschied zwischen Beta- und
Gammastrahlung?
Beta-Strahlen = schnelle Elektronen, die sich gut abschirmen lassen
Gamma-Strahlen = energiereiche Photonen mit großer Reichweite.
Ich höre, dass Tritium sich einerseits gut abschirmen lässt,
allerdings durch Kunststoff nach außen diffundiert. Kann das
nun vom Organismus aufgenommen werden - oder nicht?
Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Tritium wird sicher in einer stabilen chemischen Verbindung in die Leuchtfarbe eingebracht. Elementares Tritium verhält sich dagegen ähnlich wie normaler Wasserstoff und diffundiert natürlich sehr leicht.
Ich bin technischer Laie und interessiere mich vor allem
dafür, wie man einem Uhren-Käufer in einfachen Worten
erklären kann, ob diese Leuchtzeiger nun für den Organismus
belastend sein können oder nicht.
Ich habe mal verschiedene Uhren untersucht. Bei einer sehr alten Armbanduhr war die radioaktive Strahlung auch außerhalb des Gehäuses noch relativ stark. Bei einem etwas neueren Wecker (70-er-Jahre-Model) war keine Strahlung mehr meßbar, sobald die Kunststoffabdeckung über dem Ziffernblatt war. Bei vielen neueren Modellen mit Leuchtziffern war allerdings überhaupt keine Strahlung meßbar. Ich nehme deshalb an, daß man von den radioaktiven Zutaten inzwischen weitgehend abgekommen ist.
Jörg