hoi loite!
also, ich will es endlich wissen:
jemand, der promoviert, schreibt an seiner dissertation, das ist eine doktorarbeit.
danach hat er/sie einen doktortitel.
jemand, der habilitiert, wird professor?
richtig?
was gibt es für bedingungen, vorgaben, zeitliche limits, altersgrenzen?
doktor ist ein akademischer grad, aber professor „nur“ eine berufsbezeichnung?
jonas *erhofftsicheinzeitalterderaufklärung:wink:*
Hi Jonas,
so einfach ist die Sache nicht!
>jemand, der promoviert, schreibt an seiner dissertation, das ist eine doktorarbeit.
> danach hat er/sie einen doktortitel.
Insgesamt beinhaltet ein Promotionsverfahren folgende Schritte:
a) Das Anfertigen einer Dissertation (ca. 30-200 Seiten, in denen irgend etwas wissenschaftlich untersucht wurde, was noch niemand zuvor gemacht hat.)
b) Einreichen der Dissertation beim Fachbereich (hier muß bereits ein Prof. als Betreuer genannt sein, der durch seine Unterschrift zustimmt)
c) Eröffnung des Promotionsverfahrens (oder Ablehnung der Dissertation mangels Zuständigkeit oder mangels wissenschaftlicher Tiefe)
d) Öffentliche Auslegung der Arbeit, Widersprüche sind möglich
e) Eingang der Referate (Gutachten) der beiden Gutachter
f) Erneute, Auslegung der Arbeit einschließlich der Referate mit Notenvorschlägen, wobei nur Professoren der Universität Einsicht erhalten. Widersprüche sind auch hier möglich.
g) Mündliche Prüfung, welche aus einem öffentlichen Vortrag und deiner nichtöffentlichen Befragung zu den Inhalten der Dissertation und allen angrenzenden Fachgebieten. Gesamtdauer je nach UNI ca. 2 Stunden. Anschließend Notenverkündung, wobei noch Änderungen in der Dissertation gefordert werden können.
h) Erteilung der Druckgenehmigung, nachdem eventuelle Änderungen in der Dissertation durchgeführt wurden. (Kann noch einmal bis zu einem Jahr dauern!)
i) Drucken der Dissertation (Selbstverlag oder Verlag) und Einreichen der Pflichtexemplare
j) Wenn die eingereichten Pflichtexemplare alle Anforderungen erfüllen, dann wird die Urkunde beantragt.
k) Aushändigung der Urkunde, erst jetzt darf der Titel aktiv geführt werden.
>jemand, der habilitiert, wird professor?
>
> richtig?
Nein, er will es wahrscheinlich gerne werden. Die Habilitation verleiht die Berechtigung, an einer Hochschule Lehrveranstaltungen abzuhalten. Da ein Professor an einer Hochschule Lehrveranstaltungen abhält, müßte er also normalerweise habilitiert haben. In den Geisteswissenschaften haben das auch nahezu alle Professoren. In den Naturwissenschaften beispielsweise rekrutiert man gerne renommierte Leute (Hauptabteilungsleiter, etc.) aus der Industrie für Professuren. Diese Leute haben selten eine Habilitation, die Leitung einer Abteilung wird dann eben als habilitationsähnliche Leistung anerkannt.
Zu den restlichen Fragen kann ich Dir, auch aus Zeitgründen, derzeit nichts mehr sagen, sorry!
Gruß
Ted
was gibt es für bedingungen, vorgaben,
zeitliche limits, altersgrenzen?
Bedingungen regeln die jeweiligen Promotions- bzw. Habilitationsordnungen der Fakultäten.
Altersgrenzen für Promotion und Habilitation gibt es nicht, wohl aber für die Übernahme in das Beamtenverhältnis. So kann beispielsweise in NRW ein promovierter Bewerber nur vor Erreichen (oder war es Ende?) des 32ten Lebensjahrs zum Wissenschaftlichen Assistent (C1) berufen werden, er darf nicht älter als 40 sein, wenn er nach seiner Habilitation zum Hochschuldozentenstelle ernannt werden soll.
MN
Ergaenzung / Korrektur
Insgesamt beinhaltet ein
Promotionsverfahren folgende Schritte:
[schnipp-schnapp]
Einige dieser Bedingungen / Schritte mag es in jeder Promotionsordnung geben, das gilt aber ganz sicher nicht für alle. Gravierende Unterschiede gibt es beispielsweise bei den mündlichen Leistungen (Disputation, Rigorosum) und bei den Einspruchsmöglichkeiten durch Angehörige der Fakultät.
>jemand, der habilitiert, wird
professor?
>
> richtig?
Nein, er will es wahrscheinlich gerne
werden. Die Habilitation verleiht die
Berechtigung, an einer Hochschule
Lehrveranstaltungen abzuhalten.
„Eigenständig“ ist das Zauberwort; natürlich halten auch nicht-habilitierte Dozenten Lehrveranstaltungen ab.
Gruß
MN
schon mal danke an euch beide, ted und michael (in der hoffnung, dass ihrs beide lest).
aber was ist eine habilitation? auch eine schriftliche arbeit?
gruß
jonas
aber was ist eine habilitation? auch eine
schriftliche arbeit?
Normalerweise ja. An den wissenschaflichen Gehalt wird (sollte?!) allerdings ein höherer Anspruch gestellt. Es ist auch so, daß es Fächer gibt (z.B. Chemie und Medizin) wo sehr viele nach dem Diplom promovieren. Bei anderen Fächern (Architektur, Maschinenbau, E-Technik) promovieren nur wenige oder fast keine. Selbst in den Fächern in denen die Promotionsrate sehr hoch ist, ist es schwierig eine Habilitation anzufertigen, es gibt da regelrechte Seilschaften (unterstützt Du meinen Assistenten bei seiner Bewerbung, dann unterstütze ich Deinen). Die formalen Voraussetzungen sind zudem auch strenger und wie immer braucht man Beziehungen Beziehungen Beziehungen.
Wie schon gesagt ist eine erfolgreiche Habilitation keine Garantie dafür auch eine Stelle als Prof zu kriegen (häufig aber Voraussetzung). Die Menschen, die habilitiert sind nennen sich dann Dr. habil. , wenn sie irgendwo lehren auch Privatdozent
Gandalf
Hi!
Das meiste ist ja schon gesagt worden. Wenn du promovieren willst, noch folgendes:
a) Es können Promotionsstipendien beantragt werden, die auch meist erstaunlich frei vergeben werden, wenn man sein Vorhaben gut begründet (*fg*).
b) Vorsicht: Es gelten wirklich nur die Regelungen der Fakultät bzw. des Landes (siehe Promotionsordnungen der Fakultäten).
c) Frage (an die beiden Schlauen:wink:: Stimmt es, dass in NRW, Promotion nach Magister, das Rigorosum auf das Promotionsfach beschränkt wird? (Vorher alle 3 Fächer im Rigorosum)
Naja, vielleicht hat es ja jemanden interessiert 
) und meine Frage stösst auf eine Antwort.
Danke und Grüße
DerDUDE
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