Hi Michael!
Doch, kann (oder zumindest konnte) man; ich persönlich kenne zwei Leute, die das getan haben.
Ich habe mal ein wenig in Promotionsordnungen gestöbert, eine solche Möglichkeit aber nirgends auch nur im Ansatz entdecken können. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das formal durchführbar sein soll. Eine Promotion wird allgemein anerkannt als der Nachweis der Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Bei zwei Verfassern wäre jedoch kaum überprüfbar, wer eigentlich die Leistung erbracht hat. Mich würde jedenfalls brennend interessieren, an welchem Fachbereich welcher Universität dies möglich war.
Viele Fakultäten kennen kein Rigorosum; der mündliche Teil der Prüfung ist dort die (nicht öffentliche)
Disputation.
Meyers Lexikon [1] schreibt zum Begriff Rigorosum: [lat.], mündl. Doktorprüfung. Wie eine Universität das Kind nennt, das ist ihre Sache. Da kannst Du auch sagen, daß Dein Auto ohne Benzin fährt, wenn es dafür Kraftstoff bekommt. Und eine Promotion völlig ohne mündliche Prüfung ist, wenigstens in einem ordentlichen Promotionsverfahren, in Deutschland nicht möglich. Allerdings haben sich die Bedeutung und die Durchführung dieser Prüfungen im Laufe des letzten Jahrhunderts sehr verändert. Früher war es der Sinn dieser Prüfung, festzustellen, ob der Kandidat die Dissertation auch selbst verfaßt hat. Heute, wo über 90% der Doktoranden ihre Dissertation als Wissenschaftliche Mitarbeiter unter ständiger Aufsicht des Doktorvaters verfassen, dient sie eher dazu, dem Kandidaten seine Grenzen aufzuzeigen. Ach so, zu dem von Dir angesprochenen Begriff der Disputation schreibt [1]: [lat.], gelehrtes [öffentl.] Streitgespräch (v. a. im MA).
Einige Fakultäten schreiben das Studium von zwei (oder mehr?) Nebenfächern vor.
Ich habe mich hierzu schlau gemacht, und siehe da, im Bereich der Geisteswissenschaften scheint dieses tatsächlich üblich zu sein. Asche auf mein Haupt, ich habe mich hier geirrt. Ich sage den Leuten ja nicht umsonst immer, sie sollen nicht jeden Mist glauben, des sie im Internet lesen. 
Selbst promoviert, hm?
Der Kenner genießt und schweigt sich aus.
Eine Alternative ist ja auch noch der Titelkauf (ist unter Umständen sogar billiger als
der „hard way“).
Du erwartest doch nicht ernsthaft, daß ich hierzu einen Kommentar abgebe, oder? Wenn Du auf derartiges stehst, dann habe ich aber noch einen prima Tip für Dich. Angeblich verkaufen viele verarmte Sportler aus der ehemaligen Sowjetunion ihre Goldmedaillen von den Olympischen Spielen. Macht sich bestimmt toll neben der gekauften 50$-Promotionsurkunde aus Uganda.
Gruß
Ted
[1] Meyers Lexikon, Meyers Lexikonverlag (©Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG)