direkte Rede (Tochter zur Mutter): „Nimm den Hund zu dir.“
indirekte Rede (Vorschlag 1): Die Tochter bat die Mutter, den
Hund mit zu sich zu nehmen.
indirekte Rede (Vorschlag 2): Die Tochter bat die Mutter, den
Hund mit zu ihr zu nehmen.
Bei Vorschlag 2 bezieht sich das Pronomen auf eine dritte Person: „Mutter, ich möchte den Hund mit zu meiner Freundin nehmen! Darf ich ihn mit zu ihr nehmen?“ - In indirekter Rede also: „Die Tochter bat die Mutter, den :Hund mit zu ihr zu nehmen.“
Vorschlag 1 wäre die korrekte indirekte Rede für beide direkten Versionen:
A) Tochter: „Bitte nimm den Hund mit zu dir!“
B) Tochter: „Darf ich den mit zu mir nehmen?“
Denn A): Die Mutter soll den Hund zu sich nehmen.
Und B): Die Tochter will den Hund zu sich nehmen.
Aber nie „zu ihr“!
Also schrieben frühere Zeitgenossen - die zu sehr in die indirekte Rede verliebt waren - um Missverständnisse zu vermeiden:
„Die Tochter bat die Mutter, den Hund mit zu sich, der Mutter , zu nehmen.“
Oder: „Die Tochter bat die Mutter, den Hund mit zu sich, der Tochter , zu nehmen.“
Oder man produzierte gleich ein veritables Zeugma: „1. syntaktisches Z., s. Inkonzinnität. 2. allg. die Beziehung e. Satzteils auf mehrere andere Wörter, Satzteile oder Sätze, bes. Sonderform der s. Syllepse: Verbindung mehrerer gleichgeordneter Wörter (bes. Hauptwörter) mit e. anderen, ihnen syntaktisch übergeordnetem (Verb, Adjektiv), das das seiner genauen Bedeutung und seinem üblichen Wortsinn nach nur zu einem der Hauptwörter, jedenfalls nicht zu allen in gleicher Weise paßt.“ (Sachwörterbuch der Literatur, Stuttgart 1964)
Gruß aus Berlin, Gerd