'Prost!' mit Wein?

Hi!

Im Freundeskreis wurde am Wochenende diskutiert, ob man beim Genuss eine schönen Rotweines „Prost!“ sagen darf.

Eine Fraktion sagte einfach „Ja, man darf“.

Eine zweite Fraktion war der Auffassung, ein „Prosit!“ sei das äußerste des Erlaubten und verbannte das „Prost!“ in die Bier-Kultur.

Die dritte Fraktion war der Auffassung, beim Weine sei stets ein „Zum Wohle“ oder Abwandlungen davon angemessen, aber niemals ein „Prost!“ oder „Prosit!“.

Wer kennt sich in der Wein-Etikette aus? :wink:

Danke & Grüße
Heinrich

Wer kennt sich in der Wein-Etikette aus? :wink:

Hallo Heinrich,

„Prost“ ist ein im deutschsprachigen Raum üblicher, sehr kurzer Trinkspruch. Er leitet sich direkt vom „Prosit“ ab, was soviel bedeutet wie „es möge gelingen“.

Damit ist das „Prost“ ein recht universeller Trinkspruch und passt zu sehr vielen Gelgenheiten. Dabei ist das Getränk (Wein, Bier oder Schnaps) für den geeigneten Trinkspruch doch weniger bedeutsam als z. B. der Anlass und/oder Ort. So kann ein und dasselbe Getränk doch unterschiedlich angesprochen werden, ob man sich jetzt z. B. auf einer Gala-Veranstaltung oder in einer Klause in der Pfalz befindet, wo Wein wie Wasser gesoffen wird.

Natürlich kommt einem besonderen Getränk auch eine besondere Aufmerksamkeit zu. Gerade beim Wein gibt es eine Vielzahl von kostbaren Produkten, die geradezu ein paar erklärende Worte verlangen. Ich erinnere mich nur zu gerne an eine Verkostung im Allgäu, wo ein Weinexperte einen Wein und das Weingut mit blumigen Worten beschrieb und mein Sitznachbar flüsternd zu mir bemerkte: „Sixt, und mir hädde das jezat beinah einfach so g´trunkä“.

Selbst ein einfaches „Prost“ kann in der Tat nicht ausreichen, um einen erlesenen Anlass oder Wein entsprechend zu würdigen. Aber ganz grundsätzlich verstösst ein „Prost“ absolut nicht gegen irgendwelche Wein-Etikette.

Gruß,
Klaus

Hallo Klaus,

Aber ganz grundsätzlich verstösst ein „Prost“ absolut nicht
gegen irgendwelche Wein-Etikette.

Glaub ich dir nicht. Bring mal ein paar Flaschen Wein zu mir nach Hause und erklär mir das mal ausführlich und demonstrativ.

LG,
Elke

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Hi Klaus,

oder in einer Klause in der Pfalz befindet, wo Wein wie Wasser
gesoffen wird.

Es mag sein, daß in der Pfalz „Wein wie Wasser gesoffen“ wird, aber niemals in einer Klause!
Allenfalls in einer „Woistubb“, beim Winzer (Straußwirtschaft) oder beim „Schubbkärchler“ auf dem Wurstmarkt. Es wurden in neuerer Zeit auch schon Etablissements mit dem Namen „Restaurant“ angetroffen, wo Pfälzer Wein serviert wird. Awwer des is so neimodisches Zeig!

Klause ist wohl eher Ruhrpottslang und paßt besser zu Dosenbier und Pommes Rot-Weiß.

Viele Grüße
HylTox

PS: Artikel wurde zur besseren Verständlichkeit teilweise ins Hochdeutsche übersetzt

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Moin,

Allenfalls in einer „Woistubb“, beim Winzer (Straußwirtschaft)
oder beim „Schubbkärchler“ auf dem Wurstmarkt. Es wurden in
neuerer Zeit auch schon Etablissements mit dem Namen
„Restaurant“ angetroffen, wo Pfälzer Wein serviert wird. Awwer
des is so neimodisches Zeig!

Ach ich merk schunn, es is widder viel zu lang her mittem Worschtmarkt - wann werds denn endlich wieder Herbscht werde?

Fragt sich mit trockener Kehle…

Dominik

Dazu (zu Wein, meine ich)paßt im Grunde gar nichts
Tag;

Also das hängt ja, wie Du schon richtig wenigstens im Groben angedeutet hast in Deinem Posting, von der Situation-und ganz alleine von ihr-ab. Wenn ich wo zu Besuch bin (also bei langjährigen Bekannten, meine ich, nicht in einer Autowerkstatt, wo ich infolge der Rechnungshöhe einen 3-stündigen Herzstillstand gerade hatte) und die/der Gastgeber/in mir ein Gläsla anbot-und ich zunächst aus Höflichkeit ablehnte-und wenn ich trotz praktizierter Höflichkeit dann den Rotwein, den sie anbietet, schließlich mir einschenken lasse, dann werden wir wahrscheinlich (sozusagen aus Verlegenheit) entweder ohne Worte oder mit "Prösterchen" anstoßen.

Wenn sie Weißwein anbietet, obwohl weder ich noch er/sie, also d(i)e Gasgeberin/Geber Weißwein mögen und leider nur Weißwein da ist, wird es wohl auf ein „Prost“ ohne die Verkleinerung „-terchen“ hinauslaufen. Um den unerwünschten Genuß möglichst vulgär rüberzubringen.

Wenn bereits am Anfang feststand, daß wir „a“ Gläsla trinken werden, werden wir aus dem Glas einfach trinken und im Großen und Ganzen nichts Besonderes dazu sagen, jedenfalls schon gar nicht „Prösterchen.“

Jedoch wenn wir irgendwo Essen gehen und Wein bestellten, dann sage ich auf jeden Fall „Prost“-Ich weiß nicht, warum.

Abschließend ergänze ich noch mit dem Hinweis, daß meine Ausführungen eigentlich nicht Deine Frage beantworten, da Du ja fragtest, wie man es machen sollte. Dennoch ist es so.

Michael

Knigge-Bibel ausreichend für Kellner-Abitur!
Hi

Das Thema ist kein Biertischgespräch, sondern scheinbar hochwissenschaftlich aufgezäumt…

Nun hier steht es, frei zum Studium :smile:

http://www.kirchenweb.at/kochrezepte/lexikon/zuprost…

Alles Liebe
mfg.
W:smile:

Hi!

Zu Wein passen Trinksprüche.

Z.B.: „To wives and to sweethearts. May they never meet!“…

Grüße,
M.

Hau wech …
Ola,
Ich halte das „Problem“ für komplett situationsabhängig.
Im Normalfall würde mir kein „Prost“, sondern das übliche „Zum Wohl“ oder „Wohlsein“ einfallen.
Allerdings haben wir am Neujahrstag knapp nach 0:00 Uhr mit Champagner angestoßen und uns wie selbstverständlich das Gelingen mit einem „Prosit Neujahr“ gewünscht.
Der Anlaß und das Umfeld war maßgebend, nicht das Getränk.

Erlaubt ist, was gefällt oder was gerade paßt.
So habe ich gegen Ende einer privaten Verkostung den Gastgeber (war mein Schwager) nach längerer, kompetenter Lobhudelei eines Chateau Leoville Las Cases sein Glas erheben sehen, und hörte, wie er seine Ausführungen mit einem kräftigen „also dann, hau wech den Dreck“ beendete - der Rest ging im Gelächter unter.
Selbstverständlich ein völliger Stilbruch und dem Getränk überhaupt nicht gerecht… aber er hat in diesem Moment mit dieser Flapsigkeit genau den richtigen Ton getroffen - kein Mensch hat ihm das übel genommen.
In diesem Sinne - Prost.
Herm

Bahnhof
Hi,

keine Ahnung, was Du sagen willst, auch Deine Formulierung tragen nicht zur Klarheit bei.
Aber das finde ich besonders schön:

mit "Prösterchen" anstoßen.

Macht Ihr danach auch ein Stößerchen?
Ein Prösterchen ist genau so schwachsinnig wie zu glauben, dass man sich nur bei Bier zuprosten darf.

wird es wohl auf ein „Prost“ ohne die
Verkleinerung „-terchen“ hinauslaufen. Um den unerwünschten
Genuß möglichst vulgär rüberzubringen.

Bitte? Prösterchen ist also was ganz feines und Prost vulgär? Wo kommst Du denn her?

Jedoch wenn wir irgendwo Essen gehen und Wein bestellten, dann
sage ich auf jeden Fall „Prost“-Ich weiß nicht, warum.

Ich auch nicht, aber es freut mich, dass Du so selbstkritisch bist…

So long
C.

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‚Stößchen!‘ (owT)

Prost-Zum Wohle-Auf die Gesundheit-Muffta*
Hallo Heinrich,
bei uns im Freundeskreis sagt man meistens „Prost!“
schietegalwomitmananstößt, auch die Kinder mit Milch oder Cola wollen immer mit anstoßen…
Wer und vor allem Warum, sollte es ihnen auch verbieten?

Mag sein, das in *höheren Kreisen* oder in gehobener Gastronomie anderes üblich ist…
Aber im Freundeskreis, sozusagen *fürn Hausgebrauch*?
Das ist mir persönlich dann, offen gesagt, ziemlich wurscht.

Wenn ich bei meinen Eltern an Feiertagen mal zu Gast bin, gibt es meist Wein zum Essen.
Meine Mutter sagt dann immer „Zum Wohl“, hebt ihr Glas und erwartet, das mein Vater und ich mit anstoßen.
Meistens mach ichs auch, *ganzbraveTochter*, manchmal, wenn ich grad nicht trinken mag, dann trink ich halt nicht mit…
Bislang hat meine Mutter es überlebt :smile:

Aber, ich hätte noch einen Trinkspruch anzubieten.
„Muffta!“
Kennt das noch jemand?
Würde mich sehr darüber freuen…
(Näheres dazu bei Dialekte und Mundarten, bislang noch *unbehinweist*…)

Schönen Tag noch,
Finjen

Oh, Eckard! owT

Da könnte man ja schwach werden!

Hi Heinrich,

Deine Probleme möchte ich haben, und dem Rockefeller sein Geld :wink:

Über dieses Problem hab ich mir ehrlich gesagt noch nie einene Kopf gemacht und wenn ich tief in mich gehe finde ich auch keine Lösung dafür.
Nun hab ich schon einige male, auch in gehobenen Kreisen, Wein (und auch Bier) getrunken und kann trotzdem keine Auskunft geben.
Das würde ich als Indiez nehmen, daß das Problem keines ist, denn wenn man sich den Gegebenheiten anpasst, fällt man nicht weiter auf.

In einer gemütlichen Runde wäre Prost und/oder Zum Wohlsein etc. durchaus angebracht. Bei einem Empfang oder ähnlichem, käme es mir nicht in den Sinn ein Prosit etc. durch den Raum zu schmettern.

Gandalf

Da könnte man ja schwach werden!

Heb Dir das bis Samstag auf!
Gruß
Eckard

Macht Ihr danach auch ein Stößerchen?

Na, na, na!

Bitte? Prösterchen ist also was ganz feines und Prost vulgär?
Wo kommst Du denn her?

Komme aus Oberfranken (siehe VI-Ka.).
Übrigens-Ich kenne viele, die „Prösterchen“ sagen!(oder leide ich jetzt schon unter Demenz?)

( …)Ich auch nicht, aber es freut mich, dass Du so selbstkritisch
bist…

So long
C.

Gr., Michael; Hof / Oberfranken

Hi,

keine Ahnung, was Du sagen willst, auch Deine Formulierung
tragen nicht zur Klarheit bei.

Hallo!

Das ist so nicht ganz richtig! Der Verfasser hat darauf hingewiesen dass die Begleitworte beim Anstoßen sehr situationsabhängig sind und hat zum Beweis ein paar Beispiele aus seinem Privatleben aufgeführt. Ich konnte den Ausführungen gut folgen und fand sie nachvollziehbar.

Wie hast Du mit Deinem Posting zur Klarheit beigetragen?

Gruß
A.

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Hallo;

.( …)hat darauf
hingewiesen dass die Begleitworte beim Anstoßen sehr
situationsabhängig sind und hat zum Beweis ein paar Beispiele
aus seinem Privatleben aufgeführt. Ich konnte den Ausführungen
gut ( … )

Genau so war es gemeint, danke.

M.