Prostitution im Mittelalter

Hallo!
Stimmt es, dass im Mittelalter die Prostitution auf dem Friedhof stattfand (nachts), weil sich nachts da niemand außer den Dirnen und die Lustmolche hintrauten?
Danke,
taboga

Es gtab auch schon im Mittelalter Bordelle bzw. für die Prostituierten zugewiesene Orte. Die heutigen Zuhälter waren damals die sog, Frauenwirte. Ich halte es weiterhin sehr fragwürdig, ob auf einem Friedhof dem Sexgewerbe nachgegangen wurde, da es hier, besonders im Mittelalter, um einen geheiligten Ort (gesegnet) handelte und man sicherlich mit Ketzerei und Hexereianschuldigungen rechnen musste.
Auf jeden Fall habe ich nirgends Belege für deine Vermutung gefunden.
Gruß Micha

arg unpräzise
Moin,

Stimmt es, dass im Mittelalter die Prostitution auf dem
Friedhof stattfand (nachts), weil sich nachts da niemand außer
den Dirnen und die Lustmolche hintrauten?

Deine Frage ist arg unpräzise!
Das Mittelalter dauerte von ca. 500 bis 1500 und betraf grob ganz Europa.
Da mag es sicher einen Dorfflecken gegeben haben, wo es auch auf einem Friedhof getrieben wurde.

Zudem war die Prostitution im Mittelalter zwar kein ehrenwertes Gewerbe, aber gesellschaftlich durchaus akzeptiert, das gilt für den gesamten Zeitraum und auch weiten Teilen Europas.
Das änderte sich erst, als (aus Amerika) diverse Geschlechtskrankheiten eingeschleppt wurden und die Inquisition immer stärker wurde.

Lesefutter findest Du z.B. hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution_im_Mittela…

Gandalf

Hallo!
Stimmt es, dass im Mittelalter die Prostitution auf dem
Friedhof stattfand (nachts), weil sich nachts da niemand außer
den Dirnen und die Lustmolche hintrauten?

Das stimmt mit Sicherheit nicht, denn Friedhöfe verbreiten erst in unserer Zeit Grauen. Zeit- und stellenweise fanden sogar Märkte dort statt, man traf sich also dort, tratschte mit der Nachbarin und kaufte also seine Lebensmittel. Nicht selten verabredete man sich dort zum Rendezvous. Warum soll es dort dann nicht auch Nutten gegeben haben? Von der Sitte, lebende Tiere, speziell Schweine, dort feilzubieten, nahm man allerdings Abstand, als diese es nicht lassen konnten, die frisch Verstorbenen aus ihren Gräbern zu wühlen.

Gruß
Miss E. Tat

Frauenwirte
Waren die Frauenwirte nicht für alleinerziehende Mädchen zuständig und für verweiste Mädchen - haben die Frauenwirte diese Mädchen denn nicht in diesem, wie wir heute es nennen „Frauenhaus“ aufgenommen? Aber mussten sich denn diese Mädchen zwangsläufig der Prostitution aussetzen?

Hießen diese Häuser mit dem Frauenwirt denn nicht auch Hurenhäuser?

Grüße
taboga

Für Frauenwirte arbeiteten die Frauen nicht nur als Huren, sondern auch in anderen ARbeiten. ABer Hauptgewerbe war das Bordell.

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Waren die Frauenwirte nicht für alleinerziehende Mädchen
zuständig und für verweiste Mädchen

Lektüreempfehlung:
„Prostitution im Mittelalter“ in Wikipedia.
H.

Hallo Taboga,

wir wissen aus anklagenden Berichten, dass Prostitutierte sogar auch innerhalb der großen Dome und Kirchen ihrem Gewerbe nachgingen. Warum also nicht auch auf dem Friedhof.

Aber die Begründung, weil es dort ungestört zugeht, entbehrt jeglicher Grundlage.

Gruß
Hardey

Neben den „klassischen“ Bordellen gab es auch noch die Nonnenklöster - kein Witz! Der Papst, der im Spätmittelalter als Oberhaupt der Kirche quasi „Besitzer“ der meisten Bordelle war, hat von einigen dieser Klagen bekommen und ist auch dagegen vorgegangen, weil die Nonnenklöster dafür keine Steuern zahlten. Schlussendlich muss das Geschäft für die Kirche wohl sehr lukrativ gewesen sein. Es wird zumindest behauptet, dass die Einahmen aus diesen Etablissements den Großteil des Baus des Petersdoms finanziert hätten.

Lieben Gruß,
Florian