Prothese passt nicht

Guten Tag zusammen,

mein langjähriger Zahnarzt meines Vertrauens musste seine Praxis krankheitsbedingt schließen. Eineinhalb Jahre lang plante er immer wieder vergeblich seine Rückkehr. In dieser Zeit bekam ich Probleme mit Karies unter alten Kronen, wurde von den ständig wechselnden Vertretungszahnärzten in der Praxis von Quartal zu Quartal verschoben und habe letzten Endes dann doch mehrere Zähne verloren.

Meine neue Zahnärztin meinte bei der Erstaufnahme, es müssten noch weitere Zähne raus, daher habe ich nun im Unterkiefer nur noch 6 Zähne, jeweis Nr. 1-3.

Das war schockierend, so viel Zahnverlust innerhalb von recht kurzer Zeit - ich bin erst Mitte 50!

Nun hat meine neue Zahnärztin mir eine Prothese angefertigt, dieses Modell, das die Kasse bezuschusst. Geplant war, dass wir danach über höherwertigen Zahnersatz sprechen. Eine Paradontosebehandlung wurde ebenfalls gemacht, wohl sehr erfolgreich, es sieht alles gut aus, sagt sie.

Aber die Prothese passt irgendwie gar nicht. Wenn ich sie trage, bekomme ich Schmerzen an allen Backenzähnen des Oberkiefers, rechts und links. Oben sind mehrere alte Kronen, miteinander verblockt und erneuerungsbedürftig. Sie zu erneuern haben wir eingeplant, wenn der Unterkiefer fertig ist. Ich habe das Gefühl, dass die „Zähne“ der Unterkiefer-Prothese nicht einmal ansatzweise zu meinen oberen Zähnen passen. Beißen kann ich quasi gar nicht mit ihr. Meine Zahnärztin sagt, ich solle sie halt jeden Tag ein paar Stunden tragen, damit die restlichen Zähne sich nicht verschieben, und eine Prothese sei nun mal unbequem. Ansonsten sieht angeblich alles ganz normal aus.

Da ich bei dem Thema Zahnersatz inzwischen unsicher geworden bin, was ich langfristig mache, möchte ich die Prothese (die ja trotz allem auch nicht gerade billig war), eigentlich noch ein paar Monate verwenden und mir in Ruhe Gedanken machen, wie ich weiter vorgehe (Implantate, Teleskopprothese oder so).

Frage: Ist es normal, dass eine Prothese solche Beschwerden macht, legt sich das nach ein paar Wochen (?), oder mache ich eher etwas kaputt, wenn ich diese Prothese noch länger benutze?

Danke vorab!

Hallo,
in der regel ist das schon so, dass Zahnersatz in den ersten Wochen Probleme bereiten kann, die sich dann aber geben. Allerdings ist es auch oft so, dass der Zahnersatz wirklich nicht passt.
Dafür gibt es die Gewährleistungsfrist von zwei Jahren, d.h. innerhalb von zwei Jahren nach der Eingliederung muss der behandelnde Zahnarzt/in dafür sorgen, dass es passt, und zwar so, dass den Patienten keine weiteren Kosten entstehen.
Dafür gibt es den Begriff „Mängelrüge“ -
das Procedere läuft grundsätzlich wie folgt ab.
Der Patient nimmt diese Mängelrüge gegenüber dem Zahnarzt vor und verlangt Abhilfe.
wenn es danach wieder Probleme gibt, gibt es eine weitere Mängelrüge. In der Praxis war es (zumindest, wie ich es erlebt habe) so, dass die ersten Mängelrügen mündlicher Art waren, danach ging man zu schriftlichen Form über. Bringen die Mängelrügen keine Besserung, kann der Patient die Krankenkasse (hier ist explizit die GKV-Kasse gemeint) einschalten. Gegenüber der Kasse muss der Patient der Kasse nachweisen, dass er dem Zahnarzt ausreichend Gelegenheit gegeben hat, den Zahnersatzmangel zu beseitigen. Die Kasse schaltet daraufhin einen Gutachter/in ein.
Wenn der Gutachter eine persönliche Vorladung des Patienten für notwendig hält, dann lädt er diesen ein (Der behandelnde Zahnarzt hat das Recht, bei dieser Untersuchung anwesend zu sein).
Die Kosten für das Gutachten trägt die Kasse.
Soweit erst mal bis hierhin - bei Bedarf später mehr.
Das Ganze geht natürlich auch mit Patientinnen, Zahnärztinnen und Gutachterinnen.
Gruss
Czauderna

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Servus,

hat einen ganz bedeutenden Einfluss auf die Entscheidung pro/kontra Implantat. Kurz gefasst: Vergiss Implantate - Paradontosepatienten und Raucher werden damit selten glücklich.

Nein, da ist geschlampt worden. Die Frau hat offenbar gute Gründe, von Prothesen abzuraten: Entweder sie oder ihr Zahntechniker beherrschen die handwerklichen Aspekte ihres Fachs nicht so ganz hervorragend.

Schöne Grüße

MM

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Danke, Aprilfisch, das Gefühl habe ich irgendwie auch - so richtig gut gearbeitet wurde da nicht.

Die Paradontosebehandlung wurde mir als Routinebehandlung verkauft, das müsse sein, bevor man über Implantate diskutiert. Ich hatte angeblich nur im normalen, altersüblichen Rahmen Paradontose. Beschwerden hatte ich gar keine, hatte und habe auch kein Zahnfleischbluten, und geraucht habe ich nie. Jetzt ist alles wieder gut, keine Paradontose mehr - sagt sie.

und spielt sich damit ins Aus.

Es braucht ein paar Jahre, bis man beurteilen kann, ob eine Paradontosebehandlung mehr war als ein Schritt in die gute Richtung. Wer mehr vorgibt, macht sich damit unglaubwürdiig.

Schöne Grüße

MM

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