Hallo Herr Hansmann,
verstehen Sie mich bitte nicht falsch, vielleicht habe ich auch überreagiert, aber ich selbst arbeite seit vielen Jahren im Bereich PKV und bin teilweise frustriert, welche Beratungen ich von Kollegen miterleben muss. Ich habe selbst in dem Bereich eine 3 jährige Ausbildung gemacht und mich danach regelmäßig fortgebildet. Alles auf eigene Kosten, was aber auch Sinn macht, denn die fortbildung der Gesellschaften ist immer aus der Sicht der Gesellschaften und dadurch sehr einseitig.
Viele meiner sogenannten Maklerkollegen oder schlimmer noch meine „Kollegen“, die nur für eine oder mehrere Gesellschaften arbeiten liefern Leistungen ab, die jenseits von gut und böse liegen. Danach kommen die Kunden dann zu mir und verstehen nicht, dass ich als Makler, natürlich umsonst, mit meinem Fachwissen mich darum kümmern soll, dass der nichtversicherte Versicherungsnehmer wieder Versicherungsschutz bekommen soll.
Ich werde oft als Ideenlieferant ausgenutzt und abgeschlossen wird dann woanders. Natürlich wurmt mich das dann.
Zu Ihrer Anfrage: Wenn Sie sich privat krankenversichern wollen, dann nutzen Sie die Expertise eines fachlich ausgebildeten Versicherungsmaklers. Oder gehen Sie zu einem gerichtlich zugelassenen Versicherungsberater. Der berät Sie gegen Honorar und vermittelt Ihnen auch den Versicherungsschutz. Kommt es dabei zu Provisionszahlungen, dann verrechnet er diese mit Ihrem Honorar. Den Rest müssen Sie mit ihm besprechen.
Die Hallesche ist eine sehr gute Gesellschaft, und hat neben ein bis zwei anderen Gesellschaften meiner Meinung nach mit das beste Tarifwerk. Aber wichtig ist, dass Sie sich auch bei der Hallesche den Tarif aussuchen, der am besten zu Ihnen passt. Meiner Erfahrung nach ist es immer besser, sich vorher ausführlich beraten zu lassen. Denn auch wenn die Hallesche eine sehr hervorragende Gesellschaft ist, hat dennoch jeder Tarif ein paar kleine Macken. Ist nicht lebenswichtig, kann aber im Leistungsfall durchaus sinnvoll sein, darüber Bescheid zu wissen um nicht in Schwierigkeiten zu kommen.
Eine private Krankenversicherung ist eine Entscheidung fürs Leben und sollte daher genau durchdacht werden. Je nachdem, was Sie im Leben noch vorhaben, macht es durchaus auch Sinn, in der gesetzlichen zu bleiben und ein paar Zusatztarife abzuschliessen. Sich lediglich wegen einer Beitragsersparnis privat zu versichern geht meistens nach hinten los. Was ich damit sagen will: Lassen Sie sich beraten. Und darüber auch ein Beratungsprotokoll bzw. eine Dokumentation darüber geben, weshalb und weshalb nicht Sie einen Tarif haben wollten bzw. sich dagegen entschieden haben. Und nerven Sie Ihren Berater. Es gibt keine dummen Fragen. Nur blöde Antworten.
In der privaten KV gibt es für den Berater je nach Status zwischen 5-10 Monatsbeiträgen an Provision (unterschiedlich je nach Gesellschaft!) bei Abschluß.
Nur zum Verständnis: Ich kalkuliere ungefähr 2-3 Stunden für die mindestens 2 Beratungsgespräche, danach ca. 3-4 Stunden für das Erstellen der Dokumentationen, das Ausdrucken der Bedingungen, die Anfragen bei den Gesellschaften, die Prüfung der Arztberichte sowie die Durchsicht des Versicherungsscheines sowie der Kontrolle des Status, dass die alte Gesellschaft auch alle Nachweise vorliegen hat und deren Nachweise regelkonform an die neue Gesellschaft geliefert wurden. Und das nur wenn es gut läuft. Trotz des hohen Aufwandes kommt letztendlich nur jede zweite Versicherung zum Abschluss, das heisst, dass ich dann komplett kostenlos gearbeitet habe, also die investierten 10 Stunden komplett in den Wind schiessen muss. Zusammengerechnet muss also der Abschluss einer Krankenversicherung die Kosten für 2-3 Beratungen tragen. Das heist also, dass ein Ertrag von ungefähr 2500-3000 € durch einen Stundenaufwand von ungefähr 25-30 Stunden geteilt werden muss. Ziehe ich dann noch die Kosten für die Werbung ab: zum Beispiel Kauf eines Leads dann entstehen dadurch sogar noch Kosten von knapp 500 €. Auch Werbung mittels Goolge, Anzeigen in Zeitungen oder Wurfmaterial in meiner Gegend kostet mich Geld. Ich will mich nicht beschweren, ich mache das ja auch gerne. Mich ärgert es nur, dass ich oftmals Sachen wieder ins Laufen bringen muss, die man von vornherein hätte ändern können. Leider bin ich dann zu sehr Mensch um das ganze betriebswirtschaftlich gesehen abzulehnen und den Leuten zu sagen: Ihr habt euch die Suppe eingebrockt, nun seht auch zu, wie Ihr sie wieder auslöffelt.
Das ist auch einer der Gründe dafür, warum ich regelmäßig in diesem Forum antworte.
Also: Wenn Sie sich bereits für die Hallesche entschieden haben, dann einfach über die Webseite den gesuchten Tarif dort abschliessen. Oder einen Versicherungsmakler bzw. Versicherungsberater vor Ort aoder von mir aus auch online aufsuchen bzw. beraten lassen.
In diesem Sinne noch einen schönen Tag und bitte um Entschuldigung wegen meiner harschen Reaktion.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Zieren