Provisorischer Kraftstromanschluss

Moin moin,

wir bauen gerade und brauchten einen provisorischen Kraftstromanschluss. Der Elektriker, der auch die komplette Verkabelung usw vornimmt hat uns dafür eine extra Rechnung geschickt, was ich auch erst mal okay finde, aber dafür 3 Arbeitsstunden berechnet. Jetzt hab ich da ein mulmiges Gefühl, weil eben dieser Elektriker auch schon mal hat verlauten lassen, wie man bei Kunden noch den ein oder anderen extra Euro rausholen kann und es nicht die erste Rechnung wegen Mehraufwand dieses Elektrikers ist.

Gute Arbeit will ich auch gut bezahlen, aber im Endeffekt baumelt jetzt ein Kraftstromkabel aus dem Sicherungskasten. 3 Stunden?

Vielleicht kann hier jemand mit Ahnung den Zeitaufwand einschätzen.

Vielen Dank & viele Grüße

Wenn es baumelt dann ist es vermutlich auch keine gute Arbeit und 3 Std ohne Anfahrtszeit hielte ich auch erst einmal für überzogen !

Für „Kraftstrom“, also mind. 16A CEE Steckdose braucht man 3 Sicherungsautomaten, evtl. einen FI-Schutzschalter, etwas Verdrahtungsmaterial, ein bis 2 Meter Kabel und die Steckdose.
Wenn Platz im Kasten, sonst müsste man ja noch einen kleinen AufPutz-Kasten montieren.

3 Std. wären reichlich. Man kann die denkbaren Schwierigkeiten/Mehraufwand aus der Ferne nicht abschätzen.
Ein Foto des Provisoriums könnte helfen.

MfG
duck313

Drei Stunden dürften übertrieben sein, und wenn es aus dem Sicherungskasten baumelt frage ich mich, wie das dann mit der Zugentlastung aussehen soll? Ohnehin finde ich es etwas putzig, sich an einem offenbar schon vorhandenen Kasten einen solchen Anschluss provisorisch legen zu lassen. Den kann man immer mal wieder gebrauchen, und kostet sauber fest installiert kaum mehr als das Provisorium, das hinterher auch wieder kostenpflichtig abgebaut werden will.

Habe mir selbst damals beim Anbauen gleich einen satt abgesicherten Anschluss fest installieren lassen, für den ich bislang selbst zwar keine Geräte habe, der aber immer wieder gerne von Handwerkern in Anspruch genommen wird.

Hallo,

wenn der Sicherungskasten schon vorhanden und betriebsbereit war, dann beträgt der Aufwand:

  1. Einbau eines Fehlerstromschutzschalters und eines dreipoligen Leitungsschutzschalters (drei einpolige LSS sind hier SEHR fragwürdig!).
  2. Anschluss eines Leitungsstücks mit CEE-Kupplung.

Ich denke, dass ohne besonders widrige Umstände davon ausgegangen werden kann, dass dies in weniger als 1h erledigt wird.

Natürlich kann es sein, dass es in Wirklichkeit eine 63A-Kupplung war und dass dazu erst Teile der vorhandenen Verdrahtung ersetzt werden mussten. Dann kann das entsprechend länger dauern.

RÄUSPER.

Die Absicherung eines Drehstromkreises mit drei einzelnen Leitungsschutzschaltern ist erlaubt, wenn bei Ausfall eines Außenleiters keine Gefährdung für oder durch das daran betriebene Gerät denkbar ist.
Bei unbekannter Nutzung der Steckdose/Kupplung bedeutet das: Dreipoliger LSS.
Komm mir nicht mit Motorschutzschaltern, die auslösen sollen.
2018, Deutschland: Nagelneue Reifenaufziehmaschine für LKW, Phasenausfall wegen schlampig montiertem Stecker, Hydraulikmotor wurde abgeschaltet, als er rauchte. Angeblich eine Maschine vom (italienischen) „Marktführer“. Kein Motorschutz, kein Wicklungsthermostat.

Sicher, Wort war von mir falsch gewählt.

Hi, danke schon mal für eure Antworten. „Baumeln“ ist vielleicht etwas falsch gewählt, es ist ein Stecker, der auf einer Holzplatte montiert an die Trockenbauwand unter den Sicherungskasten geschraubt wurde. Also da kann der Aufwand meiner Meinung nach trotzdem nicht entstanden sein.

Da hier vieles für mich fachchinesisch ist, folgende Infos von der Rechnung. Leihweise gab es dazu:

  • 1 Kraftsteckdose 32A Typ 32
  • 1 Sicherungsautomat C32-3 6kA LS-Schalter 32A 3pol

Vielleicht hilft das. Ein gesonderter provisorischer Sicherungskasten wurde nicht aufgebaut, das Kabel geht in unseren Sicherungskasten.

Viele Grüße.

Ich hoffe doch, dass eine Steckdose ist :smile:
Auch dabei sind drei Stunden Arbeitszeitn vor Ort eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Entschuldige, aber da muss man einfach zu viel raten.
Ich kenne Verteilungen, da baust du so einen Anschluss in 20min ein.
Und ich kenne Verteilungen, da musst du erstmal einiges Umbauen, neu verdrahten,…
Wenn dann noch je eine halbe Stunde für An- und Abfahrt drauf gehen, sind die drei Stunden denkbar.

Mach doch einfach mal ein Foto. Wenn du es dir zutraust, dann nimm die Kunststoffabdeckung der Verteilung ab, so dass man die Verdrahtung dahinter sieht. Das ist aber nur dann gefahrlos, wenn du nichts anfasst, was dahinter verborgen ist und wenn du dir sicher bist, welche (meist vier) Schrauben für die Plastikabdeckung zuständig sind.

Ansonsten reicht auch ein Foto mit der Gesamtansicht (Verteilung und Steckdose) und eins vom Innenteil der Verteilung MIT Abdeckung.

Hallo nochmal, und vielen Dank für Eure Antworten.

Wir haben nochmal mit dem Elektriker gesprochen, der natürlich erstmal einiges an Gründen für den unserer Meinung nach enormen Zeitaufwand parat hatte. Als wir nicht darauf eingegangen sind, fiel ihm ein, dass er in der Zeit auch noch andere Arbeiten erledigt habe.

Wir als nervige Kunden hatten natürlich wieder etwas zu meckern, weil diese Arbeiten eigentlich im Gesamtangebot enthalten waren. Auf die Frage, ob wir das dann nicht eigentlich doppelt bezahlen würden fiel ihm auch nicht mehr viel ein.

Ende vom Lied: Er hat mit viel Widerwillen eine Stunde von der Rechnung abgezogen und uns nochmal zu verstehen gegeben, dass wir auch ganz schöne Erbsenzähler sein :triumph: