Hallo,
die Informationen, die ich durch Eure Antworten auf meinen Artikel „Raumklang mit „WavePad“ erzeugen möglich?“ kürzlich hier in diesem Brett erhalten habe, haben mir zusammen mit den Informationen, die ich darüber hinaus bei Wikipedia und von dort über weitere Links gefunden habe, einen Weg aufgezeigt, wie ich meinen Audio-Dateien in Mono recht einfach einen stereoähnlichen Klang geben kann. Nachdem ich jetzt die Bearbeitung mit Audacity abgeschlossen habe und mit den Ergebnissen rundum zufrieden bin, möchte ich meine Vorgehensweise denjenigen unter Euch, die sich dafür interessieren, nicht vorenthalten.
Nach dem Öffnen der Datei wird die angezeigte Spur mit einem Klick in den Spurkopf markiert und anschließend mit „Tonspur Duplizieren“ im Menü „Bearbeiten“ verdoppelt. Diese beiden Spuren mit dem zunächst noch identischen Monosignal bilden die Grundlage für den rechten und linken Kanal der späteren Stereotonspur.
Im nächsten Schritt wird eine der beiden Spuren noch einmal dupliziert. Das Signal in dieser dritten Spur wird zunächst mit dem „Zeitverschiebungswerkzeug“ um etwa 15 bis 30 Millisekunden verzögert*, mit „Verstärken…“ im Menü „Effekt“ im Pegel herabgesetzt und so für das Mischen der Signale vorbereitet, weil „der Effekt immer zu 100 % eingemischt wird“ (deutsche Audacity Hilfe: Arbeiten mit Effekten). Ich habe dabei mit einem Pegel von -6dB gearbeitet; ein negativer Wert für die Verstärkung bedeutet Dämpfung. Dann wird diese dritte Spur mit dem bearbeiteten Signal dupliziert, und mit „Invertieren…“ ebenfalls aus dem Menü „Effekt“ wird in der vierten Spur das gegenphasige Signal dazu erzeugt.
In einem weiteren Schritt werden nun die Spuren gemischt. „Leider kann man bei Audacity nicht einfach Teile einer Spur per Drag & Drop in eine andere Spur verschieben. Abhilfe schafft die Funktion „Quickmix“. Die betreffenden Spuren durch Klick in das vordere Panel markieren, dann per Projekt / Quickmix zusammenführen.“ (Uwe Klemm: „Audioarbeit mit … Audacity“). So wird dann die dritte Spur mit der oberen Spur gemischt (linker Kanal) und die vierte Spur mit der zweiten Spur (rechter Kanal). Schließlich wird noch aus den verbleibenden beiden Monospuren eine Stereotonspur erstellt. Nach einem Klick auf den Titel der oberen Spur öffnet sich das „Spur-Ausklappmenü“, aus dem dann die Funktion dafür ausgewählt werden kann.
Mit der zeitlichen Verzögerung des Signals kann man im Hinblick auf das gewünschte Klangbild experimentieren. Eine stärkere Verzögerung bewirkt Hall bis hin zum Echo. Über den Pegel für das Hinzumischen der bearbeiteten Signale kann man bestimmen, wie stark der Klangeindruck gedehnt wird, also die „„Stereo-Breite“ nach Geschmack“ einstellen.*
Ich hoffe nun, daß meine Ausführungen verständlich sind.
Gruß Walter
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* Vgl. UdK Berlin, Sengpiel, 05.93, IntSt: Stereofonierung von Monoaufnahmen mit verzögertem S-Signal