Psy Tool für Vielredner

Ein Hallo ins www,

in irgend einem Artikelbaum las ich, dass jemand sinngemäß folgendes schrieb:

>Bei Vielrednern haben die professionellen Psychologen
>so gewisse Tools, die sie einsetzen, um den Vielredner am Reden zu hindern.

Mein Erleben ist, dass es im Alltag viele Vielredner gibt, also Menschen, die so richtige Quasselstrippen sind und andere mächtig zutexten können.
Andererseits sind diese Vielredner ignorant gegenüber dem Bedürfnis anderer Menschen, dass die sich auch mal mitteilen und den Vielredner als Zuhörer haben wollen.
Doch die Vielredner verweigern meist das Zuhören.
Ich denke, jeder kennt solche Menschen und weiß, wie anstrengend es sein kann, denen ausgeliefert zu sein.

Ich meine, wenn man z.B. auf der Arbeit so jemanden hat, ist es echt schwierig, demjenigen ohne Konfrontation auch mal zum Zuhören oder nur zum Schweigen zu bewegen.
Solche Menschen können so sehr kraftraubend sein.

Wie kann ich mich schützen?
Wie kann ich gut für mich sorgen, ohne das es Spannungen und Ärger gibt?

Ich habe schon so viel versucht:

  1. Spiegeln:
    ich antworte nicht mehr auf das, was derjenige sagt, sondern mache es genauso wie der/die Vielredner und rede und rede nur von mir. Was mir echt schwer fällt.
    Als ich das ein paarmal gemacht hatte, beschwerte sich der/die Vielrednerin bei anderen, dass ich unfähig bin zum Zuhören.
    Echt witzig!
    Die hat nicht mitbekommen, dass ich es so mache, wie sie ist.

  2. Offen ansprechen:
    Nachdem ich was sagte und der/ die VielrednerIn nur ca. drei Worte zu dem sagt, was ich gerade äußerte, um dann mit Volldampf mit dem eigenen Reden weiterzumachen, wieder nur von sich zu reden, dann sagte ich, dass ich mit der Antwort von ihm, auf das, was ich sagte unzufrieden bin .
    Oder ich unterbrach den / die VielrednerIn und fragte noch mal nach, was er denn auf das, was ich eben sagte, noch für eine Antwort hätte.

  3. Sagen, was ich erlebe:
    Habe denen schon gesagt, dass mir das nur Zuhören müssen sehr anstrengend ist und erntete Ignoranz.

  4. Ignorieren:
    Wenn der / die Vielrednerin gerade voll beim Erzählen ist, dann unterbreche ich und erwidere ich etwas, was so garnichts mit dem zu tun hat, was der / die VielrednerIn sagte.
    Ich mache es so wie die und würge die ab, ignoriere deren Inhalte.

  5. Meine Wünsche äußern:
    Ich sagte auch schon, dass ich mir wünsche, dass mir auch zugehört wird. Da kam dann Protest, „na, ich hör Dir doch zu“.

Doch mit meinen ganzen kommunikativ - psychologischen Versuchen wird es nicht sehr viel besser.

Wenn die Person nachdem ich deren Vielreden offen angesprochen hatte, noch immer so weiter machte, habe ich auch schon Kontakte abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr verkraftete, mich zum Opfer machen zu lassen und als Loch, das zugequatscht wird, benutzen zu lassen und weil mein Bedürfnis nach einer ausgewogenen Kommunikation, in der es ein Geben und Nehmen gibt, ungestillt blieb.

Mich interessiert und meine Bitte an die professionellen Psychologen hier im www ist, dass mir bitte erklärt wird, so im Sinne der ersten Hilfe oder Notwehr, was das für Tools sind, die Profi Psychologen anwenden, um solche Vielredner zum Schweigen zu bringen.

Danke schon im voraus.

Grüße von Sophia

wir sind hier nicht im computerladen
hi,

erst mal mecker: die profi-tools findet man im brett software, bei psychologen kann man nichts downloaden, was für menschen anwendbar ist. in psychotherapeuten-ausbildungen werden keinesfalls etwaige umgangstechniken mit vielrednern gelehrt…

durch die erfahrung aus den therapeutischen beziehungen mit patienten können aber therapeuten genauso wie sozialarbeiter, friseure, taxifahrer und pfarrer aus ihren berufen erfahrungen sammeln.

du kannst das problem als beziehungsproblem sehen und sagen: „hör mal, ich fühle mich irgendwie schlecht, wenn du so lange redest und sehe nicht, dass du mal zuhörst, was sagst du dazu?“

siehst du es als problem unter arbeitskollegen, vielleicht so: "hör mal, ich muss arbeiten, oft hindert mich aber deine redefreude daran, ich brauche echt mehr konzentration für die arbeit, vielleicht muss ich di öfter mal ein gespräch absagen in zukunft.

oder du merkst, dass es leute gibt, denen das egal ist. dann suche das weite und grenze dich ab. dann hast du keine chance, es zu klären. kein „tool“ anwendbar.

Hallo Sophia,

Als wir gestern Abend von der Arbeit nach hause gefahren sind - was hier im Durchschnitt 2-3 Stunden dauert, da viel Stau - haben wir einen Kollegen von meiner Arbeitskollegin mitgenommen. Der hat es geschafft, satte 2 Stunden ohne Unterbrechung total aufgeregt zu schnattern. Und das noch in Arabisch. Ich hab gedacht, mir platzt jetzt dann der Kopf. Wenn ich nicht aus bestimmten Gründen noch auf diese Person angewiesen wäre, dann hätt ich einfach gesagt, er soll die Klappe halten. Als er dann endlich ausgestiegen ist, hab ich mir echt überlegt religiös zu werden, nur damit ich „Gott sei Dank“ sagen kann *grins…

Ich hab leider auch keine Patentlösung auf dieses Problem. Ich tendiere dazu, in solchen Fällen einfach nicht mehr zuzuhören und mich von der Person abzuwenden. Weil mir sowas tierisch auf die Nerven geht. Wenn mir diese Person persönlich wichtig ist, dann sage ich es ihr davor aber direkt und hoffe auf Besserung. Tritt diese jedoch nicht ein, dann verliert diese Person automatisch an „Wichtigkeit“ für mich, denn wer will schon so einen Freund???

Liebe Grüsse,
coco

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Hallo!

AUf ne Experten-Meinung bin ich auch mal gespannt-- denn sowas kennt wohl jeder!!

Ob man da ein Rezept hat- unwahrscheinlich!
Denn man müsste ja zu so einem Menschen dann durchdringen-- was Nähe bedeutet (sofern man den anderen dann nicht vor den Kopf stossen will und verletzen)-- und sowas funktioniert doch nur, wenn es es eine privatere Basis gibt.

Auf der Arbeit ist sowas schon mal gar nicht möglich!!

Solche Menschen sind mal sicher Egozentriker, denn deren Sicht dreht sich nur um deren Leben!
Aus dem Therapeutischen kenne ich die Argumentation des „angenommen werden wollens“"-- nach dem Motto " ich rede, also bin ich".

Ich finde das einen guten Ansatz der Erklärung dafür!
Ein Mensch, der auch still da sein kann…wird sich nicht hören „müssen“…

Ob diese Menschen wirklich so unsensibel sind, daß sie die Haltung der anderen, die genervt sind, nicht wahrnehmen- sei dahingestellt!
Doch gut möglich, daß sie bei dem Gefühl erst recht „Boden gewinnen“ wollen- noch mehr reden…so schizo das klingt!!

Daß man sich selber als nur-Zuhörer damit wenig angenommen fühlt ist auch klar!

Vielleicht muss man sich selber dann einfach nur sagen, daß die Themen ja wirklich oft banal sind…es nicht um Privates geht, was einen betrifft!

Kitty

hi,

erst mal mecker: die profi-tools findet man im brett software,
bei psychologen kann man nichts downloaden, was für menschen
anwendbar ist.

Ja, ja so ist das bei www und im wirklichen Leben:
erst mal „Mecker“.
Immer hauen alle auf mir rum.
Ich Arme. Schluchz.


Noch mal „Schluchz“.

Ich hoffe, dass derjenige, der in seinem Posting ursprünglich das Wort Tool für die Techniken der professionellen Psychologen geboren hatte, auch mein Thema liest und von Dir gleich eines besseren belehrt wird.

Mir hatte die Bezeichnung „Tool“ gefallen, passt so in die heutige neudeutsche Zeit.
Und mir ist das „Tool“ Wort (neben dem Anlass zum „meckern“)angesichts meiner Plage mit den Vielrednern auch nur sekundär oder garnicht wichtig.
Trotzdem danke für das Mitteilen Deiner Ansicht.

in psychotherapeuten-ausbildungen werden
keinesfalls etwaige umgangstechniken mit vielrednern
gelehrt…

Da hörte und erlebte ich Psychologen schon anders.
Vielleicht kommt es auch darauf an, wo und wie intensiv man seine Ausbildung macht.

durch die erfahrung aus den therapeutischen beziehungen mit
patienten können aber therapeuten genauso wie sozialarbeiter,
friseure, taxifahrer und pfarrer aus ihren berufen erfahrungen
sammeln.

Stimmt.
Doch in dem von mir genannten Artikel äußerte der Schreiber, den Unterschied zwischen Laien- und Profipsychologen.
Er schrieb nur den Profipsychologen zu, dass diese derartige (auch wenns Dir jetzt mißfällt) Tools kennen, mit denen sie Vielredner zum Schweigen bringen.
Das war der kleine Unterschied.

du kannst das problem als beziehungsproblem sehen und sagen:
„hör mal, ich fühle mich irgendwie schlecht, wenn du so lange
redest und sehe nicht, dass du mal zuhörst, was sagst du
dazu?“

Danke, ist mir hilfreich.
Klingt sehr verträglich und gut anwendbar.

siehst du es als problem unter arbeitskollegen, vielleicht so:
"hör mal, ich muss arbeiten, oft hindert mich aber deine
redefreude daran, ich brauche echt mehr konzentration für die
arbeit, vielleicht muss ich di öfter mal ein gespräch absagen
in zukunft.

Dito, danke.

oder du merkst, dass es leute gibt, denen das egal ist. dann
suche das weite und grenze dich ab. dann hast du keine chance,
es zu klären. kein „tool“ anwendbar.

Genau, die letzte Konsequenz.
Doch eben auf Arbeit schwer zu realisieren.

Mit Deinen mir wirklich hilfreichen und verträglich wirkenden Formulierungen für die alltägliche Praxis im Umgang mit Vielrednern, hast Du mir geholfen.
Die sind nicht so vordergründig konfrontativ und die werde ich ausprobieren.
Danke.

Einen freundlichen Gruß von Sophia

Hallo Kitty!

AUf ne Experten-Meinung bin ich auch mal gespannt-- denn sowas
kennt wohl jeder!!

Bin ich mir sicher, kennt jeder und ich bin auch gespannt, ob sich noch Experten melden, die was wissen.

Auf der Arbeit ist sowas schon mal gar nicht möglich!!

Genau, echt schwierig bis unmöglich.
Erfordert Mut.

Solche Menschen sind mal sicher Egozentriker, denn deren Sicht
dreht sich nur um deren Leben!

Ich weiß auch nicht, woher die das haben. Ob denen das Vielreden in die Wiege gelegt wurde?
Mir ist es sehr anstrengend so viel zu reden und mich ständig mit etwas darstellen zu müssen, bei anderen ständig präsent und im Mittelpunkt zu sein.
Andererseits ist es mir auch anstrengend garnicht wahrgenommen zu sein, nur in der Zuhörerrolle sein zu müssen. Das schlaucht.

Ein Mensch, der auch still da sein kann…wird sich nicht
hören „müssen“…

Kann still sein, doch manchmal möchte ich mich auch hören.

Ob diese Menschen wirklich so unsensibel sind, daß sie die
Haltung der anderen, die genervt sind, nicht wahrnehmen- sei
dahingestellt!
Doch gut möglich, daß sie bei dem Gefühl erst recht „Boden
gewinnen“ wollen- noch mehr reden…so schizo das klingt!!

Habe ich auch schon erlebt und so schizo ist das garnicht.
Wenn ich innerlich dachte, meine Güte, wie die / der mich nervt mit seinem ständigen Selbstdarstellungszwang und ich mich zurück ziehen wollte, gab der Vielredner gleich noch mehr Gas.

Daß man sich selber als nur-Zuhörer damit wenig angenommen
fühlt ist auch klar!

Nur Zuhören, kann anstrengend sein.
Doch ich meine, es gibt Qualitätsunterschiede im Zuhören.
Wenn ich mit jemandem spreche, der etwas wirklich interessantes mitzuteilen hat und auch mal schweigen kann, höre ich gerne zu.
Doch bei diesen Vielrednern habe ich das Gefühl, ich bin deren Müllschlucker, das Loch, was sie zuquatschen.

Vielleicht muss man sich selber dann einfach nur sagen, daß
die Themen ja wirklich oft banal sind…es nicht um Privates
geht, was einen betrifft!

Gutgemeinter Rat von Dir. Danke.
Egal, was diese Vielredner von sich geben.
Mir ist in deren Nähe einfach nur zunehmend schlecht, es nervt mich mega mäßig und ich fühle, leihe ich denen mein Ohr, laugt mich das aus.

Gruß an Dich
Sophia

Hallo liebe Coco,

Als wir gestern Abend von der Arbeit nach hause gefahren sind

  • was hier im Durchschnitt 2-3 Stunden dauert, da viel Stau -
    haben wir einen Kollegen von meiner Arbeitskollegin
    mitgenommen. Der hat es geschafft, satte 2 Stunden ohne
    Unterbrechung total aufgeregt zu schnattern. Und das noch in
    Arabisch. Ich hab gedacht, mir platzt jetzt dann der Kopf.

Mein Beileid, kann ich mir gut vorstellen, dass Dir bald der Kopf platzte.

Wenn ich nicht aus bestimmten Gründen noch auf diese Person
angewiesen wäre, dann hätt ich einfach gesagt, er soll die
Klappe halten.

So ist es auf Arbeit, man ist aufeinander angewiesen und Konfrontationen schaffen neue Konflikte.
Echt anstrengend.
Es gibt auch kein Ausweichen, weder räumlich, noch anders.

Ich hab leider auch keine Patentlösung auf dieses Problem.

Ich bin mir sicher, es muss Techniken geben, um solche Menschen auszuhalten.

Ich tendiere dazu, in solchen Fällen einfach nicht mehr zuzuhören
und mich von der Person abzuwenden. Weil mir sowas tierisch
auf die Nerven geht.

Ja, doch auf Arbeit bringt das nicht mehr zuhören neue Spannungen.

Wenn mir diese Person persönlich wichtig
ist, dann sage ich es ihr davor aber direkt und hoffe auf
Besserung. Tritt diese jedoch nicht ein, dann verliert diese
Person automatisch an „Wichtigkeit“ für mich, denn wer will
schon so einen Freund???

Ja, keinesfalls zum Freund und trotzdem muss man duch die Basis Arbeitsplatz miteinander auskommen.
Doch wie, wenn man den anderen als raumgreifend, ohrdröhnend ablehnt?

Dir auch liebe Grüsse,
Sophia

Hallo Sophia

  1. Offen ansprechen

Das ist zumindest eine gute Möglichkeit (wie überhaupt so oft im Leben ist das Offen-Ansprechen schonmal nicht schlecht).
Ich erinnere mich noch genau, wie mich 1982 auf Sardinien ein Freund sowas von zugetextet hat, dass mir übel wurde.
Ich sagte ihm dann, dass mir schlecht wird von dem Schwall, mit dem er mich gerade massiv zutextet. Der war total gekränkt, die Freundschaft war zuende, aber mir gings wieder besser. Und das war in diesem Moment die Hauptsache.
Fazit: Nicht MEHR Rücksicht auf Andere nehmen als auf sich selbst, d.h. als es einem selber bekömmlich ist.
Das findste im Grunde schon bei good old Jesus, wenn der sagt: Liebe deinen Nächsten WIE dich selbst.
WIE dich selbst - aber nicht MEHR ALS dich selbst!
In diesem Sinne: good luck und Gruß,
Branden

Hallo Branden,

danke für Dein persönliches Feedback.

  1. Offen ansprechen

Das ist zumindest eine gute Möglichkeit (wie überhaupt so oft
im Leben ist das Offen-Ansprechen schonmal nicht schlecht).

schonmal nicht schlecht,

klingt auch nicht gerade wie eindeutig gut.
Ich denke, es ist abhängig, in welchem Kontext man offen ist.
Auf der Arbeit sind mir mehr Grenzen gesetzt.

Ich erinnere mich noch genau, wie mich 1982 auf Sardinien ein
Freund sowas von zugetextet hat, dass mir übel wurde.

Das war vor … rechne, rechne 25 Jahren, also ein Vierteljahrhundert.
Und seitdem ist Dir so etwas nie wieder passiert?

Ich sagte ihm dann, dass mir schlecht wird von dem Schwall,
mit dem er mich gerade massiv zutextet. Der war total
gekränkt, die Freundschaft war zuende, aber mir gings wieder
besser. Und das war in diesem Moment die Hauptsache.

Da erntete ich schon manchmal Antworten,
dass ich wohl nichts verkrafte, zu sensibel,
zu hohe Ansprüche habe, zu kompliziert bin etc.
Trotzdem es wird mein Weg bleiben:
zwar nicht immer und doch sagen,
was ich erlebe und wie es mir damit geht.

Fazit: Nicht MEHR Rücksicht auf Andere nehmen als auf sich
selbst, d.h. als es einem selber bekömmlich ist.
Das findste im Grunde schon bei good old Jesus, wenn der sagt:
Liebe deinen Nächsten WIE dich selbst.
WIE dich selbst - aber nicht MEHR ALS dich selbst!

Schwieriges Thema die Selbstliebe.

In diesem Sinne: good luck und Gruß,

Danke Dir.
Gruß
Sophia

>Bei Vielrednern haben die professionellen Psychologen
>so gewisse Tools, die sie einsetzen, um den Vielredner am
Reden zu hindern.

Mein Erleben ist, dass es im Alltag viele Vielredner gibt,
also Menschen, die so richtige Quasselstrippen sind und andere
mächtig zutexten können.

Liebe Sophia,

den Begriff Tool habe ich eingeführt und nachdem mein Beitrag abgeschickt war, kam mir der Begriff schon etwas komisch vor. Wie weiter unten schon steht, gibt es nichts zum Downloaden. Ich bin technisch geprägt - kein Fachmann in Psychologie.

wenn Du einen Moment Zeit hast, versuche ich mal zu erklären, wie ich zu diesem Begriff gekommen bin:

Der Gesprächspartner:
So alt wie mein Vater, mein Freund und Arbeitskollege. Alle vier Jahre ein manischer Schub mit ätzender Totquatschproblematik. Also in der Situation ein schwerkranker, gestörter Mensch. (Nagel mich auf die Krankheit nicht fest - ein Fachmann könnte es viel schöner und richtiger sagen).

Studiert in Oxford, ausser Jura auch französisch und deutsch und immer wieder stellte sich heraus, dass er die eine und andere Sprache auch noch sprach - aber in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französich auf dem Niveau, dass er in Brüssel konsekutiv dolmetschen konnte.
(Ich dagegen ein Techniker mit nicht annähernd vergleichbarer formaler Qualifikation).

Die Situation:
Wir sind am Sonntagmorgen verabredet, ich bin pünktlich in seiner, nennen wir ihn mal John, Wohnung. Er steht nackt im Wohnzimmer mit Rasierschaum im Gesicht. Er fängt an zu quatschen und kommt natürlich mit dem Rasieren nicht weiter. Es ist etwa 25+ Jahre her - ich muss es rekonstruieren. Nach vielleicht einer Stunde platzt mir der Kragen und ich sage ihm auf den Kopf zu, dass „es“ wieder loszugehen scheint und ob er nicht zu seiner Ärztin gehen möchte, um das Schlimmste zu verhindern.
John: Wie merkst Du. dass „es“ wieder losgeht?
Ich: Allein dass Du hier mit dem nackten Arsch vor mir rumtanzt, mir ein Ohr abquatscht und seit einer Stunde kalten Rasieschaum im Gesicht hast.

John: Du Spiesser, Du bist der Verrückte. usw.

Ich: Und jetzt hast Du wieder einen Porsche bestellt. Und wenn der Schub vorbei ist, zahlst Du dich dämlich.

John: Du meinst also, die Porschefahrer seien alle verrückt? Der Verrückte bist Du! usw

(Mit dem Ansprechen der Krankheit „es“ geht wieder los … - war ich bei ihm völlig im „roten Bereich“. Das hat er als unglaubliche Einmischung aufgefasst. Aber ich war der Freund und er hat mich schon ein Stück gelassen).

Ich glaube, mit ein wenig Phantasie kann man sich den Sonntag Vormittag, der eigentlich ein Frühschoppen werden sollte, so in etwa vorstellen.

Lange Zeit später habe ich einen Mann getroffen, der mit solch schwergestörten Menschen arbeitet. Das konnte ich mir nach solchen Erfahrungen gar nicht vorstellen. Wie kann man mit so Leuten arbeiten, ohne dabei nach kurzer Zeit selbst kaputt zu sein. Ich habe ihm dieses Gespräch geschildert und der Mann hat daran sofort Strukturen erkannt, die für die Krankheit typisch sind.

Es gibt natürlich kein Patentrezept, weiter unten ist das schon gesagt worden, aber:

Der erste Fehler war schon, dass ich mich überhaupt eingelassen habe. Abgemacht war 9 Uhr und er ist nicht fertig. Ich hätte ja sagen können: Mach hinne, ich kauf mir unten schonmal eine Sonntagszeitung.
Dazu muss man aber Erfahrung haben - ich hab ja nicht geahnt, wie so etwas weiter läuft.

Das Ansprechen des „ES“ war nicht passend. Ich kann doch nicht dann, wenn ich angefressen bin, mit so etwas rauskommen.

Mit der Argumentation ist es ganz schwierig, besonders bei Juristen :wink:

Das Gespräch mit dem Psychologen brachte mir die Erkenntnis:

Er erkennt ein Muster und ahnt in welche Richtung das gehen könnte. Dann beruft er sich auf Grenzen und Regeln und erlaubt mit Geschick dem Gegenüber nicht, davon abzudriften. Das könnte so ein Laie wie ich z.B. ein Tool nennen.

Etwas ähnliches kenne ich im Umgang mit Alkoholkranken: Nicht fragen, warum jemand trinkt! Wenn man das Gespräch dahin kommen lässt, hat man keine Chance mehr und am Ende würde man vielleicht sagen: In der Situation würde ich auch saufen …

Das Thema muss z.B. sein: Du hörst mit dem Saufen auf (gehst in Therapie) oder ich gebe Dir keine weitere Möglichkeit mehr, die Arbeitskollegen zu gefährden und schmeisse Dich raus!

Diese stark vereinfachte Kernaussage würde ich in diesem Zusammenhang auch als ein „Tool“ bezeichnen.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig beitragen, danke fürs Lesen! Jetzt möchte ich nicht vom „Totquatschen“ zum „Blödschreiben“ übergehen :wink:

Ich hoffe, die Fachleute haben beim Lesen keinen Schluckauf bekommen.

Schöne Grüße

Uli

Hallo lieber Uli,

Hi, da bist Du ja, Du Wort - Gebärender,

den Begriff Tool habe ich eingeführt und
nachdem mein Beitrag abgeschickt war,
kam mir der Begriff schon etwas komisch vor.
Wie weiter unten schon steht,
gibt es nichts zum Downloaden.

Nach einigen Jahren auf der Welt und
längeren Meditationsphasen hatte ich den Eindruck,
dass unser Gehirn ähnlich einer Festplatte arbeitet
und schon mit einem Computer zu vergleichen ist.
Also deshalb finde ich den Begriff „Tool“
garnicht so verkehrt.
Und außerdem, muss man immer für alles
genau die richtige Begrifflichkeit haben.
Meine Güte, dass wäre anstrengend.

wenn Du einen Moment Zeit hast,
versuche ich mal zu erklären,
wie ich zu diesem Begriff gekommen bin:

Freundlich Deine Anfrage: Ja, ich nehme mir jetzt die Zeit,
hatte heute mittags schon mal
Deinen sehr inhaltsreichen Artikel gelesen
und bearbeite das mal jetzt …

Gesprächspartner: So alt wie mein Vater, mein Freund
und Arbeitskollege. Alle vier Jahre
ein manischer Schub mit ätzender
Totquatschproblematik.
(Nagel mich auf die Krankheit nicht fest).

Ne, ich nagle nicht.
Bin froh, dass Du mich jetzt nicht gefragt hast,
was das für eine Krankheit sein könnte.
Alle vier Jahre geht ja noch.
Und wie lange dauerte so ein Schub?

Studiert in Oxford, ausser Jura auch französisch und deutsch
und immer wieder stellte sich heraus, dass er die eine und
andere Sprache auch noch sprach - aber in den Sprachen
Deutsch, Englisch und Französich auf dem Niveau, dass er in
Brüssel konsekutiv dolmetschen konnte.

Dein Freund ein echt sehr intelligenter
und leistungsfähiger Mensch.

(Ich dagegen ein Techniker mit nicht annähernd vergleichbarer
formaler Qualifikation).

Oooch.
Und doch ein interessanter Artikelschreiber und Wortgebärender.

Die Situation:
Wir sind am Sonntagmorgen verabredet, ich bin pünktlich in
seiner, nennen wir ihn mal John, Wohnung.
Er steht nackt im Wohnzimmer mit Rasierschaum im Gesicht.
Er fängt an zu quatschen und kommt natürlich
mit dem Rasieren nicht weiter.
Es ist etwa 25+ Jahre her - ich muss es rekonstruieren.
Nach vielleicht einer Stunde platzt mir der Kragen
und ich sage ihm auf den Kopf zu,
dass „es“ wieder loszugehen scheint
und ob er nicht zu seiner Ärztin gehen möchte,
um das Schlimmste zu verhindern.

Dein Freund weiß zumindest schon, dass es ein „Es“ gibt.
Von den Vielredner, die ich meinte,
wissen die meisten das garnicht,
dass sie nervtötende Vielredner sind.
Anhand Deiner Schilderung merke ich,
es geht auch noch doller.
Meine Vielredner behalten wenigstens Ihre Sachen an.

Ich glaube, mit ein wenig Phantasie kann man sich den Sonntag
Vormittag, der eigentlich ein Frühschoppen werden sollte, so
in etwa vorstellen.

Ja kann ich mir vorstellen und auch ohne Schoppen
wird an dem Tag keine Langeweile aufgekommen sein …

Ich habe ihm dieses Gespräch geschildert und der Psy Mann
hat daran sofort Strukturen erkannt, die für die Krankheit
typisch sind.

Ja und, was hat er gesagt, was war oder ist
das für eine Krankheit
und welche Strukturen hatte er benannt?

Der erste Fehler war schon, dass ich mich überhaupt
eingelassen habe. Abgemacht war 9 Uhr und er ist nicht fertig.
Ich hätte ja sagen können:
Mach hinne, ich kauf mir unten schonmal eine Sonntagszeitung.

Das Ansprechen des „ES“ war nicht passend. Ich kann doch nicht
dann, wenn ich angefressen bin, mit so etwas rauskommen.
Mit der Argumentation ist es ganz schwierig, besonders bei
Juristen :wink:

Ich meine: „Nobody ist perfekt!“

Das mit den Juristen kann ich gut nachvollziehen.
Es ist manchmal nur ein Satz im falschen laienhaften
Zusammenhang und „bums“, schon haste einen Prozess
gewonnen oder meist verloren.

Er erkennt ein Muster und ahnt in welche Richtung das gehen
könnte. Dann beruft er sich auf Grenzen und Regeln und erlaubt
mit Geschick dem Gegenüber nicht, davon abzudriften. Das
könnte so ein Laie wie ich z.B. ein Tool nennen.

Und in diesem Sinn meint Tool „Werkzeug“.
Korrigiere mich, wenn es falsch ist.

Das Thema muss z.B. sein: Du hörst mit dem Saufen auf (gehst
in Therapie) oder ich gebe Dir keine weitere Möglichkeit mehr,
die Arbeitskollegen zu gefährden und schmeisse Dich raus!
Diese stark vereinfachte Kernaussage würde ich in diesem
Zusammenhang auch als ein „Tool“ bezeichnen.

Schön, wenn das bei dem „Es“ von Deinem Freund
vor 25 Jahren so einfach ging.
Mit den Vielrednern, mit denen ich zusammen war
und noch bin, ist es etwas schwieriger.
Ich kann nicht offiziell die entweder / oder Androhung machen.
Wenn, dann könnte ich nur von mir heraus
ohne das ich dazu weiter was sage,
innerlich die Verbindung kappen,
in einem Buch las ich „Stecker raus ziehen“
und dem Vielredner aus dem Wege gehen,
die Kommunikation abbrechen.
Doch auf der Arbeit ist das schwierig,
schafft das Konflikte, wenn ich plötzlich
mit jemandem im Team nicht mehr rede,
dem aus dem Wege gehe.
Dann wird es meist für die anderen erst mal
richtig spannend (Motto: streiten sich zwei freut sich der Dritte)
und ich leide unter den sich entwickelnden Spannungen.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig beitragen, danke fürs Lesen!

Ja, konntest Du ganz sicher. Danke Dir fürs Schreiben.

Jetzt möchte ich nicht vom „Totquatschen“ zum „Blödschreiben“
übergehen :wink:

Nee, für letzteres besteht kein Grund.
Danke Dir für Deinen intelligenten Beitrag.
War mir interessant zu lesen.
Ich denke, als Laienpsychologen und
bestimmt auch manchmal die professionellen Psy
kann man mit manchen Situationen
und Menschen einfach überfordert sein
und das darf auch sein.

Wie geht es Deinem Freund denn heute, 25 Jahre später?
Konnten die „Tools“ des Profipsy Deinem Freund dauerhaft helfen?
Und ich bin neugierig, was hatte er denn?
Wozu gehörten diese manischen Schübe?
War er manisch - depressiv?

Ich hoffe, die Fachleute haben beim Lesen keinen Schluckauf
bekommen.

Bis jetzt hat sich niemand beschwert.

Dir auch freundliche Grüße von

Sophia

Hallo Sophia,

es ist ja alles schon so lange her - durch diese Diskussion über die Vielquatscher kam das alles wieder hoch. Aber irgendwie habe ich für mich viel dabei gelernt. Ich will versuchen Deine Fragen zu beantworten.

Alle vier Jahre geht ja noch.
Und wie lange dauerte so ein Schub?

Vier Jahre waren es, als ich ihn kennen lernte. Die Intervalle wurden dann kürzer.
So eine Schub - Phase wurde vielleicht ausgelöst durch sehr intensives Arbeiten. Einmal hat die Putzfrau ihn versehentlich im Büro eingeschlossen - er hat dann einfach die ganze Nacht gearbeitet. Und dann geht es los: Schläft so gut wie nicht mehr. ruft morgens um 4 h an und quatscht und quatscht und quatscht. Ist immer unterwegs, bestellt ein Auto, kauft ein Pferd, stellt eine Privatsekretärin ein und und und. Das kann über Wochen gehen. In der Schlussphase geht er z.B. in einen Supermarkt, kauft alles mögliche und sagt dann an der Kasse, sie mögen sich an seine Assistentin wenden wegen des Geldes, weil er sich mit solchen Lapalien nicht befasst …Dann kommt die Polizei, die merken ungefähr was los ist und dann kommt die Geschlossene.

Du sagst: „4 Jahre geht ja noch“ - aber glaub mir, es ist die Hölle, für jeden seiner Umgebung. Das kann wirklich andere Menschen zerstören.

Dein Freund ein echt sehr intelligenter
und leistungsfähiger Mensch.

Ja, das war mir erwähnenswert. Eine Diskussion mit solch einem Menschen ist schon deshalb nicht leicht.

(Ich dagegen ein Techniker mit nicht annähernd vergleichbarer
formaler Qualifikation).

Oooch.
Und doch ein interessanter Artikelschreiber und
Wortgebärender.

Danke für die Blumen.

Dein Freund weiß zumindest schon, dass es ein „Es“ gibt.
Von den Vielredner, die ich meinte,
wissen die meisten das garnicht,
dass sie nervtötende Vielredner sind.
Anhand Deiner Schilderung merke ich,
es geht auch noch doller.
Meine Vielredner behalten wenigstens Ihre Sachen an.

Das „Es“ war ein Tabu. Die Vorstellung, von anderen Menschen (auch Ärzten)fremdbestimmt zu werden muss für ihn die Hölle gewesen sein.

Ich habe ihm dieses Gespräch geschildert und der Psy Mann
hat daran sofort Strukturen erkannt, die für die Krankheit
typisch sind.

Ja und, was hat er gesagt, was war oder ist
das für eine Krankheit
und welche Strukturen hatte er benannt?

Wie diese Krankheit genau heißt, weiß ich nicht. Wir haben immer von Schizophrenen Schüben gesprochen.
Das Muster, das ihm sehr bekannt vorkam, war die Art der Argumentation - der andere, also ich, hat ein Problem. Dieses Gespräch ist ja auch schon so lange her. Ich glaube, man kann gegensteuern, wenn man weiss, wie solche Menschen ticken. Zu wissen, auf welche Diskussion man sich nicht einlassen darf ist schon hilfreich.
Mal ganz laienhaft: Ein Anfänger setzt sich auf ein Pferd und wird sofort abgeworfen. Eine kleinste falsche ungeschickte Bewegung verrät dem Pferd, dass da ein Anfänger aufsitzt.

Umgekehrt braucht es nur einer kleinen Geste des Reiters, dem Pferd zu zeigen, wer der Chef ist.

So stelle ich mir das Gespräch des Fachmannes vor. Er beharrt auf Regeln und lässt nicht zu, dass beim Ausritt nebenher auch noch Gras gefressen wird.

Beim Alkoholiker scheint es mir durchsichtiger zu sein: Tolle Geschichten, warum er nicht zur Beratung gehen konnte…

Die mitleiderregende schlechte Erfahrung mit 7 Jahren …

Wer das als Gesprächspartner zulässt, hat bald nicht mehr das Heft in der Hand.

Und in diesem Sinn meint Tool „Werkzeug“.
Korrigiere mich, wenn es falsch ist.

Tool heisst Werkzeug - ich bin halt Maschinenbauer.

Schön, wenn das bei dem „Es“ von Deinem Freund
vor 25 Jahren so einfach ging.

Es ging ja nicht - ich hatte keine Chance.

Mit den Vielrednern, mit denen ich zusammen war
und noch bin, ist es etwas schwieriger.
Ich kann nicht offiziell die entweder / oder Androhung machen.
Wenn, dann könnte ich nur von mir heraus
ohne das ich dazu weiter was sage,
innerlich die Verbindung kappen,
in einem Buch las ich „Stecker raus ziehen“
und dem Vielredner aus dem Wege gehen,
die Kommunikation abbrechen.
Doch auf der Arbeit ist das schwierig,
schafft das Konflikte, wenn ich plötzlich
mit jemandem im Team nicht mehr rede,
dem aus dem Wege gehe.
Dann wird es meist für die anderen erst mal
richtig spannend (Motto: streiten sich zwei freut sich der
Dritte)
und ich leide unter den sich entwickelnden Spannungen.

Mit dem Kontaktabbruch ist das so eine Sache. Für mich kommt der Kontaktabbruch infrage - aber der behandelnde Arzt kommt damit auf die Dauer nicht durch…

Nee, für letzteres besteht kein Grund.
Danke Dir für Deinen intelligenten Beitrag.
War mir interessant zu lesen.
Ich denke, als Laienpsychologen und
bestimmt auch manchmal die professionellen Psy
kann man mit manchen Situationen
und Menschen einfach überfordert sein
und das darf auch sein.

Ich habe mit dieser Geschichte gelernt, dass es ein hartes Brot ist, mit solchen Leuten umzugehen - bestimmt auch für den Arzt, der bei der Behandlung auch noch immer darauf achten muss, dass er nicht verklagt werden kann. Das kann man bestimmt nicht in Ratgebern lernen.

… dann lieber die unausgefüllten Ehefrauen der Global Player behandeln :wink:

Entschuldigung - das war jetzt auch nicht fair.

Wie geht es Deinem Freund denn heute, 25 Jahre später?
Konnten die „Tools“ des Profipsy Deinem Freund dauerhaft
helfen?

Vor 2 Jahren wollte ich ihn besuchen. Es war kein Klingelschild mehr da und im Telefonbuch gibt es keinen Eintrag. Er wird tot oder weggesperrt sein. Ich muss es nicht unbedingt wissen. Siehe oben.

In diesem Sinne

Scheene Kriesse

Uli

Hallo Uli,

das Leid Deines Freundes ist mir bedrückend.
Danke für Deine Offenheit.

Alle vier Jahre geht ja noch.
Und wie lange dauerte so ein Schub?

Du sagst: „4 Jahre geht ja noch“ - aber glaub mir, es ist die
Hölle, für jeden seiner Umgebung. Das kann wirklich andere
Menschen zerstören.

Ja, ich dachte, o.k. er bekommt alle vier Jahre einen Schub, ohne jedoch das ich mich hinein versetzen konnte, was in diesen manischen Schüben abgegangen ist.
Und ich dachte mir, o.k. ich habe das jeden Tag auszuhalten.
Doch mein Erleben bzw. das Verhalten dieses Vielredners ist doch etwas anders und trotzdem laugt mich diese tägliche Dosis an fünf Tagen in der Woche aus.
Deshalb war es mir eine angenehme Vorstellung, wenn dieser von mir erlebte Vielredner nur alle vier Jahre seine Anfälle bekommen würde.

Mal ganz laienhaft: Ein Anfänger setzt sich auf ein Pferd und
wird sofort abgeworfen. Eine kleinste falsche ungeschickte
Bewegung verrät dem Pferd, dass da ein Anfänger aufsitzt.
Umgekehrt braucht es nur einer kleinen Geste des Reiters, dem
Pferd zu zeigen, wer der Chef ist.
So stelle ich mir das Gespräch des Fachmannes vor. Er beharrt
auf Regeln und lässt nicht zu, dass beim Ausritt nebenher auch
noch Gras gefressen wird.

Die Metapher mit dem Pferd gefällt mir.

Wie geht es Deinem Freund denn heute, 25 Jahre später?
Konnten die „Tools“ des Profipsy Deinem Freund dauerhaft
helfen?

Vor 2 Jahren wollte ich ihn besuchen. Es war kein
Klingelschild mehr da und im Telefonbuch gibt es keinen
Eintrag. Er wird tot oder weggesperrt sein.

Oje …

Scheene Kriesse
Uli

und Dir alles Gute wünscht
Sophia

Ein anderes Beispiel, aus dem Leben gekramt
Hi Sophia

schonmal nicht schlecht).

schonmal nicht schlecht,

klingt auch nicht gerade wie eindeutig gut.

*gg* Da haste mich gut erwischt :wink:

Das war vor … rechne, rechne 25 Jahren, also ein
Vierteljahrhundert.
Und seitdem ist Dir so etwas nie wieder passiert?

Könnte sein…hm…lass mal überlegen, woran das liegen könnte…ich hab’s: Ich sage den Leuten im Laufe der Jahre oft schneller, wie das bei mir ankommt, was sie gerade machen oder sagen und wie ich mich dabei fühle.
Ich lasse es also seltener dazu kommen, dass ich erstmal fett in die Opfer-Rolle gerate.
Einmal hatte ich so einen elenden Quatscher am Tisch. Wir waren zu viert und der quatschte auf mich ein, während die beiden Frauen ein interessantes Gespräch führten. Ich sagte: Stop! So nicht! Ich will hier ein Gespräch zu viert führen!
Der Kerl war etwas konsterniert, die Frauen überrascht, aber es ging dann.
Gruß,
Branden

Hallo Branden,

Ich sage den Leuten im Laufe der Jahre oft
schneller, wie das bei mir ankommt, was sie gerade machen oder
sagen und wie ich mich dabei fühle.
Ich lasse es also seltener dazu kommen, dass ich erstmal fett
in die Opfer-Rolle gerate.

Ja, das brauch Wissen, Erkennen und täglich waches Training.

Danke für Deine nochmalige Antwort.

Gruß,
Sophia