Psychologen-Gehalt unter folgenden Bedingungen?!

Liebe Community,

mich würde interessieren, wieviel ein Diplompsychologe/eine Diplompsychologin durchschnittlich verdient unter folgenden Bedingungen:

  • 5 oder mehr Jahre Berufserfahrung
  • reguläre 30-Stunden-Woche
  • Angestellte/r in einer durchschnittlichen psychosomatischen Klinik
  • Therapieform Verhaltenstherapie

Ich finde nur sehr allgemeine Gehaltsangaben, die Arbeitszeit, Anstellungsverhältnis, Tätigkeitsbereich,… nicht beachten.
Vielleicht kennt sich ja jemand ein bisschen aus und weiß, was man unter solchen oder ähnlichen Bedingungen in etwa verdient?

Lieben Dank! :smile:

Hallo!

Wenn besagter Mensch nicht hierarisch in der Firmenleitung angesiedelt ist und somit nicht den Status „AT-Angestellter“* hat, dürfte sich die Entlohnung aus einem Tarifsystem zumindest ableiten lassen - für den Bereich wäre m. W. die Gewerkschaft VerDi zuständig . . .

Sollte der Mensch entgegen Deiner Beschreibung doch zur Gruppe der „AT-Angestellten“* zählen, kommt es letztlich auf das Verhandlungsgeschick an . . .

* AT = AußerTariflich

Ich wäre jetzt von einem „normalen Angestellten“ ohne Position in der Firmenleitung ausgegangen, auch ohne weitere leitende Aufgaben (beispielsweise Stationsleitung o.ä.). Einfach ein Diplompsychologe, der als Mitarbeiter angestellt ist.
Bräuchte da ungefähre Angaben für ein realistisches Fallbeispiel.
Vielleicht weiß jemand mehr?
LG und vielen Dank für deine Antwort!

Hallo

… wieviel ein Diplompsychologe/eine
Diplompsychologin durchschnittlich verdient unter folgenden

und welche Zusatzausbildung wird vorausgesetzt?

Bedingungen:

  • 5 oder mehr Jahre Berufserfahrung
  • reguläre 30-Stunden-Woche
  • Angestellte/r in einer durchschnittlichen psychosomatischen
    Klinik

Wie alt? Was für eine Klinik? öffentlicher Dienst oder nicht?

  • Therapieform Verhaltenstherapie

Welcher Art?

Ich finde nur sehr allgemeine Gehaltsangaben, …

mehr kannst du da auch nicht finden, weil es von sehr vielen Variablen abhängt, u.a. manchmal auch vom Verhandlungsgeschick. Selbst, wenn man jemand findet der sagt was er verdient sagt das nicht sehr viel über den möglichen Verdienst von anderen.
HIER z.B. ein Eingruppierungsmodel von Verdi von 2010, daran kann man sehen wie schwierig die Eingruppierung ist.

Hm, denkbar wäre beispielsweise:

  • keine bestimmten Zusatzausbildungen nach dem Abschluss des Studiums
  • 35-40 Jahre
  • kein öffentlicher Dienst
  • individuelle Verhaltenstherapie
  • oben gemachte Angaben
    Das Fallbeispiel sollte schon einigermaßen realistisch sein, weshalb ein Näherungswert nicht schlecht wäre. Bei obigen Bedingungen hätte ich auf (knapp über) 2000€ getippt, viel mehr hätte ich bei einer Tätigkeit von 30 Wochenstunden, als Angestellte/r und ohne Zusatzausbildung nicht geschätzt, aber da ich nicht in diesem Bereich tätig bin und auch sonst nicht sonderlich gut informiert über Löhne und Gehälter, habe ich auch keinen Orientierungspunkt und kann natürlich auch total falsch liegen…? Falls noch jemand einen Tipp oder einen Näherungswert hat, würde ich mich freuen! :smile:
    Lieben Dank für eure Antworten.

Hallo,

  • keine bestimmten Zusatzausbildungen nach dem Abschluss des
    Studiums

ohne Zusatzausbildung als psychologischer Psychotherapeut dürftest Du wohl kaum in der

Verhaltenstherapie

in Kliniken auf Patienten losgelassen werden.

&Tschüß
Wolfgang

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  • keine bestimmten Zusatzausbildungen nach dem Abschluss des
    Studiums

hier kann ich Wolfgang nur zustimmen. Als Diplom-Psychologe wählt man im Hauptstudium (bez. heutzutage auch zunehmend Bachelor und Master) zwar eine bestimmte Richtung und geht man z.B. ins Marketing oder die Verkehrspsychologie wird das wahrscheinlich auch erst mal genug sein. Wer aber Psychotherapeutisch arbeiten will braucht eine/mehrere Zusatzausbildungen. Das muss man in der Regel selber bezahlen und entsprechende Praxisstunden sind oft als Praktika mit sehr niedrigem (oder keinem) Arbeitslohn verpackt. Dazu kommt dann auch noch einiges an Supervision.
Man kann mit, je nach Art und Dauer, 13.- 20 tausend Euro rechnen.

ohne Zusatzausbildung als psychologischer Psychotherapeut
dürftest Du wohl kaum in der

Verhaltenstherapie

in Kliniken auf Patienten losgelassen werden.

Das ist allerdings ein großer Irrtum! Das Einzige, was ohne entsprechend Zusatzausbildung und Approbation nicht geht, ist dass man sich Psychotherapeut nennt. Psychotherapieren darf man ohne Ausbildung. Denn gesetzlich geschützt ist der Begriff Psychotherapie genauso wenig wie es sinnvolle Regelungen für deren Durchführung in Kliniken gibt.

Therapieren darf da jeder (Diplom-)Psychologe, offiziell „unter Anleitung“. Das heißt, dass die im Alltag aber ziemlich alleine wurschteln können und der Patient, wenn er Pech hat, Zeit seines Aufenthaltes keinen approbierten Therapeuten zu Gesicht bekommt.

Sowas liest sich dann in Stellenanzeigen so:
http://jobs.zeit.de/jobs/scheidegg_psychologin_psych…
oder so

http://tinyurl.com/crd36vh
Zitat: „Zusatzqualifikation als psychologische/-r Psychotherapeut/-in oder Kinder- und Jugendpsychotherapeut/-in; alternativ klinische/-r Psychologe/Psychologin oder Kenntnisse in fachlich anerkannten Psychotherapieverfahren wünschenswert, aber nicht Voraussetzung für die Einstellung“

Das bedeutet Ausbeutung von Psychologen in den Kliniken einerseits (die dann als „in Ausbildung“ gelten und mit entsprechenden Almosen abgespeist werden), das bedeutet aber auch, dass - gerade in Rehakliniken - Patienten oft genug Therapeuten gegenüber sitzen, deren Ausbildungsstand mehr als zu wünschen übrig lässt und denen nicht adäquat auf die Finger geguckt wird.