Psychologie im Allgemeinen

Was könnte es bedeuten, wenn sich jemand im Selbstportrait mit verbundenen Augen zeichnet?
Vielen Dank bereits im Voraus.

Moin,

Was könnte es bedeuten, wenn sich jemand im Selbstportrait mit
verbundenen Augen zeichnet?

alles oder nichts. Zumindest mit dieser Datenlage.

Gandalf

Selbstportrait mit Augenbinde
Servus,

das Selbstportrait zeigt regelmäßig nicht nur den Blick des Künstlers auf sich selbst, sondern auch seine Sicht der Welt.

Ein Selbstportrait mit Augenbinde könnte diese Metapher von der Justitia nehmen, somit also den Blick des Künstlers als den eines gerechten Richters darstellen.

Es könnte auch den Künstler als jemanden zeigen, der wegen seines Handwerks besonders viel und intensiv beobachten muss und gerade dadurch zu der Überzeugung gelangt ist, dass man letztlich überhaupt nichts sehen (im Sinn von erkennen) kann.

Positiver könnte auch der Kampf des Künstlers um Erkenntnis gemeint sein.

Das sind jetzt so die ersten Motive, die mir dazu einfallen. Man müsste die ganze Zeichnung sehen, um beurteilen zu können, ob etwas davon in der angesprochenen Darstellung enthalten ist.

Schöne Grüße

MM

Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass die betreffende Person Depressionen hatte.
Vielen Dank bereits im Voraus !
Lyssi

Vielen Dank für die Antwort ! Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass die betreffende Person Depressionen hatte. Gern würde ich dir die Zeichnung zeigen, ich weiß aber nicht, wie ih das anstellen soll, hast du eine Idee?

Vielen Dank bereits im Voraus !
Lyssi

Hallo,

es könnte schlicht und ergreifend bedeuten, dass diese Person nicht besonders gut Augen zeichnen kann.

Vor vielen Jahren war ich mit einer ansonsten sehr begabten Künstlerin befreundet, die niemals Hände malte - nicht, weil sie ein bedeutsames Problem mit dem „Zupacken“ hatte, sondern weil sie ihr einfach immer misslangen. Ihre Methoden, um das Zeigen von Händen herumzukommen, waren dagegen immer sehr einfallsreich. ;o)

Gruß

=^…^=

Hallo,

es gibt eine FAQ, wo beschrieben wird, wie das mit dem Bilder verlinken geht: [FAQ:2606].

Andere Frage: Dürftest du diese Bilder überhaupt ins Netz stellen?

Siboniwe

Was könnte es bedeuten, wenn sich jemand im Selbstportrait mit
verbundenen Augen zeichnet?
Vielen Dank bereits im Voraus.

Das ist wie beim Träumen.
Aus einem (Traum)Bild allein kann man nichts Individuelles lesen.
Man müsste den Träumer bzw. den Zeichner fragen, was ihm dazu einfällt (oder eben bereits einiges an biographischem Wissen über den Träumer/Zeichner haben).
Z.B. ist der Einfall „ich kann Augen eben nicht besser zeichnen“ oft ein sehr fruchtbarer Einfall.

Die (Selbst)Interpretation eines Traums oder einer Zeichnung ist das psychologisch Interessante, nicht der Traum oder die Zeichnung selbst.

Gruß
F.

P.S.: Wäre es eine Traumdeutungsfrage, würde sie hier im Brett „Esoterik“ landen. Im Grunde würde diese genauso dorthin gehören - oder eben, besser, beide nicht.

Hallo,

ich würde vorschlagen, erstmal den Zeichner zu fragen.

Gruß, Paran

Zeichnen nach Gefühl
Servus,

Das ist wie beim Träumen.

dann, wenn man „spontan“, „nach Gefühl“ zeichnet.

Bei geschätzt 97 Prozent der von Künstlern gemalten oder gezeichneten Selbstportraits ist das aber anders: Dort ist die Darstellung wohlüberlegt und je nach Künstler und dessen Konzept kann sie auch durch den Betrachter mehr oder weniger leicht verstanden respektive „entschlüsselt“ werden.

Schöne Grüße

MM

Assoziationen

Bei geschätzt 97 Prozent der von Künstlern gemalten oder
gezeichneten Selbstportraits ist das aber anders: Dort ist die
Darstellung wohlüberlegt und je nach Künstler und dessen
Konzept kann sie auch durch den Betrachter mehr oder weniger
leicht verstanden respektive „entschlüsselt“ werden.

Motive, Pinselführung, Malstile usw. können freilich „entschlüsselt“ werden.
Zu psychologisch relevantem Material über den Künstler kommt man durch das Bild allein aber nicht allzu sehr - bei wohlüberlegten wie bei spontanen wie bei Traumbildern gleichermaßen nicht.

Gruß
F.

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Methodik
Servus,

ja - darum geht es mir: Dass die Selbstverständlichkeit, mit der die Fragestellerin eine psychologische Erklärung für die Darstellung sucht, den dritten Schritt vor dem zweiten tut. Es gibt haufenweise Motive für ein Selbstporträt mit Augenbinde, die überhaupt keine psychologische Interpretation oder Erklärung benötigen.

Schöne Grüße

MM