Hallo Doro,
ich glaub, die Chancen für Psychologen sind auch nicht wesentlich rosiger als die für Soziologen, weil im sozialen Bereich überall gespart wird, in Unternehmen und im öffentlichen Dienst.
Ich würde das Studium wählen, das mich wirklich am meisten interessiert und nicht so im Detail auf die Chancen achten.
Für Psychologen gibt es ein weites Feld der Tätigkeiten. Wie da im Einzelnen deine Chancen mit Anfang 30 stehen, kommt auch sehr auf den Bereich an, in dem du arbeiten willst. Als Therapeutin macht es durchaus Sinn, nicht mehr so ganz blutjung zu sein, auch als Coach, als Unternehmensberaterin oder Organisationsentwicklerin schadet’s nicht. Du musst dabei aber auch berücksichtigen, dass du, wenn du als Therapeutin mit Kassenzulassung arbeiten willst, noch die (nebenberuflich) 5 Jahre lange Therapeuten-Zusatzausbildung dranhängen musst.
Wieviel Arbeit du in dein Studium stecken musst, ist schwer abzuschätzen. Bei uns in Hamburg sind allein erziehende Mütter, voll Berufstätige, Kommilitonen mit Doppelstudium und Ehrenamt zum Diplom gekommen (wenn auch nicht in der Regelstudienzeit, das schaffen nur wenige) und andererseits allein oder bei den Eltern lebende und nicht berufstätige Studierende am Studium gescheitert. Für das Vordiplom haben welche ein halbes Jahr täglich gebüffelt, andere sind mit einer Woche ausgekommen.
Die Zeit, die du für Pflichtveranstaltungen aufbringen musst, ist sicher neben einem Teilzeitjob zu managen.
Hier werden zur Zeit in der örtlichen Presse fast nur Sozialpädagogen gesucht, aber keine Soziologen oder Psychologen.
Übrigens, das Durchschnittsalter für Erstsemester in Psychologie beträgt in Hamburg um die 30 Jahre!
Hoffe, dir ein paar Anregungen gegeben zu haben.
Grüße
Ulla
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