Hallo zusammen,
hat es im Lauf der Geschichte nennenswerte Unterschiede gegeben wie man Soldaten auf das Töten von Menschen psychologisch vorbereitet hatte?
Und wie werden heute bei uns in Europa die Soldaten auf das Beenden von Leben eines Menschen vorbereitet?
Gruß
Paul
Hallo
hat es im Lauf der Geschichte nennenswerte Unterschiede
gegeben wie man Soldaten auf das Töten von Menschen
psychologisch vorbereitet hatte?
Ich denke schon. Allein schon durch die
Entwicklung der Waffentechnik bedingt,
die aus einem unmittelbaren Töten eine
„Arbeit auf Distanz“ gemacht hat.
siehe dazu (http://killology.com/MolloyGrossman2007.pdf ):
...
It is therefore necessary to train the individual to accept
the altered states of consciousness associated with combat,
to understand the nature of the midbrain ascendancy under
stress and to equip him/her with ‘drilled’ actions which
will maximise the ability to execute effective combat moves
when motor skills have deteriorated and spatial and audio
awareness are distorted. This of course relates to the
rank-and-file infantry warriors who will be clashing
at extreme close quarters with their opponents.
...
Und wie werden heute bei uns in Europa die Soldaten auf das
Beenden von Leben eines Menschen vorbereitet?
Das frage ich mich auch. Vermutlich geht das nur
mit „Entmenschung“ des Gegenübers, also die Perzeption
einer „unwerten Gruppe“, welche mit bestimmten Vokabeln
als Nicht-Mensch antizipiert werden soll oder muß
(Moslems oder Terroristen oder Juden oder Franzosen).
Vielleicht findest Du was:
http://killology.com/article_psychological.htm
Grüße
CMБ
Super, danke für die Links.
Vielleicht wird auch mit Propaganda und den modernen Medien die Bevölkerung darauf vorbereitet, so was wie ein „Feindbild“ herstellt!?!
Ich wundere mich wie es sich auswirken würde wenn die Menschen diese kriminellen Handlungen direkt beim Namen nennen würden statt Worte zu benutzen wie „Combat“ … also „wording“ ganz auslassen und stattdessen es „töten“ nennen.
Hallo und ganz am Rande: Si vis pacem para bellum. Friedlichen Gruß!
Hallo
hat es im Lauf der Geschichte nennenswerte Unterschiede
gegeben wie man Soldaten auf das Töten von Menschen
psychologisch vorbereitet hatte?
Sicher, wie bereits erwähnt, schon allein durch die Entwicklung der Waffentechnik. Heute fahren Soldaten in den USA auf ihre Airbase, loggen sich ein, steuern per Joystick eine Drohne durch die Bergtäler Afghanistans, schießen ein paar Salven auf die Taliban ab und machen Feierabend. Egoshooter-Computerspiele sind darauf keine schlechte Vorbereitung, würde ich sagen.
Und wie werden heute bei uns in Europa die Soldaten auf das
Beenden von Leben eines Menschen vorbereitet?
Bei der Bundeswehr werden überhaupt keine Taliban abgemurkst, sondern es wird 1. auf Gegner 2. solange eingewirkt bis sie 3. kampfunfähig sind. So 'ne Art „Neusprech“ im Orwell’schen Sinne also.
Natürlich kommt auch das Handwerkliche heute nach wie vor nicht zu kurz: Konditionierung per Reflexschießen ist sowas (Prinzip: erst schießen, dann nachdenken) oder und immer noch der gute alte Kasernenhofdrill, nach dem man weiß, dass stets gut und richtig und sofort auszuführen ist, was der Vorgesetzte befiehlt.
smalbop
(Der durchaus kein bedingungsloser Pazifist ist.)