Psychopathie vererblich?

Hi,
in meiner Familie sind so einige Psychopathen!!!
Bei meinem Bruder ist dies polizeilich und ärztlich festgestellt worden, meine Mutter verhält sich genauso, meine Schwester ist ebenfalls nicht normal und die Vorfahren meiner Eltern beiderseit, eine Seite mehr als die andere aber dennoch beide Seiten, wiesen auch dieses komische Verhalten auf!!!

Nun wüsste ich gerne, ob die evtl. alle eine schlechte Kindheit oder so gehabt haben können, oder ob Psychopathie vererblich ist!

Ich bin mit diesen Gestalten großgeworden und hasse sie alle, und ich will es vermeiden, das Gen, wenn es denn eins gibt, irgendwann mal weiterzutragen!

Nun wüsste ich gerne, ob die evtl. alle eine schlechte Kindheit oder so gehabt haben können, oder ob Psychopathie vererblich ist!

Vielleicht hatten sie „nur“ eine schlechte Kindheit. Vielleicht ist es „nur“ genetisch bedingt. Vielleicht ist es aber eine Kombination aus einer „nur“ schlechten Kindheit und genetischen Faktoren.

Vielleicht ist es aber auch eine dritte unbekannte Variable. Who knows?

Das Entstehungsmodell für psychische Krankheiten geht -soweit ich weiß- jedenfalls davon aus, dass es eine Kombination aus Umweltfaktoren und Erblichen Faktoren ist. Allein erbliche Faktoren reichen nicht aus eine psychische Störung zu entwickeln. Dazu bedarf es bestimmte Umweltreize, die die psychische Störung auslösen.

Hi !

Ob genetisch oder nicht ist nicht zu klären, darüber gibt es so viele Meinungen wie Experten.

Das scheint mir persönlich auch nicht der Punkt zu sein. Auch eine genetische Disposition muss nicht ausbrechen, sondern kann. Unter bestimmten Umständen und Einflüssen.

Ich habe eher den Eindruck du machst dir Sorgen um dich selbst und deine Zukunft, um die Zukunft deiner Kinder usw.
Das finde ich erstmal ehrenhaft.

Wie ist es denn um dich bestellt ? Fühlst du dich mies ? Mögen dich die Menschen, hast du Freunde, bist du ein wandelndes A-loch oder wie ist das mit dir ? Denkst DU du hast eine üble Veranlagung ?

Wenn nein : Alles ist gut. Schaffe/bewahre eine gewisse Distanz zu den Menschen, die dir nicht gut tun und mit denen du dich unwohl fühlst und mach in deinem Leben die Dinge so gut es dir möglich ist. vermeide Gealt und Gemeinheit und strebe nach der Umsetzung deiner positiven Eigenschaften. Wenn nötig und wo du dich unsicher fühlst sprich mit Freunden, hol dir Rat, wie man es eben so macht und strebe nach deinem Glück.

Wenn du fühlst du findest das zu schwer, du bist von deiner Familie sehr geprägt und belastet : Such dir einen professionellen Ansprechpartner, lern Verhaltensweisen mit denen du dich gut/besser fühlst, z.B. in einer Verhaltenstherapie.

Ob Gene oder soziale Einflüsse oder Beides oder nichts davon :
Was du aus deinem leben machst, wie du dich benimmst und verhältst, das liegt in deiner Macht !
Auch wenn das theoretisch sicher leichter klingt als es dann praktisch ist. Glaub an dich und deine positiven Teile und dann kannst du auch ruhig Kinder haben, wenn du ihnen ein gutes Vorbild bist dann werden sie auch davon beeinflusst.

Kopf hoch ! Familiärer Einfluss ist nur ein Teil des Ganzen.

Grüße !

PS:

Ein echter Psychopath würde sich übrigens diese Frage meist gar nicht stellen, wozu auch, er ist ja mit sich selbst und seiner Gemeinheit durchaus im Reinen und die anderen sind eben doof. (Ja ich weiß das ist nicht sehr wissenschaftlich dargestellt, macht aber nix)

Deine Sorgen sprechen also eher für dich und dein positives Potential.
Was nun nicht heißt, dass das Aufwachsen in einem solchen Umfeld nicht Spuren hinterlassen darf. Such dir nötigenfalls Hilfe (ist keine Schande, gar nicht!) beim Löschen dieser Spuren und dann freu dich an deinem Leben so gut es geht.

Ich wünsche dir Glück !

Ja richtig, ich mache mir Sorgen und dies tun Psychopathen nicht! Dass ich keiner bin, war mir aber ohnehin klar. Aber ich habe die Befürchtung, dass es genetisch bedingt ist, und daher überlege ich ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, besser auf Kinder zu verzichten wenn es sein kann, dass es genetisch vererbbar ist. Im Internet liest man oft, auch auf ärztlichen und polizeilichen Seiten es sei vererbbar, bei manchen steht wieder sei es nicht. Die Familienseite meines Vaters kenn ich nicht, aber ich weiß, dass seine Mutter mal versucht hat sich umzubringen und meinen Vater als Kleinkind mitreißen wollte, also beide umbringen.
Das größte psychopatische Potenzial kommt allerdings mütterlicherseits her, zumindest so weit man das noch zurückverfolgen kann.
Die Mutter meines Opas hat ihren Mann z.B. immer eingesperrt, also eingeschlossen usw. und hatte Angst vor ihr, sodass die Mutter meiner Mutter sie damals als Hexe bezeichnet hatte. Ihr Mann war der typische Einzelgänder, schon fast einsiedlerhaft. Mein Opa war total jähzornig mit extremen Stimmungsschwankungen, ständig neue Affären usw. hat den Hund und die anderen Haustiere erschossen und die Kinder mussten immer Frösche fangen und zuschauen wie seine Schlange das frisst. Er hat seine Kinder finanziell ausgebeutet etc. alle abhängig gemacht, belogen und betrogen usw. ihnen da nachts irgendwelche ausgestopften Tiere im Zimmer gehangen und ihnen im dunklen glaubhaft gemacht, die würden leben und da rumschweben und so ein ähnliches krankes Zeug auch von wegen, bei Spagghettis auf dem Teller seien Würmer, Gedärme und Blut. Mein Bruder hat das mit dem Essen auch draufgehabt und das als er fast erwachsen war mit Ham Ham sagen und so, dieser Psycho. Außerdem hat er alle Sachen aus dem Haus (Fenster) geschmissen, grundlos fremde Kinder in den Fluss geschmissen, den Hund in die Mülltonne gehauen und misshandelt, mit Waffen und Gas auf andere losgehen, Bomben- und Amokankündigungen an Schulen und die Liste ist noch viel länger…
Und meine Schwester tickt auch nicht ganz sauber mit ihrem Arm aufritzen, wobei die dann wohl nach der Mutter meines Vaters kommt.

Bei dem ganzen Haufen liegt es irgendwie nahe, dass es vererblich ist, insbesondere da beim Bruder ja eh Psychopathie nachgewiesen ist.
Und ich weiß nicht ob man das überhaupt verantworten kann, wenn es vererblich sein sollte, dass da wieder solche Psychopathen bei raus kommen könnten, mindestens eins würde doch bestimmt dabei rumkommen.

Kann man das riskieren??? Oder könnte man eventuell schon während einer Schwangerschaft feststellen ob das Kind genetisch normal ist oder nicht???

Und wenn man es nicht riskieren könnte, bleibt immer noch die Frage, wie man so etwas dem Partner erklärt, der gar nicht weiß, dass die Familie aus einem Haufen Irrer besteht.

Hallo,

zunächst glaube ich mal, dass Du Dir um Dich selbst keine Sorgen zu machen brauchst, denn dann würdest Du Dir darüber keine Gedanken machen. Es liegt zudem in der Natur der dissoziativen Persönlichkeitsstörung sich selbst ganz toll zu finden, bzw. sich anderen überlegen zu fühlen und sie manipulieren zu können.
Es bleibt also die Frage nach der Vererbung, falls Du Kinder bekommen möchtest.

in meiner Familie sind so einige Psychopathen!!!
Bei meinem Bruder ist dies polizeilich und ärztlich
festgestellt worden, meine Mutter verhält sich genauso, meine
Schwester ist ebenfalls nicht normal und die Vorfahren meiner
Eltern beiderseit, eine Seite mehr als die andere aber dennoch
beide Seiten, wiesen auch dieses komische Verhalten auf!!!

Nun mal langsam. Den Begriff „Psychopathie“ gibt es zunächst einmal gar nicht. Es ist ein Alltagsbegriff und umschreibt eine Persönlichkeitsstörung, die bisher nur auf eine A4 Seite umfassenden Fragestellungen zur Diagnose bereitgestellt wird (also nicht sehr umfangreich). Zudem betrifft es nur einem sehr geringen Prozentsatz der Bevölkerung. Daher kann nicht auf sehr umfangreiches Material zurückgegriffen werden. Dein Bruder kann nicht als Psychopath diagnostiziert worden sein, weil es diesen Begriff eben nicht gibt. Die Polizei stellt keine ärztliche Diagnosen. Es gehört sicher auch nicht zu ihren Aufgaben eine Diagnose in Auftrag zu geben - das macht höchstens die Staatsanwaltschaft.

Was gehört denn zu den abnormalen Verhaltensweisen Deiner Verwandtschaft? Nicht Normalsein bedeutet ja nicht gleich eine dissoziale Persönlichkeitsstörung.

Nun wüsste ich gerne, ob die evtl. alle eine schlechte
Kindheit oder so gehabt haben können, oder ob Psychopathie
vererblich ist!

Die Wissenschaft geht davon aus, dass es eine Mixtur aus beiden Komponenten ist.

Ich bin mit diesen Gestalten großgeworden und hasse sie alle,
und ich will es vermeiden, das Gen, wenn es denn eins gibt,
irgendwann mal weiterzutragen!

Man weiss zu wenig darüber, um eine Antwort geben zu können. Einerseits geht man von einer traumatischen und kalten (emotionslosen) Kindheit aus. Andererseits wurden bei den betroffenen untersuchten Personen auch Veränderungen in der Gehirnstruktur festgestellt.

Aber wie bereits geschrieben: was wurde genau bei Deinem Bruder diagnostiziert und wie verhalten sich Deine Geschwister und Deine Mutter?

Viele Grüße

Hallo,

das ist ja eine sehr schreckliche Familiengeschichte.

Ich möchte es dennoch ein wenig relativieren, in dem ich behaupte, dass es nicht unbedingt dissoziative Persönlichekteitsstörung sein muss.

Wenn es das nicht ist, dann ist das Positive daran, dass es nicht vererbbar ist und das Negative daran, dass auch die Generationen eine Art Gedächtnis an die nächst Folgenden weitergeben.

Versuche Dein Leben zu leben und nach Vorne zu schauen. Vielleicht machst Du eine Therapie (z.B. mit Familienaufstellung) um Klarheit für Deine Position zu gewinnen. Letztlich scheint sich die Verwandtschaft seit Generationen in einem Teufelskreis zu befinden. Durchbreche diesen Kreis! Bekomme Kinder und mache es besser. Das setzt aber voraus, dass Du Dich mit der Vergangenheit auseinandergesetzt hast. Der Idealfall wäre, dass Du herausbekommst wo die Spirale angefangen hat und warum. Zeitzeugen sind wahrscheinlich schon verstorben und das macht die Arbeit schwer bis unmöglich, aber manchmal kann vieles erkannt werden in dem man es für sich rekonstruiiert.

Viele Grüße

hirnorganische Anteile
Hallo Chili,

zunächst glaube ich mal, dass Du Dir um Dich selbst keine Sorgen zu machen brauchst, denn dann würdest Du Dir darüber keine Gedanken machen.

ich glaube, eine völlig unfundierte Beruhigungstaktik dürfte bei der völlig berechtigten Fragestellung von Saphira-Drache nicht unbedingt nützlich sein. Ihre Genealogie zeigt jedenfalls eine große Menge von extremen Persönlichkeiten, und das über vier Generationen. Und diese Eigenschaften sind kaum alle als postnatal-biographisch konditioniert zu verstehen. Über die Erblichkeit von Persönlichkeitsstörungen jedoch weiß man so gut wie nichts, nur, daß sie zumindest frühkindlich angelegt sind.

Das heißt aber noch lange nicht, daß die genetische Grundlage sich auf genau diese beschriebenen Charakterzüge als solchze bezieht. Das, was vererbt wird, kann etwas sein, was unter bestimmten Randbedingungen zu solchen Ausprägungen führt (soweit kann Familiengeschichte eine Rolle spielen), aber unter anderen Randbedingungen Ausprägungen zeitigt, die wir als positiv bewerten würden.

Es liegt zudem in der Natur der dissoziativen Persönlichkeitsstörung sich selbst ganz toll zu finden, bzw. sich anderen überlegen zu fühlen und sie manipulieren zu können.

Obwohl du es mehrfach schreibst, handelt es sich doch hoffentlich trotzdem nur um einen Schreibfehler deinerseits? Eine „dissoziative“ Persönlichkeitstörung gibt es nicht. Mit einer „dissoziativen Störung“, die es allerdings gibt, hat das Beschriebene nicht das Geringste zu tun. Und was du eigentlich meinst, ist die " dissoziale Persönlichkeitsstörung", die auch als „antisoziale PS“ bezeichnet wird.

Um etwas in dieser Richtung könnte es sich bei den Andeutungen tatsächlich handeln. Aber die Eigenschaft, „sich selbst ganz toll zu finden“, gehört wiederum gar nicht zu deren Charakteristik (zur Psychopathie aber sehr wohl. Dazu unten mehr). Und Vererbbarkeit wird ihr - wie allen PS - eben auch nicht zugeschrieben.

Nun mal langsam. Den Begriff „Psychopathie“ gibt es zunächst einmal gar nicht.

Ja, auch mal langsam: Den Begriff gibt es sehr wohl. Und auch keineswegs nur als „Alltagsbegriff“. Er ist sehr wohl ein diagnostischer Begriff, auch wenn er in der ICD und im DSM nicht explizit codiert ist bisher. Psychopathie ist recht gut beschrieben und man weiß, daß sie eine Erscheinung ist, die eng mit der dissozialen PS zusammenhängt (darin wird sie ja auch codiert), mit Betonung alexithymer Merkmale, aber daß noch eine Gruppe mehrerer rein hirnorganischer Fehlfunktionen hinzukommt (Hippocampus, Amygdala und Frontallapen) mit charakteristischen Auswirkungen.

Insofern kann „Psychopathie“ sehr wohl eine reguläre Diagnose bei einer der erwähnten Personen sein. Und eine hirnorganische Störung kann sehr wohl vererbbar sein. Ob diese benannte, darüber weiß man noch nichts Genaues. Die UP könnte sich aber bei ihrer nicht ganz grundlosen Befürchtung sicher zumindest neurologisch untersuchen lassen und dadurch auch ggf. berechtigte Beruhigung erfahren.

umschreibt eine Persönlichkeitsstörung, die bisher nur auf eine A4 Seite umfassenden Fragestellungen zur Diagnose bereitgestellt wird.

Die Hare Psychopathic Checklist, PCL, ist zwar nicht umfangreich, aber sie ist sehr wohl fundiert und dient ja, wie oben gesagt, im Wesentlichen dazu, die zu der dissozialen PS hinzukommenden Merkmale zu identifizieren.

Dein Bruder kann nicht als Psychopath diagnostiziert worden sein, weil es diesen Begriff eben nicht gibt.

Es gibt nach dem gesagten keinerlei Anlaß für diese abwegige Behauptung von dir.

Gruß
Metapher

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Also ich selber habe mich mal neurologisch mit diesen Stöpseln untersuchen lassen und da war alles ok!

Ein Haufen Irrer? (lang)
Hallo Saphira,

ich weiß nicht, ob du das mit der genetischen Disposition richtig verstanden hast. Meinem Verständnis nach ist es keine wenn-dann Situation. Ebensowenig eine wenn nicht - dann sicher nicht Situation.

Nehmen wir als Beispiel eine Familie, in der von Seiten zumindest eines Elternteiles eine bestimmte Häufigkeit von Krebserkrankungen vorliegt, also eine u. U. genetisch erworbene Anfälligkeit für die Erkrankung an Krebs ausgemacht werden konnte. Wie sehr würde dies deine Entscheidung Kinder zu bekommen beeinträchtigen? Ich meine, der Krebs muss nicht ausbrechen, andererseits bedeutet das nicht Vorhandensein einer solchen Disposition auch keine Garantie dafür, dass dein Kind nie an Krebs erkranken würde.

Genauso verhält es sich mit jeder anderen Art von Krankheit, also auch im psychischen Bereich. Wie du deine Familie schilderst wird klar, dass bei vielen Familienmitgliedern die Fähigkeit mit Belastungssituationen umzugehen nicht erlernt wurde. Deinen Beschreibungen nach, ist dies kein Wunder. Es wurden ja noch enorme Belastungssituationen in der Familie selbst erzeugt.

Und wenn in der Entwicklung eines Menschen zu viele Defizite auftreten, dann kann dies (ob genetische Disposition oder nicht), zu Krankheitsbildern führen, wie du sie schilderst. Das schließt Ersatzhandlungen wie Ritzen/Selbstverletzungen ein.

Wird dies den Betroffenen zusätzlich noch als persönliche Schwäche ausgelegt, die Krankheit nicht als solche begriffen, dann fällt diesen der Weg zum Arzt schwer, wird vielleicht sogar unmöglich wenn man dies als Versagen betrachtet, und in der Folge nimmt man sich die Möglichkeit zur Gesundung. Das scheint mir bei euch gegeben, und gipfelt dann auch in Zwangsdiagnosen und polizeilichen Auflagen, denn freiwillig kann man sich ja nicht als Versager deklarieren.

Mir stellen sich mehrere Fragen, voran jene, dass du nichts darüber schreibst, wie diese „Erziehungsmethoden“ auf dich gewirkt haben. Die du nicht hier öffentlich beantworten musst, aber vielleicht für dich selbst stellen solltest.

Dann besteht natürlich prinzipiell die Möglichkeit vieles von der eigenen erlebten Erziehung an die eigenen Kinder weiter zu geben, zum Anderen kann aber die Angst, das eigene Kind könnte an diesem oder jenem erkranken, zu übervorsichtigem Verhalten führen, das ebenso negative Auswirkungen haben kann. Oder nichts von beiden, und man macht trotzdem Fehler als Erziehende®. Und trotz Disposition und möglicher Fehler ihrer Eltern werden die meisten Kinder ganz gesunde Erwachsene.

Nehmen wir den Fall der dir vorschwebt: Keine erhöhte Disposition für irgendeine Erkrankung. Und das was trotzdem eintreten könnte: Dein Kind erkrankt. Würdest du ihm beistehen? Und würdest du im gleichermaßen beistehen, unabhängig davon, ob die Erkrankung psychisch oder physisch ist?

Und zum Abschluss noch: Es ist nicht nur dein Partner, der mit deiner Familiensituation klar kommen muss. Du solltest dich auch darauf vorbereiten, dass deine Kinder irgendwann mal Opa, Oma und Onkel, Tante sehen wollen bzw. zumindest wissen wollen, was mit ihnen ist. Und „ein Haufen Irrer“ eignet sich nicht als Erklärung für die ohne Frage notwendige Distanz zur Verwandtschaft.

Gruß
fliegerbaer

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Also meine Mutter z.B. ist ja heute noch sehr komisch…
Sie war schon immer so, dass sie sich sehr freundlich gibt und dann auf einmal ganz plötzlich von einer auf die andere Sekunde total ausrasten kann…
Sie war genauso wie mein Opa und sein Vater hauptsächlich ein Einzelgänger und hat sich immer an eine einzige Person als Freundin geklammert. Wenn sie aber jemanden gefunden hat, wie z.B. meinen Vater oder ihre Freundin, dann macht sie sich von ihnen und die anderen von ihr abhängig. Sie hockt dann ständig bei solchen Leuten obwohl sie weiß, dass sie eigentlich mit denen gar nicht wirklich klarkommt. Sie scheint sozusagen einfach nur dazusein, um die leerzusaugen, die Gefühle und überhaupt.
Das hat sie bei mir auch immer versucht. Wenn man loskommen möchte, dann geht der Spaß erst richtig los…
Bei mir z.B. hat sie dann immer gedroht, wenn ich gehe, dann bringt sie sich um und ich wäre das dann in Schuld und das würde sie dann auch immer alle wissen lassen. Das hat sie schon immer so oder so ähnlich gemacht, hauptsache einen irgendwie abhängig machen wollen. Und wer nicht drauf eingeht, bei dem rastet sie dann komplett aus.
Bei mir wollte sie auch nie, dass ich eine Ausbildung mache um das Kindergeld einzuziehen, oder als Kind, hat sie mal immer potenzielle Freunde absichtlich vergrault, weil sie selber keine Gefühle zu haben scheint. Dieses Irre sieht man ihr irgendwie auch im Gesichtsausdruck an, wenn man sich mal wieder nicht erpressen lässt, dann merkt man schon wieder, dass da irgendwelche Aktionen kommen werden.
Auch eine beliebte Erpressung ist es, dass wenn man nicht macht was sie sagt, droht sie zu schreien und dann macht sie es einfach und will anderen erzählen, sie sei das Opfer dass dann nicht mehr anders konnte.

Alleine schon aus der Erfahrung her, was sie alles gemacht hat, würde ich niemals wenn ich Kinder hätte, diese mal bei ihrer Oma lassen um sie zu beschützen, ansonsten würden sie doch auf jeden Fall einen Schaden bekommen. Die Verwandtschaft würden sie auch von der Seite des Vaters her bekommen, wo normale Leute sind. Was für eine Mutter wäre ich denn, würde ich meine Kinder zu solchen Leuten schicken??? Natürlich sind die mit ihnen dann verwandt, aber niemand würde auch Kinder zu gestörten Fremden, Nachbarn oder sonst was schicken!

Ich musste bereits einen erheblichen Machtkampf führen um aus der Abhängigkeitsbestrebung dieser Leute herauszukommen. Durch meine Vergangenheit gab es bei mir zwar große Verzögerungen, aber wenigstens habe ich es als einziges aus der Familie geschafft, langfristig was zu planen, einen guten Schulabschluss zu bekommen (Abitur), eine Ausbildung, und dazu noch eine sehr gute mit Bestleistungen und nun zu studieren.
Bei den anderen gibt es wenn überhaupt ein Abschluss, gerade mal Sonderschule oder Hauptschulabschluss nach Klasse 9 bei meinen Geschwistern und meine Mutter auch nur Hauptschulabschluss. Mit Ausbildung oder so war da auch gar nichts. In solchen Familien wird man eigentlich immer kriminell.

Da schickt man doch keine Kinder rein!!! Aus denen soll dann ja schließlich auch mal was werden und sie sollen garantiert nicht lernen, wie man andere an sich bindet, aussaugt oder Anschläge verübt.

Ich hatte vor, wenn mal Kinder, dass sie gar nichts mit der Verwandtschaft von meiner Seite her zu tun haben werden, und die nicht einmal erfahren würden, wenn ich mal Kinder hätte.

Hallo,

ich glaube, eine völlig unfundierte Beruhigungstaktik dürfte
bei der völlig berechtigten Fragestellung von Saphira-Drache
nicht unbedingt nützlich sein. Ihre Genealogie zeigt
jedenfalls eine große Menge von extremen Persönlichkeiten, und
das über vier Generationen. Und diese Eigenschaften sind kaum
alle als postnatal-biographisch konditioniert zu verstehen.
Über die Erblichkeit von Persönlichkeitsstörungen jedoch weiß
man so gut wie nichts, nur, daß sie zumindest frühkindlich
angelegt sind.

Beruhigungstaktik ist nicht unangemessener als unfundiertes Angstmachen. Wissen tut man eben sehr wenig über die Ursachen, wenn Du so willst, von Psychopathie, genauso wenig eben auch über das Verhältnis von Vererbung und Umwelteinflüssen.

Das heißt aber noch lange nicht, daß die genetische Grundlage
sich auf genau diese beschriebenen Charakterzüge als solchze
bezieht. Das, was vererbt wird, kann etwas sein, was unter
bestimmten Randbedingungen zu solchen Ausprägungen führt
(soweit kann Familiengeschichte eine Rolle spielen), aber
unter anderen Randbedingungen Ausprägungen zeitigt, die wir
als positiv bewerten würden.

Das stimmt, aber ob das nun bei Psychopathie zutrifft, weiss man nicht.

Es liegt zudem in der Natur der dissoziativen Persönlichkeitsstörung sich selbst ganz toll zu finden, bzw. sich anderen überlegen zu fühlen und sie manipulieren zu können.

Obwohl du es mehrfach schreibst, handelt es sich doch
hoffentlich trotzdem nur um einen Schreibfehler deinerseits?
Eine „dissoziative“ Persönlichkeitstörung gibt es nicht. Mit
einer „dissoziativen Störung“, die es allerdings gibt, hat das
Beschriebene nicht das Geringste zu tun. Und was du eigentlich
meinst, ist die " dissoziale Persönlichkeitsstörung", die auch
als „antisoziale PS“ bezeichnet wird.

Es ist ein Schreibfehler. Antisozial wäre zutreffend, da hast Du Recht. Dissoziative Persönlichkeitsstörung gibt es dennoch, auch wenn es ein anderes Feld beackert.

Ja, auch mal langsam: Den Begriff gibt es sehr wohl. Und auch
keineswegs nur als „Alltagsbegriff“.

Psychopath ist ein veralteter Begriff, heute spricht man von Persönlichkeitsstörung.

Er ist sehr wohl ein

diagnostischer Begriff, auch wenn er in der ICD und im DSM
nicht explizit codiert ist bisher. Psychopathie ist recht gut
beschrieben und man weiß, daß sie eine Erscheinung ist, die
eng mit der dissozialen PS zusammenhängt (darin wird sie ja
auch codiert), mit Betonung alexithymer Merkmale, aber daß
noch eine Gruppe mehrerer rein hirnorganischer Fehlfunktionen
hinzukommt (Hippocampus, Amygdala und Frontallapen) mit
charakteristischen Auswirkungen.

Das ist an einer Handvoll Menschen beobachtet worden und der Nachweis über die Vererbung ist noch nicht erbracht worden.

Insofern kann „Psychopathie“ sehr wohl eine reguläre Diagnose
bei einer der erwähnten Personen sein. Und eine hirnorganische
Störung kann sehr wohl vererbbar sein. Ob diese benannte,
darüber weiß man noch nichts Genaues. Die UP könnte sich aber
bei ihrer nicht ganz grundlosen Befürchtung sicher zumindest
neurologisch untersuchen lassen und dadurch auch ggf.
berechtigte Beruhigung erfahren.

Hat sie ja gemacht, aber auch das sagt so wenig aus, wie man darüber weiss. Eine genetische Veranlagung kann auch gerne ein oder mehrere Generationen überspringen.
umfassenden Fragestellungen zur Diagnose bereitgestellt wird.

Dein Bruder kann nicht als Psychopath diagnostiziert worden sein, weil es diesen Begriff eben nicht gibt.

Es gibt nach dem gesagten keinerlei Anlaß für diese abwegige
Behauptung von dir.

Antisoziale PS ja, aber „Psychopath“ steht auf keinem Diagnoseblatt!

Viele Grüße

Hallo,

ich weiß jetzt nicht, ob das im Sinne der Anfrage der UP ist, wenn ich jetzt alles nochmal wiederhole, was ich, glaube ich, deutlich genug beschrieben hab.

Beruhigungstaktik ist nicht unangemessener als unfundiertes Angstmachen.

Hat hier jemand unfundiertes Angstmachen betrieben?

Dissoziative Persönlichkeitsstörung gibt es dennoch

Nein. Gibt es nicht.
Was du hier immer noch verwechselst: Es gibt die „dissoziative Identitäts störung“ alias DIS. Über die war hier in den letzten Wochen dreimal ausführlich die Rede. Man nennt sie zwar umgangsprachlich aus Traditionsgründen auch „Multiple Persönlichkeit(sstörung)“ (auch ICD F44.81 bezeichnet sie so), aber sie hat mit Persönlichkeitstörungen (F60.xx) nichts zu tun. Sie zählt zu den neurotischen bzw. Konversionsstörungen. Die PS sind etwas vollig anderes.

Psychopath ist ein veralteter Begriff, heute spricht man von Persönlichkeitsstörung.

Manchmal fragt man sich, warum das Nuhrsche Prinzip so selten angewendet wird. Ich schrieb:

Er ist sehr wohl ein diagnostischer Begriff, auch wenn er in der ICD und im DSM nicht explizit codiert ist bisher. Psychopathie ist recht gut beschrieben und man weiß, daß sie eine Erscheinung ist, die eng mit der dissozialen PS zusammenhängt (darin wird sie ja auch codiert)

… aber mit Betonung alexithymer Merkmale und einer längst in der Fachliteratur anerkannten und gebräuchlichen 2-dimensionalen Liste von Charakteristika, von denen man weiß, daß diese mit hirnorganischen Fehlfunktionen assoziiert sind. Wenn du mit den psychisch relevanten Funktionen von Amygdala und Hippocampus vetraut bist, weißt du auch, warum.

und der Nachweis über die Vererbung ist noch nicht erbracht worden.

Das hab ich auch nirgendwo behauptet.

Die UP könnte sich aber bei ihrer nicht ganz grundlosen Befürchtung sicher zumindest neurologisch untersuchen lassen und dadurch auch ggf. berechtigte Beruhigung erfahren.

Hat sie ja gemacht

Und zwar mit negativem Befund. Das weiß ich. Sie hat es mir ja selbst geantwortet. Und das ist auch ein erfreuliches Ergebnis für die UP, das mit Recht einen Teil der Sorge nimmt. Für die Frage nach Familienzuwachs und wie damit umzugehen sei, trägt das natürlich wenig bei. Das hat weder mit Vererbung noch mit Diagnosen etwas zu tun.

aber auch das sagt so wenig aus, wie man darüber weiss. Eine genetische Veranlagung kann auch gerne ein oder mehrere Generationen überspringen.

Du willst ihr also Angst machen?

Antisoziale PS ja, aber „Psychopath“ steht auf keinem Diagnoseblatt!

Eine Diagnose besteht nicht im Ausfüllen eines Forumulars, auch wenn du meinst, das sei so. Das ist für die Krankenkasse. Eine Diagnose ist aber mehr als das, nämlich die Grundlage für folgende Therapiestrategien.

Gruß
Metapher

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Hallo, wie äußert sich denn die „Psychopathie“ deiner Verwandten? So wie du es beschreibst fühle ich mich mal wieder an meinen kleinen Bruder erinnert, der stets behauptet, er sei das einzige weiße Schaf unter uns fünf Geschwistern. Er ist zumindest der Einzige ohne Ausbildung und Einkommen. Wäre er noch ein klein wenig dämlicher als er es ja nun leider mal ist, würde ich ihm glatt zutrauen, dass er uns (Andersartige) nicht nur als „Spießer“ sondern als „Psychopathen“ bezeichnete.
Zu deiner eigentlichen Frage: Bestimmte Geisteskrankheiten sind definitiv genetisch bedingt und damit vererbbar.

Gruß Tom

irreführend

Zu deiner eigentlichen Frage: Bestimmte Geisteskrankheiten[*] sind definitiv genetisch bedingt und damit vererbbar.

Von solchen ist aber in den von der UP berichteten Einzelheiten definitiv nicht die Rede! Da du dich als „Doc“ präsentierst, sollte es dir ein Leichtes sein, das zu eruieren. Bevor du es postest.

[*] Diese Bezeichnung ist in der Psychopathologie und -diagnostik bereits seit Jahrzehnten nicht mehr terminologisch.

Gruß

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Danke! Du siehst, man kann so einen Titel auch dann erwerben, wenn man sich in der Psychiatrie nicht auskennt.

Hallo Saphira,

Auch wenn du es zuvor nicht so geschrieben hattest, natürlich hat die Familie in der du aufgewachsen auch bei dir ihre Spuren hinterlassen. Bei der Gelegenheit: Hut ab für deine Leistungen. Und auch zum Entschluss der Trennung vom innerfamiliären Geschehen. Das scheint mir notwendig.

Meine abschließende Frage lief demnach auch nicht darauf hinaus, dass du den Kontakt suchen solltest, sondern was du deinen Kindern sagen willst, wenn sie mal nach deiner Verwandtschaft fragen, und was du ihnen sagen willst, wenn sie fragen, warum sie sie nicht sehen dürfen. Diese Fragen werden kommen.

Und aus meiner Sicht ist da eben das vorgenannte Zitat nicht geeignet und beschreibt auch nicht im mindesten oder annähernd korrekt was in deiner Verwandtschaft läuft. Du wirst diese Frage deiner Kinder mal umso besser beantworten können, je besser du die Mechanismen verstehst, die zum aktuellen „Zustand“ geführt haben. Und genau das sehe ich auch für dich als wichtig.

Es geht mir nicht um Verständnis (z. B. für deine Verwandten) sondern um das Verstehen, z. B. deiner Rolle im Geschehen und dem echten Distanzieren davon, ohne den Rückgriff auf ein unzutreffendes Wort („Irre“). Auch nicht darum die ganze Vergangenheit durchzukauen, sondern einmal am aktuellen Zustand zu sehen was da unausgesprochen läuft, und vielleicht ein wenig auf die Ursachen eingehen.

Umso mehr du wirklich verstehst umso mehr wird deine Sorge schwinden, deine Kinder könnten „solche“ Krankheiten erben! Davon bin ich überzeugt.

Das war mein Gedankengang dahinter. Vielleicht gibt das einen Anstoß?

Gruß
fliegerbaer

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Hallo,

Psychopathen gelten ja als nicht therapierbar, also wozu die dann das Ganze?

Sie möchte doch anscheinend ein Kind bekommen und hat Bedenken, dass die Störung, was auch immer das ist, vererbbar ist. Da man nicht mit Sicherheit sagen kann ob und wenn in welchen Anteilen die genetische Disposition weitergegeben wird, sie selbst gesund ist, dann kann man ihr doch nicht davon abraten ein Kind zu bekommen.

Das Kind hätte nicht schlechtere Voraussetzungen als andere Menschen, denn ein Risiko in irgendeiner Form gibt es immer mehr oder weniger. Es werden Kinder mit Chromosomenabweichungen abgetrieben, obwohl sie durchaus überlebensfähig wären. So muss letztendlich jeder selbst entscheiden womit er bereit ist leben zu können. Ein Psychopath ist durchaus lebensfähig und es landen auch nicht alle Psychopathen im Gefägnis. Genauso können Menschen aus „ganz normalen“ Familiengeschichten mit Veranlagungen geboren werden, die vielleicht nicht das Weltbild der Eltern wiederspiegeln - oder gar der Gesellschaft.

Viele Grüße

Hallo Fliegerbaer,

genau das ist es, was ich auch im Kopf hatte und es nicht geschafft habe so schön zu formulieren!

Viele Grüße