Psychotherapie - welche Methode ist die richtige?

Guten Tag! Ich würde gern eine Psychotherapie machen - Beziehungsaufarbeitung etc. - weiß aber nicht, welche Richtung und Methode ich wählen soll. Leider ist es schwierig, in Hamburg einen Termin zu bekommen. Kann mir jemand vorher einige Anhaltspunkte geben, welche Richtung (Tiefenpsychologie, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie wofür am besten geeignet ist, damit ich mich besser einordnen kann? Danke für Rat!

Hallo Facette,

es gibt nicht DIE richtige Therapieform.
Die Wirksamkeit einer Psychotherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Einige Faktoren sind:
Mit welcher Methodik kann jemand gerade jetzt etwas anfangen bzw. was passt zu dem, was jemand gerade braucht? Lieber ganz pragmatisch nach passenden Verhaltensänderungen suchen oder lieber Ursachen für Schwierigkeiten finden? Lieber kognitiv an Dinge heran gehen oder erfahrungsorientiert oder körperorientiert oder kann jemand sich gut über künstlerische Ausdruckformen kennenlernen? Ist es leichter mit einem Mann oder einer Frau zu arbeiten? Muss die Krankenkasse die Therapiekosten tragen oder kommt Selbstzahlung in Frage (hat auch Vorteile, z.B. kurzfristige Termine möglich oder Vermeidung von Schwierigkeiten bei späteren Anträgen für Kredite oder Lebensversicherungen).

Das was für jemanden hilfreich ist, kann sich im Laufe der Zeit auch ändern. Vielleicht ist jetzt / in dieser Lebenssituation / bei diesen aktuellen Bedürfnissen, etc. eine Verhaltenstherapie bei einem Mann gerade richtig. Später kann es eine weibliche Therapeutin sein, die tiefenpsychologisch arbeitet oder Körpertherapie anbietet, oder, oder, oder umgekehrt…

Der wichtigste Faktor ist: Hat die Klientin das Gefühl, mit der TherapeutIn auf einer „Wellenlänge“ zu sein? Schon beim Erstgespräch sollte das Gefühl entstehen: mit dieser Person kann ich arbeiten!

Mein Tipp: Ein bisschen Infos suchen über verschiedene Therapieformen. Das, was sich sympatisch anfühlt, nehmen. In einem kurzen Telefonat mit TherapeutIn darauf achten: wie fühlt sich das an? Bei „Bauchgrimmen“ besser noch woanders anrufen. Erstgespräch vereinbaren: kann ich mir vorstellen, mit der zu arbeiten? Wenn nicht, noch ein Erstgespräch bei einer zweiten Therapeutin vereinbaren.

Auf meiner Internetseite www.gestalt-hl.de gibt es Infos zu Gestalttherapie (direkt auf der Seite und auch Links zu Artikeln von mir).

Wenn Sie noch Fragen haben, melden Sie sich gerne nochmal bei mir. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.

Viele Grüße.
Moon Stegk

Hallo Facette,
es gibt bestimmte „Störungen“, für die eine bestimmte Therapierichtung besser geeignet ist, ansonsten gilt, dass es letzendlich wurscht ist, ob es sich um eine Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch ausgerichtete Behandlung handelt. Und diese beiden (und die psychoanalytische) werden nur von der Krankenkasse bezahlt. (Die Gesprächspsychotherapie (nach Rogers) wird in Deutschland nicht bezahlt.) Ich würde im Zweifelsfall die VT wählen, mich aber vorher erkundigen, welche Fortbildungen der/die Therapeut/in noch gemacht hat. Viele haben systemische, hypnotherapeutische oder körpertherapeutische Fortbildungen auch noch besucht. In den letzten Jahren lernen auch viele Achtsamkeitsmethoden (ursprünglich aus dem Buddhismus), weil sich das als sehr hilfreich bei vielen seelischen Störungen herausgestellt hat.
Aber: So gut wie alle Untersuchungen zeigen, dass die Beziehung wichtiger ist die Methode.
Dann wünsche ich dir viel Glück und Geduld (Wartezeiten!)
Und bis dahin kannst du auch für Dich selbst schon was tun. In Hamburg gibt es Angebote in Achtsamkeitsübungen, die ich nur empfehlen kann. (Ich kenne direkt nur Paul Stammeier - bitte im Telefonbuch nachschauen -, weiß aber nicht, was er derzeit anbietet. Er kennt aber vielleicht Kollegen/innen, bzw. Kursangebote in Hamburg.)
Mit freundlichem Gruß
Stefan Kelter

Lösungsorientierte-hypno-systemische-Kurzzeittherapie wäre meine Empfehlung.
Lieben Gruß
H.Brill

Guten Tag! Ich würde gern eine Psychotherapie machen -
Beziehungsaufarbeitung etc. - weiß aber nicht, welche Richtung

… Reinkarnationstherapie ist normalerweise das Mittel der Wahl. Sowohl Verstand als auch Gefühl (!) finden bei dieser Therapieform hren Platz.
www.mathiaswendel.de
Astrid Kühl kann in Hamburg Ihr Ansprechpartner sein.

Viele Grüße

Mathias Wendel

Guten Tag,

bis auf kreative Therapien (wie z.B. Kunsttherapie, Ergotherapie, etc.) sind die meisten Psychotherapien Gesprächstherapien. Was nicht heisst, dass in der Therapiesitzung nicht auch mal was ausprobiert oder ein Rollenspiel, etc. gemacht werden kann.
Falls es nur um Aufarbeitung geht und darum, gewisse Dinge einfach mal auszusprechen und zu sortieren, ist tiefenpsychologisch orientierte Therapie sinnvoll.
Geht es aber um Änderungen im eigenen Verhalten, ist Verhaltenstherapie sinnvoll. Sie ist praktisch orientiert und sie bekommen dort Ratschläge, um mit Situationen anders umzugehen.

Aus der Entfernung und ohne sie und ihre Geschichte zu kennen, ist es schwierig, einen Rat zu geben.

Wichtig ist es, dass sie den Therapeuten finden, der zu ihnen passt und bei dem sie sich wohl fühlen und Vertrauen haben, sich zu öffnen. Um das herauszufinden, zahlen die Krankenkassen fünf sogenannte „probatorische Sitzungen“. Dabei können sowohl sie sich den Therapeuten anschauen, als auch der Therapeut gucken, ob er mit ihnen arbeiten kann.

Viel Glück bei der Suche
und freundliche Grüße
Hanna7stein

Hallo Facette,

eine tiefenpsychologische Psychotherapie würde ich für Ihren Bedarf am ehesten sehen. Beziehungen im Erwachsenenleben haben nämlich meist einen Rückbezug zu den Beziehungspersonen unserer Kindheit.
Daher macht es Sinn über aktuelle Beziehungs"kisten" hinaus eben dorthin zu schauen. Eine Verhaltenstherapie kommt bei bestimmten Ängsten und Hemmnissen gut infrage, weil da in kleinen Schritten am Erfolg gearbeitet wird. Die genannten Therapien sind Kassenleistungen. Darüberhinaus gibt es sehr gute therapeutische Ansätze außerhalb der Kassenversorgung. Da muss man nicht so lange warten, dafür muss man selbst bezahlen.
Eine dritte Möglichkeit gibt es in Beratungsstellen, meist in Trägerschaft von Kirchen. Die arbeiten hervorragend, man muss nicht so lange warten, muss aber evtl. etwas zuzahlen. Das ist zumindest in Niedersachsen aber einkommenabhängig.
Viel Erfolg bei der Suche
IB

"Ich würde gern eine Psychotherapie machen -

Beziehungsaufarbeitung etc. - weiß aber nicht, welche Richtung
und Methode ich wählen soll. Kann mir jemand vorher
einige Anhaltspunkte geben, welche Richtung
(Tiefenpsychologie, Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie
wofür am besten geeignet ist, damit ich mich besser einordnen"

Vor allem kommt es darauf an, dass man den Therapeuten/Therapeutin gut leiden kann und ihm/ihr vertraut. Sinnvoll finde ich jemanden, der neben einer Gesprächstherapie auch körperorientierte Psychotherapie anbietet (Entspannungstechniken z.B. aber auch Tanztherapie usw.), denn Körper und Seele bilden eine Einheit. Wenn man die Therapie selbst bezahlt, hat man mehr Auswahl an Therapeuten. Und ich persönlich glaube, dass man als Selbstzahler letztlich mehr Erfolg hat, weil man sich motivierter fühlt :wink:
Viel Glück beim Suchen und Finden!

Hallo,

sorry, aber Deine Anfrage ist so allgemein gehalten, dass ich Dir kaum darauf antworten kann. außerdem bin ich als Verhaltenstherapeut vielleicht etwas voreingenommen. Grundsätzlich wirksam und erforscht sind alle 3 anerkannte Verfahren (Tiefenpsychologie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie)und spezifische Unterschiede in der Wirksamkeit wurden meines Wissens bisher nicht gefunden. Was jedoch zu bedenken ist: Psychoanalyse ist zwar ebenfalls wirksam, dauert aber viel länger dabei…

In Hamburg kenne ich niemanden.

Gruß

J.

J.

Verzeihung für die späte und damit vielleicht nicht mehr nützliche Antwort.

Alle genannten Methoden sind für dieses Problematik gut geeignet.

Entscheidend ist eine gute Vetrauensbasis mit dem Therapeuten.

Grüße,
Steinspecht

Guten Tag,

Hallo, erstmal muß ich mit Grausen feststellen, dass dieses Forum für Werbezwecke mißbraucht wird.
Dieser Reinkarnationsheini hats wohl nicht alle. Wer seine Website besucht merkt dass dieser Mann ein Scharlatan ist.
Grundsätzlich stimmt es, dass nicht alle guten Therapieformen belegen konnten, dass sie bei allen Störungen/Krankehiten hilfreich sind und werden deswegen nicht von den Krankenkassen bezahlt. Reinkarnation gehört dazu aber nicht, ist vielmehr bei bestimmten Menschen sehr gefährlich.
Ich folge auch dem Rat, sich den Therapeut als Mensch anzusehen, fühle ich mich dort verstanden? Dann ist die Methode nicht so sehr wichtig. Manchmal kann es auch eine Herausforderung sein, ein Problem mal anders als gewohnt anzugehen. Ich habe viele „Denker“ in der Verhaltenstherapie und viele „Emotionale“ in der Tiefenpsychologie verzweifeln sehen.
Nicht aufgeben. Notfalls hilft auch eine Koordinationsstelle zur Psychotherapieplatzvermitttlung der Krankenkasse (zumindest bei uns in Bayern).
Sonst gibt es Listen bei den Neurologen oder bestimmt bei der Eheberatung.
Viel Glück
ANita Gradl
Verhaltens- Familien- und Tiefenpsychologische Psychotherapeutin^^