Pubertät Mädchen vs. Jungen

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich endlich die Pubertät meiner Tochter einigermassen überstanden habe, bin ich etwas besorgt, denn nun ist mein Sohn 13 und es geht auch schon los.
Meine Tochter war ein Albtraum. Es gab über Jahre ständig Geschrei, Kämpfe, Hysterie und Tränen, teilweise mehrmals täglich. Ich kann gar nicht recht beschreiben wie extrem das war. Sicher habe ich Fehler gemacht, indem ich nicht konsequent genug war. Als Alleinerziehende neigte ich dazu alles 200% machen zu wollen, um den abwesenden Vater „wettzumachen“ und habe daher wohl oft zuviel des Guten getan.

Diese Jahre wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. In meinem Freundeskreis pubertierten die Kinder auch, aber niemals in dieser Heftigkeit wie meine Tochter. Ich fühlte mich so hilflos und alleine, ich wusste oft nicht mehr was ich tun soll und heulte nächtelang.
Mittlerweile ist sie 19 und wir haben ein sehr gutes Verhältnis.

Nun habe ich verständlicherweise Angst, dass wieder so etwas bevorsteht. Ich habe aber mal gehört, dass Jungen in der Pubertät nicht ganz so schlimm seien wie Mädchen, stimmt das?

Hoffnungsvolle Grüße
DieMünchnerin

Nachtrag: vernünftige Gespräche ohne Schuldzuweisungen waren in der ganzen Zeit nie möglich, alle Versuche endeten in Geschrei, Tränen und Türenknallen. Auch die Erziehungsberatung hat damals nicht wirklich etwas gebracht…

Hi

Wenn du nicht schreist, schreit auch dein Pubertier weniger. Eigene Erfahrung, meine Mutter schrie mich ständig wegen jeder Kleinigkeit an aber irgendwann wollte ich es mir nicht mehr gefallen lassen. Da man mit meiner Mutter nicht normal reden kann (leider bis heute nicht), schrie ich zurück, was nichts nützte, da sie dann nur noch längr und lauter brüllte und sie hat 33 Jahre mehr Erfahrung darin als ich. Das war Grauenvoll, ich habe dann oft aufgegeben, weil mir die Ohren weh taten, nur hatte ich kein Zimmer in dass ich mich zurückziehen konnte. Schreien ist Verzweiflung, weil man das Gefühl hat, sich nicht anders helfen oder durchsetzen zu können. Ob es ein Punkt ist, an dem du Durchsetzung seitens deines Zöglings zulassen kannst oder lieber nicht, kommt auf die Situation und dein Urteilsvermögen an. Rebellion gibt es aber immer.

Nach meinen Beobachtungen sind Jungen und Mädchen gleichschlimm, Mädchen tendieren aber mehr zu stimmungsschwankungen und lautem „ICH HASSE MICH“, während Jungs wohl eher im Stillen ihre Probleme auskämpfen, was gut gehen kann oder auch nicht (schulischer Abfall, Null-Bock-Phase). Zu Aggressionen können beide tendieren.

Ich habe in meinem Umkreis aber nur männliche Alleinerziehende beobachten können.

lg
Kate

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Hallo München,
ich denke, man kann das nicht pauschalisieren. Es gibt Jungen, die bocken ein wenig, andere rebellieren lauthals, oder andere ziehen sich in ein Schneckenhaus zurück und kriegen die Zähne nicht mehr auseinander. Bei meinem Sohn äußerte sich die Pubertät so, als dass er versuchte alles in Frage zu stellen. Jede auch noch so kleinste Entscheidung wurde über Tage diskutiert.
Das war sehr nervenaufreibend. Dazu kamen Kraftausdrücke, die ich bis dato nicht kannte und auch ganz schnell wieder vergessen wollte.
In der Schule gabs körperliche Reibereien unter den Mitschülern. Verbale Attacken gegen jeden Lehrer und natürlich Imponiergehabe, besonders gegenüber Mädchen.
Mein Badezimmer wurde entweder stundenlang belegt oder mehrere tagelang blieb es völlig unbenutzt (außer WC).
Ich denke aber die Zeit der Pubertät ist kürzer als bei Mädchen. Kann aber auch reine Empfindung von mir sein.
So oder so, groß werden sie alle
Viel Glück, bleib einfach gelassen
seute

Hallo

Nachtrag: vernünftige Gespräche ohne Schuldzuweisungen waren in der ganzen Zeit nie möglich, …

Wem waren sie nicht möglich? Nur deiner Tochter oder euch beiden?
Meiner Meinung nach gibt es immer dann Schuldzuweisungen, wenn man nicht an sich selber akzeptieren kann, mal nicht perfekt zu sein. Wenn man das akzeptieren kann, dann ist es einem nicht mehr so wichtig, wer schuld ist. Vor allem muss dann nicht der andere schuld sein. Dann kann man es auch ruhig mal so stehen lassen, dass man alles in Schuld ist, auch wenn es nicht stimmt und nicht gerecht ist.

Auch die Erziehungsberatung hat damals nicht wirklich etwas gebracht…

Nicht jede Erziehungsberatung ist für jeden gut. Man könnte es auch nochmal mit einer anderen Beratungsstelle versuchen.

Viele Grüße

Moin

Ich habe aber mal gehört, dass Jungen in der
Pubertät nicht ganz so schlimm seien wie Mädchen, stimmt das?

Nein.
Gruß,
Branden

Nein.

Von mir auch ein Nein!

Gruß MoMi

Selbst wenn es einen qualitativen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Pubertät gäbe, was nützt dir dieses Wissen?
Dein Sohn ist ein Individuum, die Aussagen über den Durschnitts-Teenager bringen nichts.
Und selbst wenn du wüsstest, dass er dir eine weniger schlimme / schlimmere Zeit als deine Tochter bereiten wird - was würdest du mit diesem Wissen machen?

Sangoma

au weia!

Danke :wink: DM

Oh je …
Ach mann - die Frage ist nicht so bierernst zu nehmen. Natürlich will ich eigentlich nur hören
„Keine Panik, so schlimm kann es nicht nochmal kommen, Mädels sind viel hysterischer als Jungs“ oder ähnlich aufbauendes …
… aber wie es ausschaut, stehen die Chancen schlecht.
Argh.

DM

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Moin,

Ich habe aber mal gehört, dass Jungen in der
Pubertät nicht ganz so schlimm seien wie Mädchen, stimmt das?

manchmal!

Mein großer ist bisher weitestgehend problemlos, acuh wenn es langsam schlimmer wird, beim zweiten ist es jetzt schon teilweise übler als beim großen.

mal sehen wie es weitergeht

Hoffnungsvoll

Gandalf

Wenn jungs sport machen is das kein ding mit der pubertät

stell Dir mal vor…
Hallo,

…Du renovierst Deine Wohnung.
Jetzt nicht Zimmer für Zimmer, sondern in jedem Zimmer gleichzeitig!

Stell Dir mal das Chaos vor, was in jedem Zimmer herrscht!

Nun kommt ein Ausenstehender und soll Deine Wohnsituation beurteilen.
Was würde er sagen?

Chaos und nicht händelbar?
Ja, ggf. schon.

Wenn er aber diese Situation auch kennt, dann sagt er, „kenn ich und wird schon!“

Meist wird nur das Ergebnis betrachtet, aber nicht die Ursachen!

In der Pubertät wird das Gehirn neu „verkabelt“. Dies führt zu „Kurzschlüssen“ und zu Chaos im Gehirn! Schon vergessen, wie es „bei Dir war“?

Daher sei Deinem Sohn ein Ankerpunkt, wo er Halt findet, wenn niemand ihn versteht. Er versteht es auch nicht!
Du hättest lernen können, hast es aber nicht gewollt (nicht gekonnt?)!

Ab einem gewissen Körpergewicht, wir ein Kind Erwachsen. Dies wird meist „Pubertät“ genannt.
Dabei wird das Gehirn neu „verkabelt“ und dies führt manchmal zu den Situationen, „was heute gilt-ist morgen nix wert“! Allerdings versucht hier das Gehirn, ne Alternative auszuloten und das führt halt bei den Eltern zu Reibungspunkten.

Erst wenn die Eltern dies verstehen, werden Eltern auch Verständis für das „Wechselbad“ der Pubertät aufbringen.
Und dann sind die Eltern ein Halt, ein Anker, für die Kinder!

VG René

Hi,

am besten rechnest du mit dem schlimmsten, dann kannst du doch nur positiv überrascht werden :wink:

Gruß
Miriam

So selten qualifiziert war kaum eine Antwort hier in letzter Zeit. Hut ab für diesen altklugen Determinismus. -.-

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Ach mann - die Frage ist nicht so bierernst zu nehmen.
Natürlich will ich eigentlich nur hören
„Keine Panik, so schlimm kann es nicht nochmal kommen, Mädels
sind viel hysterischer als Jungs“ oder ähnlich aufbauendes …
… aber wie es ausschaut, stehen die Chancen schlecht.
Argh.

ich sage Dir etwas Aufbauendes:
Wir alle zusammengerechnet werden in diesem Jahrhundert noch 9 Milliarden sein. Schon das sollte Dir eigentlich zeigen, dass Familien im großen und ganzen gerechnet gut über die Pubertät ihrer Kinder kommen.

viele grüße
Geli

Hi Münchnerin,

nachdem ich endlich die Pubertät meiner Tochter einigermassen
überstanden habe, bin ich etwas besorgt, denn nun ist mein
Sohn 13 und es geht auch schon los.

Was erstaunlicherweise hier noch niemand geschrieben hat: In einem „gegengeschlechtlichen“ Verhältnis verläuft die Pubertät oft wesentlich „milder“. Man darf nicht unbetrachtet lassen, dass Mütter und Töchter in der Pubertät der Tochter ob sie es wahrhaben wollen oder nicht in Konkurrenz treten. Besonders von Tochter zur Mutter, aber auch anders herum. Die Tochter wird zur Frau und will sich gegen die „Frau“ in der Mutter abgrenzen, die Mutter sieht die „werdende“ Frau in der Tochter und entwickelte möglicherweise heimliche Ängste, die Tochter könnte die „bessere“, die „schönere“ etc. in der Familie werden. Du wirst das sicher weit von Dir weisen *lächel*…

Mit Söhnen ist das einfacher, auch wenn ich damit keinesfalls sagen will, dass die Pubertät bei diesen nicht auch ein ziemlicher Akt ist - für beide Seiten.

Gruß,
Anja

Hi

Wenn du nicht schreist, schreit auch dein Pubertier weniger.

Ach nein?
Meine Pubertiere zetern/motzen/diskutieren auch gerne mal ohne Steilvorlage.
Tilli

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Ich frage mich manchmal, ob ich stattBiologie nicht Psychologie studiert habe.
Scheint um einiges einfacher zu sein.

TIlli

Ich sagte „Weniger“, nicht, überhaupt nicht :smile:

lg
Kate