Putz bildet Blasen an der Hauswand

Hallo liebe Experten,
wir haben vor einem halben Jahr ein Haus gekauft,
daß, nach unserem Ermessen, in sehr gutem Zustand war.
Das Ur-Haus wurde 1800 aus Sandstein gebaut. Ab dem ersten Stock aus Fachwerk.
Das Haus besitzt keinen Keller sondern, so wurde uns gesagt, ist auf Holz gebaut, das war hier im Pfälzer Bergland damals wohl üblich.
!995 wurde es völlig entkernt und renoviert.
Es wurde von außen gedämmt und verputzt.
Dabei blieb die Grundmauer aus Sandstein im Erdgeschoß erhalten und auch das Fachwerk im ersten und zweiten Stock.
Der Energiepaß entspricht dem eines Neubaus.
In den letzten Jahren folgte eine komplette Dachsanierung.
Das Haus wurde vor ca. 1 1/2 Jahren auch neu verputzt und gestrichen
Jetzt (nach 6 Monaten) fällt uns auf, das sich im Bereich der Haustüre (seitliche Mauerseite der Türe) und daneben an der Hauswand in Bodennähe,
der Rauh-Putz vom Mauerwerk lößt.
Auch hat sich dort eine ca.30 cm. lange Luftblase unter dem Putz gebildet.
Wenn man dort auf das Mauerwerk klopft, hört es sich hohl an. Was kann das sein?
Natürlich haben wir jetzt Bedenken, daß uns das Haus weggammelt.
Hoffe auf Euren Expertenrat!

Viele Grüße, Ajaina

Hallo Ajaina,

ungesehen Auskunft zu geben ist sehr schwer.

Auf Anhieb würde ich vermuten, das keine oder nur mangelhaft eine Haftbrücke aufgetragen wurde.

Ich gehe einmal davon aus, das es sich um einen mineralischen Putz handelt.

Beim Silikatputz würde das nicht so schnell geschehen.

Wenn Hohlstellen auftreten, die auf Spannungen zurückzuführen sind,dann stimmt der Aufbau nicht.

Die ausführende Putzfirma ist in Regress zu nehmen.

Voraussetung für alle Einschätzungen ist ein fester Unterputz.

Liebe Grüße

Mario Grüter

liebe Ajaina,
Feuchtigkeit ist euer Problem !!!
In diesem Falle, so wie sich das anhört aufsteigende Feuchtigkeit.
Das Wärmedämmverbundsystem muß im Sockelbereich eine sogenannte „Perimeterdämmung“ eingebaut werden, diese ist hundertprozent hydrophob (Wasserabweisend) Ich vermute, das bei Euch die einfache Wanddämmung bis auf das Erdreich heruntergezogen wurde und darauf geputzt.
Auch hier muß man einiges beachten (Haftgrund vor dem Putzten aufbringen mittels Gewebe und entsprechender Beschichtung)
Dringt nun Feuchtigkeit durch das Erdreich in die Dämmung so hinterwandert diese den Putz und es kann zu „Abplazungen“ kommen.
Ein weiterer Grund kann hier aber auch noch vorliegen:
Das alte Sandsteinmauerwerk nimmt durchaus mehr Wasser auf, als heutige Baustoffe (Kalksandstein / Gasbeton / Beton) Nun hat das in der Vergangenheit immer schön funktioniert, weil das Wasser -welches den Stein von Innen her durchdringt (Dampfdiffusion)- immer schön abdampfen konnte.
Jetzt ist mit dem Wärmedämmverbundsystem (WDVS)diese Möglichkeit nicht mehr im ausreichenden Maße gegeben - die Folge Tauwasserbildung zwischen dem Sandstein und dem WDVS, mit dem gleichen Ergebniss wie oben beschrieben.
Zur Klärung hilft hier erstmal nur eine örtliche Untersuchung und ggf. eine Berechnung des Taupunktes durch einen Energieberater / Statiker.
MfG
J. Heuer

Hallo Ajaina,

die Blasenbildung nach Ihrer Darstellung ist in Bodennähe. Hohlliegender Putz ist eine Folge eines von innen nach außen wirkenden Dampfdiffusionsdrucks (1.) oder unzureichende Untergrundbehandlung (2). Zu 1.: Nun kommt es auf den Dampfdurchlässigkeitswert des Putzes an, denn davon ist abhängig, ob die Feuchtigkeit von innen nach außen ungehindert abdunsten kann. Das scheint aber hier nicht der Fall zu sein.

Entscheident ist nun die Frage, wo kommt die Feuchtigkeit her. Da das Haus keinen Keller hat, hat es dennoch Fundamente. Also machen Sie eine 1.00 m breite Grabung unter der Blasenbildung bis ca. 60/80 cm Tiefe und stellen Sie fest, woraus die Fundamente bestehen und ob dieser Bereich abgedichtet ist. Wenn er nicht abgedichtet ist, kann durch Kappilarwirkung die Feuchtigkeit aus dem Untergrund im Mauerwerk hochsteigen. Sollte der Boden vor der Blasenbildung gepflastert sein, müssen Sie das Pflaster ebenfalls aufnehmen.
Wenn geklärt ist, woraus die Fundamente bestehen, dann können Sie sich gerne wieder an mich wenden. Evtl. mit Bildern.

Zusätzlich würde ich vorschlagen, dass Sie die Prüföffnung nicht nur an der Tür, sondern auch an anderen Stellen vornehmen, wo es ebenfalls hohl klingt. Hohlstellen findet man am besten durch Abklopfen mit einem Holzstück, z.B. Hammerstiel.

Meine Beratung ist unverbindlich, da zu viele konstruktive Unklarheiten bestehen.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Schwedler
www.baumeister-schwedler.de

Eine Ferndiagnose zu machen ist viel zu hazardierend. Der Fall muss vor Ort untersucht werden. Der einfachste Weg waere zuerst die Firma ansprechen, falls der Verkaeufer das mitmacht, ansonsten soll ein Privatgutachten durchgeführt werden.

Grüsse
Molnar

Hallo Ajaina,
Ihr Problem kann man seriös nicht aus der Ferne beurteilen, dazu ist ein Ortstermin erforderlich.
Wenden Sie sich zuerst einmal an die ausführende Firma, denn die muss für einwandfreie Arbeit gerade stehen und die Gewährleistung übernehmen.
Gruß aus Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki

Vielen Dank Herr Kahlki,
werde mich an den Vorbesitzer wenden. Viele Grüße

Vielen Dank für die schnelle Antwort :smile:

Vielen Dank für die schnelle Antwort :smile:

Vielen Dank für die schnelle Antwort :smile:

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Vielen Dank für die schnelle Antwort :smile:

Hallo Ajaina,
etwas spät, aber vielleicht noch hilfreich:
Sandstein nimmt gut Feuchtigkeit auf. Eine seitliche
Abdichtung wurde vorgenommen. Das Mauerwerk hat aber nach unten direkten Kontakt zum Erdreich. Dadurch steigt Feuchtigkeit im Stein auf. Dort wo der Putz über dem Erdreich aufgetragen wurde, haben Sie einen Übergang zweier Materialien Stein und Putz. wir kennen es an vielen Beispielen, dass sich gerade an diesem Übergang Salze bilden können, wenn die Feuchtigkeit nach außen diffundiert und die Salze zurück bleiben. Die Salze sorgen dann für ein Absprengen des Putzes.
Ich vermute, dass Sie nicht nur an den genannten Punkten Probleme haben, sondern sich das auch an anderen Wänden und Innenwänden bemerkbar macht. Dies müsste man allerdings vor Ort prüfen.
Auf durchfeuchtete Sandsteine ohne spätere Schädigung etwas aufzutragen oder reinzuspritzen ist „schwierig“.

Es gibt Systeme, die bei aufsteigender Feuchtigkeit in Mauerwerk und Boden helfen. Leider tun dies nicht alle.
Wichtig ist daher, die Garantie und Gewährleistung, Referenzen von Kunden, die man anrufen kann, und Zahlungsziele (z.B. erst bei erfolgreich angelaufener Trocknung) zu vergleichen.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Kai A. Quante (Aquaristik , Wirbellose, Projektmanagement, RAPIDOsec Mauerentfeuchtung)

Das Ur-Haus wurde 1800 aus Sandstein gebaut. Ab dem ersten
Stock aus Fachwerk.
Das Haus besitzt keinen Keller sondern, so wurde uns gesagt,
ist auf Holz gebaut, das war hier im Pfälzer Bergland damals
wohl üblich.
!995 wurde es völlig entkernt und renoviert.
Es wurde von außen gedämmt und verputzt.
Dabei blieb die Grundmauer aus Sandstein im Erdgeschoß
erhalten und auch das Fachwerk im ersten und zweiten Stock.
Das Haus wurde vor ca. 1 1/2 Jahren auch neu verputzt und
gestrichen
Jetzt (nach 6 Monaten) fällt uns auf, das sich im Bereich der
Haustüre (seitliche Mauerseite der Türe) und daneben an der
Hauswand in Bodennähe,
der Rauh-Putz vom Mauerwerk lößt.
Auch hat sich dort eine ca.30 cm. lange Luftblase unter dem
Putz gebildet.