Pyrethrum Piperonylbutoxid

Liebe Artikel-Leser,

ich habe zwar schon einige Experten zu dem Thema befragt, doch interessiert mich auch euer Wissen: kann man sich bei den o. g. Stoffen (kommen z. B. in Insektenspray vor) nach oralem Kontakt derart vergiften, dass bleibende Schäden auftreten z. B. in Form von Einbussen der intellektuellen Leistungsfähigkeit? Wie sieht das bei Pyrethroiden aus? Danke für eure Stellungnahme!

Gruss Thomas

Kann man sich bei den o.g. Stoffen (kommen z. B. in Insektenspray
vor) nach oralem Kontakt derart vergiften, dass bleibende Schäden
auftreten z.B. in Form von Einbussen der intellektuellen
Leistungsfähigkeit? Wie sieht das bei Pyrethroiden aus?

Mir ist bekannt, dass Pyrethroide zu Allergien führen können. Ob eine Sensibilisierung eintritt, hängt von der Intensität des Einwirkens und von der individuellen Konstellation (Genetik) ab.
Ganz vage meine ich auch von Leberschäden gehört zu haben, aber das kann wohl nur bei langer und häufiger Exposition eine Rolle spielen.
Udo Becker

Hallo Thomas!

Wiki sagt ja zum Thema „Toxikologie“, dass bleibende Schäden beim Menschen nicht beobachtet wurden. Da gibt es scheinbar umfangreiches Material zu. Pyrethroide werden nur teilweise im Verdauungstrakt resorbiert und ihre Halbwertszeit ist (verglichen mit anderen „Umweltgiften“) mit max. 30 Tagen gering.
Das Zeug wird ja seit langem in großen Mengen versprüht und ist leider immernoch Standard bei zB der Lausbekämpfung. Aber bleibende Nerven-/Gehirnschäden scheint´s da nicht zu geben.
Hoffe, ich hab Dir nicht nur Dinge, die Du schon weißt, verraten :wink:

Gruß, finnie

Hallo finnie,

vielen Dank auf jeden Fall! Ich habe zwar auch diverse Internet-Artikel zum Thema gelesen, bin aber nicht richtig schlau draus geworden, weil dort Begriffe wie „chronische Vergiftung“ u. ä.
auftauchen, die ich mir nicht völlig erklären konnte oder die ich (aus Sorge?) vielleicht fehlinterpretiert habe…

Gruss Thomas

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Pyrethrum: Ist ein Nervengift, orale Aufnahme mE eher unwahrscheinlich. Inhalativ beim Versprühen und später - weil Partikelgebunden - über den Feinstaub. Dermale Aufnahme mW eher zu vernachlässigen.
Gehirnschäden?
Habe mal einen Beitrag zu Cyfluthrin und dem Versuch an Ratten gelesen. Inhalativ verabreichtes Cyfluthrin konnte bei den Ratten im Blut, Urin sowie im Gehirn nachgewiesen werden. Die Konzentrationen nahmen aber deutlich binnen 24h ab. Keine Ahnung, was mit den Restmengen nach den 24h geschah, dazu hat sich der Chemie Konzern nicht geäußert, aber insgesamt spricht dies für eine Verstoffwechslung durch Esterasen im Blut sowie insbesondere im Gehirn.

Piperonylbutoxid: hemmt den oxidativen Abbau von Pyrethrum und Pyrethroiden beim Insekten und verstärkt damit die Wirkung immens.
Gleiches gilt beim Warmblüter und beim Menschen (Abbau Bremse in der Leber, lt. ECHA teils auch bei Esterasen).
PBO wird aber auch beim Warmblüter abgebaut, macht aber Insektizide damit viel giftiger als sie sein müssen. PBO ist sehr beständig in Innenräumen, vergleichbar mit Langzeit-Pyrethroiden.
Inhalativ beim Versprühen und später - weil Partikelgebunden - über den Feinstaub mE die einzig relevante Exposition.