Qual. Arbeitszeugnis: Bedeutung d. Inhalts

Hallo,

ein Freund von mir hat sein Arbeitszeugnis erhalten und ist sich etwas unsicher in einigen Punkten. Kann uns hier jemand weiterhelfen?

Hier der Text:

Herr X, geboren am Y in Z, war in der Zeit vom 01.09.2001 bis zum 30.09.2007 als Finanzbuchhalter in der Abteilung Finance & Accounting in unserer Zentrale in W tätig.

Im Rahmen seiner Tätigkeit war Herr X im Wesentlichen mit folgenden Aufgaben betraut:

Eigenverantwortliche Erledigung von vielfältigen Aufgaben im Rechungswesen (u.a. Zah-lungsregulierung und laufende Debitoren- und Kreditorenbearbeitung).
Erstellung und Analyse von Quartals- und Jahresabschlüssen nach HGB und
Erstellung von 5 Jahres Planungen für einen Geschäftsbesorgungsbereich.

Während seiner Tätigkeit hat Herr X die Prozesse und die technische Verwaltung (Datenbank) für die Rentalbearbeitung neuorganisiert sowie Verbesserungen in den Abläufen und im Customizing für die Hauptbuchhaltung des SAP R / 3 Systems und im Electronik-Banking initiiert.

Herr X zeichnete sich durch umfangreiches und vertieftes Fachwissen aus. Er überschaute auch schwierigste Problemlagen und fand stets sehr gute Lösungen. Er behielt auch unter starker Belastung die Übersicht und handelte überlegt.

Herr X zeigte Einsatzbereitschaft und Leistungswillen und arbeitete in jeder Hinsicht planvoll, systematisch, ergebnisorientiert und effizient. Seine ihm übertragenen Aufgaben erledigte er stets exakt, zuverlässig und zu unserer vollen Zufriedenheit.

Herr X war immer verantwortungsbewusst und hilfsbereit. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetz-ten, Kollegen und Kunden / Geschäftspartnern war stets tadellos.

Aufgrund seiner gezeigten Leistungen haben wir Herrn X zum 01.04.2003 Bankvollmacht und zum 01.04.2006 Handlungsvollmacht für unsere Gesellschaft erteilt.

Auf eigenen Wunsch scheidet Herr X zum 30.09.2007 aus unserem Unternehmen aus. Wir bedanken uns für seine Mitarbeit und wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute und weiterhin Erfolg.

Danke und Grüße!

Hallo Sonja,

ich bin zwar kein Experte, aber ich sage jetzt einfach mal, was mir dazu einfällt.

Herr X, geboren am Y in Z, war in der Zeit vom 01.09.2001 bis
zum 30.09.2007 als Finanzbuchhalter in der Abteilung Finance &
Accounting in unserer Zentrale in W tätig.

Im Rahmen seiner Tätigkeit war Herr X im Wesentlichen mit
folgenden Aufgaben betraut:

Was heißt „im Wesentlichen“? Eigentlich sollten doch alle Tätigkeiten genannt werden.

Eigenverantwortliche Erledigung von vielfältigen Aufgaben im
Rechungswesen (u.a. Zah-lungsregulierung und laufende
Debitoren- und Kreditorenbearbeitung).
Erstellung und Analyse von Quartals- und Jahresabschlüssen
nach HGB und
Erstellung von 5 Jahres Planungen für einen
Geschäftsbesorgungsbereich.

Während seiner Tätigkeit hat Herr X die Prozesse und die
technische Verwaltung (Datenbank) für die Rentalbearbeitung
neuorganisiert sowie Verbesserungen in den Abläufen und im
Customizing für die Hauptbuchhaltung des SAP R / 3 Systems und
im Electronik-Banking initiiert.

Herr X zeichnete sich durch umfangreiches und vertieftes
Fachwissen aus. Er überschaute auch schwierigste Problemlagen
und fand stets sehr gute Lösungen. Er behielt auch unter
starker Belastung die Übersicht und handelte überlegt.

Klingt sehr gut. Die Angabe „handelte überlegt“ könnte aber auch jemand so verstehen, dass er zu lange über etwas nachdenkt.

Herr X zeigte Einsatzbereitschaft und Leistungswillen und
arbeitete in jeder Hinsicht planvoll, systematisch,
ergebnisorientiert und effizient. Seine ihm übertragenen
Aufgaben erledigte er stets exakt, zuverlässig und zu unserer
vollen Zufriedenheit.

„Volle Zufriedenheit“ = Note 2, alles andere eher Note 1

Herr X war immer verantwortungsbewusst und hilfsbereit. Sein
Verhalten gegenüber Vorgesetz-ten, Kollegen und Kunden /
Geschäftspartnern war stets tadellos.

Kunden immer vor den Kollegen nennen, evtl. auch vor den Vorgesetzen. So wie hier könnte das Punktabzug geben.

Aufgrund seiner gezeigten Leistungen haben wir Herrn X zum
01.04.2003 Bankvollmacht und zum 01.04.2006 Handlungsvollmacht
für unsere Gesellschaft erteilt.

Sehr gut, das zeigt, dass er zuverlässig und vertrauenswürdig ist.

Auf eigenen Wunsch scheidet Herr X zum 30.09.2007 aus unserem
Unternehmen aus. Wir bedanken uns für seine Mitarbeit und
wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute und weiterhin
Erfolg.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Grüße
Lilly

Hi!

Was heißt „im Wesentlichen“? Eigentlich sollten doch alle
Tätigkeiten genannt werden.

Willst Du das wirklich? Wenn jede Ablagetätigkeit einzeln erwähnt wird, könnte ein Zeugnis dann schon mal „Krieg-und-Frieden“-Ausmaße annehmen :wink:

Klingt sehr gut. Die Angabe „handelte überlegt“ könnte aber
auch jemand so verstehen, dass er zu lange über etwas
nachdenkt.

Nicht in diesem Konsens*

Herr X zeigte Einsatzbereitschaft und Leistungswillen und
arbeitete in jeder Hinsicht planvoll, systematisch,
ergebnisorientiert und effizient.

*wegen dem „effizient“

Seine ihm übertragenen

Aufgaben erledigte er stets exakt, zuverlässig und zu unserer
vollen Zufriedenheit.

„Volle Zufriedenheit“ = Note 2, alles andere eher Note 1

Abgesehen davon, dass diese Pauschalbewertungen immer wieder in schlechten Ratgebern und auf schlechten Homepages auftauchen, was sie zwar verbreitet, aber pauschal nicht richtig macht, steht das „stets“ sechs Wörter weiter vorne :smile:

Kunden immer vor den Kollegen nennen, evtl. auch vor den
Vorgesetzen. So wie hier könnte das Punktabzug geben.

Vor allem dieses „/“ finde ich grauenvoll - ist aber subjektiv und vermutlich in keinem Buch zu finden *g*

LG
Guido

Gut
Hi!

Herr X, geboren am Y in Z, war in der Zeit vom 01.09.2001 bis
zum 30.09.2007 als Finanzbuchhalter in der Abteilung Finance &
Accounting in unserer Zentrale in W tätig.

Danke, dss Du uns nichts vorenthälst *g*
So kann man ein Zeugnis wenigstens beurteilen…

Eigenverantwortliche Erledigung von vielfältigen Aufgaben im
Rechungswesen (u.a. Zah-lungsregulierung und laufende
Debitoren- und Kreditorenbearbeitung).
Erstellung und Analyse von Quartals- und Jahresabschlüssen
nach HGB und
Erstellung von 5 Jahres Planungen für einen
Geschäftsbesorgungsbereich.

Ist da alles, was wesentlich ist auch wirklich aufgeführt?

Während seiner Tätigkeit hat Herr X die Prozesse und die
technische Verwaltung (Datenbank) für die Rentalbearbeitung
neuorganisiert sowie Verbesserungen in den Abläufen und im
Customizing für die Hauptbuchhaltung des SAP R / 3 Systems und
im Electronik-Banking initiiert.

Jetzt mag der Korinthenkacker zum Vorschein kommen, aber da sollten noch die SAP-Module mit rein.

Herr X zeichnete sich…
…unserer vollen Zufriedenheit.

Vollkommen in Ordnung. Was da steht, ist vermutlich auch das, was gesagt werden soll.

Herr X war immer verantwortungsbewusst und hilfsbereit. Sein
Verhalten gegenüber Vorgesetz-ten, Kollegen und Kunden /
Geschäftspartnern war stets tadellos.

Ich habe noch mal einen Kollegen gefragt, und auch der ist der Meinung, dass man „Kunden / Geschäftspartnern“ so nicht schreiben sollte. Ich persönlich finde einfach, dass es scheiße aussieht!

Außerdem - wurde aber schon gesagt - sollten die Kunden als höchstes Gut eines Unternehmens auch an die erste Stelle. Zumindest dann, wenn der einzige Vorgesetzte nicht der alleinige Inhaber eines Unternehmens ist. Aber selbst dann gehören sie nicht ans Ende.
Oder aber man packt sie in einen extra (Ab)Satz und hebt sie damit hervor.

Auf eigenen Wunsch scheidet Herr X zum 30.09.2007 aus unserem
Unternehmen aus. Wir bedanken uns für seine Mitarbeit und
wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute und weiterhin
Erfolg.

Da fehlt mir ein wenig das Bedauern und auch ein „viel“ vor „Erfolg“ wäre nicht wirklich schlecht.

Alles in allem würde ich das als ein gutes Zeugnis beurteilen, mit dem man sich bewerben kann, allerdings mit leichten Abzügen in der B-Note (soo traurig über den Weggang ist man nicht - ist bei einer Eigenkündigung eher ungewöhnlich)

LG
Guido

Hallo.

Jetzt mag der Korinthenkacker zum Vorschein kommen, aber da
sollten noch die SAP-Module mit rein.

…und das hierbei verwendete Release.

mfg „Korinthenkacker“ :wink: