Querbeschleunigung

hallo,

Bin gerade dabei, die max. Querbeschleunigung eines Fahrzeuges auszurechnen auszurechnen, a=v²/r. Wenn ich diese für ein Fahrzeug übernehme, muss ich dann mit dem Reibwert multiplizieren? Also ich meine die Masse muss doch irgendwie mit in die Rechnung mit eingehen. Gibt es denn sonst noch ne Möglichkeit die Querbeschleunigung abzuschätzen?

Das Fahrzeug hat 3 Räder und wiegt samt Fahrer 100kg.

Danke schon mal…

MfG

Hallo Lars,

Bin gerade dabei, die max. Querbeschleunigung eines Fahrzeuges
auszurechnen auszurechnen, a=v²/r.

Das ist korrekt (vorausgesetzt v und r sind konstant)

Wenn ich diese für ein Fahrzeug übernehme, muss ich dann mit dem
Reibwert multiplizieren?

Nein. Siehe dazu weiter unten.

Also ich meine die Masse muss doch irgendwie mit in die Rechnung mit eingehen.

Das Produkt aus Querbeschleunigung a=v²/r und der Masse m ergibt die Fliehkraft Fa, mit der das Fahrzeug eigentlich aus der Bahn drängen möchte. Fa wird zwischen Reifen und Fahrbahn abgestützt.
Der Zustand bleibt solange stabil, wie Fa kleiner als die maximal übertragbare Kraft Fmax ist.
Fmax = m x g x µ mit der Masse m (=100kg), g=9,81m/s² und µ=Reibwert.

Gibt es denn sonst noch ne Möglichkeit die Querbeschleunigung abzuschätzen?

Brauchst du nicht

Das Fahrzeug hat 3 Räder und wiegt samt Fahrer 100kg.

Für diese Rechnung ist es egal, wieviel Räder die Kiste hat.
Das sind aber nur Rechnungen, die man klassischerweise im Schulunterricht macht.
Wenn du halbwegs zuverlässig wissen willst, ob du mit dem Gefährt sicher durch die Kurve kommst, dann musst du schon wenigstens mit einem dreidimensionalen Modell rechnen. Das geht zwar auch mit elementarer Mechanik, würde hier aber den Rahmen sprengen.
Bei Bedarf : maile mir die geometrischen Daten des Gefährts, incl der Schwerpunktlage (in Längsrichtung und Höhe). Würde dann fünf Minuten Rechnerei schon „opfern“ wollen.
Gruß
Karl

Der Zustand bleibt solange stabil, wie Fa kleiner als die
maximal übertragbare Kraft Fmax ist.
Fmax = m x g x µ mit der Masse m (=100kg), g=9,81m/s² und
µ=Reibwert.

Hallo Lars, Karl,

Karl hat natürlich recht, was er nicht dazusagt, ist dass der Reibwert zwischen Sommerreifen auf Glatteis und einem Formel1-Qualifikationsreifen auf Asphalt um viele Grössenordnungen schwanken kann. Man müsste also erst die Bedingungen klären.

Und bei guter Haftung würde ich, insbesondere bei einem Dreirad, auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das Fahrzeug seitlich umkippt (ich bin auch mal R4 gefahren). Wahrscheinlich meint er das mit seiner 3D-Rechnung. Bekannter ist der Elchtest.

Gruss Reinhard

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Hallo Reinhard, Lars,

Karl hat natürlich recht, was er nicht dazusagt, ist dass der
Reibwert zwischen Sommerreifen auf Glatteis und einem
Formel1-Qualifikationsreifen auf Asphalt um viele
Grössenordnungen schwanken kann.
Man müsste also erst die Bedingungen klären.

Zur Berechnung der Seitenführungskraft (Reaktionskraft auf die Fliehkraft) braucht man noch nicht den Reibwert.
Den benötigt man allerdings zur Prüfung, ob die so berechnete Kurvenfahrt überhaupt möglich ist. D.h. dass das Fahrzeug nicht wegrutscht.

Und bei guter Haftung würde ich, insbesondere bei einem
Dreirad, auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass das
Fahrzeug seitlich umkippt

Dreiräder sind besonders kippgefährdet, da sie an der Achse, an der nur ein Rad ist, kein Wankmoment abstützen können. D.h. diese Achse mit ihrer Last ist dafür nicht nutzbar. Das gesamte Wankmoment muss über die Achse mit den zwei Rädern gehen. Und die trägt nicht die gesamte Last.

(ich bin auch mal R4 gefahren).

Es ist ein Trugschluss, dass solche Fahrzeuge wie R4 oder Ente besonders kippgefährdet sind. Sie neigen sich (wegen der geringeren Wanksteifigkeit) um soviel stärker, dass es beängstigend erscheint. Nur heben die kurveninneren Räder nicht ab. Sie behalten Bodenkontakt, damit kein Kippen.
Gruß
Karl

hallo,

erstmal danke für die Antworten…Mir geht es im wesentlichen darum die Radlastverschiebung in Kurvenfahrten zu ermitteln…Dafür benötige ich die Querbeschleunigung. hab in der Literatur noch ne Formel gefunden, in der man die max. Querbeschleunigung in Bezug auf die Erdbeschleunigung berechnen kann. µ=amax/g ( mit a max = max. Querbeschleunigung und µ = seitlicher Formschlussbeiwert). µ hab ich aus ner Tabelle ermittelt die in der Kraftfahrzeugtechnik Anwendung findet. Heraus kam ne max. Querbeschl. von 3,9. Hört sich doch irgendwie ganz vernünftig an, oder? Naja, kann dir die Daten vom Fahrzeug ja mal per mail schicken. Wäre cool wenn du mir da helfen könntest. Ansonsten schönes WE…

MfG