Hallo!
Ist „Questentier“ die amtliche deutsche Übersetzung? „Glatisant“ kann ich für meine Zwecke nicht brauchen, weil es sich auf das Bellen bezieht.
Gruß,
Eva
Hallo!
Ist „Questentier“ die amtliche deutsche Übersetzung? „Glatisant“ kann ich für meine Zwecke nicht brauchen, weil es sich auf das Bellen bezieht.
Gruß,
Eva
Hi
Ich bezweifle, dass es da eine amtliche Bezeichnung gibt, da Fabelwesen in Urkunden so selten vorkommen.
Die Übersetzung wird wohl Kontextabhängig sein, ich weiß aber nicht was du damit meinst, dass es sich auf das Bellen bezieht - soll sich die Übersetzung auf der Bellen beziehen oder nicht?
Denn beide , sowohl Questentier als auch Glatisant, beziehen sich auf das Bellen, nur wird kein moderner Leser das mehr ohne Kontext verstehen. Glatisant bezieht sich direkt etymologisch auf das Bellen oder besser gesagt Kläffen von Hunden, während das Questing Beast sich auf die Geschichte an sich bezieht: Das Tier brüllt so, als würde eine Horde jagender (questing) Hunde bellen.
Questentier ist insofern also genau so eine „tolle“ Übersetzung wie Casterlystein für Casterlyrock…
Wenn du einen alten (z.B. Literaturkundlichen) Kontext hast, kommt man um Questentier und Glatisant wohl nicht herum, weil diese Übersetzungen tatsächlich mal benutzt wurden.
Hast du einen neuen, kreativen Kontext wie z.B. ein Fantasybuch könnte man eine Neuübersetzung wagen, die auch ein moderner Leser versteht, z.B. Bellbiest als fantasieloser Vorschlag, so heißt es z.B. auf Französisch (oder eher Das bellende Biest)
Ist der Kontext noch abstrakter und jemand hat sich nur dieses Wesens bedient weil der Name schön war und es überhaupt nicht bellt/brüllt, könnte man auch die beiden alten Namen lassen, v.a. beim Questentier, da helfen auch keine Französischkenntnisse mehr.
Ich hoffe das konnte dir ein klein wenig helfen.
lg
Kate
Hallo!
Ich bezweifle, dass es da eine amtliche Bezeichnung gibt, da
Fabelwesen in Urkunden so selten vorkommen.
Deshalb hatte ich „amtlich“ kursiv gesetzt, ich hätte auch schreiben können „offizielle“. Ich wollte wissen, ob „Questentier“ durch anerkannte Übersetzungen, nicht nur durch irgendwelches Gefasel in Internetforen, quasi, nun ja, amtlich eben geworden ist
Ich such(t)e eine Bezeichnung für ein Tier, dem man erfolglos nachjagt und in das man allerlei tiefsinnige Bedeutungen hineingeheimnist hat, und „questing beast“ schien mir in dem Zusammenhang passend: Ein Tier, das zu einer Queste geworden ist. Insofern kann ich die Bezeichnung „Glatisant“ nicht brauchen, weil die sich eindeutig auf das Bellen bezieht, „Questentier“ wäre in der Hinsicht neutral.
Ob das heutzutage jemand begreift - „Questentier“ scheint bei LARP und anderen Spielen durchaus häufig vorzukommen, davon abgesehen würde mich’s nicht kümmern, der Roman, den ich übersetze, ist gespickt mit Anspielungen auf Literatur, Filme etc., die sich vermutlich höchstens ein paar Prozent der Leser erschließen, es sei denn, man schaut im Internet nach.
Das Tier brüllt so, als würde eine Horde
jagender (questing) Hunde bellen.
Zumindest bei Mallory ist es doch eher so (so habe ich es verstanden), das das Tier selbst - oder vielmehr die Jagd auf das Tier - die Queste ist, König Pellinores Lebensaufgabe.
Wie auch immer, wahrscheinlich werde ich mich mit Umschreibungen begnügen, mal sehen, wie sich die Geschichte noch entwickelt.
Danke Dir & Gruß,
Eva
Hi
Es ist ein Wortspiel. Questen bedeutet sowohl jagen als auch bellen, später hat man das aber auch vereinfacht und einfach hingeschrieben, dass es bellt
http://www.sacred-texts.com/neu/trt/trt04.htm
Auf Thomas Malory geht der Vergleich mit den Jagdhunden zurück: „lyke unto the questyng of thirty coupyl houndes, but all the whyle the beest dranke there was no noyse in the bestes bealy“ (Malory 42).
Also wenn es jetzt generell um ein nicht fassbares Fabelwesen aber allseits bejagtes Wesen geht… kenne ich noch diese:
A. Der Hubertushirsch oder einfach nur Weiße Hirsch. Den verschiedenen Volkserzählungen nach ein oft gesehener, prachtvoller weißer Zwölfender der aber nicht gefangen werden kann. Im Jägerlore heißt es, wenn man diesen Hirsch erblickt passiert etwas schreckliches, die einen sagen es ist ein Waldgeist, die anderen sagen, wenn man ihn erlegt kann man den Schrecken abwenden - das hat aber niemals jemand geschafft. (Hier treffen sich christliche und keltische Erzähltraditionen, manchmal ist der weiße Hirsch auch verwunschen, anderswo ein Omen oder Zauberer, da er im keltischen Lore der Wegweiser zur Anderwelt war)
B. Das Einhorn. Kennt eigentlich auch jeder, ist ein nicht fangbares Fabelwesen. Ihm wird zwar zugeschrieben sich vom Schoß einer Jungfrau anlocken zu lassen, aber das ist in etwa so wie einem Hasen Pfeffer auf die Blume streuen. Ähnlich ist das auch im Osten mit dem Qilin, das nicht wirklich ein Einhorn ist, aber auch diesem wurde oft nachgejagt und je nach Jahrhundert ist es ein gutes oder schlechtes Omen.
lg
Kate
Das fragliche Tier ist ein Maulwurf Ich wollte den Begriff allgemein verwenden, im Wechsel mit „fixe Idee“, „Besessenheit“ u.ä.
Danke Dir für Deine kundigen u. ausführlichen Antworten!!!
Gruß,
Eva