Grüße,
erstmal danke für die schnelle Antwort.
Wie so oft ist es wohl an dieser Stelle mal wieder eine Frage der Definition „wie“ es im Unternehmen gemacht wird.
auf gewisse Weise benutzen das alle größeren Unternehmen - und es funktioniert gut. RACI bedeutet doch eigentlich nur, dass bei einem komplexeren Prozess festgelegt, wer wann was unternimmt und/oder wissen muss.
Das klingt so … sorry, „ideal“.
Natürlich ist geregelter Informationsfluß und klare Handlungsverantwortung nötig, um vernünftig arbeiten zu können.
Die größeren Unternehmen (aka globale Konzerne), die ich kenne, haben aber genau das Problem, dass sich Leute in Grauzonen ihrer Verantwortung entziehen („Das war nicht meine Aufgabe“) oder Dinge doppelt erledigt werden („Ich habe das gemacht, weil es in meinem Aufgabengebiet war“) eifnach weil formelle Rollen wunderbar als Rechtfertigung für die eigene Bequemlichkeit herhalten können.
Insbesondere, wenn Chef klarstellt, daß er allein für das Ergebnis verantwortlich ist [exakt 1 „Accountable“ Person] und Mitarbeiter nur für die ihnen delegierten Aufgaben (so wurde mir RACI erklärt und da liegt wohl der Hase im Pfeffer).
Die Trennung Responsibility und Accountability hat überhaupt nichts mit totalitär zu tun.
Mein größtes Problem hier ist die deutsche Sprache, denn:
Das deutsche Wort „verantwortlich“ ist so ein Mischmasch aus beiden englischen Termen.
Wenn mir im englischen jemand sagt „You are not accountable and I am not responsible“ dann wäre das auf Deutsch übersetzt bestenfalls „Du bist nicht haftbar und ich nicht zuständig“ - und schlimmstenfalls „Wir sind beide nicht wirklich verantwortlich“.
Und sowas kennt man ja aus Behörden. Am Schluß heißt es dann lapidar „Der Verantwortliche hat unser Unternehmen bereits verlassen (Thema erledigt)“
Jeder Mitarbeiter bearbeitet seinen Bereich (und ist dafür verantwortlich), aber wenn etwas schief geht, muss auch der Chef dafür seinen Kopf hinhalten. Deswegen muss der Chef auch besonders wichtige Prozesse genehmigen.
Genau mit diesem „seinen Bereich“ und „wichtige Prozesse genehmigen“ habe ich eigentlich einen Problem:
was passiert denn, wenn es bei keinem in die „Responsibility“ fällt - MA sind ja auch nicht accountable, also interessiert es die herzlich wenig, wenn am Schluß das Projekt scheitert, und der Chef weiß ja gar nicht, dass etwas fehlt, da er die Tätigkeiten ja nicht kennt.
Oder sollen die Mitarbeiter wegen jedem Furz beim Chef vorsprechen?
Gruss,
Michael