Radebrechen

Hallo!

Ist „radebrechen“ das Gegenteil von „geradebrechen“? Oder wäre nicht „geradebrechtet“ die richtige Antwort?

Im Duden steht Folgendes:

ra|de|bre|chen <sw. V.; radebrecht, radebrechte, hat geradebrecht, zu radebrechen> [mhd. radebrechen = auf dem 2Rad (4) die Glieder brechen, später übertr. im Sinne von eine Sprache grausam zurichten]: eine fremde Sprache nur mühsam u. unvollkommen sprechen: [in] Russisch, Deutsch r.; sie radebrechte derart, dass wir kein Wort verstanden; Noch drei Stunden, dann hell!, radebrechte er (Weber, Tote 175); Ihrem geradebrechten Deutsch nach zu schließen, … kommt das Mensch aus dem Baltikum (Zeller, Amen 255).

radebrechen: Das (feste) Verbalkompositum wird schwach flektiert: du radebrechst (nicht: radebrichst), sie radebrecht; sie radebrechte (nicht: radebrach); sie hat geradebrecht (nicht: geradebrochen).
© Duden - Richtiges und gutes Deutsch, 7. Aufl. Mannheim 2011 [CD-ROM]

Nein, hier wird nur die Vorsilbe ge- benutzt, wie z.B. auch bei diesen Verben:

Ich lese
Ich las
Ich habe gelesen

Ich laufe
Ich lief
Ich bin gelaufen

Ich habe geradebrecht hat nix mit gerade zu tun. Ist halt nur die Vorsilbe ge-, die dich gerade etwas durcheinander bringt.
Radebrechen ist ein Wort, was mehr oder weniger aus der gesprochenen Sprache verschwunden ist. In der Schriftsprache findet es man noch öfter.

Soon

Hallo,

nein - ein Verb „geradebrechen“ existiert nicht.

Hier:

Ihrem geradebrechten Deutsch

sie hat geradebrecht

ist „geradebrecht“ nichts anderes als das Partizip Perfekt von „radebrechen“, vgl. Flexionstabelle auf https://www.duden.de/rechtschreibung/radebrechen.

Gruß
Kreszenz

Und ergänzend für @Nadja :smile:

Das (btw. untrennbare!) Verb „radebrechen“ hat mit „gerade“ nichts zu tun, sondern mit „Rad“. So ist es ja auch korrekt im von dir zitierten Duden aus der Sprachgeschichte dieses Wortes erklärt. Es wird heute ausschließlich im metaphorischen Sinne gebraucht.

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