Radfahren in der Puszta

Liebe/r Experte/in
wir überlegen, heuer in Ungarn in der Puszta einen Radurlaub zu verbriungen. (Viel Radfahren, Gegend anschauen, etc). Wir lieben flache Gegenden.
Hat jemand schon Erfahrung? Gibt es Radwege/Radrouten dort oder fährt man eher auf Straßen? Gibt es landachaftliche viel zu sehen oder eher eintönig?
Gibt es ein empfehlensweertes Buch, das genaue und brauchbare Infos enthält?
Vielen Dank für eure Antworten!
LG
Jutta

Liebe Jutta!

Ich persönlich habe noch keine Erfahrung mit Pusztaradfahrtur aber kann ein paar Link darüber schicken. Die sind zwar ungarisch aber Google ist unser Freund und übersetzt es auch.

http://www.holkerekparozzak.hu/hajdu-bihar-megye/hor…

http://www.holkerekparozzak.hu/borsod-abauj-zemplen-…

http://www.holkerekparozzak.hu/hajdu-bihar-megye/erd…
Usw.

Wenn konkrete fragen hast helfe ich gerne weiter.

Mfg.
Andor

Liebe Jutta,

Sowohl die Puszta als auch Radfahren ist/liegt leider weit von mir :frowning:
Hoffentlich können andere Experten Dir weiterhelfen
Gruß
Laszlo

Liebe/r Experte/in
wir überlegen, heuer in Ungarn in der Puszta einen Radurlaub
zu verbriungen.

… …

Liebe Jutta!

Ich denke (auch als Ungar!), dass der reinen Puszta (Ungarisch für „Einöde“; der offizielle Ausdruck für diese Landschaft lautet „alföld“ = „Tiefebene“) mehr Romantik zugeschrieben wird, als sie tatsächlich hat. Außerdem ist sie gewöhnungsbedürftig (Vor allem, wenn ihr Berge und Hügel in Eurer Lebensumgebung gewohnt seid, wird es nach 3-4 Tagen dort „komisch“).

Das heißt aber nicht, dass man nichts sehen kann: Der aufgestaute Theiss-See (mehr als doppelt so groß wie der Bodensee) ist ein Fisch- und Vogelparadies, wegen des dortigen Preis-Leistungsverhältnisses ist er ein Geheimtipp. Dort ist es auch genial, sich für 3-4 pro Tag ein Kanu zu mieten und in die naturbelassenen Teile des Sees einzudringen.

Dorttourismus in der Tiefebene ist sicherlich nett; in Hortobágy kann man deren weltberühmte Palatschinken kosten und ein Vogelkrankenhaus besichtigen, das in seiner Art in Europa einzigartig ist. (Die 9bögige weiße Brücke ist das berühmte Wahrzeichen dieser Gemeinde - haut einen aber nicht sooo um.)

In der Tiefebene liegt auch die zweitgrößte Stadt Ungarns, Debrecen. Es ist zwar eine Provinzstadt (also nicht mit Bp zu vergleichen), dort ist aber dennoch immer etwas los. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es zum Staatsfeiertag (Heiliger Stephan am 20. August = Unterkünfte sind teurer in dieser Zeit) einen riesigen Blumenkarneval, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Obwohl es etwas touristisch ist, empfehle ich (zumindest) einmal, sich ein dortiges Folkloreprogramm und eine Wein- bzw Pálinkaverkostung zu geben. Bei ersterem zeigen die Ungarn, welche Tricks sie auf dem Rücken von Pferden vollziehen können (zB Aufstehen ohne Sattel, Bogenschießen ohne Sattel, in der Bewegung,…) und dass sie etwa mit 20 m langen Peitschen millimetergenau jemandem die Zigarette aus dem Gesicht „schnippen“ können.

Zum Fahrradfahren kann ich zunächst sagen, dass Warnwestenpflicht besteht - das ist nicht so schlimm, weil man durch die Bewegung und durch den Fahrtwind nicht in das Zeug „reinschwitzt“. Wenn die Rückstrahlteile aber ausreichend auf der Fahrradkleidung angebracht sind, sollte es für die Polizei ein ausreichendes Substitut darstellen. Fahrradhelm ist meines Wissens nicht Pflicht, aber stark zu empfehlen, da die wenigen, in Ostungarn verfügbaren Radwege teilweise nicht gepflegt sind (wildbewachsen; durch Wurzeln aufgebrochen etc). Mit einem Fahrradhelm (und Fahrradhandschuhen) kann man sich somit vor etwaigen Unfällen gut schützen.

Konkret weiß ich, dass es die „Fahrradautobahn“ Eurovelo 11 gibt, deren Weg von Kaschau (Kassa/ Kosice, SK) über die Tiefebene nach Belgrad (Serbien) führt. Über deren Qualität kann ich nichts sagen, das wird stark abschnittsabhängig sein, da ich auch in Österreich schon miese Eurovelo-Strecken erlebt habe.

Wo es keine Fahrradwege gibt, kann man auf der Landstraße fahren. Wegen der zahlreichen langsamen Fahrzeuge dort (Traktoren, LKW’s etc) geht es dort vergleichsweise (im Gegensatz zu Westungarn) gemütlich zu.

Es gibt auf deutscher Sprache zahlreiche Reisebücher über Ungarn (ich empfehle immer Baedeker und Lonely Planet zusammen zu kaufen, weil man damit quasi alles abdeckt. Für Kunstfans kanns aber auch noch der Dumont werden. Für Budapest gibt es noch andere, lässige Bücher.) Ich kenne Fahrradbücher für Ungarn, diese sind aber auf Ungarisch. Daher würde ich empfehlen, dass Du Dir einen Fahrradatlas für Mittelosteuropa zulegst, wo die offiziellen Fahrradrouten eingezeichnet sind.

LGM

Hallo Jutta,

ich weiß, dass es westlich vom und am Balaton viele Radwege gibt. Ob das auch auf die Puszta zutrifft, kann ich dir leider nicht sagen.

LG Mandola

Hallo Jutta,
als Radfahrer habe ich in Ungarn keine Erfahrung, aber mit dem Auto war ich schon oft dort, auch in der Puszta.
Von daher glaube ich, dass es wenig Radwege gibt. Aber das kann sich ja jährlich ändern. Die Puszta im engeren Sinn - östlich von Budapest, Richtung Debrecen - ist recht eintönig; das sieht man auch daran, dass bei den Ungarn „Puszta“ auch im Sinne von „nichts“ benutzt wird. Den Westen Ungarns - etwa westlich der Donau - finde ich weitaus interessanter. In der Nähe des Plattensees gibt es auch die eine oder andere „Puszta“, natürlich von recht begrenzter Ausdehnung.
Viel Spaß!
Retep47

Hallo Jutta,

die Gegend ist eher eintönig, Steppe halt. Wenn Du bei Google Hortobagy Puszta eingibst, kannst Du jede Menge Bilder sehen. Zum Radfahren kann ich wenig sagen, außer dass das gesamte Alföld, die ungarische Tiefebene, vollkommen flach ist. Schau mal unter dem folgenden Link, da geht es um Radfahren in Ungarn:

http://www.google.de/imgres?q=hortobagy+puszta&hl=de…

Gruß Lothar

Hallo, leider ist der Experte verhindert und kann nicht antworten. Sorry!
Thomas

Hallo, Jutta! Für einen Radurlaub bietet sich die Puszta geradezu an. Es gibt beides, sowohl ausgearbeitete Rundtouren auf Radwegen, als auch Touren auf den kleinen, wenig befahrenen Landstraßen. Landschaftlich reizvoll und zum Entdecken der Naturschönheiten sind vor allem die verträumten Sandwege geignet, bedingen allerdings geländetaugliche Fahrräder. Wir leben selbst hier in der Puszta.
Es ist eine herrliche Gegend, die sehr viel zum Entdecken bietet, außerdem jede Menge Wellness, Badefreuden, Kultur, Stadtbummel mit Sightseeing. Gib mir doch mal deine Mail-Adresse, da kann ich dir eine ausführliche Mail schreiben und viele Tipps geben! Meine Adresse ist [email protected]
LG vom Pusztakind

hallo jutta,

vorerst bitte um verzeihung, dass meine antwort so lange gedauert hat. wir sind zwar selbst noch nicht viel herumgefahren, da wir sehr mit der renovierung unseres ungarischen bauernhauses beschäftigt waren, aber ein wenig wissen wir schon.

es gibt mittlerweile durchaus schon richtige radwege, aber es gibt auch sehr viel kleine strassen, wo sehr wenig verkehr ist, öfters mal ein pferdegespann unterwegs ist etc. oder man fährt auf feldwegen. d.h. unbedingt ein gutes fahrrad mit starken reifen verwenden.

ich habe mal eine 60-seitige broschüre von der ungarischen touristeninformation entdeckt, die recht gute vorschläge in ganz ungarn mit recht brauchebaren informationen „verschenkt“ und auch angibt, wo befahren die zu verwendeten strassen sind. e-mail: [email protected] bzw. gibt es in einigen deutschen städten (frankfurt, berlin, münchen) büros. schau mal unter www.hungarytourism.hu

eintönig - jein. flach ist immer ein bisschen langweilig, aber grad in ungarn gibt es immer wieder überraschungen. man biegt einen feldweg ein und plötzlich hinter einem akazienwäldchen verborgen eine riesige pferdeweide oder ein schäfer kreuzt mit seiner herde rindern oder schafen den weg. tatsächlich ist es teilweise noch richtig ursprünglich und die leute sind im allgemeinen sehr freundlich und hilfreich und man kann sich mit händen und füssen ganz gut durchschlagen.
märz/april sind meist recht angenehme, trockene monate. ab mai kanns schon richtig heiss werden und im hochsommer würde ich nicht mehr fahren, da brennt die sonne erbarmungslos.

achja, nochwas. die meisten züge nehmen fahrräder mit. d.h. es ist kein problem mit dem fahrrad irgendwo zu starten und mit der bahn zum ausgangspunkt zurückzufahren.

würde mich interessieren, ob ihr wirklich gefahren seid und wie ihr es empfunden hat. wir würden nächstes jahr gerne ähnliches vornehmen.

die erwähnte broschüre heisst:
Radfahren in Ungarn. Auf zwei Rädern durch 3200 ungarische Ortschaften und wurde 2001 herausgegeben.