hallo,
bei kinderrädern, die es nur in einer größe gibt, mag es üblich sein, nur den raddurchmesser als größenangabe zu verwenden.
der raddurchmesser und die rahmenhöhe sind aber zwei paar schuhe, da warst du also immer schon auf dem falschen dampfer. um als beispiel mal 26" mountainbikes zu nehmen: da gehen die rahmengrößen üblicherweise bei 15-16" los und hören bei 21-22" auf. eine rahmengröße 26" müsste man sich schon auf maß anfertigen lassen.
gemessen wird die rahmenhöhe parallel zum sattelrohr von der mitte des tretlagers bis zum ende des sattelrohrs (sattelrohr ist ein stück des rahmens, das bauteil auf das der sattel montiert wird heißt sattelstütze). bei rennrädern war auch die messweise bis mitte oberrohr gebräuchlich, allerdings ist das seit dem aufrauchen der sloping-geometrien mit stark abfallenden oberrohren meines wissens eher am aussterben.
disclaimer: ab hier wirds offtopic und ich hadere implizit mit der breiten masse an fahrradhändlern, die verkaufen was sie im laden stehen haben und nicht das was passt.
das tückische ist, dass gerne auf die rahmengröße verwiesen wird, um das passende rad zu finden. man liest dann faustformeln, wie hoch der rahmen in abhängigkeit der schrittlänge sein soll. das ist leider absolut nicht ausreichend, da die länge des rades (=länge des virtuellen waagerechten oberrohres) viel entscheidender ist. dazu wird dann für den fall des schwankens zwischen zwei größen immer noch geschrieben, der sportliche fahrer würde wegen der wendigkeit und der schrittfreiheit stets den kleineren rahmen bevorzugen, der tourenfahrer den größeren, dabei macht von der gewünschten haltung (gestreckt vs. aufrecht) eher das gegenteil sinn.
wie lang das rad sein muss, hängt z.b. davon ab, wie sich ober- und unterschenkel zueinander verhalten und wie lange oberkörper und arme sind. das ist natürlich zu komplex, um es in eine einfache multiplikation wie bei rahmengröße=schrittlänge*umrechnungsfaktor zu packen.
um überhaupt herauszufinden, welche rahmengrößen man testfahren sollte, bietet es sich z.b. an, beim versender canyon den geometrierechner für ein modell mit dem angestrebten einsatzbereich zu benutzen und die daten der vorgeschlagenen rahmengröße mit den geometrietabellen der in frage kommenden räder zu vergleichen.
einen zu kurzen rahmen kriegt man nicht mit gekröpfter sattelstütze (-> sitzposition stimmt dann möglicherweise nicht mehr) oder längerem vorbau (-> verändert lenkverhalten, meist zum schlechteren) „länger“, einen zu langen rahmen ebensowenig „kürzer“. wenn nach korrekter einstellung der sitzposition der vorbau um mehr als ca. 1,5cm in die eine oder andere richtung verändert werden muss, passt in aller regel die rahmenlänge einfach nicht.
ein radkauf im baumarkt oder beim discounter, wo oft nur eine größe angeboten wird, fällt also eher in den bereich glücksspiel.
grüße
crazyeddie