Vielen Dank erst Mal für die Antworten.
Dass Senioren genausowenig eine homogene Gruppe sind wie Teenager oder Menschen zwischen 14 und 49 ist mir vollkommen klar. Trotzdem werden vor allem für die Zielgruppe 14 bis 49, die auch nichts, als ihr Alter verbindet, eine Unmenge an diversen Konzepten und Sendern angeboten, dass ich die Hoffnung hatte, auch Sender für ein älteres Klientel finden zu können. Denn Radiosender müssen sich nun mal eine Zielgruppe aussuchen, um ihr Programm definieren zu können. Sei es das Alter, die Interessen etc, die als Kriterien herangezogen werden. Natürlich kann kein Sender alle Zielgruppen bedienen, genauso wenig, wie ein Modegschäft einfach nicht Mode für Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen haben kann. Sie müssen sich begrenzen.
Außerdem glaube ich nicht, dass Senioren lediglich Nischen sind. Die Gruppe 14 bis 49 entstand in den 80er Jahren mit dem Aufkommen des Privatfunks, die so die geburtenstarken Jahrgänge der 60er und 70er definierten, eine Gruppe, die längst nicht mehr nur 49 ist, sondern mit großen Schritten auf die Rente zugeht. Es gibt immer mehr Menschen jehenseits der 60, so dass ich hoffte, das Radiomacher inzwischen darauf reagiert haben und ein auf sie zugeschnittenes Programm anbieten.
Dabei geht es nicht darum, die Hörer in ein „akustisches Pflegeheim“ zu sperren. Wer sich die wenigen wissenschaftlichen Studien zu dem Thema anschaut, bei denen auch die potentiellen Hörer zu Wort kommen, so wird doch eindeutig klar, dass diese kein „Ghettoradio“ wollen, sondern in erster Linie genau die selben Informationen bevorzugen, wie auch Jüngere. Und doch gibt es Unterschiede, die vor allem das Radio gut aufnehmen kann. So legen, Forschungen zufolge, Ältere einen größeren Wert auf Berichterstattung aus ihrem unmittelbaren Umfeld, sprich ihrer Stadt.
Ich finde es sehr erstaunlich, dass Radiomacher diese Riesenzielgruppe einfach nicht bedienen und konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es keine expliziten Sender für sie gibt.
Nun, dafür ist dieses Forum ja da, damit man etwas Neues lernt.
Grüße
Ulrike