Hallo,
Angenommen, jemand bringt aus Japan einen Alltagsgegenstand
mit (Bsp. Laptop), der in Fukushima radioaktiv kontaminiert
wurde.
Ok, du musst ihn ja nicht kaufen. Ich persönlich würde derzeit auf eBay keinen Laptop mit japanischem Tastaturlayout kaufen, der zufälligerweise ein Superschnäppchen ist - wer sagt mir, dass der nicht aus einem Haus „direkt neben“ dem AKW gerettet wurde?
„Radioaktiv kontaminiert“ muss ich mir doch so
vorstellen, dass dort radioaktive Partikel draufliegen - oder?
Ja, das ist die eine Möglichkeit der Kontamination. Dagegen hilft waschen/putzen/etc. Ok, bei einem Laptop wird es schwierig, aber nicht unmöglich. Notfalls würde ich halt das Gehäuse reinigen und die Tastatur austauschen lassen.
Material kann aber auch durch Neutronenbeschuss radioaktiv werden. Dann strahlt es selber, von innen heraus. Das passiert z.B. in einem Fusionsreaktor: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernfusionsreaktor
Wenn man einen Laptop mit Neutronen beschießt, wird das auch mit dem Laptop passieren. (Die andere Frage ist, ob so ein Laptop nach massivem Neutronenbeschuss überhaupt noch funktioniert.)
Welche Art Strahlung wäre es - ich vermute, Betastrahlung?
Kommt drauf an, womit der kontaminiert wurde.
Und
wie ist die Gefahr, die strahlenden Partikel z.B. einzuatmen?
Nun, gründlich reinigen sollte man so einen Laptop schon, z.B. mit einem Bildschirmputztuch. Wenn da kein radioaktiver Staub mehr drauf ist, kann man diesen auch nicht einatmen.
Könnte ich mit einem Geigerzähler (der Alpha-, Beta- und
Gammastrahlung misst und eine Dosimeterfunktion hat) die
Kontamination eines solchen Alltagsgegenstandes messen?
Nun ja - im Prinzip schon. Aber ein Geigerzähler kostet fast ebenso viel wie ein neuer Laptop.
Bisher habe ich gehört, dass aus Fukushima z.B. eine
Kontamination mit Cäsium mitgebracht werden könnte. Wenn ich
es richtig verstanden habe, mit einer Halbwertzeit von 30
Jahren und Betastrahlung. Letztere scheint ja nicht die
allerschlimmste zu sein - trotzdem, das Zeug strahlt ja weiter
vor sich hin, das geht ja nicht weg.
Hm? Jede radioaktive Strahlung ist „schlimm“. Aber Betastrahlung kann man halt leichter abschirmen, z.B. durch eine Wand, durch Kleidung, etc. Gammastrahlung geht u.U. einfach durch.
Was passiert also, wenn
ich einen Laptop mit strahlendem Cäsium drauf unwissentlich in
meiner Wohnung habe und benutze?
Wo soll das strahlende Cäsium denn sein? Soll der Laptop einen Staubüberzug haben? Oder zwischen den Tasten? Wenn da zwischen den Tasten strahlender Cäsiumstaub ist, dann ist das ungesund, und deine Finger bekommen beim Tippen immer eine Strahlendosis. Im Extremfall, d.h. bei sehr hohen Strahlungswerten, führt das zu Verbrennungen am Gewebe, bis hin zur Amputation. Schau mal hier - aber Vorsicht! Nicht vor dem Frühstück! http://en.wikipedia.org/wiki/Radiation_burn
Wenn die Strahlendosis niedriger ist, dann erhöht die Strahlung halt „nur“ das Krebsrisiko.
Wenn die in Japan eine
Kontamination feststellen, wird der betreffende Gegenstand
(Kleidung z.B.) doch entsorgt. Das würde man doch nicht
machen, wenn Abwischen reichen würde.
Bei Kleidung reicht Abwischen nicht. In den Stoff zieht z.B. eine radioaktive Flüssigkeit ein. Da brauchst du dann schon eine sehr gute Waschmaschine, um das alles wieder rauszukriegen.
Und wieso werden
importierte Autos und Autoteile auf Radioaktivität untersucht
(stand in der Zeitung)?
Weil’s sonst keiner kauft. Oder würdest du dir einen Neuwagen kaufen, bei dem vielleicht im Motor einige Teile radioaktiv verseucht sind? Wenn du eh schon schwankst zwischen Mazda und VW? Nein, oder? Also wird der Mazda auf Radioaktivität untersucht.
Schöne Grüße
Petra