RAM mit FSB-800 und mehr! Wie geht das?

Hallo Zusammen.

Es ist schon etwa 5 Jahre her dass ich einen eigenen PC zusammen gebaut habe und seitdem scheint die Entwicklung an mir vorbei gezogen zu sein. Kurz gesagt ich muss wieder ganz von vorne anfangen.
Ich stelle grade mein neuen PC zusammen und dabei kommen mir ständig neue Fragen hoch.

  1. Meines (beschränkten) Wissens ist doch der FSB der Kommunikations-BUS der Komponenten wie CPU, RAM, etc. Also wenn ich den FSB übertakte, übertakte ich auch sozusagen die darüber kommunizierenden Komponenten.(?)

  2. So weit ich weiss wird doch der RAM über den FSB des Mainboards mit einem Basistakt von 100Mhz, 133Mhz, 166Mhz oder 200Mhz angesprochen. (Oder geht der Basistakt auch über 200Mhz?)
    Durch DDR ergibt sich dann aus jeweils jedem Basistakt DDR-200, DDR-266, DDR-333 oder DDR-400.

  3. Aber wie kommt mach technisch dann auf ein FSB von 533Mhz, 667Mhz und wie ich bei TomsHardware gelesen habe sogar auf 800 und 1066Mhz ???

  4. Und wo ist eigentlich der Unterschied zwischen DDR und DDR2 ?

Ich hoffe ihr könnt mich ein bisschen aufklären. Oder vielleicht hat jemand paar gute Links wo man sein PC-Wissen auf den aktuellen stand der Technik bringen kann.

Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Danny

  1. So weit ich weiss wird doch der RAM über den FSB des
    Mainboards mit einem Basistakt von 100Mhz, 133Mhz, 166Mhz oder
    200Mhz angesprochen. (Oder geht der Basistakt auch über
    200Mhz?)

Ja, FSB1066 -> Basistakt = 266 Mhz

Durch DDR ergibt sich dann aus jeweils jedem Basistakt
DDR-200, DDR-266, DDR-333 oder DDR-400.

…ja, Double Data Rate, umgerechnet auf eine fiktiven Taktrate, die SDR-RAM mit deresben Datenübertragungsrate hätte… :stuck_out_tongue:
Eigentlich dummes Marketing-Geblubber, korrekt müsste man den Speicher nach seinem maximal möglichen Datendurchsatz in MB/s bezeichnen, also als PC1600, PC2100, PC2700, PC3200.
Es gibt auch schnelleren DDR-RAM, AFAIK bis hin zu echten 333 MHz (DDR667) oder mittlerweile sogar noch mehr. Dieser entspricht allerdings nicht mehr den JEDEC-Standards, ist also nicht „offiziell“. Der schnellste offizielle Standard für DDR-RAM ist tatsächlich 200 MHz/ DDR400/ PC3200.

  1. Aber wie kommt mach technisch dann auf ein FSB von 533Mhz,
    667Mhz und wie ich bei TomsHardware gelesen habe sogar auf 800
    und 1066Mhz ???

QDR = Quad Data Rate = 4 Signale pro Takt. FSB800 = 200 MHz echte Taktrate.

  1. Und wo ist eigentlich der Unterschied zwischen DDR und DDR2

Da gibt es einige. Das wichtigste: DDR2 hat Vierfach-Prefetch statt Zweifach-Prefetch bei DDR1. DDR2 ist intern nur halb so schnell getaktet, wie DDR1-RAM, damit verbraucht er weniger Strom und bringt eine bessere Signalgüte, aber die Latenzzeiten vergrößern sich. Es werden auch höhere Taktraten möglich, aber bei gleicher Taktrate ist DDR2-Speicher langsamer, als DDR1-RAM. Es gibt noch ein paar Unterschiede in der Arbeitsweise, DDR2-Speicher hat eine optimierte Adressierung, er arbeitet an sich schon ein bissl effizienter. Das gleicht den Performanceverlust durch die geringe Kerntaktrate aber nicht aus.

LG, Jesse

Ergänzung

  1. Aber wie kommt mach technisch dann auf ein FSB von 533Mhz,
    667Mhz und wie ich bei TomsHardware gelesen habe sogar auf 800
    und 1066Mhz ???

QDR = Quad Data Rate = 4 Signale pro Takt. FSB800 = 200 MHz
echte Taktrate.

Noch eine Bemerkung hierzu, damit es nicht zu Verwechslungen kommt: FSB = Frontsidebus = die Anbindung der Northbridge. Der FSB-Takt ist also die Taktung der Datenautobahn zwischen dem Prozessor und dem Mainboardchipsatz (einschließlich Speichercontroller) und nicht die Taktung des Arbeitsspeichers an sich! Der Speicher selbst taktet auch bei Mainboards mit FSB1066 offiziell mit maximal 333 MHz (DDR2-667).
Dieses Arbeitsprinzip gilt heute aber nur noch für Intel-Prozessoren. Die CPUs von AMD haben keinen FSB mehr, hier sitzt der Speichercontroller direkt in der CPU und arbeitet getrennt von der Anbindung des Mainboard-Chipsatzes (diese wird dann auch nicht mehr FSB sondern Hypertransport-Link genannt und ist aktuell mit 1000 MHz getaktet).

Gruß, Jesse

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Hallo Danny,

  1. Meines (beschränkten) Wissens ist doch der FSB der
    Kommunikations-BUS der Komponenten wie CPU, RAM, etc. Also
    wenn ich den FSB übertakte, übertakte ich auch sozusagen die
    darüber kommunizierenden Komponenten.(?)

Das ist alles noch viel komplizierter geworden:

  1. Für die neuen AMD jat die ja Jesse schon geantwortet.

  2. FSB ist die Anbindung an die Norhtbridge.
    Je nach Chipsatz (manchmal kann man es auch einfach im BIOS nicht einstellen) kann der Speicherbus unabhängig vom FSB betrieben werden. Allerdings verlangsamt ein unterschiedlicher Takt für FSB und Speicher den Durchsatz meist ganz erheblich, da zusätzliche Takte für die Synchronisierung eingeschoben werden müssen.

Zudem werden heute die Taktraten für PCI usw. nicht mehr direkt aus dem FSB abgeleitet, es gibt aber immer Ausnahmen bei den Billigst-Boards (da spart man dann ein paar Euro für einen zusätzlichen Oszillator).

  1. So weit ich weiss wird doch der RAM über den FSB des
    Mainboards mit einem Basistakt von 100Mhz, 133Mhz, 166Mhz oder
    200Mhz angesprochen. (Oder geht der Basistakt auch über
    200Mhz?)

S.o.

MfG Peter(TOO)

Hallo Zusammen.

Es ist schon etwa 5 Jahre her dass ich einen eigenen PC
zusammen gebaut habe und seitdem scheint die Entwicklung an
mir vorbei gezogen zu sein. Kurz gesagt ich muss wieder ganz
von vorne anfangen.
Ich stelle grade mein neuen PC zusammen und dabei kommen mir
ständig neue Fragen hoch.

  1. Meines (beschränkten) Wissens ist doch der FSB der
    Kommunikations-BUS der Komponenten wie CPU, RAM, etc. Also
    wenn ich den FSB übertakte, übertakte ich auch sozusagen die
    darüber kommunizierenden Komponenten.(?)

Ja, wenn das Motherboard das so macht. Manche machen es, Andere nicht. Das ist wie mit den Kernspannungswandlern auf Motherboards: Die einen holen sich den Versorgungsstrom aus der +5V-Leitung, die Anderen aus der +12V-Leitung. Angaben dazu machen die Hersteller dazu in der Regel keine. Übrigens habe ich gelesen, daß das Übertakten gefährlich sein soll, wenn man SATA-Festplatten verwendet: Durch Übertakten kann die serielle Kommunikation zwischen Festplatte und Motherboard gestört werden.

  1. So weit ich weiss wird doch der RAM über den FSB des
    Mainboards mit einem Basistakt von 100Mhz, 133Mhz, 166Mhz oder
    200Mhz angesprochen. (Oder geht der Basistakt auch über
    200Mhz?)
    Durch DDR ergibt sich dann aus jeweils jedem Basistakt
    DDR-200, DDR-266, DDR-333 oder DDR-400.

  2. Aber wie kommt mach technisch dann auf ein FSB von 533Mhz,
    667Mhz und wie ich bei TomsHardware gelesen habe sogar auf 800
    und 1066Mhz ???

Das geht über die Datenbusbreite. Statt mit 64 bit Breite wird mit 128 bit Datenbusbreite zugegriffen (Auch bekannt von Grafikkarten, die heutzutage Datenbusbreiten zwischen 64 bit und 256 bit haben). Der „FSB“ von 800MHz von z.B. Pentium-4 CPUs wird also durch 128 bit Speicherzugriff „erreicht“. Dazu greift man auf zwei DDR400-Module mit je 64 bit gleichzeitig zu. Voraussetzung ist, daß zwei identische Module verwendet werden; zumindestens müssen sie von Größe und Geschwindigkeit her gleich sein. Diesen „Dual-Channel-Modus“ gibt es übrigens auch für AMD Boards in Form des nForce 2 Chipsatzes (z.B. von ASUS).

  1. Und wo ist eigentlich der Unterschied zwischen DDR und DDR2
    ?

Ich hoffe ihr könnt mich ein bisschen aufklären. Oder
vielleicht hat jemand paar gute Links wo man sein PC-Wissen
auf den aktuellen stand der Technik bringen kann.

Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Danny

  1. Aber wie kommt mach technisch dann auf ein FSB von 533Mhz,
    667Mhz und wie ich bei TomsHardware gelesen habe sogar auf 800
    und 1066Mhz ???

Das geht über die Datenbusbreite. Statt mit 64 bit Breite wird
mit 128 bit Datenbusbreite zugegriffen (Auch bekannt von
Grafikkarten, die heutzutage Datenbusbreiten zwischen 64 bit
und 256 bit haben). Der „FSB“ von 800MHz von z.B. Pentium-4
CPUs wird also durch 128 bit Speicherzugriff „erreicht“. Dazu
greift man auf zwei DDR400-Module mit je 64 bit gleichzeitig
zu. Voraussetzung ist, daß zwei identische Module verwendet
werden; zumindestens müssen sie von Größe und Geschwindigkeit
her gleich sein. Diesen „Dual-Channel-Modus“ gibt es übrigens
auch für AMD Boards in Form des nForce 2 Chipsatzes (z.B. von
ASUS).

Soweit ich weiß, sind QDR und DCM verschiedene Sachen. Der „FSB800“ bei Pentium 4 - Boards wird erreicht, indem der Speicher zwar mit 200 MHz getaktet ist, aber statt nur ein Signal pro Takt gleich zwei Signale übermittelt werden, nämlich eins mit steigender und eins mit fallender Taktflanke. Das nennt sich DDR-Verfahren (Double Data Rate). Dazu werden noch Lese- und Schreibport getrennt, so dass man die Signale gleichzeitig lesen und schreiben kann, statt jeweils nur eine dieser Aktionen auszuführen. So verdoppelt sich die pro Takt übertragbere Datenrate noch einmal. Insgesamt wird dieses Verfahren als „Quadruple Data Rate“ bezeichnet und beim Systembus des Pentium 4 - Prozessor eingesetzt. Daraus ergibt sich die Bezeichnung FSB800 für einen mit 200 MHz getakteten Systembus, der aber statt 1600 MB/s nun theoretisch 6400 MB/s übertragen kann.

Der Dual Channel Mode für den Speicher (also die Verdopplung der Busbreite durch parallelen Anschluss von zwei Modulen) hat mit dem Taktungsverfahren des Systembus nur indirekt zu tun, insofern als dass 2 DDR-Module im Dual Channel Mode angeschlossen sein müssen, um die per QDR übertragene Datenmenge auch weiterverarbeiten zu können.
Den Dual Channel Mode für Speichermodule kennen AMD-Systeme (nForce 2 Ultra und KT880 für den Athlon XP sowie alle Sockel939 - Chipsätze für den Athlon 64) zwar auch, aber die Datenübertragung auf dem Systembus wird beim Athlon XP trotzdem nur im DDR-Verfahren ausgeführt. Deshalb bringt der Dual Channel Mode beim Athlon XP auch keinen großen Vorteil, denn mehr als 3200 MB/s können per FSB nicht zum Speicher übertragen werden, selbst wenn dieser dank DCM 6400 MB/s schreiben könnte. Der einzige Vorteil, den Athlon XP - Systeme aus dem DCM ziehen, ist eine Verkürzung der Latenzzeiten. Beim Athlon 64 ist das wieder anders, hier gibt es keinen FSB mehr, und der direkt im Prozessor integrierte Speichgercontroller ist AFAIK tatsächlich mit verdoppelter Busbreite an den Speicher angebunden. Dies hat allerdings nichts mit „FSB800“ zu tun, da es den Speichercontroller betrifft und nicht den Front Side Bus, welchen es wie schon gesagt bei aktuellen AMD-Prozessoren auch gar nicht mehr gibt.

Korrigiere mich, wenn ich was falsches erzählt habe.

LG, Jesse

Hyper Transport Frequency?
Ok also gibt es bei den neuen AMD-Systemen keinen FSB ansich mehr sondern den Hypertransport Link.
Ich habe mir beim Kolegen mal das Bios seinen Asus A8N SLI Premium angeschaut. So wie es aussieht kann man dort wohl die CPU-Frequenz, die RAM-Frequenz und auch die PCI-Express Clock unabhängig von einander einstellen.
Und dann gibt es noch den punkt „Hyper Transport Frequency“ mit den Parametern 1x/2x/3x/4x/5x/Auto. Aber wozu genau ist die Hyper Transport Frequency und in welchem Verhältnis wirkt sich die Veränderung der Parameter auf das System aus?

Gruß
Danny

P.S.
@jessebee - Hast du eventuel einen guten Link-Tip für mich wo du dir sowas anliest? Danke

Ok also gibt es bei den neuen AMD-Systemen keinen FSB ansich
mehr sondern den Hypertransport Link.
Ich habe mir beim Kolegen mal das Bios seinen Asus A8N SLI
Premium angeschaut. So wie es aussieht kann man dort wohl die
CPU-Frequenz, die RAM-Frequenz und auch die PCI-Express Clock
unabhängig von einander einstellen.
Und dann gibt es noch den punkt „Hyper Transport Frequency“
mit den Parametern 1x/2x/3x/4x/5x/Auto. Aber wozu genau ist
die Hyper Transport Frequency und in welchem Verhältnis wirkt
sich die Veränderung der Parameter auf das System aus?

Das Hypertransport-Interface bindet die CPU an die Northbridge des Mainboardchipsatzes an und versorgt so wie gehabt, direkt bzw. via weiterem Link zur Southbridge, alle Schnittstellen (PCI, PCIe bzw. AGP, S-ATA, IDE, LAN und und und). Es ist bei aktuellen Athlon64-Boards/ -CPUs mit 1000 MHz getaktet. Da die Speicheranbindung nicht mehr über die Northbrigde läuft, sondern der Controller im Prozessor sitzt und separat arbeitet, fällt der Name FSB flach. FSB bezeichnete ja die Verbindung zwischen CPU und externem Speichercontroller, den es nicht mehr gibt. Der Takt des Arbeitsspeichers wird nun durch einen CPU-internen Teiler direkt aus dem Prozessortakt abgeleitet.

Im Grundlagenteils dieses (schon etwas älteren) Artikels ist die K8-Architektur inkl. Hypertransport, Teiler etc. pp. recht gut erklärt, nur die exakten Zahlen (Multiplikatorwerte, Frequenzen) sind mittlerweile zum Teil andere, da die ganze Technik ja inzwischen weiterentwickelt und ausgefeilt wurde:
http://www.planet3dnow.de/artikel/hardware/a64/index…

@jessebee - Hast du eventuel einen guten Link-Tip für mich wo
du dir sowas anliest? Danke

Was AMD betrifft, ist die Hardwareseite Planet3Dnow!, aus welcher auch der verlinkte Artikel stammt, meine erste Wahl. Weitere gute Artikel findet man bei im deutschsprachigen Internet bei Heise Online (gute News), Hardwareluxx (viele Einzeltests), Computerbase (mehr Intel-lastig), 3D-Center (sehr viel Hintergrundwissen zu Grafikkarten), Au-Ja! oder Hardtecs4U. Oft ist auch Toms Hardware Guide recht informativ, allerding sind die Artikel da extrem reißerisch und populärwissenschaftlich aufgezogen (heute braten wir einen Prozessor…). Wenn ich weiß, was ich wissen will, schaue ich allerdings meist zuerst, ob ich bei Wikipedia ein paar belastbare Infos finde.

LG, Jesse

1 Like

Danke!
Sehr hilfreiche Beiträge!

-)

Gruß
Danny